GLF-Moderation
Psychose als Folge des Kindesmissbrauchs
Melbourne – Der sexuelle Missbrauch von Kindern geht einer Fall-Kontrollstudie in den Archives of General Psychiatry (2010; 67: 1114-1119) zufolge mit einem erhöhten Risiko von späteren psychotischen Erkrankungen der Opfer einher. Besonders gefährdet sind Kinder in der peri- und postpubertären Entwicklungsphase, bei denen es zur Penetration gekommen ist.
Am Victorian Institute of Forensic Medicine in Melbourne wurden zwischen 1964 und 1995 insgesamt 2.759 Kinder und Jugendliche betreut, die im Alter unter 16 Jahren sexuell missbraucht wurden. Da in dem australischen Bundesstaat alle Psychatrie-Patienten in einem Register erfasst werden, konnte Margaret Cutajar von der Monash Universität in Melbourne ermitteln, dass 2,8 Prozent der Kinder später wegen psychiatrischer Erkrankungen in Behandlung waren.
Die Rate war doppelt so hoch wie in einer Kontrollgruppe von 4.938 gleichaltrigen Kindern, von denen 1,4 Prozent an einer Psychose erkrankten (Odds Ratio 2,1; 95-Prozent-Konfidenzintervall 1,3-3,1). Kinder, die eine Penetration (mit Penis, Finger oder Gegenständen) erleiden mussten, erkrankten zu 3,4 Prozent an einer Psychose (Odds Ratio 2,6; 1,6-4,4).
Wenn der Missbrauch nach dem 12. Lebensjahr erfolgte und wenn mehr als ein Täter an den Penetrationen beteiligt war, erkrankten 17,2 Prozent an einer Psychose (Odds Ratio 14,9; 8,4-26,3). Bei den meisten Psychosen handelt es sich um Schizophrenien.
Auch wenn Fall-Kontroll-Studien streng genommen eine Kausalität nicht belegen können – es besteht beispielsweise die theoretische Möglichkeit, dass Kinder mit psychischer Labilität die Aufmerksamkeit der Täter eher erregen als andere Kinder – kann an der erheblichen psychiatrischen Morbidität der Kinder nicht gezweifelt werden, vor allem wenn es zu einer Penetration gekommen ist.[/color] Die Kinder benötigen deshalb eine intensive klinische und auch soziale Betreuung, schreibt die Autorin. © rme/aerzteblatt.de
Also bitte [Anstiftung zur Straftat weggezaubert. GLF-Moderation] und ggf. auf Penetration verzichten um das Risiko einer Psychose beim Missbrauch möglichst gering zu halten. sic!Besonders gefährdet sind Kinder in der peri- und postpubertären Entwicklungsphase, bei denen es zur Penetration gekommen ist.