Ist ja auch unnötig ad personam zu werden. Gibt ja keinen Anlass dazu.Muso hat geschrieben:Ovid ... ich finde die Diskussion eigentlich gelungen.
Keiner wird beleidigend und wir tauschen unsere Argumente aus.
Jeder Mensch hat eine einzigartige Sichtweise.Muso hat geschrieben: Uns gegenseitig von Gegenteil überzeugen werden wir wohl nicht können, außerdem vermute ich, dass wir - unabhängig vom Thema - zwei verschiedene Sichtweisen haben.
Oder auf welche Sichtweise bezüglich welcher Angelegenheit beziehst du dich hier im Speziellen?
Teilweise. In manchen philosophischen Gedankenexperimenten kann ich mich weit aus dem Fenster lehnen, fliegen, umherschweifen und entdecken.Muso hat geschrieben: Du scheinst (sollte ich falsch liegen, berichtige mich) eher auf dem Standpunkt zu stehen, dass du nur glaubst, was du seihst, was du anfassen kannst, was dir logisch erscheint.
Wenn es aber um konkrete Dinge geht, die das Wohl vieler Menschen betreffen, dann ist es absolut unverhandelbar, dass man die Angelegenheit kompromisslos sorgfältig und rational angeht. Rumprobieren und shalala mal da ein bisschen zulassen ist einfach nicht drin, wenn es um Leben und Tod geht.
Homöopathie - wen wundert's? - ist komplett ungeeignet für Akutbehandlungen. Homöopathische Blutverdünner bei Herzrisiko-patienten oder Impfungen vor gefährlichen Krankheiten? Absolut tödlich. Homöopathie wirkt anscheinend nur mal situativ tüdelüüü wenns grad mal so passt. Das wird eben angezweifelt.
Das ist nicht schlimm. Aber völlig ungeeignet für wichtige Entscheidungen, die beispielsweise das Medizinwesen betreffen.Muso hat geschrieben: Meine Sichtweise ist eher philosophisch und zugegeben auch etwas nebulöser. Ich lasse mich ungern zu einer unabänderlichen Aussage hinreißen, weil ich glaube -!-, dass das Leben einem ständigen Wandel unterliegt und man dieses eben nicht festnageln kann (außer vielleicht das von irgendwelchen Propheten, aber das wäre eine andere Geschichte).
Mit der Wissenschaft versuchen wir ein gewisses Maß an Gewissheit zu erreichen, was die Unterscheidung von Wahrheit und Unwahrheit angeht.Muso hat geschrieben: Auch nicht wissenschaftlich. Die Wissenschaft ist der Versuch, dieses zu tun. Ja, sie hat das in vielen Bereichen geschafft, aber sie schafft es nicht immer.
Und in den allermeisten Bereichen kommt es auf diese Gewissheit an.
Leider hat diese Gewissheit (certainty) einen Preis... man kann diese eben nicht überall erlangen.
Wenn man diese Gewissheit manchmal nicht braucht, ist das doch völlig in Ordnung.
Im Medizinwesen brauchen wir diese, unbedingt! Das ist kein Spielplatz, wo man jede Meinung akzeptiert. Die neun Monate alte Gloria musste es qualvoll an ihrem Leib erfahren bis zu ihrem traurigen verhinderbaren Tod.
Das Gefühl kenn ich nur zu gut. Wenn hier alle pro-homöopathie gewesen wären, hättest du dann dagegen argumentiert?Muso hat geschrieben: Mir liegt es weniger nahe, jemandem vom Gegenteil zu überzeugen.
Ich fange nur gerne an zu diskutieren, wenn jemand sagt: Nur so ist es!
Allein das treibt mich schon dazu, zu sagen: Jaaa, aaaber ... MOMEENT!!! Es kööönte ja auch seinnn, daaasssss ....!!!!
![]()
Die Indikation belegt der Hersteller eigenverantwortlich - im Unterschied zu anderen Arzneimitteln.Muso hat geschrieben: Abschießend trotzdem noch eine Sache.
"In Deutschland tragen zugelassene homöopathische Arzneimittel eine Indikation, die im Beipackzettel üblicherweise mit den Worten eingeleitet wird: „Die Anwendungsgebiete leiten sich aus den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehört: [...]“. Die beanspruchte Indikation muss vom Hersteller im Zulassungsverfahren beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte mit klinischen Studien oder anderem wissenschaftlichen Erkenntnismaterial belegt werden."
Dazu sieht der Binnenkonsens folgendes vor:
Bedeutet also wieder, dass die Hersteller folgendes erblubbern: "Ja, wir haben Erfahrung mit der Wirkung dieses Mittels bla bla, Hahnemann, bla bla Schmidt bla bla"Wikipedia hat geschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Binnenkonsens
Arzneimittelrechtlich besteht in Deutschland ein Binnenkonsens die zulassungspflichtigen Arzneimittel der Therapierichtungen Phytotherapie, Homöopathie und Anthroposophische Medizin betreffend. Für sie sieht das deutsche Arzneimittelgesetz vor, dass in der Entscheidung über die Erteilung bzw. Verlängerung einer Vermarktungserlaubnis die „medizinischen Erfahrungen“ bzw. „die Besonderheiten“ dieser Therapierichtungen zu berücksichtigen sind.

Und so sieht dann ein binnenkonsensualer Nachweis aus.
Du erinnerst mich SOOOO an Cocolinth... das war sein Lieblingssmiley.Muso hat geschrieben: PS: Meine Smilies sollen weniger eine voreingenommene Überheblichkeit signalisieren - vielmehr die Tatsache, dass ich mich im meiner Unfehlbarkeit selbst nicht so ernst nehme.
()
Meins ist ja ->

Ich zweifle die Mündigkeit der Bürger an die richtige Entscheidung diesbezüglich zu treffen, weil große Konzerne mit viel Geldmitteln leicht in der Lage sind diesen zu täuschen und den Informationsfluss zu vergiften.Sascha hat geschrieben: Wieso? Jeder kann sich darauf beschränken, nur staatlich geprüfte Medikamente zu kaufen. Und die Krankenversicherungen helfen möglicherweise auch noch nach, indem sie nur solche bezahlen.
Warum hat Aldi soviel Erfolg? Aufgrund des Preises.Sascha hat geschrieben:Nein.Ovid hat geschrieben:Besser = billiger.
Billiger = minderwertiger, gefährlicher, wirkungsloser.
Oder welchen Zusammenhang zweifelst du an?
Es gibt bei vielen Produkten Alternativen mit gefährlicheren/wirkungsloseren/minderwertigen Stoffen. Wenn diese erlaubt wären, würden Konzerne diese nutzen.
Ich wage eine Analogie. Du meinst, dass die Kontrolle der Gemeinheit reiche, der Informationsfluss genügt.Sascha hat geschrieben: Du lenkst vom Thema ab. Kinderarbeit sollten wir woanders diskutieren. Und arbeiten lassen ist nicht bluten lassen.
Dieses Beispiel zeigt, dass das nicht stimmt!
Stimmt. Trotzdem merkt keine Sau, wenn Placebos handelsfähig gemacht werden (->Homöopathie)Sascha hat geschrieben: Es interessiert auch keinen. Ob die Medikamente helfen interessiert die Käufer jedoch sehr.
Kannst du mir irgendwo die Richtung zu dieser Debatte weisen? Internetseiten, Foren, Artikel?Sascha hat geschrieben: War es im genannten Fall nicht. Warum auch, es gibt ja gar kein zugelassenes Medikament. Und Leute sterben immer.
Also zu der Problematik, dass viele Patienten ihrer Krankheit erliegen, weil sie nicht mit unzugelassenen Mitteln versorgt werden konnten.
Ich würde mich gerne in die Debatte "einstudieren".
Leugnest du die Möglichkeit, dass jemand seine kapitale Macht ausnutzen könnte? Es ist schon eine sehr mächtige Stellung oder nicht? Man denke zurück an den Feudalismus.Sascha hat geschrieben: Ja, genau so funktioniert Antikapitalismus. Logisch konsistente, rationale, ökonomische Argumente werden ignoriert, die Reichen werden zu rücksichtslosen und gierigen Monstern gemacht, der normale Mensch hingegen zum Dummkopf, dem der gute Politiker helfen muss.
In welchem Verhältnis gehst du dann davon aus? Schau dir heute an, wie wenig Menschen über die Herstellung von Produkten aufgeklärt sind, wie soll das auch noch gänzlich ohne Kontrolle funktionieren?Sascha hat geschrieben: Ich gehe von überhaupt keinem "immer" aus.
Die guten und klugen tun das tatsächlich. Aber es gibt ja nicht nur gute und kluge. Die Kritik lasse ich dir. Ändert sich dann was? Nein.Sascha hat geschrieben: Ich sag ja, die Menschen sind alle dumm, nur die guten und klugen Politikern schützen sie vor den verruchten Kapitalisten.
Ich kann genauso Politiker mit Kapitalist austauschen. In deinem Szenario hat der Kapitalist mehr Macht. Im Moment hält der Bundestag die Kontrollzügel noch in der Hand.
Wenn der Kapitalist scheisse baut - in deiner Welt - dann wird er nicht abgesetzt. Dann kann er nicht abgewählt werden. Er bleibt reich und mächtig.
Ich verstehe nicht warum der Kapitalist deiner Meinung nach besser ist als ein Politiker?

Völlig austauschbar, wenn man sie mit deinen eigenen Argumenten angreift.
Konkretisier das mal. Was wird von wem geglaubt, was "falsch" ist?Sascha hat geschrieben: Klar, es gibt eine Menge Dummheit auf der Welt, am meisten zeigt sie sich heutzutage in der Staatsgläubigkeit.
Dann sage ich dir eben, dass du ein blinder Marktgläubiger bist, weil du irgendein komisches Buch gelesen hast, was sich gut anhört.

Das Erwischen gestaltet sich dann wohl nicht so leicht, wenn der Konzern eigenverantwortlich sein Gammelfleisch versteckt.Sascha hat geschrieben: Und dafür wird er dann als Betrüger bestraft. Klar, nur wenn er erwischt wird.
Es ist doch direkt ersichtlich, dass ohne Kontrollen Konzerne mit mehr Unrecht wegkommen, als mit Kontrollen.
Von was für Garantien redest du? Es geht um die unabhängige Garantie, dass man sich nicht vergiftet mit dem, was man kauft, nur weil man der unüberschaubaren Informationslandschaft unterlegen war.Sascha hat geschrieben: Nein, ist es nicht. Der Verbraucher sollte entscheiden können, ob ihm die längere Garantie den damit verbundenen höheren Preis wert ist.
Selbst dein vorgeschlagenes Staatssiegel wäre doch nicht glaubhaft oder? Weil böse Politiker und so...