
Sowas kommt vor, nicht gerade selten, und manchmal ist er auch feucht.

Doch genug gescherzt, zumindest vorerst. Kommen wir auf den in der Überschrift vermittelten Ansatz:
Ich persönlich strebe nicht unbedingt dazu, dass ich akzeptiert und toleriert werde in meinen Vorlieben, aber ich kann nachvollziehen, dass es viele unter uns gibt, die das anders sehen und so eine Art "Berufung" verspüren, "für die Sache" zu kämpfen. Find ich löblich und an sich auch unterstätzenswert. Die Frage ist aber, wie kann man das machen, ohne dass man dabei nicht schon im Vorfeld verbaloptisch kastriert wird?
Nun versuche ich selbst im Angesicht des Weltschmerzes irgendwie noch ein Grinsen zustande zu bringen, denn sonst hätte ich mir schon längst diverse Kugeln gegeben, deren Farbe irrelevant ist, wenn sie erstmal im Kopf stecken.
Zum Thema:
Man stelle sich einen Comic vor (optimal wäre natürlich ein echter Film, ich sehe es aber ein, dass das noch unmöglicher umzusetzen wäre, als es mit einem Comicfilm wäre.)
Unser Held ist Horst. Pädo-Horst. Rein optisch und bewegungstechnisch würde ich ihn irgendwo bei Mr. Bean ansiedeln - also ein eher knuffiger, symphatischer Grobmotoriker, der mehr grunzt als Worte zu verlieren.
Horst ist Pädo. Aber keiner von denen, die die Öffentlichkeit gerne hätte, sondern einer von den echten Pödos, die also Kinder lieben und nicht missbrauchen.
Was soll das Anliegen sein?
Wir sind uns wohl einig darüber, dass in der Öffentlichkeit ein "schiefes" Bild der Pädos existiert. Sich aber einfach hinzustellen und zu sagen, dass dieses Bild falsch ist, führt m.M.n. zu gar nichts. Die Öffentlichkeit will in ihren Vorurteilen bestärkt werden.
Also soll Pädo-Horst dieses Vorurteil auch bedienen, aber eben ein bisschen anders, und vor allem witzig.
Geht nicht?
Geht wohl!
Der Comicfim oder Buch sollte aus kleinen Sketchen bestehen, man könnte es "Pädo-Horst und die 7 (10, 15 usw) Sünden“ nennen.
Gesprochen wird kaum.
Ein Sketch könnte so laufen:
Pädo-Horst hat sich in eine kleine Süße "verliebt", die immer auf dem Kinderspielplatz gegenüber seinem Haus spielt.
Endlich nimmt er sich ein Herz und setzt sich auf eine Bank, die zum Kinderspielplatz gehört. Dabei ist ihm schon etwas mulmig zumute, schließlich weiß er, dass er ein Pädo ist und solche in der Öffentlichkeit keinen guten Ruf haben.
Verschämt sucht er immer mal wieder Augenkontakt zu "seinem" Mädel und freut sich wie ein kleines Kind, wenn der Kontakt auf fruchtbaren Boden fällt. (Bei dieser Szene ist Horst ausgesprochen symphatisch darzustellen, und der innere Konflikt muss greifbar sein).
Nun plötzlich kommt das Mädchen, das übrigens ein Vannilleis in der Hand hat, auf ihn zu, lächelt ihn breit an und fragt:
"Willstmallecken?"
Horst ist geschockt. Nichts würde er lieber machen als das, er darf es sich aber nicht anmerken lassen und schon gar nicht tun, schließlich wird er bereits von der 150Kg schweren Nachbarin argwöhnisch beäugt.
Horst fängt an zu schwitzen. Er will eigentlich aufstehen, aber die Kleine schiebt das Eis in seine Richtung und eine Kugel Eis fällt aus der Tüte dem Horst genau in den Schoß.
In diesem Moment hält es die gewichtige Nachbarin nicht mehr aus, schließlich sitzt da ein Mann, der sich am Hosenlatz schubbert und vor ihm steht ein kleines Mädchen, das ihm dabei gespannt zuschaut. So bewegt sie sich auf die Bank zu und lässt sich auf ihr nieder.
Inzwischen ist Horst aufgestanden, um das Eis besser von seiner Hose zu entfernen.
Das Übergewicht der Nachbarin führt zu einer abrupten Schieflage der Bank, die Horst mit einem Ende am Hintern trifft. Das lässt Horst nach vorne kippen, genau auf das Mädchen mit dem Eis und zwar genau so, dass sein Hosenlatz auf dem Gesicht des Mädchen zu liegen kommt. Die Fallkurve ist dabei so unglücklich, dass Horst – im Fallen wild rudernd – ein anderes Mädchen ergreift, es nieder zieht und nun seinerseits mit seinem Gesicht im Schoß des mitgerissenen Mädchens landet.
Der finale Anblick dürfte nicht weiter zu erklären sein, man vergesse dabei auch nicht, dass nun das erste Mädchen eine weiße, recht dickflüssige Substanz im Gesicht kleben hat und Horst dieselbe an seiner Hose.
Jeglicher Erklärungsversuche wären für die Katz.
Am Ende würde Horst wieder in seinem dunklen Haus sitzen, Tränen in den Augen haben und seufzen. Im Hintergrund läuft das Radio und es wird von einem Perversen Kinderschänder berichtet, der sich auf einem Kinderspielplatz gleich an zwei kleinen Kindern vergehen wollte.
Ich hoffe, es ist verständlich, was ich damit eigentlich will. Horst, das Synonym für die Pädos, ist ein an sich netter, schüchterner, aber symphatischer Kerl, der niemandem etwas tun kann. Nur die Umstände, in denen er leben muss, führen immer wieder dazu, dass er für etwas gehalten wird, was er gar nicht ist.
An sich eine Tragikkomödie.
Anders gesagt:
Es gibt ja inzwischen Filme, in denen man sich dem Thema "versichtig", "reflektiert", und vor allem moralinsauer und trocken nähert. Nur bringt das was?
Ist Lachen bei einem solchen Thema nicht vielleicht ein anderer Ansatz?