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Verfasst: 16.01.2010, 15:59
quelle:ganzer berichtDoch die Erfolge dieses Empathie-Trainings sind bescheiden – warum, wird immer klarer. Als die Psychologin Daniela Hosser vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen vor Kurzem die Empathiefähigkeit von 21 jugendlichen Sexualstraftätern und 17 Gewaltverbrechern untersuchte, fand sie heraus: Die Täter waren durchaus fähig, sich in andere Menschen einzufühlen. Ihre generellen Empathiewerte lagen im Normalbereich. Nur wenn sie sich in die Opfer ihrer Taten hineinversetzen sollten, wiesen sie gravierende Defizite auf.
Weitere Studien belegen, dass Vergewaltiger ihr Mitgefühl für das Opfer gezielt herunterspielen. Sie empfinden in der Regel mehr Mitleid für ein Kind, das Opfer eines Autounfalls wurde, als für ein sexuell missbrauchtes Kind. Sie missachten die negativen Gefühle ihrer Opfer, bagatellisieren auf diese Weise ihre Delikte und entlasten damit ihr Gewissen. Sonst wären sie zu ihren Taten gar nicht fähig, ist die Psychiaterin Yolanda M. Fernandez überzeugt. Das Empathie-Training wird meistens durch verhaltenstherapeutische Übungen ergänzt. Deren Ziel ist es, die Masturbationsfantasien des Täters zu verändern.
Er wird beispielsweise aufgefordert, seine aggressiven oder pädophilen Fantasien durch „konventionelle“ sexuelle Vorstellungen zu ersetzen. Indem der Täter die Szenen laut verbalisiert, wird sichergestellt, dass er sich nicht insgeheim Gewaltbilder ausmalt.
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 33179.html