von dddddd » 28.11.2010, 04:13
Frankfurter Uniklinik
Sexual-Ambulanz blutet aus
Die Frankfurter Universitätsklinik kappt die sexualmedizinische Stelle: die letzte in der Ambulanz arbeitende Expertin darf von Januar an nur noch 20 Prozent ihrer Arbeitszeit dort tätig sein. Damit verliert die Klinik ein Alleinstellungsmerkmal.
Nehmen wir den jungen Mann, der von seinem Vater missbraucht wurde. Dass er sich plötzlich selbst zu Kindern sexuell hingezogen fühlt, macht ihm höllische Angst. Oder den Mann, der jahrelang Kinderpornos sammelte, bevor seine Freundin ihn dabei erwischte. Auch er befürchtet, übergriffig zu werden.
In der sexualmedizinischen Ambulanz an der Frankfurter Universitätsklinik fanden die beiden fachkundige Hilfe. So wie der 32-Jährige, der sich nach gescheiterter Ehe fragt, ob er nicht in Wirklichkeit eine Frau sei. Oder der Mittzwanziger, der auch ohne Viagra eine Erektion haben möchte. Oder die Patientin, die an Vaginismus leidet, an Scheidenkrämpfen, die ihr die Lust an der Lust rauben.
„Die sexualmedizinische Ambulanz ist eine sehr wichtige klinische Anlaufstelle“, sagt Michael Sohn, Chefarzt der Klinik für Urologie am Frankfurter Markuskrankenhaus. Diese Klinik hat sich mit rund 50 Primäroperationen pro Jahr mittlerweile zum Zentrum für Transsexuellenchirurgie entwickelt.
Die Leitung der Uniklinik sieht das wohl anders. Wie sie der Frankfurter Rundschau schriftlich bestätigte, darf die letzte in der Ambulanz tätige Expertin, die Sexualwissenschaftlerin Sophienette Becker, von Januar an nur noch 20 Prozent ihrer Arbeitszeit dort tätig sein, weil sie für andere Aufgaben in der Klinik gebraucht wird. „Der Vorstand bedauert sehr, dass aufgrund der angespannten Personalsituation andere wichtige Behandlungsfelder ebenso berücksichtigt werden müssen.“
Ein Arbeitstag pro Woche decke doch niemals den Bedarf, findet Sohn. „Die primäre Anlaufstelle für die Begutachtung und Betreuung fällt weg“, befürchtet er. Und sorgt sich um das Wohl seiner Patienten, die sich einer Geschlechtsumwandlungen unterziehen wollen.
Ambulanz ist Alleinstellungsmerkmal
Auch Jürgen Hardt, Präsident der Psychotherapeutenkammer Hessen, ist entsetzt: Wer unter Impotenz, Frigidität, Pädosexualität leide, Probleme mit seiner sexuellen Identität habe oder pervers sei, brauche Spezialisten, denen er sich anvertrauen könne. „Die normale medizinische Versorgung ist auf sexuelle Störungen nicht vorbereitet.“
Die Frankfurter Ambulanz sei ein Alleinstellungsmerkmal, versichert Siegmund Dannecker, Neurologe und Psychiater in Berlin. Nur in Berlin und Hamburg gebe es noch solche Anlaufstellen – „eingeschränkt“ und hoffnungslos überlaufen, sagt das Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Sexualforschung.
Dannecker war bis vor fünf Jahren an der Frankfurter Universitätsklinik tätig und weiß, dass die unmittelbare Patientenversorgung nur einen Bruchteil der Arbeit ausmacht. Wichtig sei auch die Vernetzung, die Fortbildung niedergelassener Psychotherapeuten und Ärzte sowie die Beantwortung von Anfragen. Etwa wenn der Verdacht auf Pädosexualität vorliege. „Da muss man schnell etwas unternehmen, bevor etwas passiert.“
Spezialisten wie Becker seien deutschlandweit selten, bestätigt auch Andrea Ottmer von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität. Die Behandlungsbereitschaft niedergelassener Psychotherapeuten sei gering. „Wir sind kein so beliebtes Publikum“, sagt Ottmer. Und als Grund dafür führt er an: „Wir fallen im Wartezimmer nun mal auf.“
Die Einrichtung
Bis Oktober 2006 war die sexualmedizinische Ambulanz Teil des Frankfurter Instituts für Sexualwissenschaft. Seitdem gehört sie zur Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Uniklinik Frankfurt.
Forschungsschwerpunkte der Einrichtung sind unter anderem Störungen der Geschlechtsidentität/Transsexualität, Perversionen bei Mann und Frau oder auch der gesellschaftlich-kulturelle Wandel sexueller Verhältnisse.
Zum Angebot gehören Diagnostik,
Beratung und Behandlung für und von Patienten sowie die Beratung für ärztliche und psychologische Kolleginnen und Kollegen.
Die Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker ist unter anderem Mitglied des bundesweiten Netzwerks Intersexualität. Tätig ist sie außerdem im von verschiedenen Frankfurter Kliniken initiierten Netzwerks Transsexualität sowie in der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung.
Die promovierte Psychologin ist darüber hinaus forensische Sachverständige. (jur)
Also doch alles vorbei. Ich bin nun wirklich sauer. Dann muss ich da noch vor dem 1.1.11 hin und die einrichtung/frau mal testen und bei gelegenheit mal in der chefetage einen eindruck hinterlassen, den man nicht so schnell vergisst.
[quote]Frankfurter Uniklinik
Sexual-Ambulanz blutet aus
Die Frankfurter Universitätsklinik kappt die sexualmedizinische Stelle: die letzte in der Ambulanz arbeitende Expertin darf von Januar an nur noch 20 Prozent ihrer Arbeitszeit dort tätig sein. Damit verliert die Klinik ein Alleinstellungsmerkmal.
Nehmen wir den jungen Mann, der von seinem Vater missbraucht wurde. Dass er sich plötzlich selbst zu Kindern sexuell hingezogen fühlt, macht ihm höllische Angst. Oder den Mann, der jahrelang Kinderpornos sammelte, bevor seine Freundin ihn dabei erwischte. Auch er befürchtet, übergriffig zu werden.
In der sexualmedizinischen Ambulanz an der Frankfurter Universitätsklinik fanden die beiden fachkundige Hilfe. So wie der 32-Jährige, der sich nach gescheiterter Ehe fragt, ob er nicht in Wirklichkeit eine Frau sei. Oder der Mittzwanziger, der auch ohne Viagra eine Erektion haben möchte. Oder die Patientin, die an Vaginismus leidet, an Scheidenkrämpfen, die ihr die Lust an der Lust rauben.
„Die sexualmedizinische Ambulanz ist eine sehr wichtige klinische Anlaufstelle“, sagt Michael Sohn, Chefarzt der Klinik für Urologie am Frankfurter Markuskrankenhaus. Diese Klinik hat sich mit rund 50 Primäroperationen pro Jahr mittlerweile zum Zentrum für Transsexuellenchirurgie entwickelt.
Die Leitung der Uniklinik sieht das wohl anders. Wie sie der Frankfurter Rundschau schriftlich bestätigte, darf die letzte in der Ambulanz tätige Expertin, die Sexualwissenschaftlerin Sophienette Becker, von Januar an nur noch 20 Prozent ihrer Arbeitszeit dort tätig sein, weil sie für andere Aufgaben in der Klinik gebraucht wird. „Der Vorstand bedauert sehr, dass aufgrund der angespannten Personalsituation andere wichtige Behandlungsfelder ebenso berücksichtigt werden müssen.“
Ein Arbeitstag pro Woche decke doch niemals den Bedarf, findet Sohn. „Die primäre Anlaufstelle für die Begutachtung und Betreuung fällt weg“, befürchtet er. Und sorgt sich um das Wohl seiner Patienten, die sich einer Geschlechtsumwandlungen unterziehen wollen.
Ambulanz ist Alleinstellungsmerkmal
Auch Jürgen Hardt, Präsident der Psychotherapeutenkammer Hessen, ist entsetzt: Wer unter Impotenz, Frigidität, Pädosexualität leide, Probleme mit seiner sexuellen Identität habe oder pervers sei, brauche Spezialisten, denen er sich anvertrauen könne. „Die normale medizinische Versorgung ist auf sexuelle Störungen nicht vorbereitet.“
Die Frankfurter Ambulanz sei ein Alleinstellungsmerkmal, versichert Siegmund Dannecker, Neurologe und Psychiater in Berlin. Nur in Berlin und Hamburg gebe es noch solche Anlaufstellen – „eingeschränkt“ und hoffnungslos überlaufen, sagt das Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Sexualforschung.
Dannecker war bis vor fünf Jahren an der Frankfurter Universitätsklinik tätig und weiß, dass die unmittelbare Patientenversorgung nur einen Bruchteil der Arbeit ausmacht. Wichtig sei auch die Vernetzung, die Fortbildung niedergelassener Psychotherapeuten und Ärzte sowie die Beantwortung von Anfragen. Etwa wenn der Verdacht auf Pädosexualität vorliege. „Da muss man schnell etwas unternehmen, bevor etwas passiert.“
Spezialisten wie Becker seien deutschlandweit selten, bestätigt auch Andrea Ottmer von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität. Die Behandlungsbereitschaft niedergelassener Psychotherapeuten sei gering. „Wir sind kein so beliebtes Publikum“, sagt Ottmer. Und als Grund dafür führt er an: „Wir fallen im Wartezimmer nun mal auf.“
Die Einrichtung
Bis Oktober 2006 war die sexualmedizinische Ambulanz Teil des Frankfurter Instituts für Sexualwissenschaft. Seitdem gehört sie zur Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Uniklinik Frankfurt.
Forschungsschwerpunkte der Einrichtung sind unter anderem Störungen der Geschlechtsidentität/Transsexualität, Perversionen bei Mann und Frau oder auch der gesellschaftlich-kulturelle Wandel sexueller Verhältnisse.
Zum Angebot gehören Diagnostik,
Beratung und Behandlung für und von Patienten sowie die Beratung für ärztliche und psychologische Kolleginnen und Kollegen.
Die Sexualwissenschaftlerin Sophinette Becker ist unter anderem Mitglied des bundesweiten Netzwerks Intersexualität. Tätig ist sie außerdem im von verschiedenen Frankfurter Kliniken initiierten Netzwerks Transsexualität sowie in der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung.
Die promovierte Psychologin ist darüber hinaus forensische Sachverständige. (jur)
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Also doch alles vorbei. Ich bin nun wirklich sauer. Dann muss ich da noch vor dem 1.1.11 hin und die einrichtung/frau mal testen und bei gelegenheit mal in der chefetage einen eindruck hinterlassen, den man nicht so schnell vergisst.