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Ich frage mich, wie man bei heftigsten Äußerungen gegen Pädophile noch normal reagieren kann. Ist es möglich, seine Menschlichkeit bei so vielen unmenschlichen Äußerungen gegen einen wahren zu können?

Berechtigte Frage, und wer sich hier im Forum aufmerksam umschaut wird feststellen das viele Pädophile an dem künstlichen Bild das durch Medien und Gesellschaft über Pädophile verbreitet wird hadern, gerade auch in jüngeren Jahren möchte man nicht zu "denen" gehören und merkt das es aber nun mal so ist.
Es ist ein Kampf den man in sich ausfechten muß, ob man nun dagegen anpoltert, oder versucht mit den Anfeindungen abgeklärter umzugehen.
Ich für meinen Teil versuche immer mir meine Menschlichkeit zu wahren.
Zumal da ja durchaus die Facette reinspielt das Gesellschaft unsereinen für Monster hält- und somit bereits vor einer inhaltlichen Auseinandersetzung uns die Menschlichkeit abgesprochen ist.

Horizonzero hat geschrieben: Ich für meinen Teil versuche immer mir meine Menschlichkeit zu wahren.

Das versuche ich auch. Das Problem dabei ist: Langsam fällt mir das immer schwerer und ich kann kaum noch bewusst dagegen ansteuern und stelle meine gesamte Moral in Frage. Sehr ambivalent wie ich zu Sex mit Kindern stehe- im Grunde weiß ich es nichtmal.
Bei der Frage der Menschlichkeit ist das bei mir ebenso ambivalent. Ich frage mich langsam ob es sinnvoll ist, weniger menschlich zu reagieren und sich nicht alles gefallen zu lassen, weil irgendwo eine Grenze überschritten ist und das ohne Verdeutlichung immer weiter getrieben wird.

Was ich sagen will ist: Ist es moralisch vertretbar, über seine eigenen moralischen Grenzen zu gehen, damit überhaupt die Möglichkeit besteht, dass sich an dem gesellschaftlichen Bild des Monsters etwas ändert? Tut man nichts und ist immer menschlich ist man der Dumme und wird es bleiben. Ich frage mich, in wie weit kann man es hinnehmen, dass andere oder man selbst grundlos drangsaliert wird und das immer weitere Kreise zieht? Ist es ethisch vertretbar menschlich zu bleiben, nicht zu handeln und Grausamkeiten ungestraft und damit wiederholbar zuzulassen?
Tut mir leid ich habe keine klare Meinung.

Horizonzero hat geschrieben: Es ist ein Kampf den man in sich ausfechten muß, ob man nun dagegen anpoltert, oder versucht mit den Anfeindungen abgeklärter umzugehen.

Mir stellt sich aber die Frage: Warum kämpft man gegen sich selbst an und ist das überhaupt sinnvoll? Im ersten Moment ja, da erwachsen, gut erzogen usw.
Aber die Gefühle gegen die man ankämpft sind ja nicht grundlos und haben ihre Berechtigung. Die Frage ist nur, in welchem Maß haben sie dies. Ist es notwendig sich zu wehren, bevor die IST-Situation schlimmer wird- da bin ich am hadern. Denn ich denke wird haben eine Entwicklung in Medien, Politik und Justiz, die immer heftiger wird.

Gast hat geschrieben:...frage mich, wie man bei heftigsten Äußerungen gegen Pädophile noch normal reagieren kann. Ist es möglich, seine Menschlichkeit bei so vielen unmenschlichen Äußerungen gegen einen wahren zu können?

"Der Not ist jede Lust entsprossen / Und unter Schmerzen nur gedeiht
Das Liebste, was mein Herz genossen: / Der holde Reiz der Menschlichkeit."

(Johann Christian Friedrich Hölderlin)


"Jeder Mensch hat seinen wunden Punkt und das erst macht ihn menschlich."

(Oscar Wilde)

Madicken hat geschrieben: "Jeder Mensch hat seinen wunden Punkt und das erst macht ihn menschlich."

(Oscar Wilde)

Danke das macht mir mein eigenes Denken erst wieder bewusst. Ich war wieder nicht ehrlich zu mir selbst.
Bei mir wurde ein wunder Punkt gestriffen und ich wollte fragen, ob es gerechtfertigt sei, Gegenreaktion xy auszulösen, um die Ansichten gegen Pädophile nicht noch negativer werden zu lassen. Sozusagen ein Exempel statuieren aus "edlen Motiven". Aber im Grunde und wenn ich ehrlich bin wollte ich nur von meinen Wunden ablenken und andere dafür "bluten" lassen.

Denn im Grunde hat Hori vollkommen Recht: Andere entmenschlichen einen Pädophilen, bevor sie ihn kennen, können dadurch nichts von ihm wissen. Das erleichtert ihr Gewissen wenn sie dessen Menschlichkeit verdrängen, aber das selbe zu tun, wäre genauso schlimm.

Und letzten Endes kommt es darauf an, wie es einem selbst geht und das ist leider davon abhängig, was man anderen tut.

Gast hat geschrieben:Ist es möglich, seine Menschlichkeit bei so vielen unmenschlichen Äußerungen gegen einen wahren zu können?

Möglich ist es. Ja. Jeder muss damit unterschiedlich klar kommen. Ich persönlich habe aber Mühe damit. Es kommt mir so vor, als werde ich immer zurückgezogener, verhasster, egoistischer und trauriger je länger ich lebe. Inzwischen ist es mir völlig egal was mit den Menschen um mich herum passiert. Vor mir aus können die alle sterben.

YoungLover hat geschrieben:Vor mir aus können die alle sterben.

Alle ?

YoungLover hat geschrieben:Es kommt mir so vor, als werde ich immer zurückgezogener, verhasster, egoistischer und trauriger je länger ich lebe.

Geht mir ähnlich. Ich verliere langsam meine Menschlichkeit.
Vor allem bei so viel grundlosem Hass der kommt, ohne dass sie einen kennen.

Durch den "sich zurückziehen" Effekt wird das Aufbauen von Hass doch zusätzlich genährt, Und da Mensch nun mal quasie ein "Herdentier" ist, widerspricht das sich absondern zusätzlich der eigenen Menschlichkeit- ergo, der falsche Weg.

Bei mir ist es genau andersherum: Je weiter ich gewzungen bin mich einzugliedern, desto weniger kann ich meine Aggressionen kontrollieren. Ohne Zeit für mich selbst hat die Herde ein Problem. Un je mehr die Herde ein Problem bekommt, desto fester bin ich eingebunden...

Horizonzero ich habe Dich noch nie abfällig schreiben sehen. Wie schaffst Du es, immer freundlich zu bleiben?

Öhm - dazu fällt mir grad nix ein

Heute gilt jeder Kinderlieber Mann als Pädophil bzw Kinderschänder ! Gronkh hat ein Video zu dem Thema gemacht !

Franklin Clinton hat geschrieben:Heute gilt jeder Kinderlieber Mann als Pädophil bzw Kinderschänder ! Gronkh hat ein Video zu dem Thema gemacht !

Sach mal Videotiel an, bitte keine Links. Ich habe keine Lust über 1000 Minecraftfolgen zu gucken.