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David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 20.04.2010, 11:32
von gelöscht_17
Anläßlich eines kleinen feinen Schubers mit zwei Büchern über das Werk des Meisters, welcher sich in meinem Besitz befindet - eines zeigt eine Auswahl seiner Fotografien, das zweite enthält einige seiner vielen Leuten unbekannten erotischen Erzählungen - möchte ich doch mal eine kleine Umfrage starten, deren Ergebnis mich brennend interessiert. Desweiteren möchte ich das sicherlich vielen Fories bekannte Werk des alten Sudelhannes einfach mal zur Diskussion stellen.

Nosfi

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 20.04.2010, 12:10
von zeder
In meinem Besitz finden sich zwei Fotobildbände von ihm. Als ich sie mir damals kaufte, war ich ein wenig enttäuscht, doch mittlerweile kann ich seinen Arbeiten immer mehr abgewinnen. Ähnlich wie bei Balthus spürt man den zärtlichen Blick, mit dem er die Mädchen betrachtet.

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 20.04.2010, 18:05
von Horizonzero
Oh, Hamiltons werke mag ich. rainer

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 20.04.2010, 18:13
von MaraFan
oO -> Mist, die Mädels sind einfach viel zu ALT! Die reinste Gammelfleischparade! <- Oo

Würg sind die alle Alt ^^

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 21.04.2010, 12:53
von gelöscht_17
Hehe, die Antworten bis jetzt sind ja mal wieder voll GLF. Also, ich muß sagen, dass ich seine Arbeiten wirklich mag, da sie Mädchen zeigen, wie sie vielleicht nur im Kopf eines romantischen Pädos mit nach oben offenen AoA existieren. Um jetzt auch mal was Sinnvolles zu schreiben, nehme ich mir doch mal - den Kernpädo mag es dabei gruseln - den erwähnten Fotoband (David Hamilton, Erotische Geschichten, 2Bd., Verlag Knesebeck) zur Hand und blättere ein wenig darin herum.

Was neben der Jugend der Modelle und der Weichheit der Bilder immer wieder auffällt, ist die Verwendung des Spiegels. Eine sehr junge, sehr hübsche Frau - oder nennen wir es lieber Mädchen? - sitzt oder steht vor einem solchen, mal sehen wir auch nur die Reflexion ihres Körpers in demselben. Was will uns der Meister damit sagen? Benutzt er dieses Bild, um im Betrachter diese romantische Vorstellung vom Mädchen hervorzurufen, das allmählich zur Frau wird und die Fortschritte dieser Frauwerdung mit dem Blick in den Spiegel genau verfolgen will?

Ein weiteres häufig auftauchendes Motiv ist das Mädchen vor dem Fenster, das einen wehmütigen Blick aus demselben wirft und in Träume versunken scheint. Worauf wartet dieses Mädchen? Auf die erste Liebe? Auf die Rückkehr ihrer Kindheit? Auf das Jucken zwischen den Schenkeln, das sie nachts daran erinnert, dass sie mehr und mehr zur Frau wird? Auf den Jüngling auf dem weißen Pferd, der ihr versprochen wurde? Man weiß es nicht.

Häufig sehen die Modelle sehr verträumt irgendwo hin. Manchmal aber lächeln sie auch. Im Knesebeck sind da einige sehr schöne lächelnde Mädchengesichter zu sehen, ganz besonders möchte ich das auf der letzten Seite hervorheben, das Mädchen scheint spontan lachen zu wollen und verbirgt das Lachen hinter einer Hand. Es gelingt ihr nicht, wir sehen dieses mädchenhafte Lachen, sehen diese Hand, die schon Dinge erforscht hat, die wir nur allzugerne selber erforschen würden. Aber letzten Endes bleibt es, wie alle Hamilton-Fotos, doch nur ein schöner, bisweilen feuchter Traum.

Hamilton erlebt derzeit ja eine regelrechte Renaisssance, woran das liegt, da kann man nur spekulieren. Es gab stets glühende Verehrer, aber auch vehemente Gegner, die ihm Pädophilie vorwarfen und das auch heute noch tun. Dabei weiß jeder Pädophile, dass Hamilton leider leider leider viel zu alte Modelle verwendet hat, um diesen Vorwurf wirklich zu verdienen. Er ist einfach nur ein Verehrer der Jugend und der Schönheit junger Frauen. Sein Werk ist Kunst. Eine vielleicht kitschig verklärte Kunst. Sein Frauenbild ist höchstens in den Köpfen von Romantikern existent, aber in der Realität werden wir derartige Geschöpfe kaum oder nur sehr selten antreffen.

Hamilton steht für eine ungefährliche, schöne, reine und friedfertige Welt voller Mythen und Märchen, voller träumender Mädchen und noch schlummernder, aber auch stets schon vorhandener und mit Macht ins Bewußtsein drängender Wolllust. Der Betrachter ist immer ein Voyeur, der die Szenen weiterträumen kann und selber entscheidet, was er nun mit den Mädchen anstellen will. Sie in ihrer verträumten Welt belassen und sich am Anblick freuen? Sie in die Kunst der Liebe einweihen? Einfach nur weiterträumen und bloß nicht aufwachen?

Ich schließe mal an dieser Stelle, weil ich kein Kunsthistoriker bin und nur spekuliere. Ich kann keine definitiven Antworten geben, aber die wird auch keiner in einem Thread wie diesem erwarten.

Bald erreicht mich aus dem fernen England das Alter der Unschuld. Ich freue mich schon darauf.

Nosfi

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 25.04.2010, 17:34
von zeder
Hat Dich Deine Post aus England mittlerweile erreicht? Wenn Du den Band hast, können wir uns ja darüber austauschen, welche Fotografien uns besonders gefallen.

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 10:07
von gelöscht_17
Hey zeder, das Buch ist inzwischen angekommen. Lag wohl an der Aschewolke, dass es so lange gedauert hat. Ich bin wirklich sehr, sehr angetan von 'Age Of Innocence', ein wirklich schönes Buch, es macht einfach Spaß, darin zu blättern und immer wieder neue Schönheit zu entdecken. Da können einem die Kernpädos ja richtig leid tun, dass sie dafür keinen Blick mehr haben.

Ich schreib dir mal ein paar Seiten auf, die mir ganz besonders gut gefallen: 70, 114, 115, 156 und 157. Also, wenn das keine hohe Fotokunst ist, dann weiß ich aber auch nicht mehr. Soviel Schönheit einzufangen, dazu gehört schon ein wahrer Künstler. Die restlichen Seiten sind natürlich auch Hingucker, man kann das Buch wieder und wieder durchblättern und ist jedes Mal davon angetan.

Hamilton rulz, defenitly!

gelöscht_17

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 10:28
von zeder
Hallo gelöscht_17,
Es freut mich, daß das Buch mittlerweile den Weg in Deine Gruft gefunden hat. Ich selbst besitze es schon einige Jahre, Überdruß hat sich jedoch noch keiner eingestellt. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Ja, die angegebenen Bilder sprechen auch mich an. Ist aber kein Wunder, gefallen mir doch fast alle seiner Modelle. Hier nun einige meiner Favoritinnen:
13, 17, 48, 65, 69 ,82, 186, 187. Ganz besonders angetan bin ich von dem Mädchen auf Seite elf. Ihr Blick zieht mich immer wieder in seinen Bann, wobei ich nicht einmal zu sagen weiß, woran genau das liegt.

LG
z

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 13:40
von gelöscht_17
Mein lieber zeder, du bist wahrlich ein Mann von großem Schöheitssinn. Die genannten Seiten erfreuen mein Auge ebenso wie deines. Aber das ist ja auch kein Kunststück, eigentlich kann man das Buch an jeder beliebigen Stelle aufschlagen und sieht was Schönes. Man weiß manchmal gar nicht, was man mehr verehren soll, diese herrlichen Körper voller Jugend oder diese tiefblickenden Augen voller Geheimnis und Träumerei. Letzteres finde ich ja auf dem Schutzumschlag schon so wunderbar getroffen.

Darf ich dich fragen, wertester zeder, welches zweite Buch des Meisters du dein eigen nennst? Der olle Graf kann sich nämlich gar nicht sattsehen an dieser Jugend und dieser Schönheit. Davon könnte er sich glatt noch eines ins Bücherregal stellen.

Und all ihr Kernpädos, die ihr euch jetzt vor Ekel schütteln mögt - ich bin froh, dass ich so ein weites Feld zu beackern habe und nicht nur so einen winzigen Ausschnitt aus dem Lebensweg der Frau wie ihr. Dafür danke ich meinem Schöpfer mit jedem Atemzug.

gelöscht_17, ganz ins Schwärmen vertieft

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 14:31
von zeder
gelöscht_17 hat geschrieben:
Darf ich dich fragen, wertester zeder, welches zweite Buch des Meisters du dein eigen nennst? Der olle Graf kann sich nämlich gar nicht sattsehen an dieser Jugend und dieser Schönheit. Davon könnte er sich glatt noch eines ins Bücherregal stellen.
Aber gern, Verehrtester: David Hamilton: "TWENTY FIVE YEARS OF AN ARTIST", London 1993. Es dürfte aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schon vergriffen sein. Dennoch hoffe ich, daß es noch irgendwo erhältlich ist. Bei amazon wurde es unlängst von einem Halsabschneider zu einem Preis angeboten, der mich fast aus den Überschuhen hätte kippen lassen. Probiers ruhig auch einmal bei zvab .com, da findet sich immer wieder mal etwas.

Das Buch selbst enthält aber nicht nur Mädchenfotografien (obwohl die überwiegen), sondern auch Landschaftsbilder udm. Aber auch diese Bilder taugen zum Augenfrühstück.

Hab auch Dank für Dein Kompliment, das ich nur zu gern erwidere.

So, viel Vergnügen beim Weiterschwelgen in Deinen für Kernpädos wohl allzu gerontophilen Freuden.

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 14:43
von zeder
Ergänzung: Es ist bei amazon für knapp 39,- Euro erhältlich. :D

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 16:36
von gelöscht_17
Hey, danke für den Tipp, zeder. Wenn man sich die Rezensionen so durchliest, scheint das ja eine prima Ergänzung zu 'The Age Of Innocence' zu sein. Ich hoffe, mein Bücherschrank trägt auch noch dieses edle Werk, ohne unter soviel Schmuddelkram zusammenzubrechen...

gelöscht_17, Hamilton anbetend...

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 17:42
von zeder
Nichts zu danken. Dein Bücherschrank wird das Buch willig aufnehmen, wobei es durchaus im Rahmen des Möglichen liegt, daß er es nicht so leicht wieder hergibt. Vorausgesetzt natürlich, er gehört nicht zu der versnobten Sorte bibliophiler Bücherschränke, die ihr Ego mit kostbaren Inkunabeln oder Prunkhandschriften aufwerten müssen.

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 26.04.2010, 19:59
von zeder
Streng genommen gehört meine nächste Buchempfehlung nicht in Deinen Hamilton-Thread, aber die Fotografien, um die es hierbei geht, sind zumindest in Hinsicht auf das Alter der Modelle vergleichbar:

Der ganz in s/w gehaltene Bildband "Chrysalides Photodreams" von Mauro Bertoncello ist für mich eines der Meisterwerke unterschwellig erotischer, sehr geschmackvoller Fotokunst und wie geschaffen für den zärtlich-melancholischen Blick des distinguierten Nympholeptikers.

Du findest die Scans im übrigen auch im Net.

Re: David Hamilton - Hui oder Pfui?

Verfasst: 27.04.2010, 09:25
von gelöscht_17
zeder hat geschrieben:Du findest die Scans im übrigen auch im Net.
Ein paar wenige, ja. Bücher sind leider nirgends zu finden, auch nicht bei ZVAB. Gefallen mir aber sehr gut, die paar wenigen Bilder, die ich gefunden habe. Du bist wirklich ein Mann von Geschmack, das muß ich dir echt mal sagen. Wenn du noch mehr solche Tipps hast, immer her damit. Ich bin sicher nicht der einzige, der sich darüber freut.

So, da muß ich mich doch noch mal ein wenig im Zeitalter der Unschuld vertiefen, um noch eine Runde zu träumen...

PS: Übrigens war der Tipp gerade goldrichtig, ich sammele nämlich Kunstbände und habe da einen Lieblingskünstler, den leider auf tragische Art und Weise zu Tode gekommenen polnischen Zeichner, Maler und Fotografen Zdzislaw Beksinski (hat nix mit kleinen Mädchen am Hut, eher recht finster die Bilder, aber im Stil absolut einzigartig). Ich bin ständig auf der Suche nach Bildbänden von ihm und habe bislang 5 Stück davon. Dank deines Tipps und meiner Suche bin ich auf einen 6. gestoßen, den ich mir natürlich gleich in meine Sammlung einverleiben mußte. Dafür noch mal vielen Dank, lieber zeder!

gelöscht_17, Kunstliebhaber