Hi girlfrommars,
größtenteils stimme ich dir da zu. Es gibt nur einige kleine Details, bei denen wir uns noch etwas zanken. Aber nun gut.
girlfrommars hat geschrieben:
Ja, Ovid. Beides scheint gegeben. [...]
Weil du geschrieben hast "
scheint" kann ich dir hier zustimmen.
Es ist nur wichtig zu zeigen, was eine Tat wirklich bedeutet, und wie es ein sehr grober und dunkler Schritt ist, den man dann begeht.
Das hilft ihm sich zu orientieren, und herauszufinden, ob er wirklich in diese Richtung tendiert,
oder ob es Zwangsgedanken, also neurotische Episoden sind.
Das ist nämlich auch gut möglich. Es ist zumindest mal einen Versuch wert. Und sollte er keine Orientierung finden und keinen Halt, dann wird er das für sich sehen, und kann sich zur Therapie entscheiden.
Es kann aber auch sein. Und das habe ich mit mir selbst erlebt, und mit anderen Pädos, mit denen ich so redete, dass dies tatsächlich nur neurotische Panikgedanken und Angst vor sich selbst ist.
Ich hatte diese Selbsterfahrung, dass ich ganz klar für mich gesehen habe, ich wäre NIE UND NIMMER zu so einer Tat bereit. Ich habe sie mir vorgestellt, außerhalb von Fantasien, sondern ich habe mir ein reales Szenario vorgestellt, doch es ging nicht. Ich wäre dem nicht imstande gewesen, ich war so weit entfernt davon.
Das kann man übrigens auch in einer Therapie für sich herausfinden. Beier und Ahlers haben auch eine Menge Pädophile entlassen, wo sie meinten es wäre keine Prävantion notwendig. Es gab keinen Anlass für eine Therapie.
Davon liest man leider nicht (mehr).
Das wäre für viele auch recht skandalträchtig. "
Wassss? Ein Pädophiler wurde unbehandelt von einer Therapie entlassen? Wie gefährlich!"
girlfrommars hat geschrieben:
Ja, wenn er erkennt, dass er mit seinem Problem nicht fertig wird, kann es bereits (für ein Kind) zu spät sein. Sorry, aber wie gesagt: lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig. Und mir kam er nicht so vor, als würde er jegliche Hilfe ablehnen, aber, wenn ihm hier natürlich eingeredet wird: "Mach dir keine Sorgen, du bist nicht gefährlich, es wird alles gut, du hast dich im Griff!"- ja, toll und WENN NICHT? WAS DANN?
Das Problem ist ja. Es darf einem weder das eine noch das andere eingeredet werden.
Was sich bei uns ein bisschen so anhört, ist einfach:
Wer bist du? Bist du
so?
Wie bist du?
Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung sind VIEL wichtiger als fremde Anleitung.
Er muss pädophile Rollenbilder kennenlernen. Möglichst viele verschiedene.
Er muss sehen, dass für Bedürftige Therapieangebote gibt, wenn er selber nicht damit fertig wird.
Er muss sehen, dass es verschiedene Angebote sind. Eher extreme Präventionen (Charite) oder Behandlung von Depressionen (Alternative Therapie), oder ...
Er muss sehen, dass viele von uns auch damit umgehen können und zufrieden leben.
Es ist WICHTIG die Vielfalt zu sehen. Es ist WICHTIG, dass er Orientierung findet an irgendeinem Bild.
Ich zeige meins. Ein anderer seins. Deswegen finde ich es gut, wenn sich möglichst viele beteiligen. Deswegen hat sowohl Marcos und unser Forum seine Daseinsberechtigung.
girlfrommars hat geschrieben:
Beides. Ich find dich nicht unsympathisch Ovid und manchmal kaufe ich dir dein - ich-will-niemanden-weh-tun-und-mit-allen-lilalaunemässig-auskommen-Verhalten sogar ab. Manchmal auch nicht.
Ich finde es schade, dass du etwas misstraurisch bist. Du kannst es dir nicht so recht vorstellen, wie mein eigener Umgang mit meiner Pädophilie ist und wie mein Weg war, oder?
Ich kann mir so manch andere Dinge nicht vorstellen. Aber ich glaube sie. Ich glaube sie, weil oft viele Menschen dahinterstehen, die es sagen. Und es wäre unfair, denen keinen glauben zu schenken, nur weil sie nicht in meine Welt hineinpassen.
girlfrommars hat geschrieben:
Aber du hast eine .... ich sag das Wort nicht mehr, sonst flippt Kim wieder aus. Du weisst schon, was ich meine.
Hier handelt es sich wirlich um etwas, was man im Englischen einen "
impasse" nennen würde. Eine Patt-Situation.
Du kannst nicht zuverlässig feststellen, wer eine Wahrnehmungsstrung hat. Denn deine eigene Wahrnehmung muss subjektiv ermessen, wie eine andere Wahrnehmung beschaffen ist und sie an objektiven Maßstäben beurteilen.
Das ist unmöglich. Da ist gleich ein doppeltes Fehlerpotenzial drin.
Wir können beide nicht einmal unsere eigene Wahrnehmung zuverlässig prüfen.
Es
geht also
nicht.
Ich wäre dir deswegen dankbar, wenn du diese gewagte Vermutung von dir einfach nicht mehr äußerst.
girlfrommars hat geschrieben:
Das war´s. Ob das dann noch auf jeden Einzelnen zutrifft und jeder es braucht, kann ich schlicht und einfach nicht beurteilen, weil jeder Mensch anders ist.
Genau so ist es. Und nicht nur das.
girlfrommars hat geschrieben:
Und deswegen muss man sich mit solch einer Neigung noch mehr reflektieren und hinterfragen.
Der eine mehr, der andere weniger.
girlfrommars hat geschrieben:
weil sie a) die Wahrheit verzerren oder verlügen (denen ist mit einer Therapie leider auch nicht mehr zu helfen) oder b) nicht gelernt haben ihre Gefühle und ihr Verhalten zu hinterfragen und analysieren und c) sie eine Anleitung zur möglicherweise notwendigen Verhaltenskorrektur (scheiss Wort, aber du weisst was ich meine) brauchen
Kann passieren. Aber woran machst du das fest? Wie kriegst du raus, ob jemand nach a,b,c beschaffen ist?
Denn jemand kann bei b zum Beispiel, sehr umfangreich darlegen, dass er dies und das an sich entdeckt hat und für sich Bewältigungsmethoden gefunden hat und sich "trainiert".
Aber ein ganz andere Pädo könnte bei b sehr gelassen sein und unbeschwert, weil für ihn diese Reflektion (wie sie JEDER Mensch für sich macht), schon in seinem Charakter mit eingebettet sind, also er a natua schon einen leichteren Umgang für sich gefunden hat.
Das kann es nun beides geben! Das weißt du. Es gibt auch einige, die sich NUR aufgrund des medialen Zerrbildes einen pädophilen MONSTERS fertig machen und nicht mehr wissen, wer sie sind.
girlfrommars hat geschrieben:
Der Fragesteller hier bräuchte auf jeden Fall dringend eine Therapie. Punkt.
Das weißt du nicht. Er könnte ja hingehen, und gesagt bekommen: "
Sie brauchen keine Therapie. Sie sind reflektionsfähig und sind in der Lage Grenzen einzuhalten."
Aus der Panik, die er sich im Eingangsbeitrag macht können wir leider NICHTS lesen.
Also bohren wir etwas tiefer und zeigen und sagen und sprechen (ich finde es gut, dass du dich auch einbringst) unterschiedliche Bilder der Pädophilie. Als Orientierung. Von da aus, muss er selber weitersehen.