Das Cover ist ganz nett gestaltet, man sieht nicht etwas wie das Opfer in die Kamera, sondern ist in der Täterperspektive. Was hinter der Kamera liegen (oder stehen) könnte, muss man sich denken. Kreativ.
Die Beiträge sind so interessant, dass ich sie gelesen und weitgehend empfehlen kann.
Teilweise zur Belustigung (Ursula Ender,Zwarbitter und Julia von Weiler, Innocent in Danger) teilweise zum Lernen (Leuzinger-Bohleber, SFI) oder einfach nur zum überfliegen.
Inhalt:
Schwerpunkt: „Sexuelle Gewalt im Netz“
1.Kinderpornografie: Millionengeschäft
2.Protokoll eines Missbrauchs: „Es ist nie vorbei“
3.Interview mit Peer Briken: „Kein Automatismus“
4.Reform des Strafgesetzbuchs: Strafbar oder legal?
5.Interview mit Christoph Becker und Holger Kind: „Ozean der Kinderpornografie“
6.Psychosexuelle Entwicklung: Kindliche Sexualität – was ist das?
7.Prävention: „Erzählen ist besser, als sich zu quälen“
8.Interview mit Katharina Zillmer: Unterricht in „Pornokompetenz“
Ergänzngen in Klammern durch mich.Thorsten Ivers, Kriminalhauptkommissar beim Landeskriminalamt Berlin (s. S. 6 ff.), überführt Pädosexuelle und Konsumenten von Kinderpornografie (nicht Pädosexuelle verfolgt er nicht). Jeden Tag schaut er sich beschlagnahmtes Material an(auch Sonntags!). Es sei nicht in jedem Fall eindeutig, ob ein Bild die Grenze zur Kriminalität überschreitet, sagt er: „Manchmal schauen sich vier Kollegen ein Foto an (Mit Keks). Zwei erkennen darin Kinderpornografie, die anderen beiden nicht (und mussten den Keks essen).“
Das Log-Files viel weniger wert sind als die Korrespondenz dürfte klar sein.Kind:
... Aber die Täter halten sich oft auch nicht ausschließlich im Darknet auf. Spätestens die Kommunikation mit anderen Nutzern, die gegebenenfalls weniger Sorgfalt an den Tag legen, ermöglicht es, Verdächtige über mehrere kriminaltaktische Züge hinweg zu identifizieren
Im vergangenen Jahr hatten wir in Deutschland 109 geklärte Fälle des sexuellen Missbrauchs von Kindern, in denen auch Kinderpornografie hergestellt wurde.
