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Mustang
Verfasst: 04.06.2018, 20:55
von Luna
Ich konnte die Nacht nicht schlafen und als ich den Fernseher anschmiss begann dieser wundervoll emotionaller Film auf Arte. Am besten hat mir die jüngste der Schwestern gefallen. Ersteres wegen dem AoA und letzeres weil sie von allen den meisten Mumm in den Knochen hatte.
Ein kleines Dorf an der türkischen Schwarzmeerküste. Von hier aus sind es mehr als tausend Kilometer bis nach Istanbul. Indes noch viel weiter entfernt ist dieser Ort mit seinen überkommenen Moralvorstellungen von der Gedankenwelt eines modernen Landes. Dies müssen fünf übermütige junge Mädchen schmerzlich erfahren. Als sie während eines Spiels mit Jungen in ihren Schuluniformen im Meer herumtollen, werden sie von einer Nachbarin beobachtet. Von nun an sehen sich die fünf Schwestern einer unerbittlichen Folge von Sanktionen ausgesetzt, wobei die härteste darin besteht, die Mädchen eins nach dem anderen unter die Haube zu bringen. Diese vitalen, quicklebendigen Mädchen, die eigentlich das Alter hätten, sich kopfüber ins pralle Leben zu stürzen, werden in eine strenge und abgeschlossene Welt gezwungen, die neben religiöser Unterweisung lediglich Lektionen in Haushalt und Suppekochen zu bieten hat. Während sie nach und nach das Haus verlassen, wird offensichtlich, dass ausgerechnet der schärfste Wächter über die Keuschheit, ihr Onkel, die Mädchen über Jahre missbraucht hat. Die beiden noch im Haus verbliebenen jüngsten Schwestern werden alles unternehmen, diesem bigotten und verlogenen Universum zu entrinnen ...
Re: Mustang
Verfasst: 05.06.2018, 10:42
von Horizonzero
cool - werde ich mir auch mal ansehen.
Re: Mustang
Verfasst: 05.06.2018, 17:49
von Smaragd aus Oz
[color=#FF4000]Luna[/color] hat geschrieben:ihr Onkel, die Mädchen über Jahre missbraucht hat
Was hatta denn gemacht?
Re: Mustang
Verfasst: 06.06.2018, 08:44
von ChrisGL
Na was wohl? gepflückt hatta se.
Re: Mustang
Verfasst: 10.06.2018, 21:47
von kafka
Nee, alles nur das nicht.
Mir gefiel der Film trotzdem.
Re: Mustang
Verfasst: 06.05.2019, 23:59
von cortejador
Mustang ist ein absolut genialer Film. Nicht nur wegen der Hauptdarstellerin. Man sollte ihn sich unbedingt ansehen.
Re: Mustang
Verfasst: 07.05.2019, 18:09
von 712
Ich habe eine to-do-Liste, auf der steht, was ich unbedingt machen will. Ganz oben steht, was ich mit meinem Schlagstock machen will. Einige Passagen wollte ich streichen, aber nach diesem furchtbaren Film...
Re: Mustang
Verfasst: 08.05.2019, 11:01
von Katzenfreund
Ich habe ihn eben gesehen, also ich fand ihn ziemlich langweilig! Naja okay, ab und zu gab es mal witzige oder spannende Momente, aber dann wieder ewige Langeweile… Nicht meins, obwohl die Hauptdarstellerin niedlich ist.
Re: Mustang
Verfasst: 08.05.2019, 22:46
von 712
Re: Mustang
Verfasst: 09.05.2019, 09:34
von Katzenfreund
Das stimmt!

Re: Mustang
Verfasst: 09.05.2019, 16:43
von cortejador
Also langweilig finde ich den Film nicht. Es ist, nach all den schönen Bildern im Pädo-Kontext, sehr ergreifend wie sich Lale gegen die Feindseeligkeit der Alten, die sich imgrunde dem Leben verweigern, zur Wehr setzt. Sie sperrt ihre Familie aus, die ihre Schwester zwangsverheiraten wollten. Dann flieht sie in einer ergreifenden Szene zu ihrer Lehrerin.
Absolut spannend und hoch dramatisch!
Re: Mustang
Verfasst: 11.12.2021, 01:05
von cortejador
Noch einmal: Mustang!
Habe ihn mir neulich wieder angesehen.
It´s a Must!
Re: Mustang
Verfasst: 09.03.2025, 22:04
von naylee
Oh, diesen Film habe ich neulich in der Videothek gesehen. Muss ich also mal ausleihen!
Re: Mustang
Verfasst: 19.03.2025, 07:05
von naylee
Ich habe mir den Film eben auch angesehen und hatte Tränen in den Augen. Absolut ergreifend. Der Film beginnt mit solch einer Leichtigkeit und wird dann immer schwerer, ohne aber die Hoffnung zu verlieren. Die Schauspielerin von Lale passt absolut in diese Rolle herein, in die Rolle der unbeschwerten, optimistischen, rebellischen kleinen Schwester. Wie oft liest man von Kinderheirat und geraubten Kindheiten. Dieser Film schafft es, die Lebenswelt der fünf Schwestern einzufangen und auf den Punkt zu bringen. Ich bin noch völlig überwältigt, habe mir den Abspann ein zweites Mal angeschaut und dann erst bemerkt, wie mein Puls langsam wieder in normale Bereiche wanderte. Wer nah am Wasser gebaut ist wie ich, sollte ihn sich am besten vor einem schönen Tag anschauen, er könnte sonst echt hart runterziehen.
Im ganzen Kontrast zum Thema des Filmes sind die vielen recht freizügigen Einstellungen. Selten habe ich so viele Unterhosen, Badeanzüge, Hintern, Oberkörper in Unterhemden oder Blicke in den Schritt gesehen wie hier. Vermutlich ist das Absicht, um die verspielte und kindliche Offenheit der Kinder zu zeigen, fernab von jeglicher Sexualisierung. Obwohl sogar die Kleine Lale darum weiß, was es mit der Jungfräulichkeit auf sich hat und wie man sie verliert. Die Schwestern unterhalten sich über Sex und müssen erniedrigende Besuche beim Frauenarzt über sich ergehen zu lassen, welcher ihre Jungfräulichkeit und damit ihre Vermittelbarkeit am Heiratsmarkt bezeugen soll.
Wirklich ein krasser Film, die Kamera kommt den Kindern unglaublich nahe und lässt beinahe in ihre Köpfe hineinschauen. Ich liebe Bilder, die ganz nah dran sind, nah an den Gesichtern, nah am Leben, unverstellt und klar. Wie ich dieses Juwel die letzten 10 Jahre nur übersehen konnte? Jeder beschissene Marvel-Streifen wird wahrscheinlich tausendmal mehr beworben als Arbeiten zu derart relevanten Thematiken.
Nur habe ich die Stelle nicht entdeckt, an dem der Missbrauch durch den Onkel zu Tage getreten ist. Womöglich war das genau die Filmminute auf dem Parkplatz, als die zweitjüngste Schwester irgendeinem Typen im Auto 'ne Nummer geschoben hat. Genau dort war meine geliehene Blu-ray fehlerhaft und ist gesprungen.
Katzenfreund hat geschrieben: ↑08.05.2019, 11:01
Ich habe ihn eben gesehen, also ich fand ihn ziemlich langweilig! Naja okay, ab und zu gab es mal witzige oder spannende Momente, aber dann wieder ewige Langeweile… Nicht meins, obwohl die Hauptdarstellerin niedlich ist.
Schon komisch, wie ein und derselbe Film so unterschiedlich wirken kann. Da ich generell Filme, Bücher und andere Aktivitäten liebe, die sich ziehen und wenig "actionreich" sind, liegt es wahrscheinlich nahe, diesen Film sehr spannend zu finden. Auf jeden Fall wird die Blu-ray in den nächsten Wochen käuflich erworben werden und in meinem Schrank landen.
Meine unbedingte Empfehlung, sich den Film anzuschauen.
Re: Mustang
Verfasst: 20.03.2025, 01:26
von naylee
Ich habe gerade das ein Interview mit der Regisseurin gesehen. Dort spricht sie davon, wie sie mit den Mädchen eine Art fünfköpfige Hydra erschaffen wollte, die für einander einstehen und als ein Organismus funktionieren. Das hat sich dann auch auf das Zusammensein der Mädels außerhalb des Drehs übertragen: Ohne Anführerin und ohne Absprachen trugen sie Konflikte mit anderen auch körperlich aus, wie ein einziges Wesen mit fünf Köpfen und langen Haaren.
Überhaupt war ihr die Sinnlichkeit im Fim sehr wichtig, also mit schönen Lichtstimmungen keine Düsternis aufkommen zu lassen und auch damit die Mädchen in ihrer Lebendigkeit,, Lebenslust und Rebellion zu unterstützen.
Viele Ereignisse hat sie auch selbst erlebt und teils viele Jahre gebraucht um einen anderen Zugang zu der damals von außen auferlegten Scham zu finden.