@Clara und gelöscht_17: 2 gute Beiträge, danke dafür! Ich stimme auch mit Beiden sehr überein, deshalb erübrigt sich da noch ein ausführlicher Kommentar dazu.
Hallo MäcPädo,
ich wollte mich ja eigentlich nicht mehr so rege am Forumleben beteiligen, aber Der Threadtitel machte mich sehr neugierig. Da muss ich jetzt einfach mal drauf eingehen

. Sorry wenn es teilweise etwas wissenschaftlich wird, ich finde es aber auch wichtig, Behauptungen mit Fakten zu untermauern.
Erstmal zu der Kernfrage im Titel:
MäcPädo hat geschrieben:Ist Pädophilie eine normale sexuelle Orientierung?
Meine Antowrt: ein ganz klares JA! In einem englischen Forum hatte ich zu einer ähnlichen Frage vor kurzem folgendes geschrieben:
Kimberly hat geschrieben:There are 3 types of "natural" or "correct" sexuality: heterosexuality, homosexuality and bisexuality. And there are second-class types of sexuality: intersexuality, asexuality, objectum sexuality (.. and more?). They are not a part of the first 3 types but they stands behind or below them.
Today pedophilia in many definitions is a second-class sexuality. But is it correct so? Everybody has a range of attraction (except the asexual
). It can be at 5-10 or at 12-17 or at 20-30 or at 15-50 ... . I am a pedophile who is only attracted to younger girls. So I am a heterosexual width an other range of attraction than other heterosexuals.
The definitions of "correct" or "natural" sexuality are different from culture to culture. And they change from time to time. [...]
Die Kernaussage: Jeder Mensch hat ein AoA, bei dem einen ist es bei 5 - 11, wie bei mir, bei dem anderen bei 20 - 40 oder wie auch immer. Wir, als Pädos, haben einfach nur ein niedrigeres (Kern-)AoA als die breite Masse. Das ist
eigentlich der einzige Grund, warum wir so aus der Reihe fallen. Zur Zeit wird unsere Neigung als nicht normal hingestellt, aber das alles hängt von der gesellschaftlichen Struktur ab - von Normen, Werten und Konzepten.
Nur wie Deviant, also abweichend von der Norm, ist unser Verhalten wirklich? Nach einer Studie von G. C . Hall, R. Hirschmann & L. L. Oliver (USA, 1995) waren 72 von 80 Männer durch Mädchen sexuell erregbar, 20 davon sogar mehr durch Mädchen als durch Frauen. Berner (2002) geht nach verschiedenen penisplethysmographischen Untersuchungen von ca. 25% der männlichen Bevölkerung aus, bei der eine
sekundäre Pädophilie vorhanden ist. Viele Wissenschaftler sind der Ansicht, dass bei einem großteil der Menschen (bzw. Männer) eine sekundäre Pädophilie vorliegt (s. z.B. Freund & Costell, 1971; Quinsey, Steinman, Bergesen & Holmes, 1975; Freund, 1991; Freund & Watson, 1991; Hall, Hirschman & Oliver, 1995; Beier, 2009). Vogts (2006) schreibt:
"Der präpubertäre sexuelle Reiz (v. a. der „kindlich-weibliche“) stellt vom statistischen Vorkommen keinesfalls ein „unübliches Sexualobjekt“ in der männlichen Bevölkerung dar."
Diese sexuelle Orientierung wird wie oben bereits geschrieben
derzeit als Deviant dargestellt. Prof. Dr. phil. Erwin J. Haeberle schreibt über die WHO-Definition der Paraphilien recht treffend, wie ich finde:
Erwin J. Haeberle hat geschrieben:Das neue, anscheinend objektive Zauberwort heisst "Paraphilie", also Nebenliebe. Sieht man allerdings genauer hin, so ist sie von der alten "Perversion" nicht allzuweit entfernt. Immer noch wird die Existenz einer natürlichen, korrekten "Philie" unterstellt, um die sich, auf niedriger Stufe, mindere Paraphilien versammeln, so wie das untergeordnete paramedizinische Personal um den "richtigen Doktor". Es ist ihm weder an Rang noch Ansehen gleich, sondern hebt vielmehr seine wahre Bedeutung erst richtig hervor.
Um es ganz klar zu sagen: Es gibt keinen wissenschaftlichen Weg, hier absolute Werte zu finden, zwischen korrekter und verkehrter, Haupt- und Nebensexualität zu unterscheiden, also von einem Sein auf irgendein Sollen zu schliessen. Also ist es auch Täuschung oder Selbsttäuschung, wenn eine Fachterminologie so etwas suggeriert. Fast immer handelt es sich dabei um versteckte oder unbewusste Reste mythischen, naturrechtlichen Denkens, das in der modernen Wissenschaft keinen Platz mehr hat. [..] Kurz, auch der Begriff "Paraphilie" gehört wie seine theologischen, pseudowissenschaftlichen Vorgänger, als moralischer Tadel eher in das Erzbistumsblatt von Fulda als in ein wissenschaftliches Lehrbuch.
Im offenen Bereich hatte ich bei den Diskussionen mit Gästen zur Pathologisierung der Pädophilie folgendes geschrieben:
Kimberly hat geschrieben:Es existieren mehrere wesentliche Dunkelfeldstudien, die belegen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, Unterschiede hinsichtlich von Persönlichkeitsmerkmalen zwischen strukturierten Pädophilen und dem „Normalbürger“ zu finden – der pädophile Mann ist ziemlich normal und kann auf empirischer Grundlage nicht als psychisch krank bezeichnet werden (z.B. Vogt, 2006; Wilson & Cox, 1983). Bernard (1982a) gelangt in einer Studie an insgesamt 60 pädophilen Männern, die ebenfalls mit dem EPQ untersucht wurden, zu einem ähnlichen Ergebnis. Bernard resümiert: „Ein Portrait des Pädophilien? Vielleicht eine irrelevante Frage, weil ein Pädophiler allem Anschein nach ein Mensch ist wie du und ich“ (1982a, S. 113). Die Besonderheit dieser gesellschaftlichen Randgruppe liegt einzig in der Ausrichtung ihrer Sexualität und in ihrem gesellschaftlichen Status (Vogt, 2006).
Zunehmend setzt sich in der Sexualwissenschaft die Auffassung durch, dass es sich bei Pädophilie um eine sexuelle Orientierung und keine pathologische Erscheinungsform handelt (Seikowski, 1999; Schmidt, 2002a; Fiedler, 2004). Primäre Pädophilie setzt neben der reinen sexuellen Attraktion eine gesamtheitliche, fast oder ganz ausschließliche, emotional-erotisch-sexuelle Zuneigung zu präpupertären Kindern voraus, wobei diese drei Bereiche – Sexualität, Beziehung, Liebe – wie bei anderen Menschen auch unterschiedlich gewichtet sein können (Vogt, 2006).
So, noch was zu dem eigentlichen Inhalt Deines Beitrages:
MäcPädo hat geschrieben:Hier im Forum sind oft sinngemäß Aussagen zu lesen wie: "Ich würde jedes Kind beschützen" oder "ich habe diese Kleine gesehen und mich sofort verliebt". Mir selbst geht es im Alltag auch keineswegs anders - schon der Anblick eines süßen kleinen Mädchens löst bei mir oft sehr schnell sehr starke Gefühlsregungen aus. Jetzt wundert mich dabei allerdings mein Eindruck, dass Menschen anderer Orientierungen anscheinend anders empfinden!
Clara hatte ja schon geschrieben, dass diese Beschützerinstinkt bei fast allen Menschen ausgelöst wird, wenn es um Kinder geht. Ich behaupte einfach mal, dass dieser zusätzlich zu unserer Liebe hinzukommt und somit alles etwas intensiver scheint als bei einer "normalen Erwachsenenbeziehung". Dazu muss ich noch sagen, dass z.B. auch ein Mann für seine Ehefrau einen Beschützerinstinkt hat, auch wenn dieser nicht mehr so ausgeprägt ist.
MäcPädo hat geschrieben:Würde ein "normaler" Homosexueller sagen, er würde jeden fremden Mann beschützen wollen auch wenn er ihn noch gar nicht kennt?
Vermutlich nicht, aber würde dieser "normale" heterosexuelle Mann sagen, er würde Kinder beschützen wollen, auch wenn er diese Kinder noch gar nicht kennt? Vermutlich ja! Nur ist es bei uns eben etwas intensiver, aber dieser Instinkt ist völlig normal.
MäcPädo hat geschrieben:Oder verliebt sich ein "normaler" Heterosexueller praktisch schlagartig in eine x-beliebige Frau im Supermarkt, nur weil er sie körperlich attraktiv findet?
Verliebst Du Dich in ein Mädchen, nur weil Du sie körperlich attraktiv findest? Ich nicht, weil bei mir auch der Charakter eine große Rolle spielt. Ich denke da unterscheiden wir uns nicht wirklich von hetero- oder homosexuellen Menschen.
MäcPädo hat geschrieben:Verliebt sich ein Pädo nur deswegen so schnell in ein Kind, weil er viel eher schon vorher weiß, was er zu erwarten hat? Zugespitzt gefragt, ist für einen Pädo die eine Grundschülerin genauso gut wie die andere, solange beide für ihn optisch attraktiv sind?
Ich finde das ist Quatsch. Man verliebt sich doch nicht bewusst. Wenn die Gefühle verrückt spielen und man sich stark zu einem Mädchen hingezogen fühlt, ihre Nähe spüren möchte, dann kann man das kaum bewusst beeinflussen. Man kann ja auch nicht einfach aufhören mit lieben. Und wie oben geschrieben spielt der Charakter auch eine wichtige Rolle. In der Regel sind die Pädophilen doch am gesamten Wesen des Kindes interessiert, an all seinen Stärken und Schwächen - neben der erotischen Attraktion.
MäcPädo hat geschrieben:Wenn ich mich ehrlich selbst dazu befrage, muss ich zugeben, dass ich es vermutlich abschreckend fände, würde ein Mädchen schon genauso kompliziert denken wie eine Erwachsene. Bedeutet dass jetzt, dass ich ein Kind nur deshalb so anziehend finde, weil die Beziehung zu ihm tendenziell einfacher und stressfreier wäre als mit einer Erwachsenen? Legt das nicht den Schluss nahe, dass Pädos teilweise vielleicht nur bequem sind?
Dass die Mädchen nicht so denken wie Erwachsene ist auch etwas was mich sehr anzieht. Es ist diese Neugier, Begeisterungsfähigkeit, Umbekümmertheit, Lebensfreude, Unbeschwertheit und viele weitere tolle Charakterzüge, die ich bei einem Mädchen nicht missen möchte. Aber man sucht sich doch nicht deshalb ein Kind weil es einfacher ist mit ihm eine Beziehung zu führen. Gerade in der heutigen Zeit sind diese keinesfalls einfach und stressfrei. Also muss es doch andere Gründe haben.
Mir scheint Du suchst nach einer Ursache, nach einer Antwort auf das Warum. Du solltest Dir dazu am besten mal eine Studie von Dipl. Psych. Michael M. Griesemer ansehen, die sog. "Nautilus Studie" ("Nautilus-Studie zur psychosexuellen Kindesentwicklung"). Diese Studie befasst sich damit, ob man in der Kindheit bereits pädophil ist. Zusammengefasst:
Griesemer hat geschrieben:Untersucht wurde die Hypothese nach der Integrativen Ursachentheorie zur Pädophile (Griesemer, 2006 b), dass die allerersten spontanen Anziehungserlebnisse später pädophiler Menschen in der Kindheit vorpubertäre andere Kinder sein werden, während die allerersten Spontananziehungen Nicht-Pädophiler in deren Kindheit von pubertären oder älteren Erscheinungsbildern ausgehen..
Ergebnisse: 1) Diese Hypothese fand soweit Bestätigung. 2) In beiden Gruppen lag das Durchschnittsalter der allerersten erotischen Anziehungserlebnisse um das 9. Lebensjahr (zumeist bezogen auf präpubertäre Gleichaltrige). 3) Um dieses 9. Lebensjahr bereits waren die Anziehungspersonen der später pädophilen Kinder 2,5 Jahre jünger im Schnitt als die ersten Anziehungspersonen der später nicht-pädophilen Kinder. (p=0.05). 4.) Eine Subgruppe von vorpubertären Kindern (ca. 4,5% der später Pädophilen, 28 % der später Nicht-Pädophilen) begann mit spontanen Anziehungsempfindungen betreffs erwachsener Erscheinungsbilder (Missbrauchsfälle waren zuvor von diesem Vergleich ausgeschlossen worden). Die Objektalterskurve der 4 folgenden Personen im Entwicklungsverlauf lag konstant über derjenigen der Kinder, die mit Kindern angefangen hatten. Die Ergebnisse sprechen für eine höhere Wahrscheinlichkeit pädophiler Entwicklungsausgänge bei Kindern, deren ersten erotischen Anziehungserlebnisse betreffs Kindern einsetzten (nota: dies war mit ca. 80 % der Fälle lt. den Daten der Normalfall der Kindesentwicklung). Können dann Erziehungs- oder Präventionsprogramme nach dem "Mißbrauchte Täter – Paradigma dieses Risiko bei Kindern möglicherweise erhöhen ?
"Normal" ist also, dass man sich als Kind zu Erwachsenen oder Gleichaltrigen hingezogen fühlt. Pädophile hatten jedoch oft bereits in der Kindheit (mit etwa 9 bis 12 Jahren) die ersten Anziehungen jüngeren Kindern gegenüber (Durchschnittsaltersunterschied dabei etwa 2,5 Jahre). Das wiederspricht Deiner Theorie, dass man sich als Erwachsener die Kinder "aussucht", denn man ist bereits in der Kindheit pädophil gewesen. Ich für mich kann diese Theorie bestätigen, meine Erste Anziehung fand ich mit 10 Jahren - das Mädchen war 6 (und sie fand mich auch recht anziehend *g*).
Die Studie kannst Du hier ausführlicher nachlesen:
http://www.itp-arcados.net/wissenschaft ... utilus.php
Dazu hat Griesemer noch eine "integrative Verursachungstheorie" aufgestellt, aber das wird jetzt langsam zuviel hier *g*.
lg kim
Edit: Stimmt ja, ein was musste ich dann doch noch kommentieren
Clara hat geschrieben:sächselt = no go
Da fall ich dann auch mit rein *g*. Wenn Du ein Wundermittelchen hast, wie man den Dialekt mal so eben wegbekommt, dann sag bitte schnellstens bescheid.