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Dorian
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alte / neue Anlaufstelle

Beitrag von Dorian »

Thema auf "Offener Bereich" hier her gezaubert. GLF-Moderation

Todgeglaubte leben länger... so zumindest das Angebot für Pädosexuelle der Uniklinik Frankfurt!
2006 war ich dort jemanden besuchen, wenige Wochen später, habe ich gelesen, dass das Instituts für Sexualwissenschaft geschlossen wurde.

"Die Sexualmedizinische Ambulanz an der Frankfurter Universitätsklinik bleibt erhalten." Schreibt die Frankfurter Rundschau nun. Also muss da ja doch noch etwas sein... Langsam dämmerte es mir. Ich hatte in der zweiten Augustwoche des Jahres 2009 schon mal mit denen geschrieben.
Daraus zitiere ich mal:

Dr.phil. Sophinette Becker
[email protected]
Leitende Psychologin der Sexualmedizinischen Ambulanz
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum, Haus 95 (Schleusenweg) (C 5-8)
Postadresse: Heinrich-Hoffmann Strasse 10
D-60528 Frankfurt am Main
0 69) 63 01 - 76 13


Ich :Sie sitzen in Haus 93, ist darin auch die Psychatrie (für Erwachsene) untergebracht?

Becker : bis 2006 waren wir in Haus 15.Danach wurde der Rest des Instituts (die sexualmedizinische Ambulanz und die Bibliothek) der Psychiatrie zugeordnet.Im April 2007 zogen wir in die Psychiatrie um.(Haus 93)
Im Oktober 2008 lief der Vertrag meines Mitarbeiters Herrn Dr.Fichtel aus - die Stelle wurde (obwohl es einen sehr qualifizierten Bewerber gab),nicht mehr besetzt;von der 2006 vom Fachbreichsrat beschlossenen Professur für Sexualmedizin ist mittlerweile keine Rede mehr.
Vor 2 Wochen mussten wir einem MRT weichen und sind in Haus 95 umgezogen.


Ich: Ich habe gelesen (quelllink <http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4289.html>), dass es in Frankfurt ein ähnliches Projekt wie in der Berliner Chârite gibt. Ist dies zutreffend und ist das ihre Einrichtung?

Becker : Leider gibt es bei uns kein ähnliches Projekt wie in der Charité - in Hamburg gibt es so etwas. (http://www.uke.de/institute/sexualforschung/)

Ich: Wie sieht das konkrete Angebot im Bezug auf Pädophilie aus? Ist eine Straffreiheit vorausgesetzt?

Becker : Da ich mittlerweile die einzige Sexualwissenschaftlerin/Therapeutin bin,die von dem früheren Institut für Sexualwissenschaft noch übrig geblieben ist,also in Frankfurt das Fach theoretisch und praktisch allein vertrete,sind meine Kapazitäten für PatientInnen (besonders betr.Psychotherapie) sehr begrenzt:Manche kann ich selber sehen,anderen empfehle ich telefonisch geeignete PsychotherapeutInnen.
Sie können mich gern in meiner telefonischen Sprechstunde (Montags 15:45-16:45)anrufen.(Nicht-Anzeige ist selbstverständlich).

Also so langsam schreit das ja nach einem Test der Stüftung Pädotest!!!
Wieso ich damals nichts gemacht hab, frage ich mich.

Die Diplompsychologin Sophinette Becker werde weiterhin genug Kapazitäten haben, um sich um die Patienten zu kümmern, versicherte der ärztliche Direktor . Ob als Halbtags- oder Ganztagskraft könne er nicht sagen. Schölmerichs Angaben zufolge hat Becker im vergangenen Jahr rund 140 Patienten behandelt.
Schreibt die Rundschau am 14 | 11 | 2010 in ihrer Onlineausgabe. [1]




[1] "Ambulanz wird nicht geschlossen" http://www.fr-online.de/rhein-main/hilf ... index.html




Die neue Anlaufstelle:




Die Psychotherapeutenkammer Hessen mahnt Hilfe für pädophile Männer und Frauen an und fordert eine Anlaufstelle für Männer, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen.

Hilfe für pädophile Männer und Frauen mahnt die Psychotherapeutenkammer Hessen an. In einer Resolution ruft sie die Landesregierung auf, „Maßnahmen zum aktiven Opferschutz zu ergreifen“. Andere Bundesländer sind damit wesentlich weiter. In Berlin, seit Jahresanfang auch in Kiel, gibt es Projekte für Menschen, die sich zu Kindern sexuell hingezogen fühlen oder einschlägige Internetseiten besuchen. In Regensburg befinde sich derzeit eines im Aufbau, sagt Lea Speth vom Projektbüro in Berlin.

Es gehe um Vorbeugung, sagt Jürgen Hardt, Präsident der hessischen Psychotherapeutenkammer. Darum, im Vorfeld anzusetzen, damit es erst gar nicht zu Übergriffen komme. „Wir wissen, dass viele Betroffene es als Leiden erleben, wenn sie solche Neigungen haben.“ Doch es gebe kaum Anlaufstellen, an die sich Betroffene wenden könnten. Hardt fällt dazu in Hessen allein die sexualmedizinische Ambulanz der Universitätsklinik Frankfurt ein. „Doch die hat kaum Kapazitäten.“

Die Kammer wolle gerne den Aufbau eines Beratungsnetzes unterstützen. Übernehmen könnten die niedergelassenen Therapeuten diese Aufgabe jedoch nicht. Denn anonyme Behandlungen sind nicht mit den Krankenkassen abrechenbar. „Die meisten Therapeuten trauen sich auch nicht“, sagt Jochen Hoffmann, Geschäftsführer des Informationszentrums für Männerfragen im Frankfurter Sandweg. Das Thema Missbrauch stehe stark im öffentlichen Fokus. „Deshalb haben sie Angst, zur Rechenschaft gezogen zu werden, wenn die Männer doch übergriffig werden.“

Das Frankfurter Informationszentrum ist eine der raren Anlaufstellen in Hessen, wo Pädophile Hilfe finden – auch straffällig gewordene, denen die Therapie zur Bewährungsauflage gemacht wurde.*

Hoffmann und seine Kollegen verfolgen einen „psychodynamischen Ansatz“. Dabei würden die tieferen Ursachen für die Neigung gesucht und Wege, wie sie in den Griff zu bekommen seien. „Man muss ein Lebensumfeld schaffen, das die fatale Fixierung auf Sexualität nimmt“, sagt der Therapeut. Der Auslöser für süchtiges Verhalten sei meist das Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit des eigenen Lebens.

„Viele Betroffene stoßen bei den niedergelassenen Therapeuten auch auf Ablehnung, Unverständnis“**, sagt Lea Speth, Mitarbeiterin des „Präventionsprojekts Dunkelfeld“, das mit Sponsorengeld seit fünf Jahren Menschen mit sexuellen Neigungen zu Kindern behandelt – kostenlos und anonym. Angesiedelt ist es am Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin an der Berliner Charité. Erfasst werden die Ratsuchenden per Pin-Nummer.

Die meisten, so Speth, ständen unter einem großen emotionalen Druck, hätten bereits Probleme am Arbeitsplatz, in ihren Familien. „Wir sagen ihnen erstmal deutlich, dass es keine Krankheit ist, die mit Tabletten heilbar ist.“ Die Patienten müssten lernen, mit dem Problem umzugehen.

Das Projekt an der Charité könne Vorbild sein für ein hessisches Angebot, heißt es in der Resolution der Landestherapeutenkammer. „Die Erfahrung zeigt, dass gerade mit einer speziellen, präventiv ausgerichteten Anlaufstelle Männer mit einem bereits vorhandenen Problembewusstsein gut behandelt werden können.“ Aus dem hessischen Gesundheitsministerium kommen positive Signale: Bislang, so eine Sprecherin ein, habe das Augenmerk auf dem Opferschutz gelegen. Doch auch „Primärprävention“ sei wichtig. ***
[2]

* Man kann da auch so hingehen. Hofmann erhält von der Stüftung Pädotest ein "Gut - sehr gut"!

** Da mein Account im PGB gelöscht wurde, könnte vielleicht jemand mal beginnen hier die Mails bzw. die Absagen der Therapeuten zu posten, um genau dies zu untermauern.

*** "Primärprävention" ist bitte was? Jedenfalls gut, wenn irgendetwas endlich mal über den Opferschutz (es müsste "Schutz für potentielle Opfer von potentiellen Tätern" lauten) gestellt wird.


[2] "Hilfe für Pädophile" http://www.fr-online.de/rhein-main/hilf ... index.html


Ich hoffe sehr, dass einigen das etwas hilft.

@glf Wenn hier irgendwer der Meinung ist Links löschen zu müssen, soll er das Thema besser verschieben oder direkt löschen!
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Smaragd aus Oz
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Re: alte / neue Anlaufstelle

Beitrag von Smaragd aus Oz »

off topic:

Wie wäre es mal mit Registrierung? Dann könntest Du gleich an der richtigen Stelle Deine tollen Links schreiben!
:roll:
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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