Hauptbereich für Diskussionen.
Gelöscht_10
Beiträge: 2743
Registriert: 17.09.2009, 21:06
Wohnort: kevin.c@safe-mail.net

Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Gelöscht_10 »

Konnte im GLF noch nichts dazu finden ..
Sehr geehrter Teilnehmer,

im Rahmen meines Masterstudiengangs 'Medizinische Anthropologie und Soziologie' beschäftige ich mich thematisch mit Pädophilie. Momentan betreibe ich die so genannte Feldforschung für meine Abschlussarbeit. Die Fragestellung der Arbeit lautet: "Wie nehmen Personen mit Pädophilie den sozialen Diskurs in Deutschland betreffend ihrer sexuellen Präferenz wahr und wie gehen sie damit um?"

Um der Beantwortung dieser Frage näher zu kommen, wäre es eine große Hilfe, wenn Sie folgende Umfrage bis zum 24.04.2015 ausfüllen würden.

Sie können gerne ausführlich antworten, aber auch kurze Antworten würden schon weiterhelfen. Falls Sie zu einem persönlichen Interview bereit wären, würde ich mich sehr über eine Kontaktaufnahme Ihrerseits freuen! Diese Interviews können natürlich auch über Telefon, Chat oder ähnliches geführt werden, wenn Ihnen das lieber ist, als ein direktes Gespräch.

Alle Angaben, die Sie während der Umfrage oder eines eventuellen Interviews machen, können in meiner Abschlussarbeit erscheinen, werden aber selbstverständlich komplett anonymisiert behandelt.

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Jana Pfirrmann
http://www.q-set.de/q-set.php?sCode=CZKBTRHPGQZS
E-Mail Adresse zur Kontaktaufnahme für Interviews (falls gewünscht): jk.pfirrmann{at}gmail.com

Frau Pfirrmann studiert Medizinische Anthropologie und Soziologie an der Universität Amsterdam. Sie will eine Arbeit über die Stigmatisierung Pädophiler schreiben. Ich denke, es lohnt sich hier durchaus, daran teilzunehmen.

Es ist eine Online-Umfrage, aber ich kopiere die 15 Fragen man hier rein:
1 Wie haben Sie reagiert, als Ihnen klar wurde, dass Sie pädophile/hebephile Neigungen haben?

2 Wie sehr beeinflussen Ihre sexuellen Vorlieben Ihren Alltag?

3 Als was betrachten Sie Ihre sexuelle Präferenz?
(Mehrfachnennungen sind möglich)
[ ] Psychische Störung
[ ] Sexuelle Orientierung
[ ] Sonstiges [Freier Text]

4 Wie stehen Sie selbst zu Ihren sexuellen Vorlieben?

5 Fühlen Sie sich durch Ihre sexuelle Präferenz anderen gegenüber benachteiligt? Falls ja, auf welche Weise?

6 Fühlen Sie sich auf Grund Ihrer sexuellen Vorlieben von anderen diskriminiert? Falls ja, wie äußert sich dies?

7 Fühlen Sie sich auch in Situationen diskriminiert, in denen niemand um Sie herum von ihren sexuellen Vorlieben weiß?

8 Welche Meinungen zu Pädophilie sind Ihnen aus Ihrem Bekanntenkreis bekannt?

9 Haben Sie sich vor Angehörigen oder Freunden ‚geoutet‘? Falls ja, welche Erfahrung haben Sie mit damit gemacht?

10 Welche Reaktionen erwarte(t)en Sie im Falle eines Outings?

11 Wie steht Ihrer Ansicht nach die Öffentlichkeit zu Pädophilie/Hebephilie?

12 Auf welchem Wege erfahren Sie diese öffentliche Meinung? (Presse, Aussagen öffentlicher Personen, Medien etc.)

13 Inwiefern glauben Sie hat sich die öffentliche Meinung zu Pädophilie/Hebephilie innerhalb der letzten Jahrzehnte geändert?

14 Glauben Sie, dass es eine Zeit in Deutschland gegeben hat, in der es einfacher war, pädophile/hebephile Vorlieben zu haben? Wenn ja, wann/warum?

15 Was halten Sie von dem, im November 2014 in Kraft getretenen, verschärften Gesetz zum Sexualstrafrecht? (§ 201a ‘Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen’)
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.

Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
Benutzeravatar
Khenu Baal
Beiträge: 4704
Registriert: 16.10.2008, 12:31
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Khenu Baal »

kimberly hat geschrieben:Konnte im GLF noch nichts dazu finden
Mein Fehler :oops: , hab's versaubeutelt.
Sieht man mal großzügig darüber hinweg, daß die Dame einen "sozialen Diskurs in Deutschland betreffend ihrer sexuellen Präferenz" zu erkennen glaubt, ist das schon ein anderes Level als der Fragebogen von Frau Kühnert. Sicherlich dem jeweiligen Fachgebiet geschuldet.
"Du sagst, Du willst die Welt nicht ändern
Dann tun's eben and're für Dich"


Rio Reiser - "Wann"
Benutzeravatar
Horizonzero
Beiträge: 14055
Registriert: 29.01.2009, 18:08
AoA: ab 8 aufwärts
Wohnort: Horizonzero@safe-mail.net

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Horizonzero »

Anfrage wegen solcher Arbeiten erhalten wir über die mailadresse öfters, nicht jede scheint uns geeignet ungefiltert an die Nutzer weiter zu reichen. Die Versicherung wissentschaftlicher Vorgehensweise und sensiblem Umgangs mit dem Thema wird auch immer geboten, auch das uns diese Arbeiten nach fertigstellung zugägig gemacht würden - unsere Erfahrung dahingehen sind das wir eben keine Einsicht erhalten und auch nicht beeinflussen können was mit den erhobenen Daten passiert.
Einige der Anfragen- die uns inhaltlich überzeugten hat es ja gegeben - und auch diese sind im Sand verlaufen. Meine Schlusfolgerung ist daher - es bringt nix.
TeleGuard-ID: ZQV9DB8VV
Gelöscht_10
Beiträge: 2743
Registriert: 17.09.2009, 21:06
Wohnort: kevin.c@safe-mail.net

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Gelöscht_10 »

Es ist natürlich schade, wenn Du zu solchen Schlussfolgerungen kommst - nur finde ich das gerade bei dieser Studie ziemlich fehl am Platz.

Man merkt deutlich, dass Frau Pfirrmann die Fragen möglichst neutral formulierte, ohne den Antwortenden in eine Ecke zu drängen. Die Befragung dreht sich im Gegensatz zu vielen anderen um uns - nämlich unsere Probleme, unsere Ängste etc. (und nicht wie sonst um Gefahrenpotential). Zudem hat die Uni Amsterdam einen durchaus guten Ruf, was die Thematik angeht - Brongersma oder Bernard z.B. haben auch da studiert.

Die Teilnahme daran festzumachen, dass man die Ergebnisse nicht automatisch zugeschickt bekommt, ist doch etwas zu einfach. Daraus gar den Schluss zu ziehen, dass die Teilnahme nichts bringe, ist schlichtweg falsch. Hier sei nur beispielhaft an die Arbeiten von Jahnke erinnert (deren Richtung in etwa die selbe ist wie die Befragung von Frau Pfirrmann). Wenn man Einblick in die Ergebnisse haben will, muss man eben selbst aktiv werden.
Horizonzero hat geschrieben:Anfrage wegen solcher Arbeiten erhalten wir über die mailadresse öfters, nicht jede scheint uns geeignet ungefiltert an die Nutzer weiter zu reichen.
Ich finde es überhaupt nicht schön (sehr milde ausgedrückt), dass ihr entscheidet, an welcher Befragung die GLF'ler teilnehmen dürfen und an welcher nicht. Ich bitte euch, eure Mitmenschen selbst darüber entscheiden zu lassen.
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.

Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
Benutzeravatar
Horizonzero
Beiträge: 14055
Registriert: 29.01.2009, 18:08
AoA: ab 8 aufwärts
Wohnort: Horizonzero@safe-mail.net

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Horizonzero »

..dass man die Ergebnisse nicht automatisch zugeschickt bekommt,
Es geht doch nicht um einen Automatismus, sondern darum was zb im Mailverkehrt zugesichert wurde, und letztlich daraus wurde.

natürlich ist das schade das sich meine Sichtweise eher negativ getrübt hat - ist ja auch nicht so das die sich nicht durch positive Erfahrungen ändern liesse - nur gibt es diese positiven Erfahren bisher leider nicht. Mein Eindruck ist das die Studenten die diesen Studiengang machen schlichtweg an einen Punkt angelangen an dem sie sich mit uns auseinander setzen müßen, aber sobald sie Ihre Scheine haben sich nicht mehr an ihre Zusagen gebunden fühlen.
TeleGuard-ID: ZQV9DB8VV
Gelöscht_10
Beiträge: 2743
Registriert: 17.09.2009, 21:06
Wohnort: kevin.c@safe-mail.net

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Gelöscht_10 »

Nur, weil man eine Master- oder Bachelorarbeit über Pädophilie macht, heißt das ja nicht gleich, dass man sein ganzes Leben dann nur dem Thema widmen muss. Und die Erfolge gab es durchaus - Jahnke hatte ich bereits angesprochen, oder z.B. Vogt.
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.

Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
Benutzeravatar
Horizonzero
Beiträge: 14055
Registriert: 29.01.2009, 18:08
AoA: ab 8 aufwärts
Wohnort: Horizonzero@safe-mail.net

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Horizonzero »

Behauptet doch auch keiner. Wenn man uns dafür das wir auf die Fragen eingehen verspricht die Ergebniss mitzuteilen, und das in bisher keinem Fall geschehen ist- halte ich für meinen Teil für für Verarsche- und sowas mag icht nicht.
TeleGuard-ID: ZQV9DB8VV
Gelöscht_10
Beiträge: 2743
Registriert: 17.09.2009, 21:06
Wohnort: kevin.c@safe-mail.net

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Gelöscht_10 »

Das kannst Du eben nunmal nicht erwarten. Was ist denn daran so schwer, nach einer gewissen Zeit selbst mal nachzufragen?
Gib mir den Grund, dass es Dich zu Lieben lohnt,
Dich anzuseh'n, Deine Schönheit zu versteh'n.
Gib mir den Grund, dass es sich zu leben lohnt,
in Deiner Welt, die mir ganz und gar gefällt.

Ich sehne mich doch nur nach Dir,
nach Deiner Welt im Jetzt und Hier.
Benutzeravatar
Forbidden Love
Beiträge: 825
Registriert: 15.10.2008, 19:39
Wohnort: forbidden@freakmail.de
Kontaktdaten:

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Forbidden Love »

kimberly hat geschrieben:Das kannst Du eben nunmal nicht erwarten. Was ist denn daran so schwer, nach einer gewissen Zeit selbst mal nachzufragen?
Wenn das zugesagt wurde, kann man dies sehr wohl erwarten. Meine Meinung.
Ich habe mich da auch schon mal aktiv eingebracht und bei der Erstellung eines
Fragenkatalogs unterstützt. Es gab in dem Fall sogar telefonischen Kontakt. Das
versprochene Ergebnis blieb aus.
Das "nach einer gewissen Zeit selber einmal nachfragen" scheiterte daran, das
auf Mails nicht geantwortet wurde und die Telefonnummer nicht mehr erreichbar
war.
Ich denke Studenten müssen irgendwelche Arbeiten abliefern. Für diese werden
die Teilnehmer der Umfragen "missbraucht". Jeder kann an solchen Umfragen
teilnehmen wie er mag. Ich persönlich investiere da keine Zeit mehr.

Gruß

Forbidden Love
Benutzeravatar
Khenu Baal
Beiträge: 4704
Registriert: 16.10.2008, 12:31
Wohnort: Sachsen-Anhalt

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Khenu Baal »

Forbidden Love hat geschrieben:Ich persönlich investiere da keine Zeit mehr.
Ich denke, "kimberly" geht es eher um die in grauenhaftem Deutsch verfaßten und mit hirnrissigen Fragestellungen ausgestatteten Anfragen, die auch meiner Meinung nach völlig zu Recht niemandem hier zugemutet werden sollten. Ein Minimum an erkennbarer Ernsthaftigkeit ist keine unüberwindbare Hürde als Voraussetzung, der Bitte um Veröffentlichung im GLF zu entsprechen.
"Du sagst, Du willst die Welt nicht ändern
Dann tun's eben and're für Dich"


Rio Reiser - "Wann"
Benutzeravatar
Horizonzero
Beiträge: 14055
Registriert: 29.01.2009, 18:08
AoA: ab 8 aufwärts
Wohnort: Horizonzero@safe-mail.net

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Horizonzero »

kimberly hat geschrieben:Das kannst Du eben nunmal nicht erwarten. Was ist denn daran so schwer, nach einer gewissen Zeit selbst mal nachzufragen?

Die Kollegen haben es ja auch schon angedeutet - natürlich haben wir nachgefragt (auch ich wo ich mit einem Studenten Mailkontakt hatte). Es muß aber etwas konzeptionelles sein, denn ich glaube auch nicht das alle Studenten verlogen sind oder höflich ausgedrückt vergesslich, ich könnte mir vorstellen das ihnen zb. untersagt wird ihre Arbeiten herzugeben.

Auf die Fragen einzugehen heißt auch sich ein Stück weit seelisch auszuziehen, es kostet Zeit- und es kommt einfach nichts zurück- das ist es einfach nicht wert. Und da ich mir sicher bin das hier auch von den Leuten mitgelesen wird: es ist frustriend und enttäuschend was da getrieben wird.
TeleGuard-ID: ZQV9DB8VV
Benutzeravatar
Sakura
Beiträge: 5805
Registriert: 07.10.2008, 12:18
AoA: nicht definiert
Wohnort: In der Stadt mit den zahlreichsten süßesten und zugänglichsten Mädchen

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Sakura »

Die vergessen eben meistens, dass sie souveräne Bürger befragen und keine Psychokrüppel, denen man nur etwas Aufmerksamkeit "schenken" muss um sie durch den Reifen springen zu lassen.

Diese herablassende Attitüde ist fast allen solchen Umfragen, Untersuchungen, Master-, Bachelor-, Doktor- und Ermittlungsarbeiten gemeinsam.
"Destiny is always revised. Anytime, everywhere." (Siddhartha)
Benutzeravatar
medic
Beiträge: 541
Registriert: 30.01.2014, 23:45
AoA: wenn's schön is
Wohnort: Das Moor

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von medic »

Würde sagen, dass es häufig Zuarbeiten sind. Und manchmal ist es der Einstieg in einen ganz unbekannten Bereich, der nicht wirklich so unbekannt ist. Aber was erwarten man eigentlich von einem Fragebogen? Hypothese wird bestätigt oder verworfen. Einmal Papierkorb, neuer Fragebogen. 9 von 10 Teilnehmer fühlen sich von der Gesellschaft diskriminiert. Wie sehen sie sich selbst, wie geht uns denn heute? Sind sie heute schon auf Toilette gewesen?

Ich mag solche Untersuchungen eigentlich schon, nur frag ich mich auch welchem Zweck sie eigentlich dienen sollen. Kann man z.B. von solchen Meinungsumfragen einen Kenntnisgewinn ableiten? Ich befürchte, für einige Menschen könnte das so sein und für diese würden sich Welten auftun, oder auch nicht. Alternativ könnte man auch einfach hier lesen und mitschreiben. Und dann frag ich mich auch, was bringt es, wenn ich der Zippe ihre Fragen beantworte? Wo ich mir ausmalen kann, dass es doch eher nur für die Papierablage ist. Wie oft müssen eigentlich irgendwelche Artisten immer wieder die selben Fragen stellen? Solche die sich im Grunde doch selbst beantworten, wenn man dieses viel geforderte Einfühlen beherrscht und ein Mindestmaß an emotionaler Intelligenz besitzt. Man könnte eigentlich selber drauf kommen.

Was ich im Gegensatz dazu spannend aber auch gleichzeitig beängstigend finde, ist z.B. dass man Menschen in den MRT schieben kann und anhand der Ergebnisse vermuten, ob sie evl. erregt sind. Was dabei aber blöd ist, ist das es auf der persönlichen Behauptung der Menschen fußt sie seinen entweder Pädo oder eben nicht. Und evl. gibt es tatsächlich diese Klasseneinteilung gar nicht, sondern ist nur eine akzeptable Annäherung an die wahren Begebenheiten.

Wenn es aber am Ende doch nur darum geht, ob zu viel lieben, zu viel kuscheln und nackte Bilder OK sind, dann kann man sich den ganzen Quatsch ja eigentlich auch sparen.
Benutzeravatar
Smaragd aus Oz
Beiträge: 12755
Registriert: 09.05.2009, 10:34
Kontaktdaten:

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von Smaragd aus Oz »

[color=#FF00FF]Sakura[/color] hat geschrieben:Diese herablassende Attitüde ist fast allen solchen Umfragen, Untersuchungen, Master-, Bachelor-, Doktor- und Ermittlungsarbeiten gemeinsam.
Das ist auch mein Eindruck von den meisten Anschreiben wegen Umfragen.


An diesem Fragebogen habe ich trotz meiner Skepsis über solche Veranstaltungen übrigens teilgenommen. Ob diese Entscheidung darauf beruhte, dass ich mir von dieser Umfrage mehr als von anderen verspreche :D , oder darauf, dass hier die Uni Amsterdam involviert ist und ich beim Gedanken an niederländische Mädchen eine Zwangserrektion bekomme :oops: , bleibt mein Geheimnis. :P
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
Benutzeravatar
medic
Beiträge: 541
Registriert: 30.01.2014, 23:45
AoA: wenn's schön is
Wohnort: Das Moor

Re: Umfrage für Masterarbeit Uni Amsterdam

Beitrag von medic »

1 Wie haben Sie reagiert, als Ihnen klar wurde, dass Sie pädophile/hebephile Neigungen haben?

Mit Widerstand gegen die Gesellschaft die meine Empfindungen als falsch ansieht. Kurz reaktant. Es ist so als wenn sie einen roten und einen grünen Apfel sehen. Und sie genau wissen, dass es einen roten und einen grünen Apfel gibt. Aber alle um sie herum ihnen ständig sagen, beide Äpfel seien gleich. Die Wahrnehmung, dass es beide Äpfel gibt, kommt aus dem Inneren. Die Aussage, dass es keinen Unterschied gibt von Außen. Das persönliche Empfinden wird als Halluzination abgewertet und sogar als krank eingestuft. Der Wahrnehmungsabgleich wird torpediert. Die Folge ist ein Konflikt von Außen- und Innenwahrnehmung. Für ein stabiles Weltverständnis ist allerdings eine wie auch immer geartete Auflösung dieses Konflikts nötig, um sich in der Welt orientieren zu können und um Vorhersehbarkeit bzw. Konsistenz zu erreichen. Schwarz sollte schwarz und weiß sollte weiß bleiben. Deshalb neigt der Mensch zu Vereinfachung, die möglichst selten neu bewertet werden muss, denn dafür bleibt im Zweifel kaum bis keine Zeit.

2 Wie sehr beeinflussen Ihre sexuellen Vorlieben Ihren Alltag?

Die Vorlieben wirken sich vor allem auf die Aufmerksamkeitssteuerung aus. Die Aufmerksamkeit richtet sich nach dem aktuell notwendigen bzw. den als äußerst wichtig und bedeutsam bewerteten Bedürfnissen. Ebenso wirkt es auf das Bedrohungspotential durch die Umwelt. Denn wenn die Welt einem eins immer wieder mitteilt, dann das man besser tot wäre. Und die Androhung sein Leben zu verlieren, ist doch sehr bedeutend, solange der Überlebenswille ungebrochen ist. In der Folge führt dies für mich zu einer Art Schattendasein bzw. zu einem aufgezwungenem Doppelleben. Es ist eine notwendige Konsequenz. Und in der Folge können auch als alltäglich betrachtete Bedürfnisse vollkommen in den Hintergrund geraten und die Lebensführung auf allen Ebenen maßgeblich beeinflussen. So wird die Auflösung eines Bewusstseinskonfliktes wichtiger als Essen, Trinken und Schlafen. Was nachvollziehbar neue Probleme schafft.


3 Als was betrachten Sie Ihre sexuelle Präferenz?
(Mehrfachnennungen sind möglich)
[ ] Psychische Störung
[ ] Sexuelle Orientierung
[x] Sonstiges [Freier Text]

Ich betrachte die (meine) sexuelle Präferenz als Bindungssystem, dass primär auf geprägten positiven Erfahrungsinhalten der Frühkindheit und erarbeiteten Überzeugungen basiert. Ebenso wie auf negative Prägungen, welche das Selbstschutzverhalten auslösen. Unabhängig von homopädophilen Klassensystemen oder Tannerskalen, auch wenn diese annähernd funktionell erscheinen, aber in der Gesamtsicht auf die sexuelle Attraktion scheitern. Denn eins ist sicher, Schön ist relativ oder besser subjektive Wahrnehmung. Frau ist nicht gleich Frau und Mann ist nicht gleich Mann. Wenn man Schönheit auf einen hormonell bedingten Duftmarker reduzieren könnte, wäre das sicher schön einfach und vor allem hätte man ihn wahrscheinlich schon entdeckt. Genauso wie den ewig gesuchten Jungbrunnen. Hier die Frage: Warum sucht man eigentlich nach ewiger Jugend, wenn es doch so verwerflich ist? Vielleicht sollte man diesen geheimnisvollen Marker in den Augen suchen.
Ich bestreite damit nicht nur eine pädophile Ausrichtung, sondern auch die homosexuelle Orientierung und ebenso eine transsexuelle Geschlechtsidentifikation, außer jemand kann entsprechende und vor allem allumfassende Erklärungsansätze liefern und diese belegen. Eine wesentliche Problematik sehe ich nämlich in der jeweils abgekapselten Betrachtung von Teilaspekten der Gesamtthematik. Ebenfalls stellt sich hier die Frage nach Heilungsbedarf und wenn gewünscht, in welchem Rahmen diese überhaupt stattfinden kann. Denn eins ist für mich klar, die Menschen in für sie vorgepasste Hutschachteln pressen, geht gar nicht.

4 Wie stehen Sie selbst zu Ihren sexuellen Vorlieben?

Ich betrachte es als Erweiterung meiner Wahrnehmung. Dinge zu sehen die andere offenbar nicht sehen können oder wollen. Sogar als einen für das Überleben bedeutenden Aspekt. Ich empfinde es also als einen Zugewinn, der mir permanent als schlechtes bzw. deviantes Verhalten vorgehalten wird.

5 Fühlen Sie sich durch Ihre sexuelle Präferenz anderen gegenüber benachteiligt? Falls ja, auf welche Weise?

Nein, als Mensch nicht. Eher im Gegenteil.

6 Fühlen Sie sich auf Grund Ihrer sexuellen Vorlieben von anderen diskriminiert? Falls ja, wie äußert sich dies?

Ja, wie bereits erwähnt, steht immer die Androhung im Raum, entweder das soziale Leben oder sogar das physische Leben zu verlieren. Und ob es nach dem Tod weiter geht, steht in den Sternen.

7 Fühlen Sie sich auch in Situationen diskriminiert, in denen niemand um Sie herum von ihren sexuellen Vorlieben weiß?

Ja, in der Regel durch unbedachte Äußerungen. Eben die Gewaltandrohungen usw. die zu einer passiven Bedrohung führen.

8 Welche Meinungen zu Pädophilie sind Ihnen aus Ihrem Bekanntenkreis bekannt?

Häufig nur negative. Zumeist aber völlig willkürliche Definitionen, die auch stark von einander Abweichen können gepaart mit Vorurteilen.

9 Haben Sie sich vor Angehörigen oder Freunden geoutet? Falls ja, welche Erfahrung haben Sie mit damit gemacht?

Ja, in dem Fall war es so, dass es angezweifelt wurde. Erst mit Nachdruck und der Nachfrage, ob man es denn nicht gemerkt hätte bzw. es geahnt hat, wurde die Situation als tatsächlich akzeptiert und führte zum sofortigen Gesprächsabbruch. Bisher kam es zu keinem weiteren Gespräch mit der Thematik. Aber doppeldeutige Situationen erscheinen angespannter zu verlaufen.
Ansonsten stehen die Vermutungen auf Basis meiner Verhaltensweisen und Aussagen für mich immer fühlbar im Raum. Das betrifft Familie wie Bekannte. Das zeigt sich in bestimmten Situationen und der Ausdrucksweise der Beteiligten, die dann auch zwanghaft zurückhaltender werden.

10 Welche Reaktionen erwarte(t)en Sie im Falle eines Outings?

Bei nahestehenden Personen relativierendes abwehrendes Verhalten und bei fremden Feindseligkeit bis hin zu Gewaltandrohungen und gewalttätigen Auseinandersetzungen.

11 Wie steht Ihrer Ansicht nach die Öffentlichkeit zu Pädophilie/Hebephilie?

In der Gesellschaft scheint allgemein die Meinung vorzuherrschen, dass ein deutlicher Altersunterschied sowie das sexuelle Interesse an Personen (Kinder/Jugendliche unter 18 bzw. 21 Jahren) Pädophilie ausmacht. Und dies grundsätzlich abzulehnen sei. Der Begriff Hebephilie ist praktisch unbekannt. Es gibt keine einheitliche Definition, wie groß der Altersunterschied sein darf, weshalb man auch sehr gut aneinander vorbeireden kann ohne es zu merken. Je jünger eine Person ist desto geringer scheint der akzeptierte Altersunterschied zu sein. Ebenfalls scheint es als allgemeine Normalität empfunden zu werden, dass wenn, der weibliche Partner ein zwei Jahre jünger ist. Später ab ungefähr 35 Jahren wird dann sogar bis zu zehn Jahren Unterschied relativiert. Zu dem erscheint mir der Kenntnisstand über die aktuelle (und seit Jahrhunderten unveränderte) Gesetzeslage 176 als mangelhaft selbst bei selbst bezeichnend (toleranten) gebildeten Menschen. Die allgemeinen und selbstgeschaffenen (anarchistischen) Regeln für sexuelle Kontakte erinnern hierbei mehr an Fingerzählen mit einer Hand.

12 Auf welchem Wege erfahren Sie diese öffentliche Meinung? (Presse, Aussagen öffentlicher Personen, Medien etc.)

Aus digitalen Medien, der Presse, sozialen Räumen (teils anonym) im Internet und vom aktiven sozialen Umfeld.

13 Inwiefern glauben Sie hat sich die öffentliche Meinung zu Pädophilie/Hebephilie innerhalb der letzten Jahrzehnte geändert?

Es findet derzeit eine aktive Definitionsfindung parallel zur Pressemeinung innerhalb der digitalen Medien statt. Dies wird ermöglicht durch die neuen teils anonymen Kommunikationswege die freies Äußern der Gedanken vereinfacht. Es findet auch verstärkt bei Jüngeren über diese Kanäle ein direkter Informationsaustausch statt. Zuvor war es schwer überhaupt eine Namen für die Gefühle zu finden, wenn man nicht zufällig mal davon gehört hat. Die Thematik war zumindest in meiner Vergangenheit Tabu und wurde besten Falls kurz und knapp abgehandelt. Jeder war mit seinen Gefühlen sich selbst überlassen und der Welt ausgeliefert.

14 Glauben Sie, dass es eine Zeit in Deutschland gegeben hat, in der es einfacher war, pädophile/hebephile Vorlieben zu haben? Wenn ja, wann/warum?

Nein, meiner Meinung nach war es immer gleich einfach bzw. schwer. Die neue Sicht auf die große weite Welt ändert nichts daran, dass das Leben direkt vor der eigenen Haustür stattfindet. Es wird und wurde allgemein wohl genauso wenig darüber gesprochen wie immer. Ich bin allerdings noch recht jung für heutige Verhältnisse. Von daher kann ich mir nur schwer eine Meinung darüber bilden, die über mediale Berichterstattung hinaus geht.

15 Was halten Sie von dem, im November 2014 in Kraft getretenen, verschärften Gesetz zum Sexualstrafrecht? (§ 201a ‘Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen’)

Teilweise nachvollziehbar bzgl. der zu schützenden Intimsphäre. Allerdings zeigt sich eine Tendenz bzw. zunehmende Forderungen in Richtung Zensur nackter Körper von Kindern und Jugendlichen in jeder Art von Darstellung. Wobei die Motivation für eine zunehmende Verschärfung, die Gedanken des Betrachters sind und nicht die Darstellung selbst. Jede Darstellung wird durch die Zensur automatisch sexualisiert. Selbst Zeichnungen und Skulpturen scheinen nicht sicher davor zu sein. Ich empfinde diese Entwicklung als befremdlich und als gefährlich ausschlagendes Pendel in die falsche Richtung, dass unweigerlich gemäß Gravitationsgesetz den Weg zurück in die andere Richtung einschlagen muss. So erschafft man ein großes okkultes Mysterium "nacktes Kind". Eine verbotene Frucht im Garten Eden. Oder mit anderen Worten: "Nackte Kinder sind Porno."
Bevor ich das abschicke, könnt ihr ja mal quer lesen. So jetzt erstmal ein Bier. Das hab ich mir verdient. Das artet ja in Arbeit aus.
Antworten