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Aussage gegen Aussage

Verfasst: 27.05.2016, 19:16
von Dave
Wenn früher in den 60er und 70er Jahren der Verdacht des Sexuellen Missbrauchs im Raum stand wurde immer dem Erwachsenen geglaubt. ob Lehrer, Erzieher, Priester etc. dem Kind wurde unterstellt das es Lügt.

In der heutigen Zeit ist es genau umgekehrt.

Wenn heute ein Kind im Kindergarten phantasiert und eine unüberlegte Aussage macht zb. Herr ... hat einen großen Penis, hat der Erzieher schon eine Anzeige am Hals.

Woher kommt der Sinneswandel?

Heute ist jeder Mann ist ein potentieller Täter.

Ich würde ohnehin nicht als Mann ihn einem Kindergarten arbeiten wollen. Ich fühlte mich als würde "Pädophiler" auf meiner Stirn stehen. und die Mütter denken was sucht der Mann im Kindergarten?!

LG

Re: Aussage gegen Aussage

Verfasst: 27.05.2016, 19:56
von Jonny
Das liegt vor allem an der Erforschung der Folgen von tatsächlichen Kindesmissbrauch und an verschiedenen Berichterstattungen, nicht zuletzt durch den Fall Jürgen Bartsch in den 60ern, damals nahm man diesen Fall nicht als Beispiel für Pädophilie doch das änderte sich mit verschiedenen, spektakulären Fällen (real oder erfunden) im Tatort oder in der Sendung Aktenzeichen XY sah, eine neue Dimension der Pädophilenphobie erreichten spektakuläre Schausprozesse wo es zu den perversesten Missrbauchsfällen gekommen sein sollte und später durch den Fall Dutroux was schon hanebüchend ist, da Dutroux sogar selber gesagt hat er sei nicht pädophil.

Kinder wurden im Laufe der Zeit immer mehr idealisiert und behütet, noch vor 150 Jahren mussten Kinder unter Tage schuften und nicht wenige starben bei Unfällen in Bergwerksstollen. Dies war nicht irgendwo in Asien sondern im "zivilisierten" Westen, vor allem in England. Noch bis in die 60er 70er Jahre hinein war es üblich das Kinder von eigenständigen Eltern im Betrieb bei der Arbeit halfen und für die kleinsten Fehler bestraft wurden, damals gab es noch kein Jugendarbeitsschutzgesetz oder es wurde immer ein Auge zugedrückt.

Das Ergebnis dieser auf Hochglanz polierten und konsumorientierten Leistungsgesellschaft in der jeder mit anpacken musste sind heute cholerische und zum Teil depressive Erwachsene im mittleren und gehobenen Alter die immer wieder über die Jugend von heute schimpfen und immer wieder erzählen das es damals noch Werte gab und das damals alles gut war was aber ein Wiederspruch in sich ist wenn man die Kriminalstatistiken und Rauschmittelmissbrauchsfälle der Vergangenheit mit der heutigen Zeit vergleicht. Wenn ich mir die heutigen Erwachsenen hier im mittleren Alter anhöre so hat man den Eindruck das jeder früher geschlagen wurde und arbeiten musste, entweder Holz hacken und Brennholz sammeln, in der Metzgerei, Bäckerei oder dem Laden Vollzeit arbeiten hier vor allem in den Ferien. Ich denke das im Freistaat Bayern diese spießige, konservative deutsche Wutgesellschaft ausgeprägter war als in der übrigen BRD.

Ab etwa den späten 70ern, frühen 80ern werden Kinder idealisiert und überbehütet, spielten noch vor sogar 20 Jahren auch kleine Kinder alleine mit Freunden auf der Straße und zogen durch ganze Großstädte so sieht man heute kaum mehr Kinder auf der Straße ohne Erwachsene. Wir leben in einer stark alternden Gesellschaft die durch reißerische Berichterstattung und Krisen immer mehr verängstigt wird und so werden Kinder als heilig angesehn und der Pädophile ist ein gutes Feindbild, man denkt der böse Kinderschänder ist ein fremder Mann auf dem Spielplatz oder im Auto doch in Wahrheit ist es jemand aus dem Familien- und Bekanntenkreis.

Re: Aussage gegen Aussage

Verfasst: 27.08.2016, 21:22
von Sprinter
Ja die Hysterie hat schon zugenommen wenn ein Kind was sagt was sexuell klingt.