Na dann mal rein ins Vergnügen
Mehrere Kindergärten wurden hierzulande wegen "Kinderlärm" bereits geschlossen.
Keine Ahnung, ob das stimmt. Ein Beleg wäre ausgesprochen hilfreich gewesen.
Andere haben eine Betonmauer als "Lärmschutzwand" bekommen.
Wenn das stimmt, dann haben Kommunen ordentliche Anstrengungen unternommen, um den Kindergartenbetrieb ohne Rücksicht auf irgendwelche Lautstärkebeschränkungen durchführen zu können. Was hier als ein Indiz für ein kinderfeindliches Deutschland herangezogen wird, scheint mir genau das Gegenteil zu sein.
Der Kinderhass in Deutschland ist unvorstellbar und skandalös, viele Deutsche geben sogar Hunden den Vorzug vor Kindern.
Völlig ungestützte und in meinen Augen schwer zu glaubende Behauptung.
Der Staat fördert diesen Irrsinn auch noch mit steuervergünstgtem Hundefutter und Hartz4 Empfängern wird die Hundesteuer erlassen.
Damit fördert der Staat Hundebesitzer und definitiv NICHT die (immer noch völlig ungestützte) Behauptung, die Bud zuvor aufgestellt hat und deren solides Fundament er hier vorzugaukeln versucht.
Das Ergebnis dieser Politik, man sieht es bereits heute, es gibt in Deutschland mehr Hunde als Kinder. Weltweit herrschen in keinem anderen Land solch kranke Verhältnisse. Geil oder ?
Bud versucht hier zu suggerieren, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Kinderfeindlichkeit und dem zahlenmäßigen Verhältnis zwischen Kindern und Hunden in einem Staate bestünde. Völlig willkürlich und unterstes Bildzeitungsniveau.
Oder hier:
Deutschland ist ein kinderfeindliches Land. Das bekommt man überall zu spüren. Es beginnt damit, dass viele keine Kinder wollen. Was ja auch völlig in Ordnung ist, denn jeder sollte frei entscheiden dürfen, ob er Kinder in die Welt setzen möchte oder nicht. Hinterfragt man aber wieso das so ist, werden häufig Gründe genannt, die sich – neben dem finanziellen Aspekt- oft unter Eigennutz und Egoismus subsumieren lassen.
Bud hält es weder für nötig, die genaue Fragestellung mit seinen Lesern zu teilen, noch verrät er über die Ergebnisse seiner Forschungen mehr als seine subjektive Deutung, sie seien egoistisch und finanzorientiert. Gleichzeitig versucht er dieses inhaltlose Geschreibsel als Beleg für seine These zu verkaufen.
Kinder benötigen viel Nerven, Zeit, Aufmerksamkeit, Liebe und auch Geld – auf die Verantwortung haben viele einfach keinen Bock. Auch das ist in einer Gesellschaft des gelebten Eigennutzes zumindest nachvollziehbar. Was aber nicht in Ordnung geht, ist die immer weiter um sich greifende Kinderfeindlichkeit.
...die bis zu diesem Zeitpunkt exakt durch nichts und wieder nichts belegt ist.
In Großstädten wie München leben in gerade einmal 16 von 100 Haushalten noch Kinder. Kinder sind unbeliebt wie nie zuvor.
Suggerierter Kausalzusammenhang zwischen Kindern pro Haushalt und Kinderfeindlichkeit.
Sie sind laut, machen Krach, wollen Aufmerksamkeit und bringen den neoliberalen Heilserziehern erst einmal kein Geld bzw. »nützen« ihnen vorerst wenig. Erst recht nicht, wenn sie spielen, da nerven sie ja nur.
Der Abschnitt sagt im Grunde nichts aus und dient am Ende nur dazu, den Text aufzublasen, um über reine Wortmenge zu punkten.
Das selbst die Politik -entgegen aller öffentlichen Bekundungen- nicht gerade kinderfreundlich ist, zeigen folgende Beispiele:
1.) Schleswig-Holstein streicht das versprochene kostenfreie dritte Kita-Jahr und vergrößert die Gruppen in den Kindergärten.
2.) Hamburg erhöht die Kita-Gebühren um bis zu 100 Euro pro Monat und Kind.
3.) Bundesweit fehlen nach wie vor ca. 320.000 Krippenplätze.
Das Schleswig-Holstein gnadenlos pleite ist und effektiv an fast allem sparen muss, unterschlägt Bud hier einfach mal. Stattdessen suggeriert er wieder einen Kausalzusammenhang, wo keiner ist.
Aber auch immer mehr Erwachsene fühlen sich von der Präsenz von Kindern zunehmend belästigt. In einer Wohnanlage im Münchner Stadtbezirk liefen Anwohner Sturm gegen Kinder-Spielnachmittage zwischen 15 und 18 Uhr. Im Hamburger Stadtteil Marienthal setzen Nachbarn beim Neubau eines Kindergartens eine 60 Meter lange und zwei Meter hohe Lärmschutzwand durch. In Kaiserslautern ging der Streit um einen Spielplatz so weit, dass Anwohner die Schaukel, die Rutsche und den Rest eigenhändig demontierten.
Über diese drei Beispiele in Kombination mit der einleitenden Grundsatzaussage wird suggeriert, dass die Liste sich unbegrenzt fortsetzen ließe und damit von einem häufigen Phänomen die Rede ist. Tatsächlich sind es nur drei Beispiele.
In den öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin erlebt man es ständig, wie Fahrgäste motzen und murren, wenn ein Kind mal etwas lauter ist oder nicht still auf seinem Platz sitzen bleibt.
Da wollte Bud, denke ich, noch etwas aus seiner persönlichen Lebenswirklichkeit einbringen. Das ganze ließe sich (ähnlich unsachlich) widerlegen, wenn ich zum Beispiel von einer Zugfahrt erzählen würde, die ich unlängst gemacht hab und die neben mir noch drei andere Männer im Pantomimenspiel mit einer Lady von ca. 2 Jahren und ihrer Mutter verbracht haben. Das eine wie das andere ist ein Einzelbeispiel ohne Aussagekraft für eine grundsätzliche Feststellung.
Kinder werden in Deutschland sehr oft als Belastung, Anstrengung oder persönliche Störung (lautschreiende Kinder in der Öffentlichkeit) empfunden.
Wird auch nicht aussagekräftiger, wenn Bud es hier zum dritten mal erzählt.
Sie sind jedoch kleine Menschen, die genauso Respekt, Achtung und Anerkennung erwarten dürfen wie jeder andere Mensch. Die Einstellung, dass Kinder so etwas wie »halbfertige Menschen« seien, man sie deswegen auch nicht wirklich ernst nehmen müsse, ihre persönlichen Grenzen nicht achten müsse und sie deshalb auch nur mit almosenhaften Wohlwollen der Erwachsenen rechnen dürfen, statt mit aufrichtigen Respekt, ist kinder- und damit menschenfeindlich.
Trotz aller Versuche, gegenteiliges zu suggerieren, hat Bud diese Einstellung, die er einem Großteil der Gesellschaft unterschieben will, bis hierhin noch an keiner Stelle mit einem tragfähigen Fundament versehen.
Denn es ist etwas sehr schönes, mit anzusehen und zu erleben, wie ein kleiner Mensch nach und nach die Welt entdeckt. Und vom reinen und unverfälschten Wesen von Kindern, können gerade die überrational denkenden Erwachsenen noch viel lernen. Die wahren Philosophen sind Kinder.
Ich würde gerne mal erleben, wie Bud eine Begründung für die Existenz dieses "reinen und unverfälschten Wesens" liefert
Sorry, Bud, dass ich dich hier als negatives Exempel gebrauche. Falls du mir so weit folgen willst, dann versuch am besten, dir das rhetorische Getrickse abzugewöhnen... und such dir ein besseres Vorbild als die Bildzeitung
Gruß,
Ididit