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Cocolinth
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Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von Cocolinth »

Aktuell auf Telepolis (hier nur stark gekürzt):
Polanski und seine Feinde

Wenn die Wahrheit nicht zu den Schlagzeilen passt: Die Medien, Sex, Kinder und Kunst - Teil 1

Roman Polanski wird in Zürich verhaftet, ihm droht die Auslieferung - wegen des 32 Jahre zurückliegenden Falles der "Unzucht mit Minderjährigen", genauer gesagt eines 13-jährigen Fotomodells. [...] "Free Polanski now!" [...] [Etliche renommierte Schauspieler, Regisseure und Produzenten] haben eine Petition (3) zu Polanskis Gunsten unterzeichnet. [...] Die vorhersehbaren Gegenreaktionen ließen nicht lange auf sich warten. [...] Wieso soll jemand bevorzugt behandelt werden, bloß weil er hervorragende Filme macht? Gute Frage! Allerdings sollte er deshalb auch nicht benachteiligt werden, und genau das ist hier der Fall.

[...] "Im Zweifel für den Angeklagten". [...] Obwohl der Regisseur vor 32 Jahren wegen "statutory rape", korrekt übersetzt "Unzucht mit Minderjährigen" angeklagt wurde, und dies auch - allerdings nur als Teil einer Absprache zwischen den Prozessparteien, um den Fall schnell beizulegen - zugegeben hat, keineswegs aber wegen "Vergewaltigung", ist konsequent genau davon die Rede. Man muss nur einmal eine jener widerlichen Internet-Foren zum Fall in diesen Tagen besuchen: Polanski ist da einfach ein "child rapist" [zu Deutsch: "Kindervergewaltiger"].

Selbst die Anklage unterstellt ihm keine Gewaltanwendung. [...] es geht nicht darum, ob man ihm das glaubt. Sondern darum, dass er den juristischen Anspruch darauf hat, dass wir es ihm glauben - bis zum Beweis des Gegenteils. Feine Unterschiede spielen aber bei der hier hysterisierten Öffentlichkeit und ihrer eingespielten Empörung längst keine Rolle mehr.

[...]Dabei könnte man es besser wissen, spätestens seit Marina Zenovichs herausragendem Dokumentarfilm "Roman Polanski: Wanted and Desired" (4). Zenovich zeigt, dass das, was heute auch durch deutsche Medien geistert, zum größten Teil Mythologie ist, die mit den Fakten nichts zu tun hat. [...]

[...]Was sicher ist: Polanski und [das Mädchen] hatten sexuellen Körperkontakt, ob erzwungen oder freiwillig. Der Regisseur hat zunächst auf "unschuldig" plädiert. Ebenso sicher ist: Gailey bzw. ihre Mutter waren ähnlich wie Polanski daran interessiert, den Fall so diskret wie möglich beizulegen und setzten sich bereits 1977 dafür ein, dass der Regisseur keine Gefängnisstrafe erhalte. [...]

[Polanskis Richter] Rittenband war [...] ein typischer Repräsentant des biederen, bigotten, zurückgebliebenen Middle-Amerika, dessen Kleinbürger-Gesinnung noch im 19.Jahrhundert wurzelt. Für dieses Amerika ist Hollywood nicht nur fremd, sondern eine faszinierend abstoßende Hölle. Und Polanski war in diesem Bild der böse kaputte Zwerg. [...]

Mit dieser Symbolfigur wollte Richter Rittenband erklärtermaßen abrechnen, [...] Darum nahm der Richter den bereits ausgehandelten Vergleich nachträglich, und nachdem Polanski bereits seine Strafe von 90 Tagen [...] abgesessen hatte, zurück. [...]

Polanski [...] floh, weil er mit guten Gründen nicht länger darauf vertrauen konnte, dass er einen fairen Prozess erhalten würde. Und hier kommt nun sehr wohl Polanskis Vergangenheit als Jude und Opfer der Nazi-Verfolgung ins Spiel[...]

was heißt hier nun Gerechtigkeit? Bestimmt nicht die Entschuldigung seiner Tat mit Hinweis auf sein hohes Alter. [...] Auch der Hinweis auf Polanskis doppelt und dreifach traumatische Vergangenheit zieht nicht. [...] Sehr wohl aber hieße Gerechtigkeit, dass ein Richter nicht, wie Rittenband, [...] gegenüber Staatsanwaltschaft und Verteidigung wortbrüchig wird. Und es hieße, [...] auch dem Opfer sein Recht zuzugestehen[...] Samantha Geimer, hat Polanski längst öffentlich verziehen [...] und wünscht keinen neuen Strafprozess. [...]
Quelle: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31264/1.html


(Dank an Tenpenny von www.jungsforum.net für den Hinweis)
Sex mit Kindern ab 14 ist (in D) per se legal:
  • „Der Gesetzgeber traut diesen zu, über ihre Sexualität in einem gewissen Umfang selbst zu bestimmen. […] eine pauschale Strafbarkeit besteht somit nicht. [Nur] In besonderen Fällen ist […] der Sex […] unter Strafe gestellt.“
(Thx @ ChrisGL&Anwalt)
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von Dorian »

Sieh hat ihm verziehen...
Daraus werde ich einfach nicht schlau!
Denn es macht eigentlich nur im Zusammenhang mit einer Vergewaltigung Sinn (auf den ersten Blick).

ps: sehr hilfreich die wichtigen textstellen hervorzuheben, danke dafür.
War eine Zeit, da war ein Gott verliebt; In eine Taube weiß und rein; Hat sie gejagt, jedoch die Taube flog; In einen Wald ganz tief hinein © http://www.ostmusik.de/bernsteinlegende.htm Text: Kurt Demmler
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Ovid
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von Ovid »

Wieso? Bei einem Missbrauch macht das doch auch Sinn zu verzeihen.
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Cocolinth
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von Cocolinth »

In ihren Augen hat Polanski sie damals zur Schlampe gemacht, indem er sie nach Strich und Faden verführt hat -- und das obwohl ihr die christliche Vernunft sagte, dass es falsch ist.

Als dies an die Öffentlichkeit gelangte, litt sie fortan unter extremen Scham- und Schuldgefühlen. Ein Hinweis, dass sie auch tatsächlich eine verbotene Lust dabei verspürt hatte.

Das ist es, was sie ihm verziehen hat, denn sie hat gemerkt, dass nicht wirklich ER schuld ist an dieser schambehafteten Bewertung des Vorfalls sondern die Gesellschaft bzw. deren Medien.
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von Dorian »

Ovid hat geschrieben:Wieso? Bei einem Missbrauch macht das doch auch Sinn zu verzeihen.
Wenn es wirklicher Missbrauch ist, wieso verzeihen?
Würd gerne wissen WIE jemand, der missbraucht wurde und zwar so, dass es gesschadet hat und noch immer schadet, verzeihen könnte.
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Ovid
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von Ovid »

Ein gläubiger Christ kann sowas.
torres
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von torres »

Der zweite Teil des TP-Artikels zu Polanski:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/31/31265/1.html

Großen Respekt vor Rüdiger Suchsland... der Telepolis-Mob fällt schon über ihn her.

Hier ein paar Zitate aus seinem durch und durch bemerkenswerten Artikel:

Zu dieser Welt gehörten die Mädchen, auch die ganz jungen. Vielen geschah in dieser Szene gar nichts, sie waren einfach unbeteiligter Teil einer Kulisse, Groupies. Manchen geschahen hier aber ohne Zweifel Dinge, die sie nicht wollten, anderen Dinge, die sie später nicht wollten. Und wieder andere wollten, was ihnen geschah. Empörung ist hier billig. Aber es ist nicht notwendig so, dass manche Mädchen im Alter von 13 Jahren nicht genau wüssten, was sie tun, auch wenn es um Sex geht.

All das gibt es heute im Übrigen genau so wie seinerzeit, nur weniger offen, hinter den Kulissen, geschützt vor dem neuen Puritanismus im Namen der politisch-moralischen Korrektheit.


[...]

Über zweitausend Jahre wurden sexuelle Verhältnisse zu Heranwachsenden als zumindest möglich und erlaubt angesehen und kulturell nicht verdammt. Gewiss gab es hierunter Fälle von Missbrauch und Ausbeutung. Aber waren das wirklich mehr als unter "Erwachsenen"? Können diese nicht traumatisiert werden? Was sagt es über eine Gesellschaft, dass sie Kunst verbietet, wenn sie zehnjährige Nackte zeigt, aber Folter billigt, wenn "Gefahr im Verzug" ist, oder die Opfer aus dem arabischen Raum stammen?

[...]

Die Grenze zwischen einen pädophilen und einem gesellschaftlich erlaubten männlichen Blick kann nach Bronfen gar nicht sauber gezogen werden. Gerade das Spiel mit dieser Grenze prägt Werbung und Modeszene. Damit wird nichts entschuldigt und kein Leid, auch kein Gefühl banalisiert. Aber Bronfen hat recht, wenn sie vermutet, unser Wissen um das prekäre Wesen unseres kulturellen Blicks "dadurch zu verdrängen, dass man es pathologisiert und kriminalisiert, ist möglicherweise ein ebenso gravierendes Vergehen wie gegenüber der realen Ausübung von Gewalt am anderen Auge blind zu sein."

Und das sind nur einige Ausschnitte.

Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht? Hier hat sie einen gefunden.
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rambler
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von rambler »

Interview mit Debra Tate

"Roman hat keine Heimat"

Sonntag, 1. November 2009 06:27

Debra Tate ist die Schwester von Sharon Tate, Sharon Tate war die Frau von Roman Polanski, und wurde ermordet. Der Regisseur, der in einem Schweizer Gefängnis in Auslieferungshaft sitzt, und Debra Tate sind seit dem Tod von Sharon enge Freunde.


Berliner Morgenpost: Frau Tate, haben Sie von Roman Polanski in den letzten Tagen gehört?

Debra Tate: Null, nichts! Er darf sein Blackberry dort nicht benutzen. Ich finde es unfassbar.


Berliner Morgenpost: Das dürfen andere Insassen auch nicht.

Debra Tate: Kann sein, doch seine Situation verschärft sich gerade extrem.


Berliner Morgenpost: Warum wird die Sache in den USA mit solch einer Härte verfolgt?

http://www.morgenpost.de/printarchiv/pa ... eimat.html

Debra Tate: Die ganze Sache um Roman war und ist politisch motiviert. Die Zuständigen wollen Karriere machen. Jeder, der sich jetzt an die Sache hängt, wird bekannt werden. Anwälte, damit sie eines Tages Richter werden können. Und Richter, damit sie selbst berühmt werden. Richter Ritteband, Romans zuständiger Richter 1977, trug den Beinamen "Richter der Stars". Er sprach immer mit Laien über seine Fälle, um zu prüfen, ob härtere Urteile ihn populärer machen könnten. Die Sache funktioniert ähnlich wie die Karriere von Filmstars, das Ganze ist ein Business, kein Justizsystem.


Berliner Morgenpost: Wie finden Sie eigentlich, was er damals getan hat?

Debra Tate: Es war falsch. Er hätte es besser wissen müssen. Aber in Frankreich oder anderen europäischen Ländern ist das, was er getan hat, keine Straftat, eher eine akzeptierte Art der Sexualität. Dafür würde man nicht ins Gefängnis gehen. Aber Roman vergaß oft, wo er sich aufhielt. An welchem Ort, in welcher Zeit. Sein Leben spielt in seinem Kopf, nicht an einem echten Ort. Und er vergaß in dem Moment, dass er nicht in Europa war.


Berliner Morgenpost: Man hat das Gefühl, er lebt nirgends wirklich.

Debra Tate: Roman hat keine Heimat. Sein Kopf ist sein Zuhause. Nach allem, was er im Warschauer Getto als Kind erlebt hat, wie er den Abtransport seiner Eltern gesehen hat und nach dem brutalen Abstechen seiner schwangeren Frau durch die Manson Family kann man seine Person nicht mehr mit üblichen Maßstäben erfassen. Das können Sie auch in seinen Filmen sehen.


Berliner Morgenpost: Hat er jemals mit Ihnen über seine Zeit im Warschauer Getto gesprochen?

Debra Tate: Das Thema war streng verboten. Aber einmal hat er erzählt, wie seine Mutter und seine Schwester in die zwei Züge nach Auschwitz gesetzt wurden und sich noch mal kurz ansahen. Seine Stimme versagte, seine Augen fielen nach hinten. Es war, als würde er einen Film in seinem Kopf sehen. Roman war immer sehr ausgeglichen, kein dramatischer Typ. Aber in diesem Moment habe ich gesehen, dass er einen Kampf mit dem Wahnsinn führt.


Berliner Morgenpost: Noch einmal zurück zu dem Abend mit dem 13-jährigen Mädchen.

Debra Tate: Roman hat in diesem Fall etwas Falsches getan, er hätte aufmerksamer sein müssen. Aber warum bringt eine Mutter, die Roman nur flüchtig kannte, ihre 13-jährige Tochter zu einem Regisseur, der Fotos von ihr machen will? Warum bleibt sie nicht dabei? Es ist einfach völlig klar, dass es hier um die ersten Schritte einer Filmkarriere gehen sollte. Diese Art Mutter nennen wir "stage mother", und es gibt sie, seit es die Filmindustrie gibt. Denken Sie mal kurz an Brooke Shields, sie war acht Jahre alt, als sie für "Pretty Baby" vorsprach. Außerdem gibt es 13 Jahre alte Kinder und 13 Jahre alte Frauen. Wir müssen die 13-jährigen Kinder beschützen.


Berliner Morgenpost: Samantha Geimer war also schon eine Frau?

Debra Tate: Sie nahm die Pille. Und sie hatte bereits mit vier mächtigen Männern aus dem Filmgeschäft geschlafen, das habe ich damals mitbekommen.


Berliner Morgenpost: Der Schriftsteller Gore Vidal sagte vor ein paar Tagen in einem Interview, er habe "kein Mitleid mit einer kleinen Prostituierten". Und er sagt, der Hass auf Polanski sei so groß, weil er Jude ist. Er habe sogar den Spitznamen "Pollacko" in Hollywood gehabt und wurde anders beurteilt als seine Kumpels.

Debra Tate: Das stimmt. Roman blieb der Fremde. Außerdem trieben es seine Freunde Jack Nicholson und Robert Evans weitaus schlimmer, falls sie die meinen. Ich war auf all diesen Partys, und dort nahmen alle Qualuudes, diese Beruhigungstabletten. Damals war das so, als ob man ein Bier trank. Es war allerdings eine paradiesische Zeit. 1969 war ich 16, Sharon 26. Wir gingen mit den Beatles und den Doors auf Partys, ich hatte ein viktorianisches Haus am Strand. Wir veranstalteten Konzerte und philosophierten die Nächte durch. Roman mochte das sehr. Ich hatte das Gefühl, er war glücklich.


Berliner Morgenpost: Dann kam Charles Manson. Ihre Schwester, Romans Frau Sharon, im achten Monat schwanger, wurde von Mitgliedern seiner Sekte erstochen.

Debra Tate: Es war das Ende einer unschuldigen Zeit. Ich habe mit 16 meine engste Vertraute verloren, im Prinzip sogar meine Eltern. Sie waren wie gelähmt, sie konnten nicht mehr.


Berliner Morgenpost: Sie waren am Tatort?

Debra Tate: Ich erinnere mich immer als Erstes an das Wort "PIG" (Schwein), das die Mörder mit Blut an die Haustür geschrieben hatten. Die Polizei dachte zuerst, es hieße "PICK", der Name eines polnischen Drogendealers und Gangsters. Die Polizei dachte, er wolle sich an Roman rächen und er wäre schuld. Stellen Sie sich mal vor, wie absurd das ist! Aber jeder konnte plötzlich Schuldiger sein, und die Suche nach Hinweisen schweißte Roman und mich noch enger zusammen. Wir waren in einer merkwürdigen Verfassung. Ich traf mich mit Freunden, von denen wir dachten, sie könnten etwas damit zu tun haben. Und Roman durchsuchte in der Zeit ihre Autos nach Beweisen. Ich sah Manson dann später im Gefängnis. Er hatte die Augen eines Hais. Schwarz und leer.


Berliner Morgenpost: Haben Sie Roman getröstet?

Debra Tate: Absolut, wir waren wie Blutsverwandte. Aber wir waren unter Schock und instabil. Ich traf Leute, die mich beinahe umbrachten. Ich bin katholisch, da darf man sich nicht selbst umbringen. Lange dachte ich, das könnte ja dann jemand anders für mich erledigen.


Berliner Morgenpost: Wie verhielt sich Polanski?

Debra Tate: Er sprach nie darüber, er war abwesend, starr. Doch er verlor auch da nicht seine Empathie für Benachteiligte. Und Vergewaltigung liegt schon gar nicht in Romans Natur, er ist nicht der Typ. Es gibt ja sogar ein Gutachten darüber: Als Roman damals schuldig gesprochen wurde, hat er sich dazu verpflichtet, vier Monate in psychologische Behandlung zu gehen. Das Ergebnis: Er war weder pädophil noch eine Gefahr für die Außenwelt. Derzeit bekommt ein Vergewaltiger in den USA vier Jahre, von denen er meist nur zwei absitzt. Die Richter wollten Roman 25 geben!


Berliner Morgenpost: Samantha Geimer selbst hat gesagt, es war keine Vergewaltigung

Debra Tate: Absolut! Sie hat es damals schon gesagt. Das heißt, es gibt kein Opfer des sogenannten Verbrechens. In Hollywood sprechen sich eine Menge Frauen für Roman aus. Penelope Cruz, Debra Winger oder Whoopie Goldberg. Alles integre Frauen. Das ist doch auffällig. Ich bedaure Romans tolle Frau Emanuelle Seigner sehr. Was vor ihr liegt, wird nicht einfach.Interview: Anne Philippi
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gelöscht_05
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von gelöscht_05 »

Reuters-Deutschland: Polanski soll gegen Kaution entlassen werden 26.11.2009
Schweiz/USA: Geld regiert die Welt - 3 Millionen Euro Preisgeld sorgt für vorläufige Freiheit von Roman Polanski
Der seit knapp zwei Monaten in der Schweiz in Auslieferungshaft sitzende Film-Regisseur Roman Polanski soll gegen eine Kaution von 4,5 Millionen Franken (knapp drei Millionen Euro) freigelassen werden. In den USA droht ihm eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren. Seine Verhaftung hatte eine Protestwelle von Schweizer und internationalen Künstlern ausgelöst...

http://k13-online.krumme13.org/news.php?s=read&id=1517
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von gelöscht_05 »

Heise-Telepolis-Kultur & Medien: Roman Polanski ist wieder frei - Die Schweizer Justiz lehnt den US-Auslieferungsantrag ab 12.07.2010
Das Ende eines Traumas: Roman Polanski wieder in vollständiger Freiheit - Gnadenlose US-Amerikanische Justiz zieht den Kürzeren: BRAVO


Zitate: Dem "Nein" der Schweizer Justiz liegt ein Argument zugrunde, das Polankis Anwälte immer wieder geltend machten und das schließlich auch der polnische Filmregisseur Anfang Mai in eigener Sache in mehreren großen Medien veröffentlichte (siehe "Ich möchte nur wie alle anderen behandelt werden"): Er habe seine Gesamtstrafe in dem Fall, der ihm zur Last gelegt wird, bereits abgegolten. Das habe ihm der damals (1977, Einf. d. Red.) zuständige Richter zunächst auch so verstehen lassen:

http://www.heise.de/tp/blogs/6/148007
Dorian
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Re: Der Fall Polanski -- Fakten unerwünscht?

Beitrag von Dorian »

hier schreiben auch nur leute, die aktuell nicht mehr im glf sind, gell?! :s
War eine Zeit, da war ein Gott verliebt; In eine Taube weiß und rein; Hat sie gejagt, jedoch die Taube flog; In einen Wald ganz tief hinein © http://www.ostmusik.de/bernsteinlegende.htm Text: Kurt Demmler
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