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[rambler]

«Auch Kinder sind sexuelle Wesen»

Heute lanciert die Stiftung Kinderschutz Schweiz den neuen Ratgeber zur Sexualerziehung.

Co-Autor Bruno Wermuth, 20-Minuten-Lesern bekannt als «Dr. Sex», sagt im Interview, was Doktorspiele mit Missbrauchprävention zu tun haben, und warum sich Eltern über die Windel-Masturbation ihrer Knirpse freuen sollten.

Aus dem Interview mit "Dr. Sex":

Wo sind die Grenzen? Soll man zum Beispiel zulassen, dass sich die Kinder gegenseitig irgendwelche Gegenstände in Körperöffnungen einführen?

Ja, das darf man zulassen, denn Kinder spüren, wenn ihnen etwas Schmerzen bereitet und sie wehren sich dagegen oder entziehen sich solchen Untersuchungen. Wichtig ist bei allen Formen von Doktorspielen aber wie gesagt, dass kein Kind zu etwas gezwungen wird und dass ein Nein von allen beteiligten Kindern akzeptiert wird. Dass alle Kinder diese Regeln vor dem Spiel kennen, dafür sind die Eltern verantwortlich.

Soll man ein Kind darauf ansprechen, wenn es offen masturbiert?
Ältere Kinder schon, ja. Man darf ihnen sagen, dass es andere Menschen stört, wenn sie seine Handlungen mit ansehen müssen und dass es dafür bessere Orte gibt als die Öffentlichkeit. Zum Beispiel sein Zimmer. Die Handlungen von kleinen Kindern auf dem Wickeltisch, kann man aber ruhig positiv kommentieren, wenn man das möchte. Zum Beispiel: Gell, das fühlt sich gut an, was du da machst?

http://www.20min.ch/life/lifeguide/stor ... --19541643


Hier einige (negative) Kommentare, willkürlich ausgewählt

Quo vadis?
Kleinkinder seien sexuelle Wesen - Schwachsinn, pädophile Aussage! Doktorspiele unter Kleinkindern haben doch nichts mit Sex zu tun! Sind da Kinderschutzorganisationen von Pädophilen unterwandert?

Müll
Reiner Müll was der Herr Sex da sagt. Sex begreifen Kinder sowenig wie sie "lieben" nicht begreifen (können). Erektion oder "gutes Gefühl" hat nichts mit Lust zu tun, darauf warten ja gerade Pädophile. "Er hat ja eine Erektion gehabt = Lust = Einverständnis".

von wegen Pädophilie
Es mag Fälle geben, in denen das Kind die Handlung wirklich von selbst aus auch will. Häufig dürfte es allerdings wegen des Machtgefälles ein Zwang oder zumindest eine Beeinflussung vorliegen. Meistens wird man das nicht feststellen können.Das rechtfertigt es, Sex mit Kindern generell zu verbieten.


Igitt!
Mich eckelte das einfach an! Dieser "Dr.Sex" sollte sich schämen! Am meisten eckelt mich dies: ...aber ruhig positiv kommentieren, wenn man das möchte. Zum Beispiel: Gell, das fühlt sich gut an, was du da machst? Ich meine was soll das?!


gefährliches "Spiel"
mann soll die Handlungen der Kinder positiv kommentieren? Das können sich aber auch nur Frauen erlauben. Wenn ein Mann das macht, heisst es dann sofort, dass man das Kind dazu ermuntert hat und man gilt als pädophil! Das ist ein wahrlich gefährlicher Ratschlag!

Pädophile ...
hm, was sagen wir nun den Pädophilen? Die sagen ja schon lange, dass das den Kindern Spass mache. Und wenn das Kind mit dem Mann nun gerne Sex hat? Wäre ja freiwillig ... Ich finde diese Entwicklung der Aufklärung langsam erschreckend !!!!

Sonst geht es noch gut?
Der Abschnitt und die Ratschläge über den Abschnitt mit der Masturbation schreien ja zum himmel! Und nein, kleine Kinder haben keine Sexualität. Das entwickelt sich erst etwa ab 10 Jahren. Die Natur hat das schon clever eingerichtet! Doktorspiele sind nur Neugierde und haben NICHTS mit Sex zu tun!

Hypersexualisierung der Gesellschaft
Alles ist Sex. Ueberall und sonstwo. Unsere Gesellschaft ist krank, gestört. Jetzt also sind schon Kleinkinder Zielobjekt der Sex(wissenschafts-)Industrie.

Ein Freifahrtschein...
... für alle pädophilen. "solange das kind nicht nein sagt...." wird man bald von jedem pädo hören "es stand ja im offiziellen ratgeber!" blablabla.... meine güte hat denn die gesellschaft gar nichts gelernt?!?!

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Auffallend ist, wie oft auf irgend eine Weise auf Pädophilie Bezug genommen wird. Bei vielen Leuten ist "P." offenbar so ziemlich alles, was sie mit dem Stichwort "kindliche Sexualität" assoziieren können. Das wäre noch vor 20 Jahren anders gewesen (ich sage anders, nicht unbedingt besser). Der Pädophilie-Schrecken beherrscht inzwischen den Diskurs über Kind und Sexualität nahezu völlig.

[Ovid]

Vielleicht hätte eine Frau den Artikel schreiben sollen. Dann hätte es vielleicht den einen oder anderen Kommentar weniger gegeben.

Aber am allerlustigsten finde ich diesen Gedankengang, den man häufig findet:

Warum ist Sex mit Kindern schlimm?
Weil Kinder kein Sex wollen und Pädophile sie dazu zwingen!

Stellt sich allerdings heraus, dass das Kind ein Wesen mit sexuellen Ambitionen ist, katapultiert dies alle in Erklärungsnot.

Die haben dann keine Ahnung, was dann überhaupt verwerflich sein soll.

[Cocolinth]

Beim Kampf für mehr "Kinderschutz" geht es ja bekanntlich nicht um den Schutz von Kindern, sondern um den Schutz der KINDLICHEN UNSCHULD. (Daher ja auch der Name "Innocence in Danger" statt etwa "Children in Danger".)

Dieser Kampf wird jedoch an zwei Fronten geführt: Einmal gegen die VERFÜHRUNG (z.B. durch Pädos, durch Sex-Medien) und einmal gegen den VERRAT (durch Kinder selbst!).


Daraus ergibt sich, dass sich der Umgang mit Pädophilie oder Sex-Medien auf der einen Seite und mit kindlicher Sexualität auf der anderen Seite nicht mehr auseinanderdividieren lässt, wie rambler treffend beobachtet hat. Wir dürfen nicht vergessen: Es war Rotkäppchen selbst, die trotz Warnung den "rechten Weg" verließ! Die Märchen von einst sind in vieler Hinsicht noch immer archetypisch für die zwischenmenschlichen Relationen von heute. Deshalb ist der Kampf für die kindliche Unschuld immer auch ein Stück weit ein Kampf gegen das (wilde) Kind.

[Ovid]

Beim Kampf für mehr "Kinderschutz" geht es ja bekanntlich nicht um den Schutz von Kindern, sondern um den Schutz der KINDLICHEN UNSCHULD.

Bemerkenswert ist es, dass keiner merkt, dass er nicht Schutz für Kinder fordert, sondern kindliche Unschuld propagiert.