Versuch einer Klarstellung
Ob mir das gelingen wird ist fraglich. Ebenso ist fraglich, ob das in einem Forum wie diesem, das mit Verlaub ziemlich viele (natürlich nicht nur) dümmliche Statements enthält überhaupt Sinn macht und natürlich ziemlich unkritisch propädophil ausgerichtet ist. Zudem besteht der NDR-Bericht aus fast nur zusammengetragenen Vorurteilen, Halbwahrheiten, sogar Unwahrheiten und pseudowissenschaftlichen Thesen vom Hörensagen, weshalb eine angemessene Beurteilung sehr schwierig sein dürfte.
Fangen wir mal mit der Kinderpornographie an. Die in der Reportage gezeigten (zufällig ausgewählten) Bilder und Videos sind allseits (Ermittlungsbehörden, Rechtsanwälten, Konsumenten) bekannt und bestätigen daher die Aussage, dass es sich zu 98% immer nur um dasselbe relativ wenige Material handelt, welches in Tauschbörsen oder sehr selten über Webseiten (auch nur wiederrum zusammengetragen und kommerziell angeboten) verbreitet wird. Von einem Markt kann gar keine Rede sein.
siehe:
http://www.lawblog.de/index.php/archive ... industrie/
Ebenso ist die Aussage von Vogt, der Markt (den es so gar nicht gibt) würde nach immer brutalerem Material verlangen, weshalb z.B. Kinder sogar zu Tiersex gezwungen würden, z.B. den Penis von Hunden in den Mund zu nehmen, eine Lüge! Tatsächlich gibt es ein solches Video. Aber eben
nur dieses Eine privat aufgenommene
weltweit im Netz. Ebenso verhält es sich mit Vergewaltigungsvideos, bei denen es sich um sehr vereinzelte eher ältere und leider manchmal immer noch neu aber sehr selten auftauchende
Privataufnahmen handelt. Deren private Ersteller werden heutzutage aber ziemlich schnell über öffentliche Medien dingfest gemacht, wie es die jüngsten Beispiele bisher gezeigt haben. Hinzu kommen noch vereinzelt Uraltpornos aus den 70ern und 80er Jahren. Es werden also immer wieder nur ein und dieselben widerlichen Aufnahmen dieser Art bei den Beschuldigten gefunden. Von einem Markt, der nach immer mehr Brutalerem verlangt, kann gar keine Rede sein. Schon gar nicht vor dem Hintergrund der weltweiten effektiven Strafverfolgung und dem fast gar nicht vornhanden Interesse an so etwas von wem auch immer! Das sagen all diejenigen aus und können das auch bestätigen, die damit zu tun haben (siehe Link oben). Sicherlich würde einem Verharmlosung unterstellt werden, würde man diese Fakten in der allgemeinen Öffentlichkeit nennen, aber der Macher des NDR-Beitrags kann sich gern ein eigenes Bild machen indem er sich des Risikos der Stafverfolgung aussetzt und sich mal selber davon überzeugen würde
Zudem waren in der Sendung LS-Aufnahmen zu sehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/LS-Studio
Es gab jedoch nie sexuelle Akte wie Geschlechtsverkehr, andere sexuelle Handlungen wie Penetrationen, Bilder mit Jungen und Mädchen zusammen, oder Bilder zusammen mit Erwachsenen. Bei der Schließung der Agentur beschränkten sich die Posen (bei den freizügigeren Bilderserien) auf angedeutete sexuelle Handlungen wie die Oralverkehr imitierende Benutzung von Gegenständen, etwa Bananen. Auch Videos in dieser Art wurden gedreht. Allgemein kann das produzierte Bild- und Videomaterial als „Softcore“-Kinderpornographie bezeichnet werden.
Auch hierzu kann gesagt werden, es handelt sich auch heute noch immer um ein- und dasselbe Material, welches auch nur sehr
vereinzelt im Netz unter verschiedenen Diensten auftaucht.
Gäbe es übrigens wirklich so viele oder überhaupt Webseiten mit einschlägigen Inhalt, würde doch wohl mehr als nur einmal bzw. ständig von Vorgängen wie der Operation Mikato zu hören sein
Die Aussagen von Vogt sind also wider besseren Wissens nur Halbwahrheiten eines auf mediale Aufmerksamkeit versessenen narzistischen Staatsanwalts der mit Recht gegangen wurde! Dass der Kriminalbeamte Mayer angesichts von einzelnen brutalen Videos oder Bildern, die sich ein mitfühlender Mensch (ja auch, wenn er Pädo ist) kaum anschauen kann und will, sehr mitgenommen ist, ist nur menschlich und verständlich.
Und nun zu den Verschwörungstheorien. Es dürfte ja wohl klar sein, dass die Aussage, dass eindrittel der Jungs in Berlin schon (schlimme) sexuelle Erfahrungen machen mußten, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Blödsinn ist. Schließlich ließe sich das ja ganz einfach durch Befragung und soziologische Untersuchungen sowie polizeiliche Ermittlungen recht einfach nachweisen. Angeblich offene Pädo-Wohnungen als Begegnungsstätte dürften sich ebenfalls durch Observation als solche recht einfach ausfindig machen lassen. Und dass es sich hier vor allem um Begegnungsstätten zwischen Pädos und ausgerechnet
Jungen handeln soll, ist wohl dem investigativen Journalismus von Manfred Karremann geschuldet, der mal einer handvoll sogenannter Boylover auf die Spur gekommen war, die genau das taten und die durch das SEK brutal überfallen wurden. Nun rennen ein paar überengagierte Sozialpädagogen durch diesen Stadtteil von Berlin und versuchen Jungen zu retten. Da haben es die Mädchen in Berlin aber echt gut, dass sie nicht von bösen Pädos verführt werden

Von dem angeblichen Kinderhandel in Deutschland ganz zu schweigen. Warum werden Politiker diesbezüglich, wie es in dem Beitrag angeprangert wird, nicht aktiv? Ganz einfach, weil es jeder Grundlage entbehrt.
Und nun kommen wir mal zu der Kernaussage des Beitrags. Und zwar dass das eigentliche Problem Pädophile seien. Dem ist nun gar nicht so. Denn laut wissenschaftlicher Aussage sind nicht einmal einviertel der Männer, die sexuelle Kontakte mit Kindern eingehen überhaupt pädophil.
„Durch Studien, in denen Täter von sexuellem Kindesmissbrauch daraufhin untersucht wurden, ob sie entsprechend der Kriteriologie des DSM-IV die Diagnose Pädophile erhalten würden, stellte sich heraus, dass mit 12-20 % nicht mal ein Viertel der wegen sexuellen Kindesmissbrauchs verurteilten Sexualstraftäter als pädophil angesehen werden können (vgl. APA, 1999). Es ist daher unzulässig, als motivationalen Hintergrund für sexuellen Kindesmissbrauch automatisch Pädophilie zu unterstellen.“
[...]
Der weitaus größte Teil aller sexuellen Übergriffe an Kindern wird jedoch gar nicht von Kernpädophilen begangen, sondern von einem ganz anderen Tätertyp, nämlich dem regressiven Täter, auch bekannt als „heterosexueller Ersatzobjekttäter“. Dies sind Männer, die in ihrer Sexualität eigentlich auf Erwachsene ausgerichtet sind, zumeist auf Frauen. Trotzdem sind diese Männer nicht in der Lage, mit anderen Erwachsenen eine zufrieden stellende sexuelle Beziehung einzugehen.
Quelle: schriftlich anzufordern - Charité -Beier !!!
Das Hauptproblem für sexuelle Gewalt gegenüber Kindern liegt also bei (primär) heterosexuellen Männern. Und zwar innerhalb von Familien. 75% der Täter sind nicht pädophil, stehen dem Kind aber sehr nahe und bedienen sich dessen als sexuelles Ersatzobjekt.
Genau das ist das Problem!
Will man sexuelle Gewalt gegenüber Kindern bekämpfen helfen also nicht Hassprojektionen auf Pädophile, sondern nur ein Umdenken und eine Selbstreflektion der Gesellschaft an sich. Natürlich gibt es auch vereinzelt Pädophile, die Defizite in ihrer Persönlichkeit aufweisen und deshalb therpiert werden sollten. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die große Mehrheit an Menschen, die in ihrer Wesensart völlig normal und empathisch sind aber zu ihrem Unglück diese pädosexuelle Veranlagung in sich tragen, doch es bestimmt nicht verdient haben, als Sündenbock für das Fehlverhalten Anderer sexuell und pathologischVeranlagter herhalten zu müssen.
Wenn der Macher des NDR-Beitrags also reale und angebliche Mißstände aufzeigen wollte, so hat er sein Ziel wie so viele vor ihm gewaltig verfehlt!
Allerdings glaube ich, dass ich hiermit nur eine kleine Schneise in das Dickicht von Unwissenheit, Vorurteilen, Halbwahrheiten und Voreingenommenheit (auch) dieses Beitrags schlagen konnte. Denn ich mag nicht mehr (aufklären) und höre an dieser Stelle auf. Man möge es mir verzeihen
