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Bildleser oder nicht?

Ja
4
12%
Nein
24
73%
Gelegentlich
5
15%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 33

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gelöscht_06
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Bildleser oder nicht

Beitrag von gelöscht_06 »

Ich stolpere in letzter Zeit öfter hier über Quellenangaben dessen Ursprung bei der BILD liegt. Der Verlag selbst glänzt ja mit Millionenauflagen, während die Wahrheit der Inhalte meist weniger glänzt, wie auch einst das Projekt Bildblog mehrfach und ohne Zurückhaltung aufgedeckt hat.

Ich möchte von euch nun mal ganz ehrlich wissen, wer alles hier auf die Bild zurück greift, ob nun haptisch oder virtuell. Die Umfrage ist so weit anonym, ihr braucht also nicht zu kommentieren für was ihr gevotet habt.

Ich selbst meide dieses Blatt seit eh und je und halte deren Inhalt in der Regel für falsch und fragwürdig. Wenn hier jemand diese Zeitung als Quelle nennt, so kann ich mir nur ein müdes Gähnen entlocken und verzichte auf weiterlesen des Textes der sich hinter dem Link befindet. Auch andere Klatschblätter sorgen bei mir nicht wirklich für Interesse. Hier in der Stadt gibt es ja z.B. noch die BZ, welche in meiner Schulzeitung gerne als "Bitte Zerreißen" betitelt wurde. Ne ganze Zeitlang haben mich diese Klatschnews auch in der U-Bahn verfolgt, dank der tollen Monitore in den Wagen.
Die Dunkelheit ist das Tor zum Licht
Das Elend ist der Weg zur Schönheit
Der Tod ist die Schwelle zum Leben
{Quelle: Pans Labyrinth}
gelöscht_16
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von gelöscht_16 »

ich nutze fast ausschließlich bild als quellen angabe. hab nämlich keine lust groß zu diskutieren, leute zu überzeugen.

bild eignet sich hervorragend, meiner erschütterung ausdruck zu verleihen.

ich bin erschüttert ;)
Vagina Fan
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MaraFan
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von MaraFan »

Ich Bilde mir immer meine meinung mit der Bild xd
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rambler
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von rambler »

Ist eigentlich die Auflage der BILD auch schwindend? Gibt es in D auch diese gratis-Anzeiger, die jeden Morgen in den OeV zur freien Bedienung aufliegen?

In andern Ländern ist die klassische Boulevard-Zeitung ein Auslaufmodell, weil sie eben von diesen Gratisanzeigern massiv konkurrenziert werden. Einige von diesen, z B die international verbreitete 20 Minuten, möchte ich als sehr viel besser und als durchaus lesbar bezeichnen. Der Imfo-Gehalt ist recht hoch und die Seriosität genügend. Der politische Teil wird weitgehend mit Agentur-Meldungen bestritten.
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Waldbär
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von Waldbär »

Liquid hat geschrieben:Bildleser
Dieser Begriff ist schon in sich ein Widerspruch. Die Bild ist gemacht für funktionale Analphabeten im weitesten Sinne.
Man kann das leicht testen, wenn man einen typischen "Bild-Leser" beobachtet, die Zeit stoppt, die dieser für eine Doppelseite braucht und dann selbst einmal versucht, die "Information" auf dieser Doppelseite in sich aufzunehmen. Der Faktor wird bei 0.5 bis 0.05 liegen.
Wenn man aufmerksam hinschaut, kann man sogar öfters beobachten, wie "Bild-Leser" beim "Lesen" die Silben mit ihrem Mund lautlos mitformen.

Um den Leser nicht zu überfordern, wird die geläufige Interpretation gleich im Text mitgeliefert; und um ihn zu reizen, dranzubleiben, werden auch schon mal krude Geschichten erfunden.

Das ist jetzt nicht zwangsläufig abwertend gemeint, es gibt nur eben kein anderes populäres, tägliches Printmedium für solche Leute. Vielleicht sollte man noch dankbar sein, ich schätze, ohne "Bild" gäbe es in Deutschland eine Million Menschen mehr, die überhaupt nicht mehr lesen und es also verlernen.

Waldbär hat ohnehin ein Altpapierentsorgungsproblem
Liebst du die Sonne? ©Mima

http://waldbaer.leadhoster.com/
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Smaragd aus Oz
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von Smaragd aus Oz »

@Liquid:
Jetzt fängst Du auch noch mit diesen Umfragen an - ich gehe am Stock.

Um ganz anonym auf die Frage zu antworten: Ich bin eingebildetet genug und meide daher die Bild.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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wums!
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von wums! »

Als ich noch in einem Industriebetrieb arbeitete, lag da im Pausenraum immer die Bild rum. Da habe ich sie sogar manchmal "gelesen".
Darüber zu urteilen erübrigt sich eigentlich. Aber eine perverse Entwicklung war es, dazu aufzurufen, was wir ja alle immer so sehr beklagen: Ein Volk zu sein von Gaffern, das sich aufgeilt am Unglück anderer; nicht eingreifen, nicht helfen. Das hat die Bild gemacht mit Preisvergabe an diejenigen, die Sensationsfotos einschicken.

Bedenklich auch, wer von den Promis alles Werbung für Bild macht. Dass es Dummschwätzer wie Kerner oder Comedianheini Barth machen bestärkt sie nur in ihrer Unsympathie. Aber die Ferres glaube ich auch, oder? Na gut, die machte ja auch schon für Eon Werbung. Wer noch alles?
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Marianne
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von Marianne »

Ich kaufe die Bildzeitung nicht, aber wenn sie mal im Zug liegt schau ich sie mir halt mal an.
Engelche Engelche flieg!
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Tatze
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von Tatze »

wenn ich nichts andres zum lesen finde und mir langweilig ist und es liegt nur eine bildzeitung in der nähe wird in diese geschaut und sich über den schwachsinn totgelacht, mehr nicht
its better to burn out than to fade away
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rambler
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von rambler »

rambler hat geschrieben:Ist eigentlich die Auflage der BILD auch schwindend? Gibt es in D auch diese gratis-Anzeiger, die jeden Morgen in den OeV zur freien Bedienung aufliegen?

In andern Ländern ist die klassische Boulevard-Zeitung ein Auslaufmodell, weil sie eben von diesen Gratisanzeigern massiv konkurrenziert werden. Einige von diesen, z B die international verbreitete 20 Minuten, möchte ich als sehr viel besser und als durchaus lesbar bezeichnen. Der Imfo-Gehalt ist recht hoch und die Seriosität genügend. Der politische Teil wird weitgehend mit Agentur-Meldungen bestritten.
Die Frage hat natürlich keiner beantwortet.

Also beantworte ich sie selber:

Bild

„Bild“ erreicht etwa 17,7 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren, das sind etwa 11,49 Millionen Menschen.[5] Davon sind etwa 4,40 Millionen Frauen und 7,09 Millionen Männer.[6] Somit sind 62 Prozent der Leser Männer, 45 Prozent der Leser haben einen Hauptschulabschluss mit Lehre, 32 Prozent die mittlere Reife und 4 Prozent die Hochschulreife.

Das Boulevardblatt druckt vor allem Artikel, die grammatikalisch und inhaltlich extrem verkürzt sind. Wenn nicht menschliche Belange an sich das Thema sind, werden abstrakte Ereignisse personifiziert und stark zugespitzt.

Durch sprachliche Stilmittel versucht „Bild“, bei den Lesern Emotionen zu erzeugen, um sie immer wieder zum Kauf der Zeitung anzuregen. Das geschieht unter anderem durch direkte Ansprache des Lesers, zum Beispiel durch das gemeinschaftsbildende „wir“. So verkündete „Bild“ die Wahl des aus Deutschland stammenden katholischen Kirchenoberhaupts Benedikt XVI. auf der Titelseite mit der euphorischen Überschrift „Wir sind Papst!“

Innerhalb der Polizei- und Gerichtsberichterstattung werden die Leser durch das Erzeugen von Furcht und Entsetzen unmittelbar angesprochen. Besonders bei Berichten über schwere Verbrechen werden Worte wie „Bestie“ und „abscheulich“ benutzt. In den dazugehörigen Prozessen findet durch solche Begriffe auch eine Vorverurteilung des Angeklagten durch die „Bild“-Zeitung statt, ohne dass die Schuld des Angeklagten erwiesen ist. [Zitat Wiki]

Selber schuld, wer sowas liest.

P.S. Bleib noch die Frage nach den Gründen des Auflagenschwunds. Wohl kaum wegen des gestiegenen Bildungsniveaus.
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Smaragd aus Oz
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von Smaragd aus Oz »

rambler hat geschrieben:Besonders bei Berichten über schwere Verbrechen werden Worte wie „Bestie“ und „abscheulich“ benutzt.

Am schönsten finde ich das Wort "Sex-Gangster". Das Wort "Monster" kommt auch oft vor.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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gelöscht_06
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von gelöscht_06 »

[quote"rambler"]P.S. Bleib noch die Frage nach den Gründen des Auflagenschwunds. Wohl kaum wegen des gestiegenen Bildungsniveaus.[/quote]

Das Internet dürfte seinen Teil dazu beitragen. Ich selbst nutze Internet ja auch seit etwa 99 im Eigenbedarf und habe seither doch so einige Entwicklungen mitgemacht, mitunter eben analoge Flatrates, kostenloses Surfen via T-ISDN XXL und den Wechsel zu DSL in div. Datenraten. Seither ist die Anzahl an Internetnutzern extrem angestiegen. Es wurde bei mir immer mehr nach Hilfe gefragt, wenn es um die Einrichtung eines Internetzugangs ging und inzwischen kenne ich eigentlich kaum noch einen der gar kein Internet hat, außer eben einige ältere Personen in der Verwandschaft, aber denen nehme ich das nicht krum. Die sind noch mit der Post groß geworden und da war die Revolution das Telefax ;-)

Jedenfalls ist die Bild nicht die einzige Zeitung die das Onlineangebot mehr und mehr ausbaut während der gedruckte Text in Form einer Zeitung mehr abnimmt. Das die Kurve jedoch so nach unten abstürzt, überrascht sogar mich. Es währe interessant das nun auch von anderen Zeitungen zu erfahren, wie es da so aussieht. Aber ich rechne mit ähnlichem.

Ich habe aber auch noch ein indirektes PS...
Wer weiß, warum 2001 die Auflage der werktäglichen Bild plötzlich wieder gestiegen ist? Da sind nun die Bildleser unter uns gefragt, also äh... 3 wenn ich es mir nun richtig gemerkt habe... Kommt zeigt was ihr drauf habt *g*.

[EDIT]
Mir viel gerade noch ein... Wir hatten mal in der Schule ein Zeitungsprojekt. Da kam dann auch von einem Schüler die Frage, warum denn andere Zeitungen immer so unpraktisch groß sind während eine Zeitung wie die BZ oder Bild so schön kompakt ist.
Nicht jeder kauft also die Bild weil sie locker zu lesen ist, sondern auch weil sie viel unkomplizierter und Platzsparender zu lesen ist ;-)
Ich beobachte hingegen gerne mal wenn früh morgens jemand bei überfüllter U-Bahn versucht mal eine Morgenpost zu lesen oder eine Berliner Zeitung oder den Tagesspiegel, die FAZ, Süddeutsche, TAZ und so weiter.
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wums!
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von wums! »

Bild
Herr Pastor
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von Herr Pastor »

Liquid hat geschrieben:Ich habe aber auch noch ein indirektes PS...
Wer weiß, warum 2001 die Auflage der werktäglichen Bild plötzlich wieder gestiegen ist? Da sind nun die Bildleser unter uns gefragt, also äh... 3 wenn ich es mir nun richtig gemerkt habe... Kommt zeigt was ihr drauf habt *g*.
Ich hätte vermutet, dass das mit den "schrecklichen Ereignissen des 11. September" zusammenhängt. Aber so wie du es ankündigst, muss es wohl was anderes sein... 14yo Covergirls oder so?

Ach ja, ich lese überhaupt keine Springerzeitungen. Aus Prinzip.
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rambler
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Re: Bildleser oder nicht

Beitrag von rambler »

@Liquid: Wohl schon in 1. Linie wegen des Internet, ja. Es ist ein weltweites Phänomen, das zuerst bei den amerikanischen Tageszeitungen einriss, und zwar auch bei den ganz grossen und qualitativ hochstehenden. Die haben einen auflagenschwund hinzunehmen, der an der Substanz rüttelt. Das kann gefährlich werden.

Die waren wohl auch alle zu grosszügig mit dem Gratis-Angebot auf dem Web.

Trotzdem erklärt das I-net nicht alles. Gerade bei der BILD nicht. Das ist die typischen Morgen-Pendler-Zeitung. Die liest man auf dem Weg zur Arbeit, und im Betrieb während der Neun-Uhr-Pause. Dann können aber viele noch nicht ins Netz. Ueberhaupt ist der eigene Netzanschluss am Arbeitsplatz eher ein Privileg derjenigen Schichten, die sowieso nicht die BILD lesen.

Ich sagte schon: in Ländern, die diese neue generation Gratis-Zeitungen haben, nach dem Muster der schwedischen 20Minuten, sind diese die tödliche Konkurrenz für die Tabloid-Presse. Vor allem weil sie gratis sind.


@Herr Pastor: Dann bleiben nicht mehr viele potente, überregionale Tageszeitungen in D , nicht wahr? Die Süddeutsche, die taz, die Frankfurter Rundschau ist i-wie etwas schmalbrüstig. Und dann jene aus dem Düsseldorfer Konglomerat, nun ja, besser als die BILD sind sie schon, aber ich mag sie auch nicht.
Die Süddeutsche hat nachgelassen seit dem Handwechsel, bringt aber immer noch gelegentliche high lights.
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