GLF

[paddingtonpanda]

Aus Unterstützung für eine Bekannte passe ich regelmäßig auf ein Kind, das ich nicht näher beschreiben möchte, auf. Eigentlich vermeide ich Situationen wie diese, allerdings hat es sich aus einer Notsituation heraus entwickelt. Nun schaffe ich den Absprung nicht mehr und möchte mich auch ganz klar nicht outen. Das Aufpassen betrifft ca. drei bis vier Tage im Monat, und eine Seite in mir genießt diese Stunden auch.

[Luna]

Das Aufpassen betrifft ca. drei bis vier Tage im Monat, und eine Seite in mir genießt diese Stunden auch.

Und die andere Seite?

[paddingtonpanda]

Ja, die andere Seite hat Angst vor Kontrollverlust. Und noch eine andere Seite fühlt sich der Bekannten gegenüber verpflichtet.

Kennt Ihr diese Angst auch - sicherlich, oder? Und wie ist Eure Strategie, um diese oder ähnliche Situationen zu verhindern oder zu lösen? Alles von Anfang an abblocken? Nicht mehr vor die Tür gehen? Oder seid Ihr (inzwischen) so flexibel, dass Ihr ohne jeden Zweifel ausreichend distanziert seid? Falls ja, wie habt Ihr diesen Zustand erreichen können? Würde mich sehr interessieren.

[Luna]

Ja, die andere Seite hat Angst vor Kontrollverlust.

Das wird nicht passieren. Warum? Du hättest schon längst die Kontrolle verloren gehabt und weil du so reflektiert bist, wird das wirklich nicht passieren. Also mach dir keinen Kopf. Hör auf daran zu glauben das du eine tickende Zeitbombe bist. Und egal was passiert. Es gibt immer einen Point of return.

Und noch eine andere Seite fühlt sich der Bekannten gegenüber verpflichtet.

Du bist zu niemanden etwas verpflichtet. In diesem scheiß Zeitgeist in dem wir leben wäre jetzt Ehrlichkeit das letzte was du tun solltest. Das wäre Selbstmord. Noch schlimmer finde ich den Gedanken, wenn das Kind dich von heute auf morgen dann nicht mehr sehen darf und nicht versteht warum du auf einmal weg bist. Und Mama plötzlich Horrorgeschichten über dich erzählt.

Kennt Ihr diese Angst auch - sicherlich, oder? Und wie ist Eure Strategie, um diese oder ähnliche Situationen zu verhindern oder zu lösen? Alles von Anfang an abblocken? Nicht mehr vor die Tür gehen?

Igel dich nicht ein! Du wirst nur in eine Spirale aus Angst und Depression fallen und diese Spirale zu durchbrechen wird dir noch einmal viel, viel mehr abverlangen als die Grübelei die du jetzt hast. Mann ey, mal ganz ehrlich. Viele von uns wünschten sich so eine kontinuierliche Situation, werfe das nicht weg. Genieße also die vielen Tage mit ihr. Das ist ein Geschenk. Irgendwann wird sie älter werden und dann mehr Zeit mit gleichaltrigen verbringen. Genieße also die Tage mit ihr ausgiebig. Wenn dir das doch mal zu viel wird, kannst du ja auch mal der Bekannten sagen das du keine Zeit hast. Ich glaube aber, weil du solche intimen und schönen Momente mit Mädchen immer vermieden hast, fällt es dir jetzt schwer diese zu genießen.

[paddingtonpanda]

Du bist zu niemanden etwas verpflichtet. In diesem scheiß Zeitgeist in dem wir leben wäre jetzt Ehrlichkeit das letzte was du tun solltest. Das wäre Selbstmord. Noch schlimmer finde ich den Gedanken, wenn das Kind dich von heute auf morgen dann nicht mehr sehen darf und nicht versteht warum du auf einmal weg bist. Und Mama plötzlich Horrorgeschichten über dich erzählt.

Nein, das mache ich auf gar keinen Fall

Igel dich nicht ein! Du wirst nur in eine Spirale aus Angst und Depression fallen und diese Spirale zu durchbrechen wird dir noch einmal viel, viel mehr abverlangen als die Grübelei die du jetzt hast. Mann ey, mal ganz ehrlich. Viele von uns wünschten sich so eine kontinuierliche Situation, werfe das nicht weg. Genieße also die vielen Tage mit ihr. Das ist ein Geschenk. Irgendwann wird sie älter werden und dann mehr Zeit mit gleichaltrigen verbringen. Genieße also die Tage mit ihr ausgiebig. Wenn dir das doch mal zu viel wird, kannst du ja auch mal der Bekannten sagen das du keine Zeit hast. Ich glaube aber, weil du solche intimen und schönen Momente mit Mädchen immer vermieden hast, fällt es dir jetzt schwer diese zu genießen.

Ja, das glaube ich auch. Ich traue mir da halt selbst noch nicht, weil zu unerfahren mit Kindern und zu unerfahren mit dem "Coming out" gegenüber mir selbst. Ich versuche, die Situation dann mal mit anderen Augen zu sehen, mit weniger Angst und weniger Bewertung.

[Mitleser]

Luna hat eigentlich schon alles gesagt, für mich wäre die Möglichkeit, auf ein Mädchen aufzupassen, ein großes Geschenk, welches mir viele schöne Stunden bereiten würde. Ich wusste anfangs auch nicht, wie ich mit Kindern umgehen soll, aber zumindest hatte ich nie irgendwelche Bedenken, dass ich irgendwann einmal die Kontrolle verlieren würde. Vielmehr war es einfach die Unsicherheit, wie ich mich verhalten soll, wie die Bedürfnisse eines Kindes sind, wie das Kind auf mich reagiert usw.

Natürlich genoss ich ihre Nähe, aber ich wäre nie auch nur auf die Idee gekommen, die Situation für irgendwelche riskanten Dinge auszunutzen, weil ich es einfach nicht übers Herz gebracht hätte, ihr Vertrauen in irgendeiner Form auszunutzen oder ihr möglicherweise zu schaden. Ich bin also noch nicht einmal so weit gekommen, um zu überlegen, was passieren könnte, und dass ich bei so etwas auch erwischt werden könnte, sondern es war mir absolut klar, welch wunderbarer Schatz dort bei mir war, den es zu behüten galt.

Letztendlich war dann alles ganz einfach, die Kleine nahm mich einfach an die Hand und zeigte mir ihre Welt: ihr Zimmer, ihre Kuscheltiere, ihre Spielsachen, und sie erklärte mir ganz genau, was ich machen muss, um mit ihr zu spielen. Ich habe mich einfach darauf eingelassen, und sie schloss mich unheimlich schnell in ihr Herz. Klar kostet das am Anfang Überwindung, aber mit der Zeit gewinnt man Übung, also nur Mut!

[naylee]

Wahnsinn, das ist mal Pädo-Lebenshilfe Deluxe!
Luna liefert die Theorie und Mitleser die Erfahrungen.

Es ist wirklich so: Wenn du mit ihr allein bist, also in trauter Zweisamkeit, dann ist alles andere plötzlich bedeutungslos. Du wirst merken, wie stark sie auf dich einwirkt und wie du ihr gegenüber fast jede sexuelle Empfindung verlieren wirst. So ging es mir zumindest. Klar kann es sein dass sich in der Hose mal kurz was regt, aber das wird nicht von Dauer sein und vor allem wird es nur nebensächlich sein.

Deine Unsicherheit kann ich wirklich nachvollziehen, positive Vorbilder sind für unsereins leider kaum sichtbar.

Letztendlich war dann alles ganz einfach, die Kleine nahm mich einfach an die Hand und zeigte mir ihre Welt: ihr Zimmer, ihre Kuscheltiere, ihre Spielsachen, und sie erklärte mir ganz genau, was ich machen muss,

Einfach nur zu schön formuliert! Ich genoss es immer, einfach nur mit ihr im Zimmer zu sein und sie beobachten zu können bei dem, was ihr am meisten lag: Kind sein.

[weixi2]

ich bin ganz bei den anderen: das was du hast wuenscht sich hier jeder! und jeder normalsterbliche wuerde es auch nicht uebers herz bringen die situation irgendwie sexuell auszunutzen, also auch du nicht!!

dass das maedchen dir ihre welt zeigt, dass sie dich anschaut, mit dir redet, mit dir rennt und dich an die hand nimmt: DAS IST SO VIEL MEHR als sex.

oute dich besser wirklich nicht, das bedeutet das aus. wir werden in der regel nicht verstanden. ich oute mich auch sehr sehr wenig und sehr kontrolliert. weil das negative nach einem outing einfach ueberwiegt. aber ja, es frustet auch, sich nicht outen zu koennen.

[naylee]

Ich hatte damals von meiner Kleinen an so ziemlich jedem Schlübber riechen können, den sie trug. Der Wäschekorb im Bad war nicht abgeschlossen. Aber ich hatte nicht das Bedürfnis gehabt. Sie war meine Kleine, mein Schatz. Eine solche Handlung hätte dem Wesen unseres Beisammenseins widersprochen. Die Welt, in die sie mich führte, wurde auch meine Welt.

[LeGo]

Hmmm...

da mag ich auch noch meinen Senf hinterherquetschen...

Definitiv ist es nicht so, dass nach einem Outing alles aus sein müsste, wie weixi2 es behauptet. Selbst "pädophil" + "verurteilter Hands-Off-Straftäter" schreckt nicht jede Mutter ab. Das hängt letztendlich ja von Dir, der Frau, Euren gemeinsamen Erfahrungen, ihrer Einschätzung zu Deinem Intellekt, Deiner Reflektionsfähigkeit, Empathie, Impulskontrolle, der Beziehung zu ihrem Kind, usw. ab.

Nichtsdestotrotz ist ganz prinzipiell von JEDEM Outing abzuraten, welches nicht absolut unvermeidlich ist. Denn bei allem guten, was passieren kann, bei aller Wahrscheinlichkeit, dass eine gewachsene Beziehung auch nicht durch solche Informationen zerbricht... egal wie klein das Restrisiko ist: Die Folgen sind überhaupt nicht absehbar und können so gravierend sein (inkl. strafrechtlicher Verfolgung), dass es das einfach nicht wert ist. Sind die drei kleinen Wort ("ich bin pädophil") erst mal raus, hast Du es nicht mehr in der Hand.

Ihr nicht zu berichten, zu welchen Fantasien Du Dir zuhause die Palme wedelst hat nichts mit Unehrlichkeit zu tun. Sie hat Dir vermutlich auch nicht erzählt, wie die Mausi im Detail gezeugt wurde. Sie wird Dich zu 99,99% nie fragen, ob Du auf Ihre Tochter stehst. Und auf jede andere Frage kannst Du völlig ehrlich und authentisch antworten. Klar liebst Du Ihr Kind - und das wird sie auch gut finden. Klar genießt Du die gemeinsame Zeit, bist eine Bezugsperson und begleitest es. Du kannst auch von ihrem Wesen schwärmen, von spontanen Erlebnissen erzählen, usw.

Das ist alles problemlos - und falls irgendwann doch der Worst Case auftritt wird sie vermutlich in einem gemeinsamen Gespräch erkennen, dass Du immer aufrecht warst. So war es vor kurzem zumindest bei mir.

[naylee]

Welcher Worat-Case ist denn bei dir eingetreten?

[Verehrer]

Ich kann es einfach nicht ablegen . Selbst wenn ich mich um emotionalen Abstand bemühe , solche Diskussionen lösen bei mir ziemliches Herzklopfen aus .

[Horizonzero]

Nichtsdestotrotz ist ganz prinzipiell von JEDEM Outing abzuraten, welches nicht absolut unvermeidlich ist.

da gehe ich völlig dakor - ich meide outings außerhalb gleichgesinnter auch völlig, und selbst im Kreis der Gleichgesinnten schaue ich wie das geschätzte Gegenüber mit dem Facettenreichen Thema umgeht.

[LeGo]

Welcher Worat-Case ist denn bei dir eingetreten?

naja. also der Satz mit dem "Worst Case" war ja nicht auf mich bezogen. Ganz allgemein gesagt: irgendwie kriegt sie es raus... sei es, weil gegen Dich Ermittlungen laufen, weil doch irgendwer anderes irgendetwas wusste und "warnend" (oder aufmerksamkeitssuchend) durch die Gegend rennt. Beides ist extrem unwahrscheinlich, wenn Du ein reflektiert handelnder Typ bist und eben nicht DEN Fehler eines Outings irgendwo begangen hast.

Mein damals eingetretener Worst Case war eine Hausdurchsuchung nach einer ebensolchen Offenbarung... Nein, es braucht dazu keine konkreten Anhaltspunkte auf eine begangene Straftat. Die Wahrscheinlichkeit für einen Bullen bei einem Pädo IRGENDETWAS illegales zu finden war und ist (erst recht seit der Kipo-Strafrechtsverschärfung von 2015) weit größer als die Erfolgschance bei Ermittlungen nach echten Hinweisen auf Missbrauch und andere Kindeswohlgefährdungen. Da sollte klar sein, wo die Prioritäten liegen

[Mitleser]

Ja, so wird es wohl sein. Irgendwann hat der SWR (?) mal ein Interview mit einem Polizeikommissar oder Staatsanwalt gezeigt, und dort hieß es, dass die "kriminalistische Erfahrung" besagt, dass bei Pädophilen immer auch Kinderpornografie und dergleichen zu finden ist. Vermutlich wird also jeder Staatsanwalt in Windeseile den Durchsuchungsantrag unterschreiben, wenn sowas bekannt ist, da braucht es gar keine anderen Verdächtigungen.