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Lavinia Halbritter
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Registriert: 28.07.2010, 21:57
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Peter-Pan-Syndrom = Pädophilie?

Beitrag von Lavinia Halbritter »

Und umgekehrt.
Heute habe ich ein Lied gehört das "Le complexe de peter pan" heißt (oder so ähnlich). Mein Bruder hat mich gefragt was das sein soll und jetzt habe ich mal nachgelesen.
Wie der Name vermuten lässt beschreibt es "Männer, die nie erwachsen werden". (Mehr sinnvolle Literatur als den Wikipedia-arktikel habe ich nicht gefunden)
Jetzt frage ich mich ob Männer, die meinen unter dem Peter-Pan-Komplex zu leiden glauben einfach nur pädophil sind und es nicht wahr haben wollen, - oder einfach ihr Leben nicht in den Griff kriegen und sich deshalb eine Krankheit als Schuldigen suchen.
Sieht man sich mal die "Symptome" an: Das Pädos sich nicht nur manchmal sehr kindlich verhalten liest man hier ja öfters, und dass mit der Unfähigkeit "zu tiefer Liebe für andere Menschen" (Kinder sind natürlich ausgeblendet) und den Problemen mit Erwachsenenbeziehungen erklärt sich von selbst.
Und auch solche aussagen klingen teilweise nach einem Pädo:

(Ich zitiere mal ganz, falls das gelöscht wird.)
Hallo ich bin 27 jahre alt und wollte hier mal was dazu sagen. Und zwar von der seite von Jemandem, wo glaub an diesem Syndrom zu leiden,und zwar ich. Ich bin mir nur nicht ganz sicher ob es mich selber Betrift. Ich will mal beschreiben wie ich so bin und wodurch:


Also ich hatte ein normales geregeltes Familien leben früher. Mutter, Vatter usw halt alles ganz normal halt ohne probs. Doch in einem anderen bereichen habe ich heute noch Probleme...Ich glaube dieses Syndrom zu haben. Da ich mich selber hesslich und fürchterlich bin, aber was dagegen tun will ich immer aber mache es doch nicht. Auf der Arbeit habe ich nur Probleme egal in als was ich wo Arbeite, weil mir immer alles so egal ist und ich nur versuche die Zeit rum zu bekommen damit ich Heim kommen kann um nichts zu tun als nur TV zu schauen, zu Zocken (Playstation usw) oder um im Netz rum zu chatten. Ich glaube ich will nicht altern in meiner Art. Ich will immer noch der sein wo heim kommt und spiele Spielen kann. Spülen usw ist immer nur 2. Rangig. (ich wohne seit ich 20 bin alleine) Ich mache es kla so ist das nicht, aber nicht so wie man es sollte quasi, also nie direkt. Dann kommt es dazu das ich nie eine Beziehung habe die länger als 9 Monate hält und dazwischen ist immer 2 - 3 Jahre garnichts in aussicht. Dann komme ich mit gleichaltrigen Frauen nie so wirklich kla wegen ihren einstellungen. Wollen alle familie usw, damit kann ich mich nicht anfreunden ich sage mir immer:"man kann auch mit wem zusammen sein ohne gleich Kinder zu haben und zu Heiraten" daher habe ich immer (also wenn mal) Freundinnen die so 19 - 21 sind. Oder gelegentliche Techtelmechtel mit welchem im Selben alter. Aber nie Jünger keine Angst, da passe ich auf^^ Und hänge daher viel im Netz in chatts rum und unterhalte mich mit Mädels/Frauen aus meinem Hobby berreich und da sind halt viele in diesem altersbereich anzutreffen. Aber warum immer so Junge dinger? bin ich nicht fähig mit gleichaltrigen mich anzufreunden oder sogar mehr? Ist das alles weil ich vieleicht an diesem Syndrom leide? Ich habe auch nie wirklich liebe erfahren was ausserhalb der Familie angeht so Freundin mässig. Kla paar Beziehungen gehabt aber ka. Ich war immer Feuer und Flamme für die jenige, vieleicht auch zu sehr. Aber dennoch war ich gefühlsarm wenn es ernster wurde. Ich kann mich nie gehen lassen weil ich zu viel nachdenke über die jeweilige Situation. Dann das ich auch immer Älter werde und mir denke irgend wann muss es doch mal mit einer länger klappen.Oder bin ich zu Kindisch. Ich zocke gerne und viel aber dennoch wenn ich mitr einer zusammen bin kann ich damit auch aufhören wenn ich mich mit ihr treffe oder sie bei mir ist^^ Ich lasse auch vieles einfach schleifen weil es mir irgend wo egal ist zur Zeit wieder. also leide ich unter dem Peter Pan Syndrom?
http://www.imedo.de/group/topics/show/6 ... -beziehung

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Sairen
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Registriert: 08.10.2008, 19:19

Re: Peter-Pan-Syndrom = Pädophilie?

Beitrag von Sairen »

Sieht man sich mal die "Symptome" an: Das Pädos sich nicht nur manchmal sehr kindlich verhalten liest man hier ja öfters
Dass sich Pädos aufgrund ihrer Pädophilie "kindlich" verhalten ist auch nur ein Gerücht.
An sich ergibt es keinen Sinn. Dann stände erst mal die Frage im Raum: Verhalten wir uns wie Kinder, weil wir möglichst attraktiv für Kinder wirken wollen. Oder verhalten wir uns wie Kinder, weil halt unsere tatsächliche Gesinnung am ehesten dem eines Kindes entspricht.

Wäre es das Erste: OK, das könnte noch pädophil sein.
Das Zweite: Definitiv nicht.

Vielleicht ist es ja auch gerade andersrum: Wir haben eigentlich alle das Peter-Pan-Syndrom und weil es für uns so bequemer ist durchs Leben zu kommen, bleiben wir halt dabei.
Dann ergeben auch die Bekundungen "Ich bin doch kein Pädo", die ja öfters mal auftauchen, einen Sinn.
Interessanterweise waren diese Bekundungen meist erst, als betreffender Pädo mit dem älteren Geschlecht in Berührung kam. So von wegen "Neee! Ne! NE! Ich bin definitiv Pädo!" *Frau bietet sich an* "Hm, OK, vielleicht überleg ichs mir noch mal...".

Vielleicht sind wir alle auch (man suche sich etwas aus):
-ein bunch of looser, die keine abkriegen, rein zufällig eine Affinität zu Kindern haben, und sich durch die Pädophilie gezielt vom Ideal-Bild des "Frauen-hinterhereifernden Mannes und Frauen-konsumierenden Mannes" distanzieren wollen. Sie sehen sich als etwas Anderes, als etwas Besseres: Als Pädophil!

-sexuell aufgeschlossen. Sie merken, dass sie rein theoretisch Kinder auch geil finden, also warum sollte man dazu nicht pädophil sagen?

-Kinder Liebhaber. Sich eigenartigerweise mit dem Begriff Pädophil identifizieren, obwohl sie eigentlich nur eine freundschaftliche Beziehung zu Kindern haben. Meist selbst auch sehr kindlich.

Der letzte Typ wäre dann unser Peter Pan hier.

Es hat halt auch definitiv seine Vorteile pädophil zu sein.
-Man hat einen "Grund". Eigentlich den perfekten Grund, warum man aneckt, warum man scheitert, warum man etwas nicht mag, nicht kann, nicht will, nicht braucht. Eine Rechtfertigung für alles.

-Man kann eine klare Differenzierung machen zwischen den Menschen seiner Umwelt, und sich selbst. Oder auch zwischen den "Wissenden" und "Unwissenden". Oder auch zwischen den "Liebenden" und den "Bloß-Sex-Haben-Wollenden". Pädophilie ist in jedem Fall die Gruppe, die den Vorteil hat.

-Man ist gewissermaßen ganz schön cool:
Man hat ein Geheimnis, das niemand weiß, dass man vor jedem geheim halten muss. Man gehört zu einer sozialen Gruppe, die sich unter Wasser halten muss, da sie von jedem missverstanden wird. Der perfekte tragische Held.

Manchmal fühle ich mich wie bei Angel Beats!. Menschen sollten mehr Anime schauen. Als würden wir hier alle "feststecken", weil wir noch "irgendetwas zu erledigen haben", noch irgendetwas "was uns auf dem Herzen liegt". Erst wenn wir das erledigt haben, können wir in die nächste Welt voranschreiten. Bis dahin liegt uns aber ein langer Weg bevor.
See you on a dark night
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Waldbär
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Re: Peter-Pan-Syndrom = Pädophilie?

Beitrag von Waldbär »

Ich nenne es "entzeitet".

Ich denke nur, irgendwann wird man nur so blöd alt, dass man seine äußerliche Präsentation nochmal überdenken sollte. Nicht nur Michael Jackson hatte diesen Punkt eindeutig verpasst, auch in meiner Stadt und drumherum laufen so ein paar Charaktere rum, die als "Pädo Pan" nur noch lächerlich wirken. Ein BL über 60 mit Baggy-Jeans und Basecap zum Beispiel...
und ich selbst frage mich auch immer wieder, ob es eben noch geht. So eben noch. Im Spiegel. Was sagen die Anderen?
Scheisse, vielleicht habe ich es auch schon verpennt.

Und wenn ich jetzt "egal" sage, bin ich dann auch einer? Muss ich jetzt dringend seriös werden? Bis zur Narrenfreiheit der Greise sind's ja auch noch mal mindestens 3 Jahrzehnte.

Und Peter Pan fand ich schon als Kind doof.

Waldbär
Liebst du die Sonne? ©Mima

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Ovid
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Re: Peter-Pan-Syndrom = Pädophilie?

Beitrag von Ovid »

Da mich ja Viele schon kennen, wie ich gerne auf der Begriffsdialektik herumreite, möchte ich es mir hier besonders einfach machen.

Es besteht oft die Tendenz einen Begriff mit allerlei möglichen Anschauungen und Bedeutungen vollzustopfen.
Dabei ist gerade doch ein Reduktionismus sinnvoll. Nämlich die Begriffe nach einem essenziellen Kern einer Bedeutung zu definieren.

Ein Atheist glaubt nicht an die Existenz von Göttern. Das ist alles. Er kann trotzdem noch an Einhörner und Riesen glauben. Er kann jeden Esoterik-Quatsch glauben und er mag vielleicht sogar von der Existenz von Geistern überzeugt sein.

Und doch haben Viele bei einem Atheisten ein ganz anderes Bild im Kopf. (Skeptiker, Anhänger von Wissenschaften, Logiker usw.)

Ein Pädophiler fühlt sich sexuell von Kindern angezogen. Das ist alles. Ein bestimmter Pädophiler kann zusätzlich auch ein sadistisches Arschloch und ein Kindermörder sein.
Wir haben ein anderes Bild im Kopf; die Gesellschaft ihr Bild.
Aber dieser eine gemeinsame Nenner bleibt.

Beim Peter-Pan-Syndrom würde ich den gemeinsamen Nenner dort veranschlagen, dass ein erwachsener Mann übertrieben kindliche Attribute aufweist.

Er kann darüber hinaus pädophil sein, oder eben auch nicht. Das ist der Vorteil reduktionischter Begriffsdefinitionen. Dies ermöglicht einfach ein breiteres Spektrum an kombinierten Attributen.

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Nun, da wir die Begriffe trennscharf haben um sie als Werkzeug zu benutzen, kann man anfangen einige Fragen angemessen zu erörtrn.

Gibt es Zusammenhänge oder Korrelation zwischen diesem "Syndrom" und der Pädophilie?
Es liegt zumindest Nahe, dass es Pädophile gibt, die sich an kindlichem Erfreuen und auch kindliche Attribute aufweisen.
Aber wie weit geht das?

Beim Peter-Pan-Syndrom wird glaube ich schon eine sehr weitgehende Übernahme kindlicher Attribute "gefordert" um als solches zu gelten.
(Um es als eigenständiges Phänomen als solches zu rechtfertigen)

Ein erwachsener Grad an Intellektualität fällt dann weg. Dann kommen Dinge hinzu, wie über die Stränge schlagen, Grenzen zu überschreiten, übertrieben emotionale Ausbrüche und eben in der Regel die Überforderung ein verantwortungsvolles erwachsenes Leben zu führen.
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