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Kampagne
Verfasst: 08.03.2015, 13:56
von Madicken
Eine skandinavische Kinderschutzorganisation rief in den Medien jetzt dazu auf, das Tabu des massenhaften sexuellen Kindesmissbrauchs zu brechen und endlich offensiv darüber zu reden/nachzufragen und somit die Aufklärungsqoute zu erhöhen.
Eine "Studie" hätte ergeben, daß 50% (!) der Bevölkerung persönlich ein oder gar mehrere diesbezügliche(s) "Opfer" kennen würden.
Das "Tabu" bestände darin, daß Erwachsene (Kinder ja sowieso) sich nicht trauen würden, dieses heikle Thema anzusprechen.
Fällt jemanden was auf?
Re: Kampagne
Verfasst: 08.03.2015, 14:56
von Smaragd aus Oz
[color=#804080]Madicken[/color] hat geschrieben:das Tabu des massenhaften sexuellen Kindesmissbrauchs
endlich offensiv darüber zu reden
Ja, ich habe heute noch keinen Presseartikel gefunden, der über Missbrauch schreibt. Das ist wirklich zu wenig.
Und schreibt endlich mal offensiver, liebe Presse. Nicht so zögerlich, zaghaft und vorurteilsfrei wie im Falle Edathy. Nein, nein.
Re: Kampagne
Verfasst: 08.03.2015, 14:59
von Mitleser
Ja, das ist eine Sache, die mich auch immer verwundert. Gefühlt jeder zweite, den man kennt, kennt angeblich jemanden, der als Kind missbraucht wurde. Nun mag das "Kleine Welt"-Phänomen ja dazu führen, dass wir - über ein paar Ecken - alle die gleichen Leute kennen, aber wenn angeblich doch nie jemand darüber spricht, woher wissen das ansonsten so viele? Gehen wir mal davon aus, dass so eine Sache nur dem engsten Freund oder Partner erzählt wird, also nur einer anderen Person, dann müssten grob geschätzt ja irgendwie auch 50% der Bevölkerung von sexuellem Missbrauch im Kindesalter betroffen sein.
Ist das wirklich so? Oder kommt das nur daher, weil heutzutage auch noch die kleinste Nichtigkeit als sexueller Missbrauch gewertet wird, weil das Thema in den Medien immer und immer wieder hochkocht? Sei es nun der ungewollte Kuss von Oma Erna, das unbedachte Durch-die-Haare-Wuscheln von Onkel Alfred, oder das allzu stürmische erste Date im Teenageralter, bei dem die Hände schneller unter Hemd und Hose gingen, als es einem - im nachhinein betrachtet - lieb war. Dumm nur, dass solche "Studien" immer dubios und ungenau bleiben, anstatt endlich einmal Fakten zu liefern.
Re: Kampagne
Verfasst: 08.03.2015, 15:15
von Jonny
Ich habe auch schon Opfer gesehn.
Re: Kampagne
Verfasst: 08.03.2015, 18:06
von Robertus
Also, dass das Thema nicht offensiv behandelt wird, stimmt de Facto nicht. Richtig ist tatsächlich, dass das Thema falsch behandelt wird! Aufklärung zu sexuellen Missbrauch überlässt unsere Gesellschaft der Klatschpresse:
Unschuldige werden dämonisiert. Mädchen werden eingeredet, sie seinen Opfern, ohne dass es ihnen vorher bewusst war. Psychisch kranke Irre bekommen falsche Diagnosen, und werden öffentlich als Pädophiele dargestellt, ohne dass sie welche sind. Und was ist das Ergebnis?
1. Ein völlig undifferenziertes öffentliches Bild auf eine sexuelle Minderheit.
2. Hexenjagt auf Unschuldige.
3. Traumatisierung und paranoisierung einer ganzen Gesellschaft.
Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, würde mal eine seriöse Aufklärungskampagne stattfinden?!
Re: Kampagne
Verfasst: 08.03.2015, 23:52
von Khenu Baal
Madicken hat geschrieben:Eine skandinavische Kinderschutzorganisation rief in den Medien jetzt dazu auf, das Tabu des massenhaften sexuellen Kindesmissbrauchs zu brechen und endlich offensiv darüber zu reden/nachzufragen und somit die Aufklärungsqoute zu erhöhen.
Gott sei Dank kümmert sich endlich mal jemand darum! Daß ich das noch erleben darf, läßt mich in tiefer Dankbarkeit spontan niederknien *schluchz*, oh Wunder oh Wunder...