Hallo Kimberly,
ich denke Du weißt wie ich das meine. Ich bin mir sehr wohl bewusst, für was das Wort Missbrauch heute so missbraucht wird.
Ja, natürlich weiß ich das. Ich meinte das auch nichtals Vorwurf in deien Richtung sondern als Mahnung zur Vorsicht im Umgang mit dem begroff überhaupt.
Wenn unter Misbrauch alles fällt, woran verklemmter moralischer Fundamentalismus heimlich bei der Frühstückslektüre des Prekariats sich ergötzt, dann ist das Wort eine leere Hülle und sie wird nicht voller dadurch dass man sie hier mit anderer Bedeutung zu belegen versucht.
Es ist schlicht ein Unwort, eine Hass- und Vernichtungsvokabel, die den Gully der Geschichte runtergespült gehört.
Wenn ich sowas schreibe, dann meine ich auch den tatsächlichen Missbrauch (Zwang, Druck, Gewalt, .. muss ich das erklären?)
Ja, das musst Du, denn Du benutzt das selbe Unwort, mit dem unsere Sorte stigmatisiert wird, um etwas zu beschreiben, das zwar vorkommt:
- leider gibt es solche Fälle auch
aber das selbst missbraucht und mit unzutreffenden bedeutungen überfrachte wird, dass man folgender Täuschung erliegen kann:
und das nicht zu wenige.
womit Du wohl meinst, dass sexuell motivierte Gewalt gegen Menschen zu häufig vorkommt. Das tut sie, unbetritten.
Zur sexuell motivierten Gewalt gegen Menschen gehört aber auch der Umgang mit verdächtigen, die man in ihrer Intimsphäre zu treffen und dadurch sozial zu vernichten versucht (schlichter Machtmissbrauch!), ohne dass eine Schuld nachgewiesen werden muss. Man spricht doch bei den Schul- und Klosterskandalen jetzt schon von Tätern und Opfern, obwohl nicht ein einziger Fall in diesem Sinne entschieden worden ist!
Und ich möchte wetten, dass es noch lange dauern wird, bis es dazu kommt, un dann ist es nur die eine oder andere kleine nicht justiziable Schäbigkeit eines verklemmten Geistlichen, der mal seine Lust irgendwo erkennbar oder erahnbar gemacht hat für diejenigen die er begehrte.
Leuten, die Kinder in der Vergangenheit missbrauchten (im wirklichen Sinne des Wortes) haben wir es zu verdanken, dass heute diese Massenhysterie herrscht.
Dazu ein ganz klares NEIN!
Es hat nie Juden gegeben, die Kinderblut zum Brotbacken verwendeten, auch keine solchen die Kinder rituell opferten.
Trotzdem endeten diese Gerüchte in einem Wahn dessen Wiederholung sich in unseren Tagen anbahnt.
Die Struktur des Ungeistes hinter solchen Denkfiguren wie "Missbrauch" besteht in einem in der westlichen Welt tief verwurzelten Ungenügen des angepassten Bürgers an sich selbst, in Neid, Missgunst und Hass auf diejenigen, die der geistigen Enge des selbst ernannten Ariertums der "Guten" elegant entkommen. Dieses "Gute" wird definiert von den Meinungsmächten, die früher die Kirchen waren und heute die Medien sind.
Ihre Vokabeln in den Mund zu nehmen bedeutet, sich mit diesen Mächten gemein zu machen, ihnen letztlich zuzustimmen, unter der nebensächlichen Bedingung der Bedeutungsverschiebung ihrer sprachlichen Mordinstrumente!
Es gibt keinen "tatsächlichen Missbrauch", ebensowenig wie es tatsächliche rituelle Kinderschlachtungen zu gewissen Feiertagen gegeben hat.
Wenn es etwas gab, das mit "uns" zu tun hat und das zu missbilligen ist, dann sind es individuell bedingte Verirrungen Einzelner, die in ihrem Erscheinungsbild in der Presse so wenig mit der Wirklichkeit zu tun haben wie Julius Streichers "Giftpilz".
Sakura