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She-like-the-Wind
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Meinung?

Beitrag von She-like-the-Wind »

Bitte lesen :http://www.med1.de/Forum/Erziehung/505885/

Da hätte ich gerne mal ein Pädologisches Statement zu!
Findet Ihr das in Ordung?
Was wäre wenn es Euer Kind wäre?
Glaubt Ihr das es dem Kind geschadet hat?


--->interessiert mich mal, was ein Pädologe darüber denkt....
▬|████|▬

This is a Nudelholz.

Take it und hau it on the kopp of a
special Person to get you a better
Gefühl than vorher

weisse B´scheid
Katja1990
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Re: Meinung?

Beitrag von Katja1990 »

Hallo,

da kann ma schlecht was sagen. Das dem Bub das Spass gemacht hat glaube ich nicht, vielleicht hat er Angst einen "Freund" zu verlieren, oder wurde eingeschüchtert.
Anschauen JA---Wehtun NEIN!!! Nein zu Pornos mit Kindern.
Man(n) kann sich auf der Welt alles kaufen, aber nicht das Lächeln eines Kindes!
Man sollte mit uns reden, nicht über uns!
Gelöscht_10
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Re: Meinung?

Beitrag von Gelöscht_10 »

Danke für den Link, ist tatsächlich recht interessant.

Die Frau, die diesen Beitrag geschrieben hat, schreibt diesen erst recht unsicher und auch nicht allzu voreingenommen. Fast sogar schon sachlich, wobei man die Gefühlslage (moralisch begründet) schon stark erkennt. Interessant ist, wie sie im laufe der Diskussion recht schnell ihre Ansicht auf eine Seite stellt - die Seite, dass diese Art von Kontakten schädlicher ist als gewaltsame Kontakte und der Täter unbedingt zu bestrafen ist, egal ob das Kind dadurch erst traumatisiert wird.

Es ist allerdings auch für mich schwierig einzuschätzen, was wirklich vorgefallen ist, ich kann daher nur das nehmen, was im ersten Post geschrieben wurde.
Als sie den Buben zur Rede gestellt hat, warum der so am "Onkel" klebt, hat der ihr gestern ziemlich trotzig gestanden, dass die beiden sich gegenseitig befummeln und ihm das Spaß macht. Die Initiative sei auch von ihm (dem Buben) ausgegangen, und wehe, der Onkel bekäme jetzt Ärger.
Wenn man dem Jungen nicht glaubt, dass er das selbst wollte und ihm Spaß machte, dann wird er an sich, seinen eigenen Gefühlen und Eindrücken und an seinen eigenen Erinnerungen zweifeln. Ich finde man sollte dem Jungen das erstmal glauben.

Ich würde an dieser Stelle - das Gesetz mal außen vor gelassen - das Gespräch mit beiden suchen. Dabei würde ich das eventuell vorhandene Machtgefälle, den Altersunterschied und die rechtlichen Folgen ansprechen. Soweit dies möglich ist würde ich auch alles dokumentieren - das halte ich für sehr wichtig! Eine Strafverfolgung würde ich in diesem speziellen Fall nicht einleiten. Wenn der Jünge das später wünscht, dann hat er noch mindestens bis zu seinem 28. Lebensjahr zeit, eine Strafanzeige zu erstatten und die Strafverfolgung einzuleiten. Und genau dafür würde die Dokumentation dienen.

Ich würde weiterhin den Kontakt nicht untersagen, aber mehr begleiten. D.h. darauf achten, dass der Gesetzliche Rahmen - zum Schutz von beiden - eingehalten wird. Kommt es zu einer Strafverfolgung, dann hätte das schwerwiegende Folgen für den Jungen - bei Bedarf führe ich das auch gerne noch genauer aus ;) .

lg kim
Zuletzt geändert von Gelöscht_10 am 15.06.2010, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.

Ich sehne mich doch nur nach Dir,
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Herr Pastor
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Re: Meinung?

Beitrag von Herr Pastor »

Bin zwar kein "Pädologe", aber der Junge selbst gibt ja schon 'ne Antwort:
Als sie den Buben zur Rede gestellt hat, warum der so am "Onkel" klebt, hat der ihr gestern ziemlich trotzig gestanden, dass die beiden sich gegenseitig befummeln und ihm das Spaß macht. Die Initiative sei auch von ihm (dem Buben) ausgegangen, und wehe, der Onkel bekäme jetzt Ärger.
Was dem Kind schadet, wären also wahrscheinlich eher die Therapeuten und Bullen, die ihm hinterher "zur Hilfe" kommen. Aber natürlich kennt man die Verhältnisse nicht richtig und muss sich auf das Geschriebene verlassen. Nur die Trolle in diesem med1-Forum sind alle Hellseher oder selbst dabei gewesen.
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Ovid
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Re: Meinung?

Beitrag von Ovid »

Er hat eine juristische Grenze überschritten und hat demnach fahrlässig gehandelt.

Die hauptsächliche Verantwortung bei allen Beteiligten, liegt nun darin, dem Jungen seine Wahrheit, also seine Version der Geschichte so behalten zu lassen, wie er sie erlebt hat.
Das ist unter diesem Umständen kaum bis gar nicht mehr möglich. (Kein Kontakt mehr zu ihm. Mutter verhält sich anders etc.)
Für diesen latenten "Schaden" ist dieser Kerl also auch indirekt verantwortlich.

Zur Schadensbegrenzung ist eine Entscheidung gegen ein Ermittlungsverfahren auch abzuwägen. Vor allem aber mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden.

Darüber hinaus finde ich folgende These noch interessant:
Selbst, wenn jetzt vermeindlich keine "Schäden" bei dem Jungen merkbar sind, kann er noch Jahrzehnte später unter dem Missbrauch leiden.
So etwas hört man sehr häufig. Allerdings ist dieser Zusammenhang unglaublich dünn belegt, wenn überhaupt.
Wenn das Kind gegenwärtig operativ sich bewusst und ausgesprochen im Bezug zum "Missbrauch" in keiner Weise negativ verhält oder äußert, dann ist es hermenutisch sehr schwer nachzuvollziehen, wie Jahrzehnte später das Kind Symptome zeigen kann, die als Ursache den Missbrauch haben.
In solchen Fällen ist es eher evident, dass nachträglich irgendwo im Leben Schäden erlitten worden sein müssen, die man dann fälschlicherweise auf den Missbrauch zurückführt, nur weil diese Ursachenerklärung "einfach" ist.

Dieser Zusammenhang wird nämlich oft mit etwas anderem verwechselt. Nämlich mit Verdrängung. Wenn das Kind unberührt vom Missbrauch scheint, allerdings nicht darüber redet, sich nicht erinnert und oder das Thema ignoriert und abweist, dann ist es hermenutisch überaus schlüssig, dass in späteren sexuellen Situationen, Entwicklungsstufen oder Lebensphasen die schmerzhafte Aufarbeitung und Hervorholung des Missbrauchs den tatsächlichen Schaden in seinem ganzen Ausmaß zeigt.
gelöscht_17
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Re: Meinung?

Beitrag von gelöscht_17 »

Boah, Schneckchen, da hast du aber mal einen schwierigen Fall ausgegraben!

Also, erster Gedanke bei mir war (natürlich): Der Typ hat den Jungen so gut im Griff, dass dieser selber glaubt, was er da sagt und sich nicht mißbraucht fühlt. Letzteres kann sogar gut der Fall sein, sprich, dass er sich JETZT nicht mißbraucht fühlt. Die Gründe dafür können vielfältig sein, vielleicht ist der große Freund einfach pädagogisch so geschult, dass er dem Jungen der Kopf derart verdreht hat, dass er es wirklich glaubt. Vielleicht hat er auch angenehme (sexuelle) Gefühle im Jungen geweckt und ihn dazu gebracht, dass er diese Gefühle als gewollt ansieht und deshalb 'mit Recht' sauer wäre, wenn jetzt jemand daherkäme und seinen großen Freund, der ja nur ein Wohltäter für ihn ist, bestraft.

Nun ist es aber selbst auf einer Pädo-Seite doch mehr als fraglich, ob man diesem 10-Jährigen Bub schon das Erkennen der vollen Tragweite dieser Wohltat zutrauen darf oder ob man nicht eher vermuten könnte, das Kind steht unter dem Einfluß dieses Freundes und wird erst nach und nach begreifen, was dieser da wirklich getan hat und welche Absichten dahintersteckten. Der Junge wird nämlich, das ist das Gesetz der Natur, älter werden und reflektieren, und er wird erkennen, was da wirklich abgelaufen ist. Ob er es mit diesem Erkennen noch als Wohltat ansehen wird, wage ich jetzt mal - auch als Außenstehender - arg anzuzweifeln.

Im Prinzip können die Eltern mehrere Wege einschlagen.

Da wäre erst mal der, den das Gesetz in einem solchen Fall vorsieht - den Typ anzeigen und Staatsanwalt und Richter entscheiden lassen. Nachteil: der Bub wird mit der Tat noch mal extra belastet und muß eventuell vor Gericht und vor fremden Menschen aussagen (naja, vielleicht wird auch dem Alter angemessen ein Videoprotokoll angefertigt, um nicht noch mehr Schaden als nötig anzurichten), in jedem Fall wird es ein (zusätzliches) Trauma für das Kind. Für den Täter wird es auch kein Spaziergang, da er als Wiederholungstäter und gerade in der heutigen Zeit wohl kaum auf eine milde Strafe hoffen darf.

Sie könnten auch ein Umgangsverbot erwirken und dem Mann sein Leben lassen, auf dass er sich halt einen anderen kleinen Freund sucht und ihm neue Wohltaten angedeihen läßt.

Sie könnten es auch auf sich bewenden lassen und ihrem Kind glauben, dass der große Freund wirklich nur Gutes bewirkt und die sexuellen Handlungen tatsächlich von ihm (also dem Kind) ausgegangen sind.

Sie könnten auch ein paar Freunde zusammenrufen und dem Typ die Abreibung seines Lebens verpassen.

Man sieht, Möglichkeiten über Möglichkeiten. Welche letzten Endes anzuraten sind, vermag der gesunde Menschenverstand zu entscheiden. Meine persönliche Entscheidung wäre halt, den Täter seiner Strafe zukommen zu lassen und den Jungen, auch wenn er es heute noch nicht versteht und bockig sein wird, in sanfte therapeutische Behandlung zu bringen.

Es ist sexueller Mißbrauch, da können wir hier streiten wie wir wollen. Sexueller Mißbrauch ist eine Straftat und sollte als solche geahndet werden. Wir sind noch nicht so weit, dass jeder sich einen Partner jedwelchen Alters nehmen darf und mit ihm dann tun kann, was ihm beliebt. Denn die Wissenschaft der Psychologie hat sich nicht umsonst entwickelt und könnte vermutlich bereits einige mögliche Folgen vorhersehen, mit denen der Junge rechnen kann.

Ist nur die Meinung des alten Grafen, die hier ja nicht immer mit der allgemeinen konform geht.

gelöscht_17
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Khenu Baal
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Re: Meinung?

Beitrag von Khenu Baal »

Ovid hat geschrieben:Für diesen latenten "Schaden" ist dieser Kerl also auch indirekt verantwortlich.
Genauso wie ein Schwarzer, der sich 1956 in Alabama auf eine nur Weißen vorbehaltene Bank setzte, für die anschließende Prügel und die Anwendung des entsprechenden Paragraphen eine Mitverantwortung trug.
Glückwunsch zu diesem Spagat!

Im Übrigen ist diese Geschichte nur einer der zahllosen Belege dafür, daß es dem 176er (Offizialdelikt) an Möglichkeiten der Mediation und Straffreiheit mangelt.
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Ovid
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Re: Meinung?

Beitrag von Ovid »

gelöscht_17 hat geschrieben: Also, erster Gedanke bei mir war (natürlich): Der Typ hat den Jungen so gut im Griff, dass dieser selber glaubt, was er da sagt und sich nicht mißbraucht fühlt.
Das geht nicht. Ein "Gefühl" kommt vor allen anderen Impulsen. Wir können unter Umständen mit der Vernunft oder mentaler Beherrschung ein Gefühl unterdrücken, dass es nicht zum Ausdruck kommt.
Wir können das Gefühl aber nicht "weglernen".

Was meinst du also jetzt? Dass der Typ dem Kind eine Form der Abhärtung nahegebracht hat? Eine Kontrolle diese Gefühle zu sublimieren?
Aber die Gefühle bleiben als solche noch vorhanden. Er fühlt sich missbraucht, kann aber damit in irgendeinerweise umgehen, dass es nicht zum Ausdruck kommt. Das kannst du aber nicht gemeint haben, weil du eindeutig sagt: "dass er sich nicht missbraucht fühlt".

Wenn du also sagst, dass er etwas getan hat, wodurch sie der Junge nicht missbraucht fühlt, sagst du im Prinzip, sorry Nos, dass der Typ so feinfühlig war, dass der Missbrauch vom Kind nicht negativ empfunden wurde, woraus man folgern kann, dass es eine unschädliche Form von Missbrauch war, wogegen man ja nichts haben könne.

Aber das wolltest du nicht sagen, richtig?
(Ich hoffe du nimmst mir das nicht übel, wenn ich das so auseinandernehme und jede These auf Stringenz überprüfe)

Selbst, wenn es so sei, kann man dem Typen ja noch vorhalten, dass er grob fahrlässig gehandelt habe.
Es ist viel leichter grobe Fahrlässigkeit zu zeigen, als eine Traumatisierung in 100% der Fälle (was nicht notwendig sein muss).
gelöscht_17 hat geschrieben: Letzteres kann sogar gut der Fall sein, sprich, dass er sich JETZT nicht mißbraucht fühlt. Die Gründe dafür können vielfältig sein, vielleicht ist der große Freund einfach pädagogisch so geschult, dass er dem Jungen der Kopf derart verdreht hat, dass er es wirklich glaubt.
Das ist logisch auch nicht konklusiv bzw. dünn.
Du musst schon genauer sagen, was du meinst.
Nehmen wir mal an, dass der Typ dem Jungen eine Art Selbstbeherrschung beigebracht hat; bzw. einem Verdrängungsmechanismus Vorschub leistete.
In diesem Falle wäre es eher unwahrscheinlich, dass der Junge sich operativ gegenwärtig positiv zu dem Geschehen äußert.
Viel eher noch könntest du zeigen, dass trotz aller Umstände, das Kind sich positiv äußert um dem Typen die Haut zu retten; ihm als noch was an ihm liegt, woraus folgt, dass die Schwere der Tat im Mittel zumindest etragbar aber natürlich immer noch vollkommen inakzeptabel ist.
Auch möglich, aber viel leichter zu entdecken wäre eine Angstbehauptung wegen zurückliegender Drohungen. Dies schließe ich aber mal aus, da ich davon ausgehe, dass die Mutter ihren Sohn kennt.
gelöscht_17 hat geschrieben: Vielleicht hat er auch angenehme (sexuelle) Gefühle im Jungen geweckt und ihn dazu gebracht, dass er diese Gefühle als gewollt ansieht
Das erschließt sich mir nicht ganz? Angenehme sexuelle Gefühle werden im Regelfall ohne äußeren Einfluss schon gewollt.
Eher noch Problembelastet wäre die Scham und die Ehrfurcht vor neuen überwältigenden Gefühlen.
gelöscht_17 hat geschrieben: und deshalb 'mit Recht' sauer wäre, wenn jetzt jemand daherkäme und seinen großen Freund, der ja nur ein Wohltäter für ihn ist, bestraft.
Bezeichnend ist auch, dass sich diese Deutung der Umstände bei vielen Fällen wiederfindet und im Zuge des Erwachsenwerdens sich zu einer Interpretation als "Vertrauensbruch" verändert. Die Gründe dafür könnten exogenen und oder endogenen Ursprungs sein. Der exogene Ursprung ist leicher zu zeigen, als der endogene.
Exogen: Die Deutung wird einem von außen herangetragen -> Der "Täter" wird verurteilt; man das Symbol der Grenzverletzung kennen durch gemeinsame Aufarbeitung des Falls mit dem Umfeld (Familie etc.) (leicht zu belegen)

Endogen: Eine Art Prozess einer inneren Selbstrechtfertigung vergangener Taten führt zur Identitätskrise. (Schwer zu belegen)

Die Schwere der Belegbarkeitem sagt natürlich nichts über die Wahrscheinlichkeiten aus, was eher der Fall sein könnte.
gelöscht_17 hat geschrieben: Nun ist es aber selbst auf einer Pädo-Seite doch mehr als fraglich, ob man diesem 10-Jährigen Bub schon das Erkennen der vollen Tragweite dieser Wohltat zutrauen darf oder ob man nicht eher vermuten könnte, das Kind steht unter dem Einfluß dieses Freundes und wird erst nach und nach begreifen, was dieser da wirklich getan hat und welche Absichten dahintersteckten. Der Junge wird nämlich, das ist das Gesetz der Natur, älter werden und reflektieren, und er wird erkennen, was da wirklich abgelaufen ist. Ob er es mit diesem Erkennen noch als Wohltat ansehen wird, wage ich jetzt mal - auch als Außenstehender - arg anzuzweifeln.
Richtig. Wie gesagt, gibts es zwei Modelle (endogen, exogen) wie so eine Aufarbeitung aussehen könnte. Dabei wäre der exogene Grund ja prinzipiell "behebbar". Der endogene jedoch weniger leicht beeinflussbar.

Die operative Beurteilung der sexuellen Erfahrung als Kind ist simplifizierbar. Polymorphe Perversität begrüßt schöne unerzwungende Gefühle und lehnt überwältigendes vor Ehrfurcht eher ab bzw. nähert sich in einem konstruktivistischen Prozess einer sexuellen Gefühlsidentität und Sicherheit an.
Vieles deutet darauf hin, dass zu dieser operative Beurteilung in der Pubertät eine Richtung dazukommt. Was immer in der Vergangenheit richtungsmäßig einen Ausschlag geben könnte wird übernommen, Paraphilien könnten sich ausbilden usw.
Unter welchen Umständen eine sexuelle Identitätskrise auftritt ist eins der am wenigsten erforschten Fragen.
Ich habe ohnehin schon viel spekuliert. Aber hier eine Vermutung anzustellen, erscheint sehr schwierig.
gelöscht_17 hat geschrieben: Man sieht, Möglichkeiten über Möglichkeiten.
Es fehlt noch die Möglichkeit mit ihm ein ernstes Wörtechen zu reden, ihn eng anzubinden. Also noch Kontakt zu halten, aber natürlich nicht mit dem Jungen.
Und ihm sozusagen eine Probezeit verpassen, also, wenn er sich nicht benimmt, mit der Anzeige drohen. Das könnte unter Umständen funktionieren, wenn man ihm immer wieder klar macht, dass er den Jungen einer erheblichen Gefahr ausgesetzt hat.
gelöscht_17 hat geschrieben: Welche letzten Endes anzuraten sind, vermag der gesunde Menschenverstand zu entscheiden. Meine persönliche Entscheidung wäre halt, den Täter seiner Strafe zukommen zu lassen und den Jungen, auch wenn er es heute noch nicht versteht und bockig sein wird, in sanfte therapeutische Behandlung zu bringen.
Wobei sanfte therapeutische Behandlung ein sehr großes Risiko ist. Dort haben wir wieder ein Deutungsdilemma.
Wenn ich von mir wüsste, dass ich als Kind mal in irgendeiner Therapie war, dann würde ich an meiner persönlichen Integrität zweifeln, Fehler suchen und finden, die es an mir nicht gibt usw.
Wenn das Kind keinen operativen ausgesprochenen Schaden aufzeigt, dann das Kind weiter so behandeln wie zu vor. Bloß nichts am Alltag ändern, keine Samthandschuhe rausholen usw.
Bei solchen Fällen besteht immer die Gefahr, dass die Mutter sich mehr verändert als das Kind, und auch dadurch dem Kind ein abrupter Umbruch zugetragen wird.
gelöscht_17 hat geschrieben: Es ist sexueller Mißbrauch, da können wir hier streiten wie wir wollen. Sexueller Mißbrauch ist eine Straftat und sollte als solche geahndet werden.
Ich möchte denjenigen Sehen, der dies anzweifelt. Weil das geht per definitionem nicht. Außer man wendet eine andere Defintion an, wodurch man aber widerum nicht deine anzweifeln würde. Daraus folgt, dass notwendig nicht darüber gestritten werden kann und auch nie wurde.
gelöscht_17 hat geschrieben: Wir sind noch nicht so weit, dass jeder sich einen Partner jedwelchen Alters nehmen darf und mit ihm dann tun kann, was ihm beliebt. Denn die Wissenschaft der Psychologie hat sich nicht umsonst entwickelt und könnte vermutlich bereits einige mögliche Folgen vorhersehen, mit denen der Junge rechnen kann.
Tatsächlich ist es so, dass man mittlerweile weiss, dass man weniger weiss, als man heutzutage zu wissen erdachte. xD
Deswegen hat man es sich leicht gemacht: Man hat einfach Missbrauchsopfer über die Zeit angeschaut und sollte bei einem der Opfer mal Jahre später etwas "out of the ordinary" passieren, hat man das als Symptom aufgeschrieben, ohne den Zusammenhang zu belegen. (Was auch kaum geht Jahre später)
Wenn man pedantisch ist, dann ist das auch richtig: Bei einem Missbrauchsopfer kann Jahre später mal X und Y passieren. Das gilt aber auch für alle anderen Menschen und darüber hinaus muss der Missbrauch nicht die Ursache sein, sondern kann!

Dagegen ist es viel besser erforscht, welche direkten und zeitlich unabhängigen Folgen nach einem operativ gegenwärtig als negativ empfundenen Missbrauch passieren kann.

Dagegen sind zeitlich latente "schlafende" Symptome nur eine Theorie.
gelöscht_17 hat geschrieben: Ist nur die Meinung des alten Grafen, die hier ja nicht immer mit der allgemeinen konform geht.
Fühl dich mal nicht so besonders. ;) Ich find deine Position allgemeiner also so manch andere. :P *ätsch*
Aber mal in all seriousness: Was ist denn die allgemeine Meinung hier?
Khenu Baal hat geschrieben: Genauso wie ein Schwarzer, der sich 1956 in Alabama auf eine nur Weißen vorbehaltene Bank setzte, für die anschließende Prügel und die Anwendung des entsprechenden Paragraphen eine Mitverantwortung trug.
Glückwunsch zu diesem Spagat!
Von mir aus. Der Vergleich ist aber an einer entscheidenden Stelle inkonsistent: Der Herr in diesem Fall handelte für eine schwächere Drittperson (den Jungen) grob fahrlässig und weniger für sich selbst.
Der Schwarze dagegen wissentlich nur für sich selbst.
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Waldbär
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Re: Meinung?

Beitrag von Waldbär »

Boah, wie kann man so eine Geschichte derart breittreten?

Da hatten sich zwei gefunden, ein Junge und ein Kerl, ein Töpfchen und ein Deckelchen, und fertig. Muß das sonst jemand was angehen? Nö. Niemanden, sag ich.

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Re: Meinung?

Beitrag von gelöscht_17 »

Waldbär hat geschrieben:Da hatten sich zwei gefunden, ein Junge und ein Kerl, ein Töpfchen und ein Deckelchen, und fertig. Muß das sonst jemand was angehen? Nö. Niemanden, sag ich.
Perfekt, das nehmen wir dann als Entschuldigung für ALLE Fälle, denn in allen haben sich ja zwei auf die eine oder andere Betrachtungsweise 'gefunden', und schon können wir die Gerichte von sämtlichen Mißbrauchsfällen befreien. Es ist nur eine Frage der Perspektive. Damit wäre doch allen geholfen, oder nicht? Es gäbe keine Täter und keine Opfer mehr, nur noch Partner. Und haufenweise Anwälte könnten sich um wirklich interessante Fälle kümmern und müßten sich nicht mehr mit sowas wie vorgeschobenen Mißbrauch abgeben. Was da Gelder gespart werden könnten, unfaßbar. Die Opfer würden sich halt damit abfinden müssen, dass sie nicht existieren. Und die Täter wären fein raus. Denn es gäbe sie ja ebenfalls nicht. Und die Welt wäre endlich wieder herrlich und schön.

Ja, machen wir das doch einfach so. Freie Liebe für alle und jeden. Und Schweinchen Dick wird unser neuer Bundeskanzler.

Sorry, falls das irgendwie zynisch klingen sollte. War nicht beabsichtigt. Oder nur ein bißchen...

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Re: Meinung?

Beitrag von Perma »

gelöscht_17 hat geschrieben:Perfekt, das nehmen wir dann als Entschuldigung für ALLE Fälle
Weder für alle Fälle, noch als Entschuldigung.

Wenn sich zwei Liebende gefunden haben, dann ist das eben so. Das hat sonst niemanden zu interessieren.

Aber nein, jeder will was dazu sagen. Jeder weiß es besser, nur den zwei Beteiligten, insbesondere dem Kind, hört niemand wirklich zu.
Bei einem Pädo wäre das nicht passiert.
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Re: Meinung?

Beitrag von Zhunami »

Das sehe ich genauso wie Perma.

Ganz offensichtlich hat dem Kind der Kontakt weder geschadet noch hat er es traumatisiert. Das Kind hat von der Mutter regelrecht gefordert, diese Beziehung nicht bei der Polizei zu melden. Das klingt für mich nicht so als würde es sich missbraucht fühlen oder in irgendeiner Weise bedroht. Die einzig vernünftige Person in dieser Konstellation ist die Mutter, denn die denkt wenigstens darüber nach, die Sache nicht an die große Glocke zu hängen.

Die Frage ist doch hier - was ist schlimmer?

--> Das Kind und der Onkel befummeln sich und keiner der Beiden findet es schlimm. Man lässt sie unbehelligt oder klärt die Sache wenigstens im Privaten und ohne die Öffentlichkeit.

--> Kind und Onkel befummeln sich, keiner kommt dabei zu Schaden, trotzdem wird der Onkel in einer aufsehenerregenden Aktion von den Bullen abgeholt, das Kind bekommt mit, dass alle auf ihn schimpfen, weiß nicht warum und fühlt sich ein Leben lang schuldig, weil es einen geliebten Menschen in den Knast gebracht hat.

Was würdet ihr machen?
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Re: Meinung?

Beitrag von gelöscht_17 »

Doppelpost, sorry. War mal wieder zu schnell mit dem Klicken...
Zuletzt geändert von gelöscht_17 am 17.06.2010, 09:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Meinung?

Beitrag von gelöscht_17 »

Zhunami hat geschrieben:Was würdet ihr machen?
Es bleibt nun einmal sexueller Mißbrauch, da kannst selbst du als Frau nichts dran beschönigen (entschuldige, wenn ich an dieser Stelle die Sexisten-Kelle auspacke). Ich mag ja nicht einmal leugnen, dass es dem Jungen mit 10 Jahren sogar Freude macht. Dass er Lust dabei empfinden mag. Aber wie wird er es sehen, wenn er älter wird und zu reflektieren beginnt, was da eigentlich wirklich abgelaufen ist? Wird er dann immer noch zu seinem lieben Onkel halten? Oder sich als Opfer fühlen, das benutzt wurde?

Gut, ich kann diese Frage an dieser Stelle auch nicht beantworten, aber ich kann trotzdem auch nicht in den allgemeinen Nicht-So-Schlimm-Gesang einstimmen. Irgendwo ist da tief in mir vergraben noch die Erinnerung, wie man sich als 10-Jähriger Bub fühlt, und ich kann nachvollziehen, warum er nicht will, dass sein lieber Onkel bestraft wird. Aber ich bin auch älter geworden und weiß, dass ich das Geschehen heute mit anderen Augen betrachten würde. Und diese Augen würden den Onkel eben nicht mehr als sexuellen Wohltäter sehen.

Ja, ich stehe damit hier im GLF meist allein da mit meiner Meinung. Naja, c'est la vie. Es ist nun einmal ein Forum, in dem die wunderlichsten Leute ihre sonderlichen Meinungen kundtun. Und da kann auch mal einer daherkommen, der in sexuellem Mißbrauch nichts anderes sieht als sexuellen Mißbrauch.

Um deine Frage direkt zu beantworten: Ich würde den Wohltäter anzeigen und ihn sehen lassen, was die Welt für seinesgleichen bereithält.

gelöscht_17
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Re: Meinung?

Beitrag von Perma »

gelöscht_17 hat geschrieben:Ich mag ja nicht einmal leugnen, dass es dem Jungen mit 10 Jahren sogar Freude macht. Dass er Lust dabei empfinden mag. Aber wie wird er es sehen, wenn er älter wird und zu reflektieren beginnt, was da eigentlich wirklich abgelaufen ist?


Die entscheidende Frage stellt sich nicht in Zukunft, was in 10 oder 20 Jahren ist. Diese stellt sich im hier und jetzt. Diese kann doch nur sein, ob es sich um eine willentliche Entscheidung des Kindes gehandelt hat.

Wenn dann in der Zukunft rückblickend diese willentliche Entscheidung reflektiert wird, mag man dies dann anders sehen oder eben auch nicht, aus was für Gründen auch immer. Das ändert an der willentlichen Entscheidung der Vergangenheit aber überhaupt nichts.

Jeder von uns trifft tagtäglich Entscheidungen. Welche Auswirkungen diese Entscheidungen auf unsere Leben insgesamt haben, ob man sie in 10 oder 20 Jahren rückblickend anders treffen würde, wissen wir heute nicht. Selbst nach 10 oder 20 Jahren können wir nie mit Gewissheit sagen wozu eine vergangene Entscheidung, anders getroffen, letztendlich geführt hätte.

Egal welche Entscheidung man im hier und jetzt trifft, wichtig ist, daß diese willentlich getroffen werden.
Bei einem Pädo wäre das nicht passiert.
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