Dave hat geschrieben:Ich frage mich waurm man mit seinem Schicksal noch Geld verdienen muss?
Das Geld, das sie mit dem Buch verdient, dürfte weniger sein, als wenn sie die gleiche Zeit als Kassiererin gearbeitet hätte.
Dave hat geschrieben:Ist doch besser wenn man es ruhen lässt.
Du scheinst davon auszugehen, dass ihre Erlebnisse in ihr ruhen. Dies ist vermutlich das was sie sich am meisten wünscht, aber nicht der Fall ist. Also schreibt sie die Erlebnisse auf, verarbeitet sie damit sehr intensiv und hofft, dass es dadurch in ihr etwas ruhiger wird.
Dave hat geschrieben:Welche Leute kaufen den so ein Buch?

Viele die ähnliches oder andere komische Sachen erlebt haben.
Und natürlich Leute wie ich, die immer auf der Suche nach einer spannenden Geschichte sind.
Es gibt viele solcher Missbrauchs- und Schicksalsbeschreibungen zu kaufen. Ich habe bisher zwei solcher Bücher gelesen. Davon fand ich das eine sehr gut das andere leider sehr zäh, obwohl die Frau sehr wichtige Dinge mitzuteilen hat. Vielleicht erzähle ich hier davon bei Gelegenheit mal etwas ausführlicher.
Dieses Buch werde ich aber nicht lesen. Mir gefällt ihr Schreibstil nicht. Man merkt, dass sie ihn als Effektmittel einsetzt, in dem sie zwar alles klar und strukturiert aus Erwachsenenperspektive schildert, aber gleichzeitig immerwieder versucht die Wortwahl eines Kleinkindes nachzuahmen. ("Aa", "Maus"...naja lests selbst)
Es erinnert mich inhaltlich in einem Punkt auch sehr an das eine bereits von mir gelesene, das mir nicht so zugesagt hat. Das beginnt sofort mit einer deutlichen Missbrauchssituation. Das Mädchen fängt ihren Vater sofort an zu hassen und hasst dann 300 Seiten lang. Sie beginnt sofort mit den stärksten Gefühlen, die sich dann nicht weiter steigern lassen, obwohl die Autorin genau dies ständig versucht. Das fand ich sehr schade, denn sie hatte wie gesagt wirklich wichtiges mitzuteilen, aber sie hinderte sich selbst immer wieder mit ihrem eigenen Schreibstil daran. da versuche ich natürlich wohlwollend etwas drüber hinwegzusehen, sie ist ja keine Schriftstellerin, aber nochmal werde ich wohl nicht so viel Geduld haben wollen.
Das erste Buch, das ich zu dem Thema las, war aber viel besser. Hier wurde sehr schön eine jahrelange Entwicklung aufgezeigt.
Dass die Frau ihre Kindheitserinnerungen nicht erfunden hat, steht für mich außer Frage. Die Welt ist oft voller Ungerechtigkeit und Abscheulichkeiten.
Die Frage ist nur, wie sie ihre Erlebnisse von damals ins heutige Buch transportiert.
Edit:
"Die Menschen müssen geschockt werden"
Ja, darum scheint es ihr vordergründig zu gehen. Schade, denn das ist mir zu billig. Schade vor allem um das was sie inhaltlich mitzuteilen hätte.
"Nur dann werden sie begreifen, dass wir strengere Gesetzte brauchen, um unsere Kinder zu schützen und Täter gerecht zu bestrafen."
Echt jetzt? Das ist es, worum es ihr geht? Auch das ist mir weit zu billig.
Ich versuche mich in ihren Vater hineizuversetzen: In mir brodelt es. Die gleiche Scheisse fressen tagein tagaus. Und dann dieser labbrige Arsch von meiner Frau. Pfui. Aber ich will ficken! Die ganze Scheisse muss wieder raus.
Aber die Kleine, die hat einen feinen Arsch! Und der ist jetzt grade vor mir und mein Margarinen-Schwanz zeigt drauf. Jetzt bin ICH mal gut drauf! Jetzt bin ICH mal an der Reihe! Jetzt darf ICH mal feste drücken - Aber HALT! Die Gesetze! Die Bundesrepublik Deutschland! Gegründet am 23. Mai 1949! Das Strafgesetztbuch Paragraf 4711 Absatz 3 Punkt 5. Oh nein, dieses Gesetz ist mir zu hart. Wären es 2-3 Jahre weniger würde ich ja darauf pfeifen. Aber so? Nein.
"Sabrina mein Liebling. Bitte entschuldige. Du darfst jetzt wieder in Dein Bett. Und träum was schönes."