@ Dr. Eule
Ich glaube, wir wollen weder bemitleidet noch gehasst werden. Man soll uns zuhören und ernst nehmen. Wir wollen also verstanden werden. Das geht nicht, wenn man an uns herantritt und seine eigene Sicht vertritt, mit der wir vielleicht nichts anfangen können. Es liegt dann nicht an uns, sondern an der Sicht. Wenn man das nicht wahrhaben will, dann führt das zu keinen Ergebnissen, außer das man unsere Sicht dann für falsch erklären muss. So werden alle Pädophilen, die mit der freudschen Theorie nichts anfangen können, dann zu Verweigerern erklärt.
Also tut mir Leid, so geht das nicht. Du kannst nicht durch unsere Augen schauen und wie gesagt, wir unterscheiden uns NUR in unseren Erfahrungen als pädophil empfindent von anderen Menschen. Wir sind keine Rebellen, Verweigerer oder sonst was, dass die Psychoanalyse über uns behaupten will.
Wir wollen verstanden und ernst genommen werden, was wir sagen, denn nur wir wissen letztendlich wirklich, wie es sich anfühlt oder wie unsere Lebensgeschichte in diesem Bezug war.
Die freudsche Sicht verschließ sich hier, da diese ja etwas Behauptet, aber keine Beweise liefern kann. Wenn man den Thesen zu widersprechen versucht aus persönlicher Sicht, dann der Punkt, dass es unbewusst sei, man also gar nichts wissen kann. Es entzieht sich einer Nachvollziehbarkeit. Aber das entscheidende, die empirischen Ergebnisse wären hier ausschlaggebend. Die vermisse ich auch. Habe nie gehört, dass die PA bei Pädophilen zum Erfolg führt. Habe nur das Gegenteil in Erfahrung bringen können.
Warum du so auf den Punkt Wissen rumreitest, verstehe ich nicht. Ich hatte zu Beginn nur angemerkt, ohne zu wissen oder zu behaupten, dass du unwissend bist, dass wir, die Betroffenen meist mit allen Behauptungen und Themengebieten rund um Pädophilie vertraut sind, wie vielleicht kein anderer, gar Experten. Zuletzt haben wir den Vorteil, dass wir uns selbst am besten kennen.
Wo ist daran jetzt das Problem?
Ich bin nicht frei von Ideologien, aber das Thema Pädophilie hat mit solchen rein gar nichts zu tun. Auch Dogmatismen von gewissen Lehren, die ihren Wahrheitsanspruch haben, speziell aber dann wie die freudsche PA diese nicht beweisen können, stattdessen widerlegt wurden und werden (es einfach bessere Erklärungen gibt), haben dann mit der Realität und unseren Lebensgeschichten von uns nicht mehr viel gemein.
Hier wird unser Verlangen durch die Dogmatik versperrt oder verzerrt, unsere Aussagen ernst zu nehmen und die Dinge so zu sehen, wie sich sind: Offenbar und nicht irgendwie.
Das Problem in dieser Diskussion ist, dass wir uns nicht ÜBER die freudsche PA unterhalten, sondern DU mit dieser Theorie UNS erklären willst, was uns natürlich dazu zwingt, dir hier unsere Realität und Lebensgeschichten zu schildern. Diese können aber nicht akzeptiert werden, da du einen Wahrheitsanspruch hast.
Darum können wir nicht miteinander reden, solange du die Rolle des Freudianers einnimmst. Wir können, und das tut rambler zum Beispiel, uns über die PA unterhalten. Da bin ich ja neugierig.
Dr. Eule hat geschrieben:
Wenn alle anderen Ansätze versagen bzw. zumindest auch nicht weiterführen und das Leid weitergeht (ich habe gerade den Beitrag von 'Forbidden Love' in der 'Arena' gelesen), warum sollte man es dann nicht mal mit der geschmähten Psychoanalyse zumindest versuchen?
Aber vielleicht werden wir wenigstens hier einen Konsen erreichen:
Nicht aber, wenn der Versuch ein Zwang wie eine Auflage vor Gericht ist, um nicht in Gefangenschaft oder lebenslanger Sicherungsverwahrung zu landen (wo evtl. dann noch mehr solch freudsche Lehre auf einen bis zur Verzweiflung niederprasselt). Hast du wirklich den Anspruch zu behaupten, die PA kann Pädophilie heilen? Den Anspruch nehme ich dir nicht, aber merkst du nicht, wie ein Irrtum hier - auch wenn du noch so überzeugt bist - eine große Gefahr für den Patienten bedeuten kann, besonders, wenn er die Therapie nicht abbrechen kann?
Vielleicht begreifst du im Zusammenhang mit dem verlinkten Text auch mal das Problem mit der PA.