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Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 07:33
von Dorian
Das Bundesinnenministerium hat für den morgigen Dienstag die Vertreter der großen Internet Service Provider nach Berlin eingeladen. Bei dem Treffen soll die Einrichtung von Sperren für kinderpornografische Angebote im Internet diskutiert werden.
In einem Schreiben der Regierung heißt es, dass sich die Bundesregierung in ihrer Auffassung bestätigt sieht, "dass Access-Blocking neben einer konsequenten Täterermittlung und Schließung von Quellen ein schnell einsetzbares und geeignetes Mittel ist, um effektiv gegen kinderpornografische Seiten vorzugehen und Schutzmechanismen aufzubauen", berichtet 'heise.de'.
In der Vergangenheit wurden immer wieder Bedenken gegen die Access-Sperren laut, da an der technischen Umsetzbarkeit und der Wirksamkeit gezweifelt wird. Die Bundesregierung will diese nicht akzpetieren und verweist stattdessen auf Vorbilder wie Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland, Italien, Großbritannien, die Schweiz, Neuseeland, Südkorea, Kanada und Taiwan.
Ursprünglich stammt die Idee von der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen. Sie hatte bereits im November 2008 eine Gesetzesinitiative zur Einführung von Netzsperren angekündigt. Sie will sich dafür stark machen, dass die "Datenautobahn der Kinderpornographie" geschlossen wird.
1.
http://winfuture.de/news,44603.html
2.
http://www.heise.de/newsticker/Bundesre ... ung/121553
Mein Kommentar:
Das das nichts bringt außer ein nettes Medien Echo wissen wir alle.
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 10:01
von Khenu Baal
Frau van der Inkompetenz? hat geschrieben:... Vorbilder wie Norwegen, Dänemark, Schweden, Finnland, Italien, Großbritannien, die Schweiz, Neuseeland, Südkorea, Kanada und Taiwan.
Was die zwei von mir hervorgehobenen Vorbilder so alles gesperrt haben, hat sich ja mittlerweile herumgesprochen

. Soweit ich diese Auswertung der finnischen Blockliste --->
http://maraz.kapsi.fi/sisalto-en.html richtig interpretiere, kommt der nun gewiß nicht pro KiPo eingestellte Autor mit viel Mühe auf knapp 1% möglicherweise zu Recht gesperrter Seiten.
Ob man darüber nun lachen oder weinen mag ist jedem selbst überlassen. Ich persönlich tendiere zu

.
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 16:32
von John Doe
Wie genau können die solche Seiten sperren? Als DAU hab ich da keine Ahnung. Ich denk mir aber, dass es unmöglich ist, so was endgültig dicht zu machen, die Betreiber finden doch immer einen Weg.
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 17:02
von PedoPedant
Ich tippe mal, dass die nur Seiten auf Betreiberseite sperren können, die auch in Deutschland hocken. Aber Internet Provider könnten natürlich -- abgesehen von Wegen über Proxies -- verhindern, dass du hinsurfst; so kommt man aus Singapur, so weit ich (von einem Singaporeaner von vor einigen Jahren) weiß, kaum auf Pornoseiten, und China blockt ja auch viele Wege "nach draußen".
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 18:10
von iPedo
Ich habe mich beim Lesen der Nachricht schon so gewundert, aber vielleicht könnt ihr mich ja mal aufklären.
Kinderpornografie anbieten dürfte in so ziemlich jedem Land illegal sein. Sollte also die Polizei aus welchem Land auch immer auf eine WEBSEITE stoßen wo Kipos angeboten werden, ist es doch ein Klacks die löschen zu lassen bzw. wenn man den Server ne Weile überwacht auch noch Kunden hochzunehmen und evtl. über den Registrar bzw. Geldempfänger sogar noch den Täter zu ermitteln.
Ich bin nun auch schon eine ganze Weile im Internet unterwegs und habe NOCH NIE eine Kinderpornowebseite gesehen...
Will man was sperren was nicht existiert, oder bin ich so blind und bin bisher einfach noch nie darüber gestolpert?
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 18:43
von John Doe
iPedo hat geschrieben:
Kinderpornografie anbieten dürfte in so ziemlich jedem Land illegal sein.
Ich hab mal so eine nette Story über einen Typen gehört, der sich ne alte Bohrinsel gekauft und sie dann in inrernationale Gewässer gebracht hat. Jetzt soll er von da über einen gewaltigen Server illegale Musik und Filmdownloads anbieten und da er in internationalen Gewässern ist, kann ihm rechtlich niemand an den Karren fahren. Vielleicht gibts bei Kipo Seiten auch solche Leute, die das Zeug in einem Rechtsfreienraum (wo immer der auch nicht), anbieten.
Aber das mit der Bohrinsel ist wohl eine Düstere Legende, an der bestimmt nichts Wahres dran ist. Aber interessant hört sich das schon an.
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 18:53
von Lobo
Es gab vor Jahren Piraten Sender ausserhalb der 3 meilen Zone,warum
sollten es diese nicht mehr geben?
LOBO
2-3 Bohrplattformen kaufen,zusammen koppeln,und schon Erichten die
gelöscht_16s ihren eigenen Staat

Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 19:09
von iPedo
John Doe
Aber das mit der Bohrinsel ist wohl eine Düstere Legende
Das ist keine Legende diese Plattform gab es bzw. gibt es noch. Allerdings haben die Briten die Grenzen ausgeweitet und somit ist das nichts eigenständiges mehr. Außerdem hats da mal gebrannt, da ist alles kaputt und so. Naja aus der Traum
Link für Interessierte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sealand
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 20:37
von Dorian
Wie genau können die solche Seiten sperren? Als DAU hab ich da keine Ahnung.
garnicht.
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 22:09
von cm34
Offiziell will das Bundesfamilienministerium mit der Blockade erreichen, dass der kommerzielle Markt für Kinderpornografie zusammenbricht.
Hätte die Regierung wirklich ein Interesse daran, dass der Markt zusammenbricht, dann würde sie den nichtkommerziellen Download von KiPorn erlauben. EMule (und ähnliche) Programme haben die Musikindustrie bereits in eine tiefe Krise gestürzt. Die Absatzzahlen von Tonträgern sind drastisch zurückgegangen. Auch die Anbieter von Legaler Pornographie stöhnen bereits wegen des Absatzrückgangs.
Aber die Minister ziehen daraus keine Lehren. Stattdessen wird mit den bekanntermaßen erfolglosen Mitteln der Verbote und Sperren gespielt. Dabei weiß eigentlich jeder Schulabgänger, dass Absatzverknappung lediglich zu Warenverteuerung führt.
Ein Beispiel? Heroin. Ist verboten - ist aber so leicht erhältlich, dass es selbst im Prekariat weit verbreitet ist. Der Preis ist recht hoch - aber die Mafia verdient gut daran.
Noch ein Beispiel? Kokain. Ist auch verboten - aber auf diversen Partys problemlos zu bekommen. Der Preis ist recht hoch - aber die Mafia verdient gut daran.
Dies zeigt doch, dass der Gesetzgeber kein echtes Interesse daran hat derartige Märkte zu zerstören. Die Frage ist deshalb nicht ob es Politiker gibt, die von mafiösen Organisationen Schmiergelder erhalten, sondern nur: Welche Politiker sind es?
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 22:54
von PedoPedant
Ein klein bisschen anders würde es auf dem Pornomarkt aber schon laufen, da dann zwar die "Profis" (jene, die Geld verdienen wollen) sich zurückzögen, aber der Amateurmarkt bliebe. Vieles ist ja schon in der Vergangenheit eher über nichtkommerziellen Tausch gelaufen etc.
Ich glaube eher, dass die Ministerin den kommerziellen Markt völlig überschätzt und da herzlich wenig ist, was noch zusammenbrechen kann.
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 22:58
von iPedo
Bei Wikipedia steht aber, dass es gar keine richtigen kommerziellen Kinderpornos gibt sondern nur Amateuraufnahmen.
Hinweise auf eine kommerzielle Produktion von Kinderpornografie ab den 1980er Jahren in nennenswertem Umfang konnten trotz umfangreicher Ermittlungsbemühungen nicht gefunden werden. Die Aufgabe der Anonymität durch Bezahlung sowie das Angebot kostenloser Darstellungen erschweren einen kommerziellen Vertrieb von Kinderpornografie. Mediale Berichte über Kinderpornografie-Ringe beziehen sich überwiegend auf privaten, nicht-kommerziellen Austausch von kinderpornografischen Darstellungen.
Lediglich in den 70ern hat wohl ColorClimax damals professionell Kinderpornos gedreht und verkauft. Von den den neusten Kinderpornos in HD Qualität auf BluRayDisc hab ich hingegen noch nie was gehört

Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 13.01.2009, 23:20
von PedoPedant
Mh, vielleicht weiß die Ministerin das doch und so können die dann irgendwann sagen, "tadaaa, wir haben den kommerziellen Markt besiegt" -- das kommt beim Wähler (und der Wählerin) gut an, und dass es diesen kommerziellen Markt seit run 30 Jahren nicht gibt, das hinterfragt doch dann am Ende keiner so genau. Gleichzeitig würde natürlich super dazu dienen, diese Verbote zu belassen, denn es hätte ja dann super gewirkt. -_-
Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 14.01.2009, 00:15
von Bruce
Intressant auch die Tatsache, dass Politiker und Provider gezwungenermassen Kipo-Banausen sein
müssen...alles andere währe ja ein Skandal.
Worüber wollen die sich also gros unterhalten?? Woher will ne Ministerin den Markt abschätzen wollen??
Ich lach mich wech...die wollen ohne Kompas durch die Wüste

Re: Kinderpornos: Regierung will mit Providern beraten
Verfasst: 14.01.2009, 00:19
von Dorian
LSM ist kommerziell und nach deren Definition KiPo!
Auch die Millionen Leute die über ihre Kreditkarten sowas kaufen und konsumieren werfen ihr Geld nicht in den Wunschbrunnen.
Auch die nicht kommerziell hergestellten Dinge können kommerziell vertrieben werden, so denn ein Markt/Verlangen vorhanden ist, was sich nicht auf natürliche Weise stillt. Im Klartext: Wenn was verboten ist, dann hat es einen gesteigerten Wert und das wirkt sich nicht positiv aus!
Es ist eine Medienkampagne, Ende!