Hallo Sakura,
ich kann der Pauschalisierung aller Erzieher oder Priester auf der anderen Seite nichts abgewinnen. Du unterstellst beiden Gruppen jeweils
sehr spezielle Motive, was die frühkindliche Sexualität anbelangt, wogegen man allenfalls nur sehr grobe oberflächliche Unterscheidungen machen kann.
Dabei denke ich mal können diese so unterschiedlich sein wie unser Meinungsunterschied hier. Und wir gehören in die Gruppe der "Pädos".
Ich kann mir gut vorstellen, dass in einem Erzieherforum darüber gesprochen wird wie wir Pädos angeblich alle... ich glaube du siehst, was ich meine.
Sakura hat geschrieben:
Im Gegenteil fördert diese Sexualverziehung die sexuelle Gewalt, weil ja alles erlaubt ist und man sich nehmen kann was man gerade mal ausprobieren will.
Dieser Logik komme ich nicht ganz hinterher.
Mit "Gewalt" oder "heimlich" nimmt man sich immer dasjenige, was verboten ist. Dabei gibt es dann auch keine Rücksicht auf Verluste.
Bei erlaubten Aktivitäten gibt es keinen Grund dazu. Es gelten
die selben Regeln des Zusammensein wie sonst überall auch.
Man belästigt niemanden, zwingt niemanden, nimmt Rücksicht auf andere, entscheidet selbst ob man teilnimmt oder nicht.
Das lernen Kinder sowieso in allen Lebensbezügen und hiermit auch die Besonderheiten bei Sexualität.
Was viel eher nach hinten losgeht: Kinder ganz allein damit zu lassen und mit 14 *plopp* ist man sofort kompetent, sicher und selbstbewusst genug sexuell mit anderen Menschen zu interagieren, souverän etwas abzulehnen, etwas als Überschreitung zu erkennen, Signale des Gegenübers wahrzunehmen und Rücksicht auf andere zu nehmen?!
Auch empirisch wackelt diese Behauptung: Denn sonst müssten ja Kinder aus "traditionellen", prüden und sexuell streng reglementierten Familien/Religionen/Kulturen später auch sexuell viel einfühlsamer, respektvoller und weniger übergriffig sein. Das Gegenteil scheint eher der Fall zu sein...
Sakura hat geschrieben:
Und Kinder aus traditionellen Haushalten werden ihrer Kultur entfremdet.
Je mehr ein Kind von der Welt kennenlernt und andere Kinder kennenlernt, desto höher ist das Potential freier Persönlichkeitsentfaltung und desto besser lernt es später mit allen möglichen Menschen zusammenzuleben.
Ansonsten verstehe ich das "Entfremdungsargument" nicht ganz. Praktisch entfremden sich Kinder dann doch durch jede Lebenswelterfahrung außerhalb des Elternhauses? Kann man das überhaupt entfremden nennen?
Oder was ist denn schlimm an der Erfahrung, dass die Welt da draußen auch anders sein kann als zu Hause?
Mitleser hat auch einen guten Punkt gebracht: Viele verkennen die große Palette an Inhalten an Kindergärten. Sexualität ist da
ein Thema unter Vielen, bei denen
Teilaspekte individuell in
vereinzelten Situationen an
manchen Tagen zur Geltung kommen.
Warum wird das so skandalisiert? Wovor haben Menschen da Angst?
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Denn wenn wir keinen Standard haben, funktioniert die Aufklärung in manchen Schichten oder Ecken nicht so gut, in manchen aber schon. Warum sollte dann aber auch in denjenigen Schichten oder Ecken, in denen sie funktioniert, diese seit jeher originär den Eltern zu fallende Aufgabe plötzlich durch Hoheitsgewalt ausgeübt und durch staatliche Inhalte definiert werden??
Die Kinder, bei denen die Aufklärung zu Hause nicht funktioniert, profitieren davon und dem Rest schadet es nicht.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Warum die Politik meint, dass wir sie unbedingt haben müssen, musst Du die zuständigen Sexisten fragen. Ich verstehe es ja selbst nicht.
Wir brauchen im Prinzip gar nichts. 0.
Keine Spiele, keine Inhalte, warum singen wir überhaupt? Ne.. moment. Kindergärten bringen auch nichts.
Das Argument, dass wir etwas nicht unbedingt brauchen, ist kein Argument. Unbedingt brauchen, tun wir Luft zum Atmen und Nahrung.
Ich weiß auch nicht warum du dich so auf die Puppe festnagelst. Ja, mein Gott. Das ist eben mal eine vollständige Puppe mit allen Körperteilen. Und wenn man Kopf, Auge, Nasen, Ohr... Arme, Bauch, Beine mal bespricht dann wäre es unvollständig die Genitalien auszulassen.
Deine Kritik besteht einfach nur dadurch irgendwelche Sätze anneinanderzureihen und sie "
versaut" und absurd klingen zu lassen.
Man könnte fast denken du hättest deine sexuellen Wortspiele, die du sonst auch so gerne verstreust, aus irgendeinem Kindergartentrauma erworben.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Gegen den Missbrauch zaubern die Kinderschützer jedes Jahr eine neue Wunderwaffe aus dem Hut.
Kinderschützer? Es geht doch nicht um diese
Missbrauchsawarenessprogramme von finanziell interessierten Stiftungen.
Sondern einfach um das übliche Lernen von Regeln des Zusammenlebens (keine Gewalt) ausgedehnt auf Situationen in denen Sexualität eine Rolle spielt.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Trotzdem wird deutschland- und weltweit weiter missbraucht.
Das wäre nur ein Argument, wenn du behaupten würdest, dass die Inklusion des Themas Sexualität im Kindergarten Missbrauch fördern würde. Aber soweit gehst du nicht.
Sexueller Kindesmissbrauch ist zwar rückläufig, aber ich will den Zusammenhang ebenfalls nicht behaupten, weil bisher dazu noch die Daten fehlen.
Einigen wir uns auf gleichbleibend, dann hast du hier kein Gegenargument, eins fiele dann bloß weg.
Smaragd aus Oz hat geschrieben: die ihre dogmatischen Sexualvorstellungen der Gesellschaft aufstülpen will.
Irgendwie lustig. Warum sind deine Sexualvorstellungen eigentlich nicht dogmatisch?
Angenommen du bist Erzieher, SaO. Dann wird irgendwann zwangsläufig von irgendeinem Kind eine unerwartete Frage kommen oder vlt. sogar ein unerwartetes sexuelles Verhalten - kann eben schon passieren.
Jede Reaktion von dir kann ich ebenso als
deine dogmatischen Sexualvorstellungen diffamieren. Denn "irgendwie" musst du ja reagieren - selbst Schweigen und Ignorieren gehört dazu.
Füllst du deine Vorwürfe auch mal mit konkreten Inhalten?
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Und Deine anderen erwünschten positiven Effekte: Wo ist denn das Problem, dass wir Selbstbewusstsein, Identität, Diskriminierung oder Körpergefühl jetzt speziell durch Erzieher mit Penispuppen und Fummelspielen fördern müssen? All das wird auch ohne Puppe und von ganz alleine durch die Kinder selbst entdeckt und entwickelt,
Meine Güte. Oben habe ich noch davon gesprochen, wie deine Argumente quasi nur aus "pervers" formulierten Sätzen bestehen.
Wenn ich dann allerdings sage, dass eine Puppe, die alle Körperteile beinhaltet es leichter macht auch über den Körper als Ganzes zu reden, mit allen Körperteilen von Kopf bis Fuß und eben beim Genital keinen Unterschied zu machen, dann hört sich das doch alles etwas plausibler und unaufgeregter an oder?
Eine vollständige Puppe ist sogar noch neutraler als
deine dogmatischen Sexualvorstellungen ausgerechnet das Genital auszulassen.
Smaragd aus Oz hat geschrieben: Schon dort konnte mir kein Puppenbefürworter erklären, warum wir diese Puppe brauchen, und konnte keinen meiner Einwände gegen die Puppe widerlegen. Vielleicht gelingt es Dir hier?
Also erst einmal gibst du zu, dass du keinen negativen Effekt behauptest, richtig?
Es ist also für dich bloß überflüssig? So wie ein Buch zu viel oder ähnliches?
Warum dann diese Aufregung?
Nutzen:
Bei der Einheit über den Körper und seinen Körperteilen, ist eine vollständige Puppe eben sinnnvoll.
Kinder lernen besser durch konkretes Material / Anschauungen besser, als nur durch bloßes Wort. Besonders im Kindergartenalter. Deswegen wird viel bebildert oder mit konkretem Material gearbeitet.
Auch benennen kleinere Kinder auch durch Zeigen und Nachsagen. Funktionen wie z.B. Bewegung auch durch Berühren, und da leistet eine Puppe eben mehr als ein Bild.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Oder fühlst Du Dich ertappt, dass Du so emotional darauf reagierst?
Ich reagiere einfach nur perplex, weil diese Dinge für mich eine gewisse
Banalität haben... also nicht der Rede Wert, nichts Besonderes.
Man fragt sich eben:
Warum ist die Aufregung so groß in der Gesellschaft? Dort platzt ja einigen Leuten quasi die Hutschnur... während den meisten Kindern, Erziehern und Eltern das nicht stört. Die kindergärtnern fröhlich vor sich hin und die Welt ist in Ordnung, nur im Untergrund brodelt da eine Verschwörungsgruppe, die den Weltuntergang heraufbeschwört (wenn ich diesen Link schon lese...).
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
oder meine Einwände zu widerlegen
Der Überflüssigkeitseinwand ist ja kein echter Einwand.
Ein Monopoly mehr oder weniger, der eine findet es überflüssig, der andere nicht. Na dann ist es doch prinzipiell auch egal?
Smaragd aus Oz hat geschrieben: und es mir nicht in einer Sitzgruppe durch einen Schwitzkörper mit zittrigen Händen und stechendem Blick gezeigt wurde. Wäre ich im Kindergarten durch einen Erwachsenen im Körperbegutachten und Genitalspiel unterrichtet worden, wie es jetzt geplant ist, würde ich diese Tätigkeiten heute so peinlich und unangenehm finden wie Du.
Weder war das bei mir der Fall, noch ist das heute der Fall in Kindergärten.
Stimmt also nicht.
Smaragd aus Oz hat geschrieben: Aha.

Und wozu brauchen wir dann noch die staatlich organisierte Sexrunde im Kindergarten?
Na damit die Erzieher ihren Job machen können und auf die Fragen, die Kinder zu ihren Erfahrungen haben, fachgerecht und kindgerecht beantworten können.
So wie Bildungseinrichtungen allgemein auch funktionieren: Sie geben die Chance Erfahrungen zu ordnen.
Smaragd aus Oz hat geschrieben:Nur ist der Deutungsfilter bei einem staatlich organisierten Fummelspiel besonders einseitig, besonders oktroyierend und besonders widerstandsbrechend.
Das ist der Unterschied zum Freizeitfummeln in der Ecke des Kinderzimmers zu den neuen Erziehungsplänen, zu dem Dir in der Diskussion bislang noch nichts eingefallen ist.
Zitier mal konkret ein "Fummelspiel" und ich nehme dazu Stellung.
(Zu Fummelspiel habe ich nichts gefunden... vlt. heißt es ja anders?)
"Fummelspiele" werden dort Kindern genausowenig aufgezwungen wie du dein Kuscheln Kindern aufzwingst (hoffe ich jedenfalls).
Warum muss ich eig. immer auf so halbgare Strohmänner antworten?
Das läuft ja die ganze Zeit so ab: Du denkst dir eine perverse Situation aus, gibst ihr einen perversen Namen und sagst "
Warum sollte sowas im Kindergarten gemacht werden?"
Ja warum, SaO? Geht da ein bisschen die Fantasie mit dir durch? Projizierst du deine Fummelfantasien auf Kindergärten?
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Schädlicher für wen? Nur für den Staat, denn das Kind selbst wird mit seiner Polung in seiner Schicht gut klar kommen. Nur der Staat hat ein Interesse daran, dass in allen gesellschaftlichen Fragen Gleichdenken, Gleichfühlen, Gleichschaltung und Gleichsexen herrscht. Derzeit versucht er Gleichschaltung hinsichtlich schwul=toll und pädo=doof. Na super.
Man lernt eben die Realität kennen: Welche Lebenswürfe existieren und was erlaubt ist und was nicht, also die Gesetze.
Es wird nicht gesagt: "
Das ist besonders toll!", sondern "
Jeder darf so sein oder so sein, wenn er das möchte"
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Mich wundert bei Dir generell, warum Du plötzlich dermaßen Sexanleitungen durch Erzieher und Lehrer verteidigst.
Ich verteidige eig. einfach nur die konkrete Wahrheit. Zum Beispiel ganz einfach: Es gibt keine Sexanleitungen an Kindergärten.
Ist aber schon sehr anspruchsvoll gegen so eine nicht müde werdende Mühle anzukämpfen, die ständig irgendwelche merkwürdigen Sexphantasien am Bande produziert und auf Kindergärten projiziert.
Dort wird auch nur mit Wasser gekocht ... ich verspreche dir du könntest da eine ganze Woche im Kindergarten verbringen ohne, dass Kinder oder du da schreiend rauslaufen müssen oder die Polizei wegen sexuellen Kindesmissbrauchs verständigen musst.
Zumal in dieser Woche vlt. auch mal überhaupt nichts davon auftauchen muss?
Smaragd aus Oz hat geschrieben:
Denn in anderen Fragen zur Erziehung oder Umgang mit Kindern trittst (bzw. tratst) Du für eine liberale und selbständige Erziehung und Selbsterfahrung der Kinder ein - also einer dezentralen, nicht institutionellen und nicht oberlehrerhaft angeleiteten Entwicklung. Auch hier hast Du wieder erwähnt, die Kinder sollten es sich selbst machen, wenn sie Lust dazu hätten. Wie passt da die stundenplangemäße Sexstunde rein?
1. Ich sehe das immer noch so. Und bisher widerspricht sich auch nichts damit. Angebote und Inhalte sind im Großen und Ganzen - wie bei anderen Themen auch -
genau so aufgebaut.
2. Die Bildungspläne haben Grobinhalte, es besteht noch eine große "Stilfreiheit" für Erzieher/Lehrer und natürlich angemessene Grenzen.
3. Die Inhalte sind an der Lebenswelt der Kinder und ihren Fragen orientiert, sind individualisiert und werden nach Kindern differenziert
4. Welche "stundenplanmäßige Sexstunde"? WTF
