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Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 13:25
von gelöscht_22
Hallo liebe Leute,
ich habe mich mal an das Projekt "Kein Täter werden" unverbindlich gewendet, um mich einmal zu informieren, in wie weit mir dort geholfen werden kann, weniger Druck bei den Kurzen zu haben und mich voll auf meine eigentliche Orientierung konzentrieren zu können.
Projekt - Kein Tter werden hat geschrieben:Sehr geehrter Interessent,
wir bedanken uns für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an unserem Projekt. Im
Rahmen des Projektes können wir Ihnen ein Erstgespräch bei einem unserer
Therapeuten mit anschließender Diagnostik (Ausfüllen von Fragebögen)
anbieten.
Insgesamt wird dieser Termin ungefähr 6 Stunden in Anspruch nehmen.
Prinzipiell richtet sich unser Angebot an alle Personen, die sich sexuell
ganz oder teilweise zu Kindern (unter 14 Jahren) oder auch Jugendlichen
(unter 16 Jahren) hingezogen fühlen und freiwillig ohne rechtlichen Druck
eine sexualmedizinisch-psychotherapeutische Behandlung suchen. Das
Erstgespräch ermöglicht uns und Ihnen, genauer abzuklären, ob das Angebot
im Projekt "Kein Täter werden" für Sie in Frage kommt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage
www.kein-taeter-werden.de und in unserer Information für Interessenten
(pdf-Dokument) im Anhang. [...]
Nach dieser Mail habe ich schon die Lust verloren.
Da wo ich lebe ist das Schutzalter 13 Jahre, ohne wenn und aber. Mit Augen zu auch mal die alte Regelung von vor 2003 von 12 Jahren. Kommt drauf an wie man so in der Gesellschaft da steht.
Was soll das also? Ich bin zwar Deutscher und würde auch da die Therapie machen, aber ob die sich auf die anderen Rahmenbedingungen einlassen würden die hier herrschen, wage ich zu bezweifeln. Mich betreffen die Altersgränzen die dort angegen werden ja aber nicht, sondern andere...
dasneuetangram
passt mal wieder nicht
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 13:30
von Sairen
Also ich hätte viele Gründe verstanden, warum man dieses Projekt ablehnt, aber der, den du genannt hast, ist eine Ausnahme.
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 13:36
von jfk
@ dasneuetangram: Ich glaube, für das Projekt und seine Mitarbeitern ist es egal welche Altergrenze in deinem Wohnumfeld gilt. Die Hauptsache ist, das du das Empfinden hast für Kinder eine potentielle Gefahr darstellen zu können und die Mitarbeiter im Projekt dir da evt. weiter helfen können. Ob das am Ende in deiner spezifischen Situation gelingt, sei dahingestellt. Rede erst mal mit ihnen, damit sie sich ein Bild von dir machen können. Noch bist du für sie bestenfalls eine Aktennummer. Nur der Kontakt kann das ändern. Ich glaube aber, dass du da in guten (in D wahrscheinlich den besten) Händen bist.
Gruß jfk
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 13:48
von gelöscht_22
jfk hat geschrieben:[...] Die Hauptsache ist, das du das Empfinden hast für Kinder eine potentielle Gefahr darstellen zu können [...]
Tja, das sehe ich ja schon nicht so. Das hat jetzt 21 Jahre geklappt und wird auch weiter klappen. Eine Gefahr für Kinder bin ich auf jeden Fall nicht (außer nachts), aber an die Grenzen dessen, was wann wie wo legal ist, könnte ich schon kommen. Ich erhoffe mir ja nur, das ich weniger Energie aufwenden muss, die ich wegen meiner zunehmenden Krankheiten nicht mehr so habe.
Außerdem will ich mich auf etwas anderes konzentrieren können, ohne bei meinen Freunden und Freudinnenden den Druck unterdrücken zu müssen.
dasneuetangram
mit funktionieredem Überdruckventiel
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 16:17
von Luna
Ich bitte um Entschuldigung für das OT, aber das Thema Charité liegt mir schon eine ganze weile auf dem Herzen.
Kein-Täter-Werden ist ja ein Programm der Charité. Ich bin froh, dass es solch eine Einrichtung gibt. Keine Namen nur Nummern also alles Anonym.
Was ich aber schade finde, ist das man sich dort als "Patient" erst einmal bewerben muss, danach entscheidet ein Los, ob man ein Platz bekommt oder nicht. Außerdem finden die Sitzungen Werktags statt. Wir zur Hölle kommt man da hin, wenn man z.B. in Bayern wohnt und Berufstätig ist?
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 16:44
von jfk
Ich glaube auch, dass das Charité-Projekt ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung geht: freiwilig, anonym, kompetent etc. Leider ist die Kapazität ja sehr begrenzt, da es noch ein "Versuchsballon" ist. Es gibt aber inzwischen ein zweites Projekt (Köln, wenn ich mich nicht irre). Mir wurde mal von der Charité signalisiert, dass es seit der starken "Beteiligung" der kat. Kirche mehr Geld geben soll. Der Zusammenhang ist interessant: die Übergriffe erfolgten ja meist in "Elite"-Schulen. Daher betrifft Missbrauch/Pädophilie nun auch die Upper Class und nicht nur den urban white trash, wie es vorher gern propagiert wurde.
jfk
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 16:49
von Perma
@Lunatic: Wie man zur Charité kommt? Am besten
gar nicht.
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 19:20
von knuddelbaer
Ich finde es traurig, wieviele immer noch blauäugig an solche programme glauben.
He, ich steh mit ganzem herzen und noch mehr auf kinder! Was soll daran pathologisch sein und warum soll ich mich deshalb als gefahr für kinder sehen? Das trifft wohl beides auf die pädohysterie zu, aus der nur rechtspopulisten und hirnklempner kapital schlagen.
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 19:27
von Khenu Baal
Lunatic hat geschrieben:Keine Namen nur Nummern also alles Anonym.
*rofl*
jfk hat geschrieben:Ich glaube auch, dass das Charité-Projekt ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung geht...
Du hältst das Selektieren von Menschen, die während resp. nach ihrer Pubertät eine pädophile Strömung zeigen (nur darum geht es in diesem Projekt), für den richtigen Weg? Zu welchem Ziel? Alle, derer man habhaft werden kann präventiv kasernieren? Was übrigens eine Option darstellt. Eine nicht sonderlich weit hergeholte, wenn man mal die letzten knapp 20 Jahre Revue passieren läßt.
Ich bin einigermaßen entsetzt, so was von Dir zu lesen. Und wie Du auf "kompetent" kommst, ist mir ebenfalls schleierhaft.
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 20:14
von jfk
OK, ich will mal versuchen euer Entsetzen zu mildern.
An der Pädophilie selbst ist nichts pathologisches. Liebe und Zärtlichkeit gegenüber Kindern ist nicht für sich schädlich. Dem stimme ich voll und auch nüchtern zu!
ABER! Wir leben leider in einer Gesellschaft, in der die pädophile Neigung nicht ausgelebt werden kann, da dieses in seinen "gängigen" Formen (mal abgesehen vom Kopfkino) illegal ist. Diese Situation kann einerseits pathologisch, also krankmachend, auf den Pädophilen wirken und auch schädigend (innere Konflikte durch Verschweigen und Scham, evt. auch verschleiernde Gewalt) für die betroffenen Kinder sein. Leider werden wir diese gesellschaftliche Situation nicht von Grund auf ändern können.
Deshalb ist es gut, wenn Menschen, die mit ihrer Situation nicht allein klar kommen und davon krank werden (Depression etc.) eine Anlaufstation haben, wo sie spezifische Hilfe erhalten können.
Keiner im Projekt an der Charité erwartet einen Pädophilen "umkehren" zu können, wie man das einst bei Schwulen probierte! Hier soll auch niemand präventiv erfasst oder gar eingesperrt werden (so weit geht jedenfalls mein Verfolgungswahn nicht). Aber es wird versucht, dass der Alltag für den Pädophilen erträglich wird und er sich nicht zu sexuellen Übergriffen hinreißen lässt. Bei dem einen reichen Gespräche, der andere braucht leichte Anti-Depressiva um sich besser zu fühlen und andere benötigen evt. sogar anti-androgene Medikamente.
Schließlich sind die beteiligten Ärzte, einschließlich Prof. Beier (mit dem ich bereits gesprochen habe), durch die hier behandelten Fälle erfahrene und spezialisierte Sexualmediziner. Vergleichbare Kompetenz über Ursachen der Pädophilie, mögliche Folgen und deren (also der Folgen) Behandlung wird man sonst nicht so einfach finden. Meine erste Suche nach Hilfe vor etwa 20 Jahren endete bei einem inkompetenten Therapeuten, dem ich im Nachhinein nicht viel Gutes wünschen würde.
Ach ja, durch meine Bewährungs-Strafe bin ich nicht im Projekt, kann also nicht aus der Perspektive der Teilnehmer sprechen. Vielleicht findet sich hier ja jemand, der das kann. Ich bin auch nicht irgendwie mit dem Projekt verbändelt. Lediglich mein Therapeut ist gut mit dem Projekt und seinen Mitarbeitern bekannt.
Falls noch Fragen offen sind, immer her damit! Ich beantworte sie dann morgen.
jfk
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 20:36
von kEsel
Die Charite hält Pädos systematisch von Kindern fern, Pädophilie wird als (unheilbare) Krankheit angesehen, Ziel des Projektes ist es Kinder zu schützen, anstatt Begleiterscheinungen der Pädophilie zu lindern.
Ich gehe lieber zu einem nullachtfünf Therapeut, der MICH behandelt, anstatt mich bei der Charite eintragen zu lassen.
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 20:51
von Perma
jfk hat geschrieben:Deshalb ist es gut, wenn Menschen, die mit ihrer Situation nicht allein klar kommen und davon krank werden (Depression etc.) eine Anlaufstation haben, wo sie spezifische Hilfe erhalten können.
Dafür ist die Charité nicht der geeignete Platz eher im Gegenteil, außer man versteht unter spezifischer Hilfe die systematische Hinführung der Betroffenen dahin, sich von Kindern fernzuhalten.
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 20:58
von knuddelbaer
Hallo jfk!
Weisst du, für mich tragen solche projekte nur das pathologische bild von pädophilie noch mehr in die gesellschaft. Deshalb stehe ich dem a priori ablehnend gegenüber.
Außerdem verfüge ich zu diesem projekt über gewisses insider wissen, wie die herrschaften unter sich über uns reden. Das hat mit den schönen erklärungen für die kulisse, mit denen dich dr beier offensichtlich überzeugt hat, nichts mehr zu tun und richtet sich sogar gegen die kinder:
beim forensischen psychologenkongress 2007 in münchen legten charité-ärzte eine statistik vor, wonach das alter von sexualstraftätern 6 (!!!) bis 64 jahre beträgt.
Und was "illegal" betrifft: ich glaube, wir wissen alle nur zu gut, dass illegal und unrecht nicht selten eine weltenschere trennt.
Ich sage, wo moralvorstellungen per gesetz zur zwangsmoralisierung werden, KANN es gar kein recht mehr geben!
Die psychischen schwierigkeiten pädophiler menschen werden von deren umfeld verursacht. Projekte wie das der charité dienen weit mehr dem schutz dieses umfelds als dem hilfesuchenden.
PS: sehe gerade, dass andere gepostet haben, während ich das schrieb. Eventuelle textliche ähnlichkeiten bitte ich daher zu entschuldigen.
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 20:59
von gelöscht_22
Hallo Perma,
Perma hat geschrieben:[...] die systematische Hinführung der Betroffenen dahin, sich von Kindern fernzuhalten.
Das fürchte ich ja auch, habe selbiges auch schon dem Dr. Bricken der Sexualambulanz des UKE gehört. Man hat ja seine Spitzel
Das ist nicht mein Ziel. Totaler Schwachsinn, das werde ich denen schon eintrichtern.
Ich würde nur zu gerne entspannter sein, weil das eh nicht meine sexuelle Zielgruppe ist (Traumafolgestörung, sonst wäre sie es), aber ich durchaus in starke Erregung kommen kann, was mich nur ärgert und mir nichts nützt.
Mein Anliegen ziehlt darauf ab, ob die dafür auch eine Antwort haben.
Das ich gern mal den einen oder anderen schönen Körper ab 13 in meinem Land kosten wollen würde, das tut ja nichts zur Sache.
dasneuetangram
will nicht da wo er nicht kann und kann nicht da wo man sowieso nicht darf
Re: Projekt Kein-Täter-Werden greift nicht
Verfasst: 11.01.2011, 22:29
von Khenu Baal
jfk hat geschrieben:OK, ich will mal versuchen euer Entsetzen zu mildern.
Ist Dir, was mich betrifft, nicht gelungen. Ich muß lediglich einen bemerkenswert schlechten Kenntnisstand hinsichtlich Beier und seinen Zielen sowie diverse Fehleinschätzngen deinerseits konstatieren.
jfk hat geschrieben:Diese Situation kann einerseits pathologisch, also krankmachend, auf den Pädophilen wirken und auch schädigend (innere Konflikte durch Verschweigen und Scham, evt. auch verschleiernde Gewalt) für die betroffenen Kinder sein. Leider werden wir diese gesellschaftliche Situation nicht von Grund auf ändern können.
Beier ist, wenn auch stark pharmalastig, von Haus aus Sexualmediziner. Sein Job wäre es, zum Wohle seiner Patienten tätig zu sein und nicht, sie mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln an die aktuelle Rechtslage anpassen zu wollen.
jfk hat geschrieben:Hier soll auch niemand präventiv erfasst oder gar eingesperrt werden (so weit geht jedenfalls mein Verfolgungswahn nicht).
Hier geht's nicht um Deinen Verfolgungswahn, sondern darum, wer in diesem Projekt das Sagen hat. Die Kohle kommt inzwischen größtenteils vom Justizministerium und wenn Du Dir mal anschaust, wer hinter "Hänsel und Gretel" steckt, kommst Du vermutlich selbst darauf, was ich hier nicht schon wieder lang und breit erklären möchte. Hab das in anderen Threads bereits zur Genüge getan.
jfk hat geschrieben:... es wird versucht, dass der Alltag für den Pädophilen erträglich wird und er sich nicht zu sexuellen Übergriffen hinreißen lässt...
Auch hier wäre es die ethische Ärztepflicht, erstmal zwischen Übergriffen und "Übergriffen" zu unterscheiden. Immerhin kommen selbst die einseitigsten und moralinsauersten on-topic Untersuchungen zu der - mehr oder weniger offen eingestandenen - Erkenntnis, daß mindestens ein Drittel dieser Übergriffe schadensfrei ablaufen, ja, teils sogar unübersehbar positive Auswirkungen beim "Opfer" zeigen. Was ist das für ein Wissenschaftler, der Gesetze über die wissenschaftliche Erkenntnis stellt?
Beier hat bereits 2003 unmißverständlich gesagt, was er will und wozu sein wenig später angelaufenes Projekt dient: Nämlich der Entwicklung resp. Bereitstellung eines diagnostischen Instrumentariums zur frühzeitigen Erkennung potenzieller Straftäter vor ihrer ersten Straftat. Laß Dir das auf der Zunge zergehen und dann stelle es in den Kontext (Geldgeber, aktuelle Rechtslage, Entwicklung der politischen Großwetterlage in den letzten beiden Jahrzehnten) der sich Dir bietet. Ponseti ist in Kiel übrigens an derselben Sache dran, beschreitet lediglich einen anderen Weg. Hör auf, Dir was vorzumachen - ihre Klientel ist diesen Weißkitteln vollkommen gleichgültig.
Noch kurz zur vermeintlichen Kompetenz des Herrn Professor, die ich ihm dennoch nicht gänzlich absprechen möchte. Ich empfehle Dir, Dich mal auf die relativ leichte Suche nach Publikationen von ihm zu machen. Dann wird Dir schnell aufgehen, daß der Herr Professor in dieser Hinsicht praktisch überhaupt nicht mehr in Erscheinung tritt. Du wirst über jede Menge wissenschaftliche Arbeiten zur Thematik stolpern, Prof. Beier hält sich dahingehend aber seit mehreren Jahren erstaunlich bedeckt. Für mich sieht das nicht nach einem Kompetenzbeleg aus. Aber das jetzt nur noch nebenbei.
Best Greetz!