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Atmas

FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Atmas »

Ein paar Quotes und ein paar Gedanken, nachdem ich heute in der Therapie auf den Artikel aufmerksam gemacht wurde.

Die Folgen der sozialen Stigmatisierung von Pädophilen, auch das hätten zehn Jahre Forschung gezeigt, seien fatal: „Dadurch erhöht sich die Gefahr, dass sich jemand Bilder von kinderpornographischem Missbrauch besorgt, einfach weil er vereinsamt, weil er niemanden hat, dem er sich anvertrauen kann“
...
Eine aktuelle Studie der Technischen Universität Dresden und der Universität Bonn, an der 104 Männer mit sexuellem Interesse an Kindern teilgenommen haben, kommt zu dem Ergebnis, „dass Stigma gegenüber Personen mit sexuellem Interesse an Kindern zu einer Verschlechterung im emotionalen und sozialen Bereich beiträgt, vor allem was das körperliche und psychische Wohlbefinden betrifft“. Die Forscher sind davon überzeugt, dass diese Verschlechterungen das Risiko sexueller Straftaten an Kindern erhöhen.
:!:
Es geht auch um die Aufklärung der Gesellschaft

Die befragten Männer überschätzten sogar den Grad ihrer Stigmatisierung in der Gesellschaft. 63 Prozent von ihnen glaubten, die Mehrheit der Deutschen stimme der Ansicht zu, „dass nicht straffällige Menschen mit sexuellem Interesse an Kindern besser tot seien“. In einer repräsentativen Umfrage, die zum Vergleich herangezogen wurde, lag die tatsächliche Quote der Gnadenlosen dagegen nur bei vierzehn Prozent.
Wenn "nur" 14% der Bevölkerung 1% (~200.000) umbringen wollen, spricht man dann nicht von einem Genoizd (=Völkermord)?
Wie viele deutsche Juden wurden zwischen 1933 und 1945 getötet?
Bis zu 195.000 sagt Wikipedia (Artikel Holochaust#Judenverfolgung_im_Deutschen_Reich)
Nazivergleiche sind beste Vergleiche!


Betreuung für Pädophile soll ausgebaut werden
Pardon? Eigentlich steht da immer, dass die Betreuung für Kinder in den Kindergärten ausgebaut werden soll. Nun also auch für Pädos. Wie viele Pädos kommen auf einen Therapeuten/Arzt? Können die auch streiken?
Könnte es ein Beitrag zu dieser angestrebten Entstigmatisierung sein, wenn die Solidargemeinschaft die Kosten der Therapie übernimmt?
Oder man zahlt einfach die Therapien für die Opfer, damit der Teufelskreis aus Stigmata und Risiko von Straftaten nie durchbrochen wird - oder beides.

Was in dem Artikel nicht drinnen steht ist das Hausarztmodell, bei dem der Pädophile dann durch den Hausarzt "betreut", zu dem er ohnehin geht.
Auch diskutabel, aber wenn es denn was nutzt.....
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Sakura
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Sakura »

Atmas hat geschrieben:
Betreuung für Pädophile soll ausgebaut werden
Pardon? Eigentlich steht da immer, dass die Betreuung für Kinder in den Kindergärten ausgebaut werden soll. Nun also auch für Pädos.
Vielleicht verbindet man beides, nutzt eine Einrichtung für beide und lässt die Kinder von Pädos betreuen?
Das würde auch richtig Geld sparen.
"Destiny is always revised. Anytime, everywhere." (Siddhartha)
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Ovid
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Ovid »

Die Forscher sind davon überzeugt, dass diese Verschlechterungen das Risiko sexueller Straftaten an Kindern erhöhen.
Man "sorgt" sich also eigentlich nur um uns - nicht, weil wir einfach Menschen sind - sondern, weil es anscheinend Kindern (oder oft in Wirklichkeit bloß dem Sittlichkeitsempfinden) schaden könnte.

Das ist praktisch eigentlich das einzige Argument, was man so liest, gegen die Stigmatisierung von Pädophilen.
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Mitleser
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Mitleser »

Ja, das ist offenbar das einzige Thema, um das es sich dreht, wenn man in den Medien von Pädophilen liest. Pädos stehen auf Kinder, ergo sind sie potentiell gefährlich für sie. Klar, kann normalen "Heteros" ja nicht passieren, und andere Erwachsene können selbst auf sich aufpassen, da gibt's also keine Probleme. :roll: Man sollte eigentlich annehmen, dass die heutige Akzeptanz von Homosexuellen und allen möglichen Gender- und Transsexuellen-Themen dafür gesorgt hat, dass die Leute solche Dinge differenzierter sehen, aber bei den Pädos scheint das einfach nicht zu klappen, weil, ja warum eigentlich? Weil Kinder alle unschuldige kleine Engel sind, die es zu beschützen gilt, koste es, was es wolle!?
Minion

Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Minion »

Ich sehe den Artikel etwas anders. Letztendlich ist es immer dasselbe.

- Pädos sind gefährlich
- Pädos müssen behandelt werden
- Pädos sollen sich doch bitte freiwillig outen, da sie sonst nicht mit ihrem Leben klar kommen

Das "14% der Bevölkerung Pädos umbringen wollen" würde ich durch "14% der Bevölkerung geben zu, Pädos umbringen zu wollen" ersetzen.

Aber Pädos sind immer ein Medienereignis. "Lisa 11 Jahre, geschändet von einem Pädo (Nacktphotos zum Entrüsten auf Seite 3)" Das erhöht die Auflage. ;)
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Sascha
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Sascha »

Bei aller Kritik an der neuen Parteilinie zum Umgang des Gutmenschen mit Pädophilen sollte man nicht vergessen, dass es sich um einen ersten Schritt in Richtung Zivilisierung, weg vom genozidalen Faschismus, handelt.

Bisher war der Pädophile eine genetisch vorprogrammierte Bestie, die gar nicht anders kann als Kinder jagen und vergewaltigen, und nur durch lebenslanges Wegsperrer oder gleich Vergasen am Vergewaltigen von Kindern gehindert werden kann, vergleichbar mit dem Antisemitismus der Nazis, für die ein Jude schon dadurch Jude war und vergast werden musste, weil er jüdische Eltern hatte - egal was er dachte, was er glaubte, ob er im Weltkrieg heldenhaft auf deutscher Seite gekämpft hat oder so. Jüdische Abstammung -> Gas. Pädophile Gene -> Sicherungsverwahrung.

Die Beier-Linie unterscheidet sich dadurch, dass der Pädophile, trotz pädophiler Gene, doch noch eine Chance bekommt, als Mensch behandelt zu werden. Wenn auch nur als Halbmensch, als kranker Mensch, aber er muss nicht mehr völlig aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Er kann sich selbst dazu entscheiden. Er muss sich dazu der herrschenden Ideologie völlig unterwerfen, akzeptieren, dass jeder Sex mit einem auch nur Jugendlichen ein schweres Verbrechen ist, und jede Freundschaft hochgefährlich, muss sich therapieren lassen, Aber danach ist er Mensch, wenn auch zweifelhafter.

Das ist vergleichbar mit dem klassischen christlichen Antisemitismus. Da hatte der Jude eine Chance - er konnte zum Christentum übertreten. Danach war er zwar immer noch kein vollwertiger Mensch, er blieb Außenseiter, man wusste schließlich nicht, ob er wirklich Christ geworden war oder nur lügt.

Natürlich ist das keine Möglichkeit, die ich nutzen werde. Aber es ist eine harmlosere, weniger verbrecherische Variante des Antipädophilismus.

Und dies lässt hoffen, dass es doch nicht, wie man in den Jahren der Dutroux-Hysterie und den nachfolgenden Jahren Dauerhysterie befürchten musste, mit einem Massenmord an Pädophilen endet. (Auch der wäre kein Massenmord an Pädophilen, sondern einer an als pädophil verleumdeten geworden, mit geschätzt 10% wirklichen Pädophilen darunter, aber das ist dann noch eine andere Frage.)
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Smaragd aus Oz
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#000000]Sascha[/color] hat geschrieben:ersten Schritt in Richtung Zivilisierung
Das hier nennst Du einen Schritt in Richtung Zivilisierung:
[color=#000000]Sascha[/color] hat geschrieben:Die Beier-Linie unterscheidet sich dadurch, dass der Pädophile, trotz pädophiler Gene, doch noch eine Chance bekommt, als Mensch behandelt zu werden. Wenn auch nur als Halbmensch, als kranker Mensch, aber er muss nicht mehr völlig aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Er kann sich selbst dazu entscheiden. Er muss sich dazu der herrschenden Ideologie völlig unterwerfen
Die Unterwerfung, Selbstaufgabe und Selbstverleugnung als neue Definition des Mensch-Seins? :shock:



Hey, Pedovieler, Du hast jetzt eine unglaubliche Chance! :)

- Wähle Tor 1 und bleibe mit Deiner jetzigen Unmenschlichkeit ein Unmensch, ausgestoßen von der Menschheit.

- Oder wähle Tor 2, gib Deine jetzige Menschlichkeit auf, werde durch Gehirnwäsche und Medikamention ein anderer Mensch, und werde ein unliebsamer Teil der Menschheit, natürlich auf unterstem Niveau.

- Oder wähle Tor 3, betrachte Dich in Deiner Unmenschlichkeit als Mensch, egal, was andere für Menschlichkeitsdefinitionen furzen, und gehe Deinen eigenen Weg.

Für welches Tor entscheidest Du Dich? :)
Ob Du wirklich richtig stehst, siehst Du, wenn Dein Herz aufgeht.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
Minion

Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Minion »

@Sascha
Das sehe ich ganz und gar nicht so. Von einer Liberalisierung kann meiner Ansicht keine Rede sein.

- Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung werden NIEMALS aus dem Führungszeugnis gelöscht. Das hat es in der Bundesrepublik vorher nicht gegeben. Wenn das nicht die Idee der bösen Bestie ist, die ruhelos und unheilbar durch die Wälder streift, um Kinder zu reißen, dann weiß ich es nicht.

- Ich spare mir den ganzen Katalog an strafrechtlichen Verschärfungen aufzuzählen, den es in den letzten Jahren gegeben hat.

Baier und Konsorten behandeln (soweit ich weiß) nur Pädos, die nicht strafrechtlich aufgefallen sind. Also Leute um die sich nie jemand gekümmert hat. Ein Pädo, der nie mit dem Strafrecht in Berührung gekommen ist (keine Fotos, Bilder, Texte besitzt, keinem Girl einen Zungenkuss gegeben hat....) ist für die Bevölkerung kein Pädo, außer er erzählt es.

Das Problem wohl eher, dass die unheilbaren Monster so schlecht erfassbar sind. Bei einvernehmlichen Sex, gibt es keinen Kläger und keinen Richter. Das gleiche gilt für den, der sich Bildchen aus dem Internet lädt und nicht gerade überall seine IP hinterlässt.

Warum behandeln Baier und Konsorten nicht auch strafrechtlich aufgefallenen Pädos? Weil es egal ist, die sind schon datentechnisch erfasst. Da war doch vor einiger Zeit die Geschichte des Erziehers, der zugegeben hat pädophil zu sein und entlassen wurde. Strafrechtlich relevantes war nicht vorgefallen.

Es geht meines Erachtens bei dem Artikel eher um die Angst, dass es tausende von Pädos gibt, von denen niemand weiß, dass es Pädos sind. Die sollen sich outen, damit sie datentechnisch erfasst werden können.

Mit der angeblichen Liberalität will man nur die eigene Angst bekämpfen. Man will wissen wer alles Pädo ist. Da das nicht möglich ist, sollen die sich bitte selbst melden.
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Mitleser
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Mitleser »

Sascha hat geschrieben:Da hatte der Jude eine Chance - er konnte zum Christentum übertreten. Danach war er zwar immer noch kein vollwertiger Mensch, er blieb Außenseiter, man wusste schließlich nicht, ob er wirklich Christ geworden war oder nur lügt.
Minion hat geschrieben:Mit der angeblichen Liberalität will man nur die eigene Angst bekämpfen. Man will wissen wer alles Pädo ist. Da das nicht möglich ist, sollen die sich bitte selbst melden.
Diese beiden Punkte zeigen doch sehr anschaulich, dass es nur darum geht, das eigene Gewissen zu beruhigen, aber letztendlich sind sie an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Hach ja, jetzt haben wir den "bösen" Juden zum "guten" Christentum bekehrt, und den "bösen" Pädo zum "guten" Hetero umerzogen, damit er sich nicht mehr an Kindern vergreift! Dass das nicht funktioniert, kann man sich zwar irgendwie denken, aber man hat's ja zumindest mal versucht und kann stolz auf sich sein, eine gute Tat geleistet zu haben... Schon traurig, das Ganze, wenn man die Menschen nicht als Individuen sieht, sondern ganze Bevölkerungsgruppen grundsätzlich über einen Kamm schert.
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Ovid
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Ovid »

Sascha hat geschrieben: Danach war er zwar immer noch kein vollwertiger Mensch, er blieb Außenseiter, man wusste schließlich nicht, ob er wirklich Christ geworden war oder nur lügt.
Ich finde deinen Vergleich zwar zutreffend, aber dieser Paradigmenwechsel geht mit einem anderen Problem einher.

Eine kinderschnappende vergewaltigende Bestie erkennt man - sie ist ein Klischee.
Jemand, der fortwährend gut und nett zu den Kindern ist, kann demnach doch keine pädophile Bestie sein.
Man konnte sich also besser als jemand verstecken, der einfach bloß Kinder mag.

Nun stellt sich das um einiges schwieriger dar. Pädophile sind Menschen wie Du und Ich, jeder könnte es sein. Und man weiß auch nicht "auf wessen Seite" er steht, wie du oben schreibst.

Wo man früher bloß auf Schnapper auf Schulwegen oder in Spielplatzbüschen aufpassen musste, kann man heute quasi keinem (Mann) mehr trauen, selbst nicht dem netten zuvorkommenden Nachbarn, auch nicht enge Vertraute im Familienkreis.

Die Therapie ist auch keine Absolution, sondern einfach eine Form zum Anleinen von aufgedeckten Pädophilen - eine Unschädlichmachung und funktionale Trennung von der Allgemeinbevölkerung.

Es ist also praktisch egal wie man sich verhält - wenn man bloß ein wenig zu viel mit Kindern zu tun hat ohne eine gute Ausrede zu haben (Beruf, Elternteil, etc.) gerät man ins Raster.
Das passierte früher erst, wenn man sich echt tolpatschig auffällig oder aufdringlich verhalten hat.
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Sascha
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Sascha »

Ovid hat geschrieben:Eine kinderschnappende vergewaltigende Bestie erkennt man - sie ist ein Klischee.
Jemand, der fortwährend gut und nett zu den Kindern ist, kann demnach doch keine pädophile Bestie sein.
Man konnte sich also besser als jemand verstecken, der einfach bloß Kinder mag.

Nun stellt sich das um einiges schwieriger dar. Pädophile sind Menschen wie Du und Ich, jeder könnte es sein. Und man weiß auch nicht "auf wessen Seite" er steht, wie du oben schreibst.

Wo man früher bloß auf Schnapper auf Schulwegen oder in Spielplatzbüschen aufpassen musste, kann man heute quasi keinem (Mann) mehr trauen, selbst nicht dem netten zuvorkommenden Nachbarn, auch nicht enge Vertraute im Familienkreis.
Nein, dass man keinem Mann trauen kann, war auch Teil des alten Paradigmas. Das war es ja gerade, was das alte Paradigma so reizvoll gemacht hat - man konnte, ähnlich wie beim klassischen stalinistischen Volksfeind, jederzeit jeden Mann als Pädophilen enttarnen, die Entdeckung einer teuflischen Kinderpornosammlung reichte dazu ja aus, und die kann man natürlich bei jedem finden, wenn man lange genug sucht, und, sagen wir mal, bei der Suche einen kleinen Stick aus der Kipo-Spezialabteilung zu Hilfe nimmt.
Ovid hat geschrieben: Es ist also praktisch egal wie man sich verhält - wenn man bloß ein wenig zu viel mit Kindern zu tun hat ohne eine gute Ausrede zu haben (Beruf, Elternteil, etc.) gerät man ins Raster.
Das passierte früher erst, wenn man sich echt tolpatschig auffällig oder aufdringlich verhalten hat.
Nein, das Raster war auch schon da, und spielte natürlich auch seine Rolle. Nicht nur jeder Mann ist verdächtig. Auch jeder Kontakt (einschließlich des Vaters) zu einem Kind, der nicht von einem Staatsbeamten im Rahmen seiner Dienstpflichten unternommen wird, ist verdächtig. Gibt eine bessere Kontrolle über die nachwachsende Generation als es HJ oder FDJ je geschafft haben.
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Sascha
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Re: FAZ: " Das Zerrbild der Pädophilie " Tobias Rüther

Beitrag von Sascha »

Minion hat geschrieben:@Sascha
Das sehe ich ganz und gar nicht so. Von einer Liberalisierung kann meiner Ansicht keine Rede sein.
...
Warum behandeln Baier und Konsorten nicht auch strafrechtlich aufgefallenen Pädos? Weil es egal ist, die sind schon datentechnisch erfasst.. ...Mit der angeblichen Liberalität will man nur die eigene Angst bekämpfen. Man will wissen wer alles Pädo ist. Da das nicht möglich ist, sollen die sich bitte selbst melden.
Natürlich ist es keine Liberalisierung. Der Pädo, der sich nicht unterwirft, ist damit eher noch schlechter dran - schließlich könnte er ja auch anders handeln, wie die guten Pädos, die sich als Gefahr erkennen und therapieren lassen und von den Kindern, denen sie gefährlich werden können, fernhalten.

Was verändert wird ist das Bild des Pädophilen in der öffentlichen Meinung. Er muss halt nicht mehr vergast werden, sondern kann trotzdem noch Mensch sein. Klar, nur nach Unterwerfung unter die herrschende Moral - aber das ist ja sowieso üblich, wer die öffentliche Moral nicht akzeptiert ist immer Untermensch.

Und wenn ich schreibe, dass dies ein Schritt in Richtung einer zivilisierteren Gesellschaft ist, bedeutet dies natürlich überhaupt nicht, dass sie jetzt irgendwie zivilisiert sei - sie ist nur einen kleinen Schritt weniger verbrecherisch.

Ein für mich persönlich unwesentlicher Schritt - weil ich dieses Unterwerfungsangebot natürlich nicht annehmen werde. Aber ich halte es für naiv, anzunehmen, dass dies irgendwie ein zufälliges Ergebnis eines etwas seltsamen Professors sei, dem es halt gelungen ist, ein bisschen Knete für sein Projekt rauszuschlagen, und jetzt noch ein bisschen mehr und auf Dauer haben will. Bei der Kontrolliertheit unserer Medien und der ja genauso gleichgeschalteten Zustimmung zu Beier sehe ich das halt ein Zeichen für einen generellen Richtungswechsel, es geht also wahrscheinlich doch nicht weiter in Richtung Gaskammer für Pädophile, wie ich lange Zeit befürchtet hatte.
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