GLF

kafka hat geschrieben:Liebe ist ein soziales Konstrukt.

Ja und ? Was will uns der Systemtheoretiker damit sagen ???
Das es sie nicht gibt ? Man(n) sie nicht überbewerten soll ?

Ist denn nicht - fast so gut wie - jeder zwischenmenschliche und mentalisierte Affekt letztendlich ein "soziales Konstrukt" ?


(Auch unser Gehirn ist ein soziales Konstrukt.
Siehe : Gerald Hüther, "Was wir sind und was wir sein könnten")


Was ist "die Liebe" für Euch ?

Liebe ist ein "Quale" nach Charles S. Peirce.* Die Frage, was Liebe ist, lässt sich somit vielleicht gar nicht beantworten, höchstens mit einem augustinischen "Si nemo ex me quaerat, scio. Si quaerenti explicare velim, nescio." (Wenn mich niemand fragt, dann weiß ich es. Wenn ich es dem Fragenden erklären will, dann weiß ich es nicht).




*http://de.wikipedia.org/wiki/Qualia

Madicken hat geschrieben:
Ist denn nicht - fast so gut wie - jeder zwischenmenschliche und mentalisierte Affekt letztendlich ein "soziales Konstrukt" ?

Ja.

Madicken hat geschrieben:Was will uns der Systemtheoretiker damit sagen ???

Die Aussage war so allgemein, dass keine Aussagekraft bestand -> er wollte nichts sagen, nur Worte produzieren.

Madicken hat geschrieben:Was ist "die Liebe" für Euch ?

Ein stark positives Gesamtgefühl gegenüber einer oder mehreren Personen.

Darüber, was Liebe ist, haben sich schon lange vor uns gescheite Leute den Kopf zerbrochen.

www.google.at/search?q=liebe+ist+...&hl ... 894#imgrc=_

Ich würde Liebe als tiefgehendes, von Herzen kommendes Gefühl inniger Verbundenheit und Zuneigung zu einem anderen Menschen definieren.

Interessant mag in diesem Zusammenhang auch sein, dass es im Altgriechischen 4 verschiedene Worte für "Liebe" gab, jedes mit einer eigenen Bedeutungsschattierung.

Das eine beschreibt die erotische Liebe (zumeist zwischen Mann und Frau - bei Homos auch zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau, und bei Pädos zwischen Erwachsenen und Kind). Diese Liebe steht meist, aber keineswegs immer mit dem Austausch von Zärtlichkeiten und sexuellen Handlungen in Verbindung.

Das zweite beschreibt die Liebe innerhalb einer Familiengemeinschaft (also z.B. zwischen Eltern und Kinder, oder zwischen Geschwistern)

Das dritte wäre wohl am ehesten mit inniger Freundschaft zu übersetzen (manchmal trifft man auf einen Freund, mit dem man sich sehr verbunden fühlt, ohne jedoch erotische Gefühle für ihn zu haben - so eine Art Seelenverwandtschaft)

Und das vierte ist die grundsätzliche Liebe, z.B. Nächstenliebe, Feindesliebe o.ä. (nach dem Motto: "Was Du nichtwillst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu" oder "Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst!")

Man sieht daran schon, dass Liebe ein sehr vielschichtiges Wort ist, das man wohl kaum mit einem einizgen Satz definieren kann.

Tamaras-Boyfriend hat geschrieben: Man sieht daran schon, dass Liebe ein sehr vielschichtiges Wort ist, das man wohl kaum mit einem einizgen Satz definieren kann.

Liebe ist kein definiertes Wort. Im Wörterbuch steht es nicht. Dementsprechend vielschichtig sind Meinungen und Definitionen dazu.

Tamaras-Boyfriend hat geschrieben: Ich würde Liebe als tiefgehendes, von Herzen kommendes Gefühl inniger Verbundenheit und Zuneigung zu einem anderen Menschen definieren.

Gefühle sitzen zentral im Herzen und nicht im Kopf. Liebe ist also "ein" Gefühl, das mit positiven Worten ergänzt wird.
Seien diese z.B.: Zuneigung, Verbundenheit, Vertrauen, Begehren, Schönheit, Zusammengehörigkeit, Einheit, Füreinander da sein, Ehren usw.

Aus Liebe kann man soziale Konstrukte erbauen. Beispiel Freundschaft als Form von Liebe und damit verbundener Erwartungshaltung.

Wer die Welt mit den Augen der Liebe betrachtet, erkennt erst, wie wertvoll sie ist in all ihrer Schönheit und Vergänglichkeit. Alles Glück ist Liebe (Josef Piepe) –auch im Unglück.

folgende lektüre sei hiermit interessant:

http://www.biopsychiatry.com/lovesero.htm


ich liebe diese schrift, und das solltet ihr gefälligst auch <.<

Verurteilt hat geschrieben: Gefühle sitzen zentral im Herzen und nicht im Kopf.

War jetzt nicht ernst gemeint, oder

Verliebte haben neurotische Züge von Verrückten, der Verstand ist eingeschränkt und man ist blind vor Gefühlen. Heißt Gefühle die sehr stark sind, wie Liebe, vernebeln den Verstand.

Das mit dem Herz war sinnbildlich. Man kann nicht klaren Verstandes sein und gleichzeitig stark lieben. Also muss man Verstand und Gefühle (bildlich Herz) trennen.
Bei Frauen ist das ein wenig anders strukturiert.

Auch nur ein von speziellen Neurotransmittern auf Rezeptorebene generiertes Gefühl. Allerdings recht mächtig

Love is a word of light, written by a hand of light, upon a page of light. (Khalil Gibran)

Waldbär

Liebe = emotionale Abhängigkeit


Das ist die kompakteste und (in gleich mehrfacher Hinsicht) treffendste Definition, die mir bislang untergekommen ist.

Wann immer also jemand schreibt, "der Mann hat die emotionale Abhängigkeit des Mädchens ausgenutzt, um sie zum Sex mit ihm zu bringen", wisst Ihr, was gemeint ist:

Es war Sex aus Liebe.

Liebe gehört mit zu den Grundbegriffen unserer Sprachen und wird vorweg von jungen Menschen stets im positiven, als Beschreibung ihrer Verbindlichkeit genutzt.

Schade das Erwachsene damit nur noch wenig anzufangen wissen.

Hunger, Pipi, Spaß, Mama, Papa… etc..

Cocolinth hat geschrieben:
Wann immer also jemand schreibt, "der Mann hat die emotionale Abhängigkeit des Mädchens ausgenutzt, um sie zum Sex mit ihm zu bringen", wisst Ihr, was gemeint ist:

Auweia. Psychisch gestörte Täter rauben ihren Opfern die Identität, nicht selten die Kleidung und geben ihnen wenig zu Essen. Kommt dann ein bischen Nahrung ist das Opfer dem Täter auf kranke Weise dankbar. "Er muss mich wohl Mögen, sonst würde er mich verhungern lassen".


Liebe ist wie alles im Körper ein chemischer Prozess der in Gang gebracht wird um uns erblinden zu lassen. Nur so ist schöner Sex und evt. ein längeres Zusammenleben und das Kinder groß ziehen überhaupt erst erträglich.

btw:
Hat das Herz erst entschieden kann der Kopf gleich einpacken.
Heißt soviel wie, wenn der Kopf die Chemie in Gang gesetzt hat bringen sachliche Argumente gar nichts mehr. Meist bewirken sie sogar das Gegenteil.

c555c hat geschrieben:Liebe ist wie alles im Körper ein chemischer Prozess der in Gang gebracht wird um uns erblinden zu lassen. Nur so ist schöner Sex (...) überhaupt erst erträglich.

Hä?

Liebe ist wie alles im Körper ein chemischer Prozess der in Gang gebracht wird um uns erblinden zu lassen. Nur so ist schöner Sex und evt. ein längeres Zusammenleben und das Kinder groß ziehen überhaupt erst erträglich.

Wenn (nur) das zutreffen würde, gäbe es keine Liebe bei (und zwischen) ganz jungen und älteren Menschen.
Es muß schon mehr sein.

"Chemische Prozesse" ? . Ist wohl (auch) so. Nur sind wir "Menschen" und keine Reagenzgläser
(so wäre zu hoffen !).

Wie wäre es damit : Liebe ist Sehnsucht. "Erfüllte" Liebe ist Glück.

Im Übrigen gibt es "schönen Sex" auch ohne Liebe.
Es soll sogar Liebe ohne Sex geben.