Kirchner 1880 in Aschaffenburg (Hessen!!!) geboten, war ein Maler und Graphiker des Expressionismus. 1938 in bei Davos in der Schweiz gestorben.
Kirchner gehört zu den bekantesten und wichtigsten deutschen Malern!
=KlischeepädoHNA.de hat geschrieben:Ein eher unangenehmer Exzentriker und Egomane soll er gewesen sein,

Expressionismus:
Erreichten die Impressionisten die Grenze der objektiven Realität, so versuchten die Expressionisten die irreale, phantastische Welt des Unterbewußten, der Träume und des Alogischen hinter den Phänomenen zu ergründen und darzustellen.
Der Begriff Expressionismus stammt vom lat. Wort expressio (=Ausdruck) und bedeutet 'Ausdruckskunst'. Er wurde 1911 von Kurt Hiller von der Bildenden Kunst auf die Literatur übertragen.
Der Expressionismus lässt sich in drei Phasen einteilen: den Frühexpressionismus 1910-14, den Kriegsexpressionismus 1914-18 und den Spätexpressionismus 1918-25.
"Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar", sagt Paul Klee
http://www.welt.de/die-welt/kultur/lite ... hiler.htmlPoser oder Pädophiler?
Eine Retrospektive zu Ernst Ludwig Kirchner beflügelt die Debatte um seine sexuellen Neigungen
Es ist eine merkwürdige Diskussion, die die gerade eröffnete Ernst-Ludwig-Kirchner-Retrospektive im Frankfurter Städel ausgelöst hat. Angesiedelt ist sie zwischen der Debatte um Missbrauchsfälle vor allem in katholischen Einrichtungen und der Sensationslust einiger Medien. Im Kern geht es um die Frage, ob Ernst Ludwig Kirchner ein Pädophiler war. Den Anfang machte ein kleiner Text im Branchenbrief "Informationsdienst Kunst", in dem bekannte historische Ereignisse in den aktuellen Kontext eingeordnet werden. Wenig später folgte das Magazin "art" mit einer Geschichte, die ebenfalls "Das andere Gesicht des Ernst Ludwig Kirchner" versprach. Auch darin wurde dunkel davon geraunt, dass die Expressionisten "stimuliert vom Rausch des Lebens unmittelbar ihre Gefühle und Triebe auf die Leinwand fließen lassen" wollten.
Die Vorliebe von Kirchner und seinen "Brücke"-Kollegen Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff für sehr junge Modelle ist bekannt. Einen der Gründe benannte Kirchner, als er im März/April 1919 an Heckel schrieb: "Es liegt ein großer Reiz in einem solchen reinen Weibe ... Toller als in den älteren Mädchen." Aus solchen Einzelzitaten lässt sich natürlich leicht eine sexuell motivierte Faszination der Maler für ihre Modelle konstruieren, die wohl auch vorhanden war.
Der Expressionismus-Forscher Gerd Pressler, der dem Thema schon 1998 detaillierte Passagen seines Buches "Ernst Ludwig Kirchner - Seine Frauen, seine Modelle, seine Bilder" widmete, weist aber auch auf eine ästhetische Deutungsmöglichkeit hin: "Kirchner schätzte die jugendlichen Modelle, die mit ihren schlanken Körperformen seinem Gestaltungswillen entgegenkamen."
Auch Felix Krämer, Kurator der aktuellen Frankfurter Kirchner-Retrospektive, macht keinen Bogen um das Thema. Er beschreibt - im Katalog, aber auch mit Hilfe ausgestellter Werke wie den selten gezeigten siebenteiligen "Erotica"-Lithographien von 1910 - die Bedeutung der Sexualität für Kirchners Schaffen. Dessen Atelier war voll von Aktdarstellungen - selbst als Möbel. Die Fotos, die Kirchner dort machte, zeigen häufig Nackte. Gerade sie belegen aber auch, wie inszeniert die Sexualisierung dieser Kunstwelt gewesen ist.
Wie weit diese Selbstinszenierung ging, lässt sich heute kaum rekonstruieren. Krämer glaubt Kirchner nicht alles, was dieser zu Lebzeiten in Wort und Bild behauptet hat. Dass der Maler ein begnadeter und erfolgreicher Selbstvermarkter und egozentrischer Zeitgenosse war, ein Poser, der zu seiner Inszenierung als Genie viel erfand, ist die große Erkenntnis der Frankfurter Schau. Dazu, sagt Krämer, gehöre auch die Überbetonung des Sexuellen. Junge, testosterongesteuerte Kerle, die sie waren, hätten die Expressionisten der "Brücke" auch zu ihrem Leben vieles erfunden, um sich und ihre Kunst als viril zu vermarkten.
Was bleibt, sind die Werke: Zeichnungen junger Mädchen, teils mit weit gespreizten Beinen. Sie werfen Fragen auf: Hätten die Kinder die Posen verweigern können? Warum forderten die Maler sie? Wie weit ließen sie sich auf die erotische Anziehung ein?
Das schriftlich überlieferte Bild "Fränzi mit Liebhaber", das mehr verraten könnte, gilt als verschollen. Es gibt oft zitierte Selbstzeugnisse. Sie allerdings müssen sehr genau gelesen werden, bevor sie zu Verurteilungen führen können. Kirchner könnte sich nämlich über Vorverurteilungen seiner Zeitgenossen gefreut und die Vermutungen der braven Bürger nur zu gern durch Geschichten bestätigt haben, die nicht immer auch der Realität entsprachen. Wie gern er so verfuhr, ist im Frankfurter Ausstellungskatalog ausführlich nachzulesen. "Kirchner war auch ein Angeber", bestätigt Felix Krämer. "Mit dieser Erkenntnis will ich nichts unter irgendeinen Teppich kehren. Aber überprüfbare Belege für Kindesmissbrauch habe ich bislang auch nicht gefunden."
http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... klich.htmlWie pädophil war Ernst Ludwig Kirchner wirklich?
Nach Mixa und Röhl der nächste Verdächtige: Die Retrospektive zum Werk von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) hat die Diskussion um seine sexuellen Neigungen beflügelt. Schließlich schrieb er selbst einmal: "Es liegt ein großer Reiz in einem solchen reinen Weibe... Toller als in den älteren Mädchen."
Es ist eine merkwürdige Diskussion, die die gerade eröffnete Ernst-Ludwig-Kirchner-Retrospektive im Frankfurter Städel unter einigen deutschen Kunsthistorikern und -kritikern ausgelöst hat. Geschuldet ist sie auf der einen Seite der aktuellen gesellschaftlichen Debatte über die Missbrauchsskandale in vor allem katholischen Einrichtungen. Zum anderen spielt offenbar der Wunsch mancher Medien nach Skandalisierung von Kunstthemen eine Rolle, mit der man sich von den klassischen Ausstellungsrezensionen der Konkurrenz abheben kann.
Schließlich zeigt selbst der "Spiegel" schon seit Jahren erfolgreich, dass sich Kunst besser als Mischung aus Sex, Crime und Atelierbesuchen denn als Auseinandersetzung mit Formen und Inhalten vermitteln lässt. "Ob ein Künstler ins Heldenpantheon der Avantgarde eingeht", kommentierte süffisant die "NZZ" das Beispiel Kirchner, "hängt maßgeblich davon ab, ob er skandalfähig war."
Diesmal geht es im Kern um nicht weniger als die Frage, ob Ernst Ludwig Kirchner ein Pädophiler war, dessen Werk nicht allein kunsthistorischen, sondern dringend auch moralischen Kriterien unterzogen werden muss. Den Anfang machte ein kleiner Text im Branchenbrief "Informationsdienst Kunst", in dem seit langem bekannte historische Ereignisse in den aktuellen Kontext eingeordnet werden.
Wenig später folgte das sonst eher prüde Hamburger Kunstmagazin "art" mit einer Titelgeschichte, die ebenfalls "Das andere Gesicht des Ernst Ludwig Kirchner" versprach. Auch darin wurde dunkel davon geraunt, dass die Expressionisten "stimuliert vom Rausch des Lebens unmittelbar ihre Gefühle und Triebe auf die Leinwand fließen lassen" wollten, und darauf hingewiesen, dass sexueller Missbrauch von Kindern auch im Kaiserreich schon unter Strafe stand.
Die Vorliebe von Kirchner und seinen Kollegen Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff für sehr junge Modelle ist kein Geheimnis, das noch zu enthüllen wäre. Einen der Gründe für die Modellwahl benannte Kirchner, als er im März/ April 1919 an Heckel schrieb: "Marzella ist jetzt ganz heimisch geworden und entwickelt feine Züge... Es liegt ein großer Reiz in einem solchen reinen Weibe... Toller als in den älteren Mädchen .. Der Reichtum ist sicher größer jetzt."
Aus solchen Einzelzitaten lässt sich natürlich leicht eine sexuell motivierte Faszination der Maler für ihre Modelle konstruieren, die wohl auch vorhanden war.
Der Expressionismus-Forscher Gerd Pressler, der dem Thema schon 1998 detaillierte Passagen seines Buches "Ernst Ludwig Kirchner - Seine Frauen, seine Modelle, seine Bilder" widmete, weist aber auch auf eine andere, ästhetische Deutungsmöglichkeit hin: "Kirchner schätzte die jugendlichen Modelle, die mit ihren schlanken Körperformen seinem Gestaltungswillen entgegenkamen. Marcella besitzt in anderen Werken Kirchners, darunter dem berühmten Gemälde, das Pontus Hultén für das Moderna Museet in Stockholm erwarb, eine gewisse unverbrauchte Frische, Lebendigkeit und Ungeziertheit, die Kirchner faszinierte und die er in neue Formen der Gestaltung goss."
Auch Felix Krämer, Kurator der aktuellen Frankfurter Kirchner-Retrospektive, macht keinen Bogen um dieses Thema. Er beschreibt - im Katalog, aber auch mit Hilfe ausgestellter Werke wie den selten gezeigten siebenteiligen "Erotica"-Lithographien von 1910 - die Bedeutung des Themas Sexualität für Kirchners Schaffen.
Dessen Atelier war voll von Aktdarstellungen - als Bilder, Ofenkacheln, Wandbehänge, Skulpturen und selbst als Möbel. Die Fotos, die Kirchner dort aufnahm, zeigten häufig ebenfalls nackte Menschen. Gerade sie belegen aber auch deutlich, wie inszeniert die Sexualisierung dieser Kunstwelt gewesen ist: Mindestens so sehr, wie man die nach außen getragene Sexualität zu leben vorgab, posierte man auch nur für sie.
Wie weit diese Selbstinszenierung ging, wo die Wahrheit endete und die Dichtung begann, lässt sich heute kaum noch rekonstruieren. Krämer glaubt Kirchner nicht alles, was dieser zu Lebzeiten in Wort und Bild behauptet hat. Dass der Maler ein begnadeter und erfolgreicher Selbstvermarkter und als Kontrollfreak auch ein egozentrischer Zeitgenosse war, der zur Eigeninszenierung als Genie auch viel erfand, ist die große Erkenntnis der aktuellen Frankfurter Ausstellung.
Dazu, sagt Krämer, gehöre aber auch die Überbetonung des Sexuellen. Junge, testosterongesteuerte Kerle, die sie waren, hätten die Expressionisten der "Brücke" auch im Hinblick auf ihre Lebensumstände vieles erfunden, um sich und ihre Kunst als viril und kraftstrotzend vermarkten zu können.
Was trotzdem bleibt, sind die Werke: Zeichnungen der jungen Mädchen, mal mit weit gespreizten Beinen und geöffnetem Geschlecht, mal nackt auf dem Rücken eines Mannes sitzend, werfen natürlich Fragen auf: Hätten die Kinder diese Posen verweigern können? Warum forderten die jungen Maler sie überhaupt? Und wie weit ließen sie sich auf die offensichtlich vorhandene erotische Anziehung ein? Ein schriftlich überliefertes Bild mit dem Titel "Fränzi mit Liebhaber", das mehr verraten könnte, gilt als heute verschollen.
Und es gibt die oft zitierten Selbstzeugnisse, auch von Kirchner. Sie allerdings müssen sehr genau gelesen werden, bevor sie zu posthumen Verurteilungen führen können. Das Magazin "art" zum Beispiel zitiert Kirchner mit dem Satz: "Heckel als geiler Sachse stürzte sich auf sie (Fränzi) und vögelte sie ab". Erweckt wird damit der Eindruck, Erich Heckel habe Geschlechtsverkehr mit einer Achtjährigen gehabt.

Dieses Gemälde aus dem Jahre 1910 zeigt "Artistin - Marcella".
Lina Franziska Fehrmann



http://de.wikipedia.org/wiki/Lina_Franziska_Fehrmann
Ob Fränzi wirklich Marcella ist, wurde bislang noch nicht geklärt werden, aber sie hatte recht sicher eine ganz entscheidende Rolle für Kirchner und Kollegen!!!