Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht sich derzeit nicht in der Lage, die Löschung von Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten verlässlich durchzusetzen.
40 Prozent der Angebote seien auch eine Woche nach einer Löschaufforderung durch die Beamten noch verfügbar, heißt es in einer internen Studie, die der Tageszeitung 'Die Welt' vorliegt. Bis zur Abschaltung würden die Seiten "immense Zugriffszahlen" verzeichnen, hieß es.
Lediglich in 20 Fällen hätten sich Webhoster im ersten Halbjahr 2010 bei den Beamten zurückgemeldet und die Löschung bestätigt. Vorwiegend in Russland verzeichnete man Kooperationsbereitschaft. "Verbesserungspotenziale" gebe es insbesondere in den USA und den Niederlanden.
Einen Lösungsansatz sieht das BKA darin, die umstrittene Sperr-Infrastruktur doch aufzubauen. Der Zugang solle so zumindest so lange erschwert werden, bis eine Löschung erfolgt ist. Rückendeckung gibt es dabei vom Vorsitzenden des Innenausschusses des Bundestages Wolfgang Bosbach (CDU).
"Wenn man aber nicht löschen kann, muss man wenigstens den Zugang durch Internetsperren erschweren. Dafür plädiert die Union energisch", sagte dieser der Zeitung. Es gebe keinen Grund zu der Annahme, dass sich die Situation im zweiten Halbjahr verbessere.
Der Koalitionspartner will sich darauf aber nicht einlassen. Laut Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) könne man wegen der kurzen Laufzeit des neuen Arbeitsschwerpunktes des BKAs "Löschen vor Sperren" noch keine realistischen Rückschlüsse auf die Effektivität der Löschversuche ziehen.
Sie sieht den Schlüssel zu einer erfolgreicheren Bekämpfung von Kinderpornographie im Internet vor allem in der Ausstattung des BKAs. "Belastbare Zahlen hängen sicher auch von den künftigen personellen Ressourcen des BKA ab", erklärte die Ministerin.
nix neues, aber irgendwie eine einsicht, die nicht zu weiteren einsichten führen wird. hm, wieso geht man ein problem nur eindimensional an? als nächstes kommen sie mit bka-itspazialisten aka hackern, die die urheber durch das gesamte tor netzwerk und weitere tunnel, proxys und wlan/umts netze verfolgen sollen. ich hoffe mittlerweile schon auf das sperrgesetz, dann ist endlich ruhe!
BKA-Beamte oder Staatsanwälte werden ja gerne mal als "Experten" zum Thema herangezogen - und diese sagen eben, dass sie völlig überfordert sind mit der Menge und der Abscheulichkeit. Warum auch sollten diese etwas anderes - ja sogar die Wahrheit - sagen? Schließlich hängt davon deren Job und eine gewisse Anerkennung noch so fragwürdiger Erfolge ab.
lg kim
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.
Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
Was wird eigentlich gegen die Verbreitung Materials in Tauschbörsen getan?
Ist das Materialaufkommen und der Transfer dort nicht deutlich höher als auf üblichen Webseiten? Würde eine teure Sperr-Infrastruktur von Webseiten nicht einfach nur eine Verlagerung des "Tauschhandels" in schwieriger zu verfolgende Tauschbörsen bedeuten?
Wie kommt man in so einem dezentralem System an die Hersteller und Primärverbreiter? Man kann nicht wirklich von Erfolg gegen Kinderpornographie sprechen, wenn man dann fast nur noch technisch unversierte Endkonsumenten aller Art dingfest macht.
Ovid hat geschrieben:Man kann nicht wirklich von Erfolg gegen Kinderpornographie sprechen, wenn man dann fast nur noch technisch unversierte Endkonsumenten aller Art dingfest macht.
Sich wirklichen Erfolg zu versprechen halte ich ohnehin für eine Illusion, der einzige Erfolg dürfte eine finanziell sichere Zukunft der "Ermittler" und eine gewisse Reputation sein. KiPo wird öffentlich auf Webseiten doch eh fast nur in Form von recht harmlosen Modelbildchen kommerziell (und auch so) vertrieben, der Rest läuft über Netzwerke, die man nie erreichen können wird, wie die Tor Onion Server, oder eben Peer-Peer Netzwerke, bei denen ebenfalls häufig verschlüsselt und verschleiert übertragen wird.
lg kim
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.
Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
Was ich eigentlich immer so lustig finde an solchen eindeutig politisch polemischen Pressetexten ist die brennende Frage, ob die wirklich selbst daran glauben. Ich meine, was definieren die als KiPo? Denen ist doch hoffentlich klar, daß sie nicht an alle Länder der Welt herantreten können und ihnen ihre erzkonservative Weltanschauung aufdrängen können. Es gibt halt nunmal noch Kulturen, da sieht man das nicht so streng und schon gar nicht als Problematik. Und ich fände es vermessen, wenn wir das lächerlicher Weise kriminalisieren. Wollen wir wirklich so werden wie diese prüden Amerikaner... (