wieder solo
Verfasst: 03.09.2015, 09:42
Hallo,
jetzt war ich schon eine ganze Weile nicht mehr hier.
Vielleicht war ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass ich Hilfe hätte annehmen wollen, oder als dass ich hätte welche geben können.
Dennoch habe ich das Gefühl, es Euch mitteilen zu müssen:
Ich bin wieder solo!
Nein! Nicht meine Frau hat mich verlassen – auch nicht umgekehrt!
Meine Frau hält weiter zu mir, und sie ist im Moment sogar ein besonderer Halt, obwohl sie weiß(!), dass mich die Sehnsucht nach meiner Nichte auffrisst. Vielleicht ist sie auch ganz froh über die Entwicklung, ohne jedoch schadenfroh zu sein. Ich habe wirklich unheimliches Glück, dass meine Frau inzwischen auf das Wissen um meine Gefühle zu den Mädchen äußerlich(!) so gelassen reagiert.
Aber ich schweife ab!
Erschreckend für mich ist, dass ich wieder einmal seeehr lange die Zeichen der Zeit nicht erkannt habe. Und als ich nicht mehr umhin kam, diese Zeichen der Veränderung zu bemerken, wollte ich sie nicht wahrhaben! Vielmehr habe ich mich weiterhin bemüht durch Zeigen von Aufmerksamkeit, „ständige“ Präsenz/ Suchen der Nähe meiner Nichte und Anbieten (meine Frau meint: eher anbiedern) von Hilfe meinerseits in jeder möglichen Form, mich für meine Nichte doch noch irgendwie wieder interessant genug zu machen. Dass ich ihr damit anfangs nur manchmal, später immer häufiger auf die Nerven gegangen bin, habe ich zwar registriert und mich selbst innerlich „gemaßregelt“ … Geändert habe ich es jedoch nicht, bis ich ihrerseits genau das Gegenteil erreicht hatte von dem, was ich wollte. Zuletzt begegnete mir meine Nichte immer öfter mit einem „Augenrollen“ und offen zur Schau gestellter Ablehnung: „Was willst DU jetzt noch?“
Erst nachdem ich(!) ein klärendes Gespräch mit meiner Nichte initiiert hatte, bei dem sie mir auf meine Frage offen und „rücksichtslos“ bestätigte, dass ich ihr manchmal gehörig „auf den Wecker falle“, habe ich es mental geschafft, die Realität als gegeben hinzunehmen!
Nach 3 Wochen „Zwangspause“ bin ich jetzt(!) in der Lage, meiner Nichte ohne meine große Erwartung zu begegnen, für sie doch noch mehr darzustellen, als nur den Onkel…
Von ihr Ablehnung zu erfahren, weil ich vielleicht gerade irgend einen Gedankengang von ihr störe oder sie gerade gar keine Zeit hat, sich mit mir abzugeben, tut mir nach wie vor weh!
Und ich frage mich jetzt, nachdem ich wieder klar denken kann, warum ich nicht die ganzen Jahre zuvor erkennen wollte, welchen Charakter meine Nichte wirklich hat!
Egoismus pur!
Was nicht gerade in ihrem aktuellen Focus ist, wird grundsätzlich ignoriert!
Damit hat sie schon so manches anderes Kind/Freundin/Freund vergrault! Und ich habe geglaubt, sie würde mir gegenüber anders sein/werden…
Klar! Liebe macht bekanntlich blind! Doch eigentlich sollte ich mit meinen fast 50 Lenzen langsam gelernt haben. Und doch habe ich mich wieder genauso wie damals bei meiner „ersten großen Liebe“ verhalten! Wieder habe ich viele Monate(!!!)weiter „gebaggert“ über den Zeitpunkt hinaus, an dem ich schon längst festgestellt hatte, dass meine Erwartungen/ Hoffnungen sich nicht erfüllen werden. Andere Jungs wurden/werden interessanter. Warum das so ist, wissen sie selbst nicht, aber „…man muss doch einen festen Freund haben…“ (Auch wenn aller 2-3 Wochen die „große Liebe“ immer wieder einem anderen gilt…) Doch selbst meine leise Hoffnung, wenigstens eine Vertrauensperson für meine Nichte darzustellen, welche für sie Ansprechpartner ist für Sorgen/Probleme, hat sich nicht erfüllt. Es ist kein Trost für mich, dass ihre Eltern das für sie auch nicht wirklich sind!
Irgendeine „beste Freundin“ kann das alles besser für sie sein. Für mich hat meine Nichte nur die Entgegnung: „…Denker (Anm.: Name geändert), Du bist einfach zu ALT, um das zu verstehen…“
Eine entsprechende Bemerkung dazu von mir wird wieder nur mit Augenrollen beantwortet. Ich lande in der gleichen Schublade, wie alle anderen Erwachsenen! Und dennoch wollte ich es einfach nicht begreifen – und habe das Verhältnis zu ihr dadurch verschlimmert, dass ich mich ihr aufgedrängt habe (zumindest empfindet sie es so).
Damals „bei meiner „ersten großen Liebe“ habe ich es GENAUSO gemacht und mir geschworen, es NIEMALS wieder soweit kommen zu lassen.
Und jetzt muss ich mir eingestehen, …
_________________________
Etwas irritiert bin ich dennoch über mich, weil im Gegensatz zu damals mein Empfinden nicht so ist, als wenn jetzt die große Katastrophe über mich hereingebrochen wäre!
Natürlich bin ich unglücklich, natürlich weiß meine Frau genau, an wen ich denke, wenn ich wieder einmal am Tisch vor mich in’s Leere starre…
Und dennoch habe ich irgendeine optimistische Regung in mir, die mir sagt, dass es auch „nach meiner Nichte“ irgendwie weitergehen wird. Ich habe keine Ahnung, wie ich zukünftig jemals wieder ein Mädchen kennenlernen könnte, bei der sich (bei ihrerseits Interesse) die Möglichkeit ergibt, mit ihr eine länger Freundschaft entwickeln zu lassen! Ich merke auch, dass ich mich wieder mehr(!) für die flüchtigen Begegnungen im Alltag interessiere (was meiner Frau erwartungsgemäß missfällt).
Trotzdem habe ich dieses Mal nicht das Gefühl, mir jetzt den nächsten Brückenpfeiler aussuchen zu müssen…
Ist das Gewöhnung?
Ist das Resignation?
Ist das Reife meinerseits?
Man könnte jetzt vermuten, es läge daran, dass meine Nichte für mich ja nicht gänzlich aus der Welt sei. Doch genau diese Tatsache macht mir mehr Probleme, als wenn sie aus meinem Leben verschwunden wäre. Ich werde regelmäßig an das erinnert, was ich glaube, verloren zu haben!
Diese besondere Beziehung gibt es nicht mehr, welche sich natürlich niemals dazu entwickelt hat, was ich mir tatsächlich wünsche. Und dennoch war es eine besondere Beziehung zwischen meiner Nichte und mir – bis sie mich nicht mehr brauchte…
Gruß
Denker
jetzt war ich schon eine ganze Weile nicht mehr hier.
Vielleicht war ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt, als dass ich Hilfe hätte annehmen wollen, oder als dass ich hätte welche geben können.
Dennoch habe ich das Gefühl, es Euch mitteilen zu müssen:
Ich bin wieder solo!
Nein! Nicht meine Frau hat mich verlassen – auch nicht umgekehrt!
Meine Frau hält weiter zu mir, und sie ist im Moment sogar ein besonderer Halt, obwohl sie weiß(!), dass mich die Sehnsucht nach meiner Nichte auffrisst. Vielleicht ist sie auch ganz froh über die Entwicklung, ohne jedoch schadenfroh zu sein. Ich habe wirklich unheimliches Glück, dass meine Frau inzwischen auf das Wissen um meine Gefühle zu den Mädchen äußerlich(!) so gelassen reagiert.
Aber ich schweife ab!
Erschreckend für mich ist, dass ich wieder einmal seeehr lange die Zeichen der Zeit nicht erkannt habe. Und als ich nicht mehr umhin kam, diese Zeichen der Veränderung zu bemerken, wollte ich sie nicht wahrhaben! Vielmehr habe ich mich weiterhin bemüht durch Zeigen von Aufmerksamkeit, „ständige“ Präsenz/ Suchen der Nähe meiner Nichte und Anbieten (meine Frau meint: eher anbiedern) von Hilfe meinerseits in jeder möglichen Form, mich für meine Nichte doch noch irgendwie wieder interessant genug zu machen. Dass ich ihr damit anfangs nur manchmal, später immer häufiger auf die Nerven gegangen bin, habe ich zwar registriert und mich selbst innerlich „gemaßregelt“ … Geändert habe ich es jedoch nicht, bis ich ihrerseits genau das Gegenteil erreicht hatte von dem, was ich wollte. Zuletzt begegnete mir meine Nichte immer öfter mit einem „Augenrollen“ und offen zur Schau gestellter Ablehnung: „Was willst DU jetzt noch?“
Erst nachdem ich(!) ein klärendes Gespräch mit meiner Nichte initiiert hatte, bei dem sie mir auf meine Frage offen und „rücksichtslos“ bestätigte, dass ich ihr manchmal gehörig „auf den Wecker falle“, habe ich es mental geschafft, die Realität als gegeben hinzunehmen!
Nach 3 Wochen „Zwangspause“ bin ich jetzt(!) in der Lage, meiner Nichte ohne meine große Erwartung zu begegnen, für sie doch noch mehr darzustellen, als nur den Onkel…
Von ihr Ablehnung zu erfahren, weil ich vielleicht gerade irgend einen Gedankengang von ihr störe oder sie gerade gar keine Zeit hat, sich mit mir abzugeben, tut mir nach wie vor weh!
Und ich frage mich jetzt, nachdem ich wieder klar denken kann, warum ich nicht die ganzen Jahre zuvor erkennen wollte, welchen Charakter meine Nichte wirklich hat!
Egoismus pur!
Was nicht gerade in ihrem aktuellen Focus ist, wird grundsätzlich ignoriert!
Damit hat sie schon so manches anderes Kind/Freundin/Freund vergrault! Und ich habe geglaubt, sie würde mir gegenüber anders sein/werden…
Klar! Liebe macht bekanntlich blind! Doch eigentlich sollte ich mit meinen fast 50 Lenzen langsam gelernt haben. Und doch habe ich mich wieder genauso wie damals bei meiner „ersten großen Liebe“ verhalten! Wieder habe ich viele Monate(!!!)weiter „gebaggert“ über den Zeitpunkt hinaus, an dem ich schon längst festgestellt hatte, dass meine Erwartungen/ Hoffnungen sich nicht erfüllen werden. Andere Jungs wurden/werden interessanter. Warum das so ist, wissen sie selbst nicht, aber „…man muss doch einen festen Freund haben…“ (Auch wenn aller 2-3 Wochen die „große Liebe“ immer wieder einem anderen gilt…) Doch selbst meine leise Hoffnung, wenigstens eine Vertrauensperson für meine Nichte darzustellen, welche für sie Ansprechpartner ist für Sorgen/Probleme, hat sich nicht erfüllt. Es ist kein Trost für mich, dass ihre Eltern das für sie auch nicht wirklich sind!
Irgendeine „beste Freundin“ kann das alles besser für sie sein. Für mich hat meine Nichte nur die Entgegnung: „…Denker (Anm.: Name geändert), Du bist einfach zu ALT, um das zu verstehen…“
Eine entsprechende Bemerkung dazu von mir wird wieder nur mit Augenrollen beantwortet. Ich lande in der gleichen Schublade, wie alle anderen Erwachsenen! Und dennoch wollte ich es einfach nicht begreifen – und habe das Verhältnis zu ihr dadurch verschlimmert, dass ich mich ihr aufgedrängt habe (zumindest empfindet sie es so).
Damals „bei meiner „ersten großen Liebe“ habe ich es GENAUSO gemacht und mir geschworen, es NIEMALS wieder soweit kommen zu lassen.
Und jetzt muss ich mir eingestehen, …
_________________________
Etwas irritiert bin ich dennoch über mich, weil im Gegensatz zu damals mein Empfinden nicht so ist, als wenn jetzt die große Katastrophe über mich hereingebrochen wäre!
Natürlich bin ich unglücklich, natürlich weiß meine Frau genau, an wen ich denke, wenn ich wieder einmal am Tisch vor mich in’s Leere starre…
Und dennoch habe ich irgendeine optimistische Regung in mir, die mir sagt, dass es auch „nach meiner Nichte“ irgendwie weitergehen wird. Ich habe keine Ahnung, wie ich zukünftig jemals wieder ein Mädchen kennenlernen könnte, bei der sich (bei ihrerseits Interesse) die Möglichkeit ergibt, mit ihr eine länger Freundschaft entwickeln zu lassen! Ich merke auch, dass ich mich wieder mehr(!) für die flüchtigen Begegnungen im Alltag interessiere (was meiner Frau erwartungsgemäß missfällt).
Trotzdem habe ich dieses Mal nicht das Gefühl, mir jetzt den nächsten Brückenpfeiler aussuchen zu müssen…
Ist das Gewöhnung?
Ist das Resignation?
Ist das Reife meinerseits?
Man könnte jetzt vermuten, es läge daran, dass meine Nichte für mich ja nicht gänzlich aus der Welt sei. Doch genau diese Tatsache macht mir mehr Probleme, als wenn sie aus meinem Leben verschwunden wäre. Ich werde regelmäßig an das erinnert, was ich glaube, verloren zu haben!
Diese besondere Beziehung gibt es nicht mehr, welche sich natürlich niemals dazu entwickelt hat, was ich mir tatsächlich wünsche. Und dennoch war es eine besondere Beziehung zwischen meiner Nichte und mir – bis sie mich nicht mehr brauchte…
Gruß
Denker