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Nemo
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Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Nemo »

Es geschieht wohl tagtäglich auf Deutschlands Straßen: Ein kleines siebenjähriges Mädchen wird unschuldiges Opfer bei einem Verkehrsunfall und wird auf dem Weg zur Schule von einem Lastwagen überrollt.

Das alles passierte kurz vor Weihnachten, (nebensatz entfernt, rainer).
Die Chronologie der Zeitungsberichte vom Tage des Unfalls bis zum heutigen Stand zeigt auf der einen Seite die Tragödie des Vorfalls, aber auch die große Anteilnahme und vor allem das beherzte Eingreifen eines türkischen VW-Arbeiters, der dem kleinen Mädchen durch seine Erstversorgung am Unfallort das Leben rettete:


LKW überfuhr Mädchen - Lebensgefahr
Von Katja Dartsch

Ein siebenjähriges Mädchen ist am Montagmorgen auf dem Schulweg in Braunschweig von einem Lastwagen angefahren und lebensgefährlich verletzt worden.

Laut Polizei erfasste der LKW das Mädchen beim Rechtsabbiegen vom Bienroder Weg in die Siegfriedstraße. Der Fahrer hatte das Mädchen offenbar übersehen.

Mit schwersten Beinverletzungen wurde das Kind nach der Erstversorgung durch einen Notarzt von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. "Für die Schülerin besteht nach Auskunft der behandelnden Ärzte Lebensgefahr", heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Der Verkehrsunfalldienst sucht unter der Rufnummer 0531/476-3935 dringend Zeugen. Die Mutter des Mädchens kam zum Unfallort, erlitt einen Schock und musste ebenfalls in die Klinik gebracht werden.

An derselben Kreuzung hat es bereits vor wenigen Wochen einen schweren Unfall gegeben. Der Unfallhergang weist viele Parallelen zum aktuellen Vorfall auf: Am 9. November hatte ein LKW-Fahrer eine 61-jährige Radfahrerin beim Rechtsabbiegen übersehen. Der 38-Tonner überrollte die Radlerin, auch sie schwebte nach dem Unfall in Lebensgefahr. Für Radfahrerin und LKW-Fahrer hatte die Ampel grünes Licht gezeigt.

Montag, 19.12.2011
https://www.newsclick.de/index.jsp/menu ... d/15425963
Ein Schutzengel namens Erdogan Gülcan
Von Katja Dartsch

Erdogan Gülcan (52) war als erster am Unfallort, als am Montag ein Mädchen im Siegfriedviertel von einem Lastwagen überfahren wurde. Er rettete der Kleinen das Leben.

Der 52-Jährige war als Erster am Unfallort und band dem Mädchen geistesgegenwärtig das verletzte Bein ab. So verhinderte er laut Polizei, dass das siebenjährige Mädchen verblutete. Die Grundschülerin ist inzwischen außer Lebensgefahr, liegt aber wegen schwerer Beinverletzungen noch im Krankenhaus. Unfassbar: Mehrere Passanten sollen einfach an dem Unfall vorbeigegangen sein, ohne zu helfen.

Eigentlich wollte Erdogan Gülcan an jenem Morgen nur Brötchen fürs Frühstück holen. So wie jeden Morgen. Kurz vor der Bäckerei fuhr er mit seinem Fahrrad an einem kleinen Mädchen vorbei, das an der Fußgängerampel Bienroder Weg/Siegfriedstraße auf Grün wartete. Die Schülerin trug ein gelbleuchtendes Regencape über ihrem Ranzen.

Als der 52-jährige VW-Mitarbeiter kurz darauf wieder mit Brötchentüte aus der Bäckererei trat, sah er ein Mädchen auf der Straße liegen und einen LKW, der rechts ranfuhr. An dem gelben Regencape erkannte er das Mädchen von der AMpel. "Erst dachte ich, das Mädchen sei umgefahren worden, wollte beim Aufstehen helfen", erzählt der gebürtige Türke, der seit 50 Jahren in unserer Region lebt. Dann aber sah er, dass es viel schlimmer war, als gedacht: Die Schülerin blutete sehr stark, der Laster war ihr über das Bein gerollt.

Geistesgegenwärtig drückte Gülcan das Bein am Oberschenkel ab, erst mit den bloßen Händen, später band er eine Rettungsdecke fest darum. Der geschockte LKW-Fahrer und die Frau aus dem Bäckerladen halfen ihm, holten einen Verbandskasten und alarmierten Polizei und Feuerwehr. Nur wegen dieser schnellen Hilfe konnte verhindert werden, dass das Mädchen verblutet - das bestätigt Polizeisprecher Wolfgang Klages nach Rücksprache mit der Besatzung des Rettungswagens.

Doch in den ersten Minuten nach dem Unfall, als Erdogan Gülcan nach Hilfe rief und Passanten bat, den Rettungswagen zu holen, musste er erleben, wie mehrere Passanten einfach weitergingen, sich nicht kümmerten und dem verzweifelten Ersthelfer nicht zur Hilfe kamen. "Einige Autofahrer hupten sogar, weil sie nicht durchkamen. Dabei sahen sie doch, dass es einen Unfall gegeben hatte", ist Gülcan, selbst Vater zweiter erwachsener Kinder, entsetzt: "Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit geht es doch um Christlichkeit und Menschlichkeit. Wie kann man einfach achtlos weitergehen?"

Gülcan ist der Rummel um seine Person etwas unangenehm, die Redaktion musste ihn erst überzeugen, sich für die Zeitung fotografieren zu lassen - als gutes Beispiel sozusagen, wie man sich als Ersthelfer vorbildlich verhalten sollte. Schließlich willigte er ein, sagt: "Es geht mir nicht um Profilierung, sondern um die Sache." Sein Appell: "Auch wenn man unsicher ist und Angst hat, etwas falsch zu machen - das ist immer noch besser, als gar nichts zu tun! Man muss schnell handeln, sonst ist es vielleicht zu spät!"

Mittwoch, 21.12.2011
https://www.newsclick.de/index.jsp/menu ... d/15435926
Mädchen (7) nach LKW-Unfall auf dem Weg der Besserung
Von Katja Dartsch

Ärzte versuchen, das Bein des kleinen Mädchens zu retten - Familie ist gerührt von großer Anteilnahme

Julia kann mit den Zehen wackeln. Eigentlich kein Kunststück für ein siebenjähriges Mädchen. Aber über Julias Bein ist kurz vor Weihnachten ein LKW gefahren. Nur mit ganz viel Glück hat das blonde Mädchen diesen Unfall überlebt.

Die ersten vier Tage nach dem Unfall lag Julia im Koma. "Das waren die schlimmsten Tage meines Lebens", sagt ihre Mutter Simone L. (Name geändert). Sie saß im Krankenhaus neben dem Bett ihrer Tochter, spielte ihr deren Lieblingshörspiel "König der Löwen" vor, sprach mit ihr und las ihr Briefe von Menschen vor, die der Familie geschrieben haben - ohne eine Reaktion von ihrer Tochter zu bekommen. "Es war so wunderschön, als sie endlich wach war und das erste Mal "Mama" sagte", erzählt die dreifache Mutter.

Julia ist inzwischen über den Berg. Sie hatte viel Blut verloren bei dem Unfall an der Kreuzung Bienroder Weg/Siegfriedstraße. Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Jonas war Julia auf dem Weg zum Schulbus, um wie jeden Morgen zur Edith-Stein-Schule am Magnitorwall zu fahren. Bei Grün ging sie über die Straße, als der Fahrer eines rechtsabbiegenden LKW sie übersah, überfuhr und mehre Meter mitschleifte.

Viele Menschen haben Briefe und Bilder geschickt

"Julia hat Glück gehabt. Sie hat überlebt - und bei dem schweren Unfall wurden weder Kopf noch innere Organe veletzt", sagt die alleinerziehende Mutter. Gesund ist ihr Kind noch lange nicht. Viele Wochen wird sie noch im Krankenhaus verbringen müssen. Mit Prognosen halten sich die Ärzte zurück. Ob sie das linke Bein ihrer Tochter retten können, sei noch unklar, sagt die Mutter. Aber sie ist voller Vertrauen: "Diese Ärzte verbringen Wunder." Etliche Male ist Julia in den vergangenen Tagen operiert worden, mit den Fortschritten seien die Ärzte - bei aller Vorsicht - zufrieden. Völlig gesund wird aber wird Julias Bein voraussichtlich nie wieder.

Das Leben der Familie hat sich mit dem Unfall verändert. Nächtelang verbrachte Simone L. an der Seite ihrer Tochter. Manchmal löste Julias großer Bruder sie ab, der 16-jährige Jan-Niklas. Von allen Seiten bekommt die Familie Unterstützung. "Meine Eltern kümmern sich um den Kleinen, eine Freundin hat mir ihr Auto geliehen, damit ich schneller zwischen Holwede-Klinik und unserer Wohnung pendeln kann", erzählt Simone L. Viele Menschen hätten Briefe geschrieben und Bilder gemalt, auch die Kinder aus Julias Kunstkursus an der Musischen Akademie und aus ihrer Schulklasse. Die Bilder - ganz viele Schutzengel - hängen nun alle in Julias Krankenhauszimmer.

Julias Lebensretter kann auch zaubern

Die Anteilnahme hat Simone L. gefreut, auch wenn sie es manchmal anstrengend fand, immer wieder über den Gesundheitszustand ihrer Tochter zu berichten. "Ich möchte Danke sagen. Die vielen Briefe haben uns Kraft gegeben, aber wir hatten nicht die Zeit, allen zu antworten", sagt sie. Besonders gerührt habe sie ein Paket von drei Geschwisterkindern: Diese kennen Julia gar nicht, hätten aber von ihrem Unfall gehört und das Paket am Empfang des Krankenhauses abgegeben.

Es kommt noch viel auf die Familie zu. Sie braucht Kraft. Unter anderem müssen sich Simone L. und ihre Kinder eine andere Wohnung suchen, denn die Treppen hoch in die dritte Etage des Altbaus im Siegfriedviertel sind für Julia nicht mehr zu bewältigen. "Das schaffen wir schon", sagt Simone L. und zieht an ihrer Zigarette. Das alte Laster ist wieder da, obwohl sie sich das Rauchen eigentlich längst abgewöhnt hatte. Die Sorgen und der Stress der letzten Wochen haben sie wieder anfangen lassen.

Ein Lichtblick der letzten Tage war der Besuch von Erdogan Gülcan und seiner Frau. Er war es, der an der Unfallstelle Julia vor dem Verbluten gerettet hat (wir berichteten). Im Krankenhaus bewies der Lebensretter ein weiteres Talent. Jede Menge Zaubertricks führte der 52-jährige Julia vor und brachte sie zum Lachen. "Er ist nicht nur ein Schutzengel, sondern auch ein Zauberer", hat die Kleine nach seinem Besuch gesagt. An ihrem Geburtstag im Februar wird er sie wieder besuchen - Julia freut sich schon.

Samstag, 14.01.2012 Braunschweiger Zeitung
https://www.newsclick.de/index.jsp/menu ... d/15536620

Ich muss zugeben, beim Lesen des heutigen Artikels sind auch mir Tränen der Rührung gekommen. Aber da halte ich es mit dem James-Bond-Zitat: "Lieber gerührt als geschüttelt."
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden.
Im späteren Leben studiert man Kinder, um glücklich zu werden.

(Peter Rosegger)
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Nemo
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Nemo »

@ Amins: Sorry, verkehrte Rubrik erwischt. Bitte in "Medienspiegel" verschieben!
In der Jugend studiert man Erwachsene, um klug zu werden.
Im späteren Leben studiert man Kinder, um glücklich zu werden.

(Peter Rosegger)
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Smaragd aus Oz
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Smaragd aus Oz »

Verschoben.

Hinweis:
Nach dem Absenden eines Beitrags kannst Du ihn noch für eine Zeit lang löschen, solange niemand hinterher gepostet hat.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Sairen
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Sairen »

Es ist halt doch kein chinesisches Phänomen, Verletzte einfach am Boden liegen zu lassen und weiter zu laufen.
Man kann nur dankbar sein, dass es noch ein paar Menschen wie Erdogan gibt. Erdogan. Erdogan... Komischer Name.
See you on a dark night
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FIREFIGHTER52
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von FIREFIGHTER52 »

ich find´s klasse das es solche leute gibt!! :D
hey... alles kann aber nichts muß
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Amiga
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Amiga »

Die Kleine lebt und es geht ihr dem Umständen entsprechen gut,also was ist alles noch mal gut gegangen.
Scheiß RTL !
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Jonny
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Jonny »

eine junge frau mit der ich in der 5.klasse in der schule war ist im nachbardorf in der neujahrsnacht von einem betrunkenen autofahrer aus nürnberg überfahren worden. der mann hatte 2 promille und ist von der fahrbahn abgekommen und hat das opfer erfasst, die frau wurde noch 50 meter auf dem dach mitgeschleift bis es auf dem asphalt aufschlug, der autofahrer fuhr einfach weiter. das opfer schwebt immer noch in lebensgefahr.
ricochet:jsxji5wy47wudli6

TOX CCE4A341BFEF75377571186F62F54708D261C5324E48A4C6D0B0D72DC60B5038B691F8EDCF91
An alle Pedohasser

https://www.youtube.com/watch?v=09vFKfpyuII
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Mitglied »

Ach du scheisse, Das ist ja gar nicht so weitweg von mir passiert, warum stand denn nichts bei mir in der Zeitung... :( nicht schön, und sowas in Deutschland :(
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Nemo
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Nemo »

Also, für mich ist dieser Erdogan Gülcan (der Name ist nun einmal türkischer Herkunft...) einfach ein super Typ und er ist in seiner Art auch irgendwie ein "Girllover", wenn vermutlich wohl nicht unbedingt pädophil.

Aber trotzdem; ich ziehe meinen (nicht vorhandenen) Hut vor ihm. Erst rettet er dem kleinen Mädchen durch sein beispielhaftes Eingreifen das Leben, besucht sie dann später auch noch im Krankenhaus und muntert sie mit seinen Zaubertricks auf.
Trotz allem bleibt er bescheiden und spielt sich nicht in den Vordergrund. Für ihn ist das alles ganz einfach selbstverständlich.

Einfach ein beispielhafter, sympathischer und vor allem vorbildlicher Mensch. Den würde auch ich gerne mal persönlich kennenlernen wollen!
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Mitglied »

Nemo hat geschrieben:Also, für mich ist dieser Erdogan Gülcan [...] einfach ein super Typ [...]

Dass kann ich nur so unterschreiben.
Zuletzt geändert von Smaragd aus Oz am 17.01.2012, 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beitrag auf Wunsch des Autors edithiert.
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Tropi
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Tropi »

Warum beschleicht mich bei den ganzen Lobehudeleien über die Leistung des Erdogan Gülcan so ein seltsam ungutes Gefühl. Ich meine nicht das, was er getan hat. Das ist wirklich lobenswert. Aber die ganze Aufbauscherei der Presse ist doch sehr zweifelhaft. Von der Bäckersfrau und dem LKW-Fahrer wird mal eben ganz beiläufig geschrieben, obwohl die doch auch geholfen haben. Ist es denn wirklich so lobenswert zufällig als erster am Unfallort zu sein? Ich finde schon, daß er sich nun in seinem Ruhm ein wenig sonnig wohl fühlt. Woher wusste die Presse, an welchem Tag er doch recht Medienwirksam die Kleine im Krankenhaus besuchen wollte. Und er kann sogar zaubern....
"Es geht mir nicht um Profilierung" Mal ehrlich, wieviel Türkische VW-Arbeiter kennt ihr, die über einen derartigen Wortschatz verfügen, den eigentlich Türken mit höherer Bildung benutzen. Ich will bestimmt nicht seine Leistung nieder machen, aber man sollte doch nicht alles, was die Presse schreibt, wörtlich übernehmen.
Natürlich weiß ich auch, wie penetrant so ein Reporter werden kann, wenn er eine Story wittert, die ihm neben einigen Artikeln auch gutes Geld einbringt.
Kann aber auch sein, daß ich durch ein persönliches Erlebnis mit einem Verletzten, einem Türken und mir etwas zu sensibilisiert bin.
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Mitleser »

@Tropi: In gewisser Hinsicht gebe ich Dir recht, dass die Medien die Sache nun arg aufbauschen und den Retter in den Himmel loben, hat einen gewissen Beigeschmack, allerdings war es ja offenbar so, dass mehrere Passanten achtlos vorbeigegangen sind, ohne dass sie sich um das Mädchen gekümmert haben. Selbst wenn man kein Blut sehen kann und von Erster Hilfe keine Ahnung hat, dann macht man doch zumindest andere Leute darauf aufmerksam und verständigt den Notarzt. Erst die Tage bin ich durch die Stadt gefahren, es war schon arg dunkel, und ich habe mir ausgemalt, was wohl wäre, wenn plötzlich ein Kind zwischen den parkenden Autos auf die Straße laufen würde, und ich könnte nicht mehr rechtzeitig bremsen. Eine wirklich schreckliche Vorstellung, und vermutlich würde ich ebenfalls einen Schock erleiden. In so einem Fall kann man nur inständig hoffen, dass es geistesgegenwärtige Menschen gibt, die sofort eingreifen.
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MaraFan
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von MaraFan »

Er hat sie gestalkt, und wollte sie eigentlich Entführen, wolltest du das sagen, Tropi?
Klingt jedenfalls so..
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Ovid
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Ovid »

Ich glaube er wollte selber nicht so stark im Fokus der Berichterstattung sein:
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Wird etwas übertrieben? Sicherlich. Aber ob er sich diese Aufmerksamkeit selbst ausgesucht hat? Ich glaube nicht.
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Tropi
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Re: Das hat mich sehr berührt....

Beitrag von Tropi »

Also der türkische Edelretter war genauso wie die Bäckersfrau und der LKW-Fahrer schon zur Stelle, wobei ich zumindest glaube, daß nicht alle Retter erwähnt wurden und ganz bestimmt auch nicht die Menschentraube Gaffern. Nun komme ich auch noch vorbei und was soll ich nun noch tun? Als Gaffer behindere ich doch nur die Rettungsmaßnahmen und ich muss in dieser Situation abschätzen, ob meine Hilfe wirklich noch benötigt wird, oder ob ich das Chaos nur noch verschlimmern würde. Also gehe ich weiter um dann nachher in der Zeitung zu lesen, wieviel Leute einfach achtlos an der Unfallstelle vorbei gegangen sind. Mit solchen reisserischen Behauptungen kann ich als Reporter die Hilfestellung eines Einzelnen nur noch mehr hervorheben. Obwohl ich ja nicht dabei war, aber es klingt mir alles zu hochgestochen.
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