Sehr gut gesagt.>>Ich bin homosexuell und wenn ich hier heute spreche, dann kann ich das nur, indem ich auch aus der Perspektive jener Erfahrung heraus spreche: also nicht nur, aber eben auch als jemand, für die es relevant ist, schwul, lesbisch, bisexuell, inter*, trans* oder queer zu sein. (Applaus) Das ist nichts, das man sich aussucht, aber es ist, hätte ich die Wahl, das, was ich mir wieder aussuchte zu sein. Nicht, weil es besser wäre, sondern schlicht, weil es mich glücklich gemacht hat.
>>Als ich mich das erste Mal in eine Frau verliebte, ahnte ich - ehrlich gesagt - nicht, dass damit eine Zugehörigkeit verbunden wäre. Ich glaubte noch, wie und wen ich liebe, sei eine individuelle Frage, eine, die vor allem mein Leben auszeichnete und für andere, Fremde oder gar den Staat, nicht von Belang. Jemanden zu lieben und zu begehren, das schien mir vornehmlich eine Handlung oder Praxis zu sein, keine Identität.
>>Es ist eine ausgesprochen merkwürdige Erfahrung, dass etwas so Persönliches für andere so wichtig sein soll, dass sie für sich beanspruchen, in unsere Leben einzugreifen und uns Rechte oder Würde absprechen wollen. Als sei die Art wie wir lieben für andere bedeutungsvoller als für uns selbst, als gehörten unsere Liebe und unsere Körper nicht uns, sondern denen, die sie ablehnen oder pathologisieren.<<
Aus:
Carolin Emckes Dankesrede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises 2016
„... schwul, lesbisch, bisexuell, inter*, trans* oder queer zu sein.“ Oder pädophil zu sein. Aber das gehört natürlich nicht dazu. Für Pädophile gilt vielmehr (noch immer): „...dass sie [die „Anderen“; Nab.] für sich beanspruchen, in unsere Leben einzugreifen“. Selbstverständlich aufgeklärt-rational-psychiatrisch.
Besser könnte man es nicht sagen: „...als gehörten unsere Liebe und unsere Körper nicht uns, sondern denen, die sie ablehnen oder pathologisieren.“
Yep - „pathologisieren“.