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Slaani
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Slaani »

Diese blöden Grundschullehrerinnen haben einen gern ma an den Ohren gezogen angeschrien oder am Arm rumgezerrt.
Ein anderer Lehrer inna 5. klasse ist sogar mit erhobener Faust auf mich zugerannt weil ich mich beim Fussball in der Pause das Bein aufgeschürft hatte und deshalb nicht am Weitsprung teilnehmen wollte. (der ging ja immer in so nen sandkasten)

Ich hasse Lehrer ;)
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Horizonzero
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Horizonzero »

Bei mir in der 5. Klasse hat ein Lehrer es sogar gewagt eine Watsche zu erteilen. Ich hab dann
noch gehört das er Besuch vom Vater hatte, ein paar Tage später war der lehrer wieder da, mit
einem ziemlich bunten Auge ..., ob es da juristische Schritte danach gab, weiß ich leider nicht, aber der Lehrer war fortan sehr viel ruhiger - und wir alle fanden es toll :lol: Gruß Rainer

PS: Ich weiß, Grundschule geht bis zur 4. Klasse ... aber das Thema hat mich halt dran erinnert.
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Smaragd aus Oz
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Smaragd aus Oz »

Ich schließe mich den hier vorgetragenen skeptischen Stimmen an.

Bei mir spielen noch zwei Aspekte eine wichtige Rolle:

Das Lehrerbild, das ich - leider?! - habe, setzt ein Über- und Unterordnungsverhältnis zwischen Lehrer und Schülerin voraus.
Dagegen stelle ich mir die Beziehung zu einem Mädchen auf der Ebene der Gleichordnung vor.

Würde ich den Lehrerberuf benutzen, um meine Affinität auszuleben, so stünden sich beide Ordnungen schon gegensätzlich gegenüber und wenn ich nicht in einen unlösbaren Konflikt kommen möchte, müßte ich das eine zu ungunsten des anderen zurücktreten lassen.

Und da ich, wie es hier schon geschrieben wurde, dann nur Lehrer "gelernt" hätte, müßte ich mein Liebesempfinden zurücktreten lassen, wenn ich nicht um den Job gebracht werden will.

Wenn ich aber mein Liebesempfinden für den Lehrerberuf zurücktreten lasse, dann verliere ich ja gerade das, wofür ich den Lehrerberuf ursprünglich gewählt habe.

Zweitens hat der Lehrer nach meinem Lehrerbild die Aufgabe, das Kindliche der Schülerinnen langsam auf den Weg des Erwachsenwerdens zu lenken und das Kindliche in seine Schranken zu weisen.
Ich hingegen sehne mich aber gerade nach dem Kindlichen und möchte meine eigene Erwachsenheit gerne etwas zurückdrängen, um mit dem Mädchen besser in ihrer kindlichen Welt leben zu können.
Somit läge auch hier ein Konflikt vor.

Soziale Kontakte außerhalb dieser - in meinen Augen autoritären - Schulsphäre wie die schon genannten Horte oder ehrenamtlichen Tätigkeiten könnte ich mir schon eher vorstellen.
... Und hab’s Pflücken nicht gemacht.
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Ovid
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Ovid »

Zum einen: Gerade ein negatives Bild der Grundschule sollte einen doch schon ganz klar dazu auffordern den Kindern von morgen eine bessere Schule zu bieten. :)
Und ich sage ja nicht, dass jeder dazu geeignet sein könnte. Sicher ergeben sich da viele Ambivalenzen, denen man als Pädo wohl ausgesetzt ist und welche die eigenen Konfliktauflösungsfähigkeiten stark fordern.
Generell geht es einfach darum Kindern Gutes zu tun. Das muss alles gar nicht mal so autoritär geschehen, wie es sich viele vorstellen. Wer kindermäßig viel aushält und dem Druck standhalten kann, dazu zählen einige Pädos, die brauchen keine übermässige Autorität, wenn sie sich bei Kindern beliebt machen können. "Die Lehrer, die am lautesten schreien, sind die Schwächsten".
Wie gesagt, ich spreche da aus Erfahrung. ;)

Daraus folgt auch ein bisschen die die mahnende Vorsicht:
Soziale Kontakte außerhalb dieser - in meinen Augen autoritären - Schulsphäre wie die schon genannten Horte oder ehrenamtlichen Tätigkeiten könnte ich mir schon eher vorstellen.
Dort wird es nicht viel anders aussehen mit dem geforderten Autoritätsverhalten, obgleich in der Realität man bei kleineren Gruppen oder gar Einzelbetreuungen die Nähe zu einzelnen Kindern wohl schon eher hat, und man dadurch schon mehr eine Rolle als Bezugs- und Vetrauensperson einnimmt, als beim klassischen Grundschullehrer.

Aber jeder sollte da anders gestrickt sein. Jeder wird für sich schon irgendwie merken, was das Richtige für einen ist. ;)
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Sairen
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Sairen »

Mir ging es jetzt eigentlich garnicht um Konflikte mit dem Lehrer.
Sondern um Konflikte zwischen Kindern in Beiseits der Lehrer. Eine richtige Entscheidung da zu treffen ist so etwas von schwer, und meistens handelt man dann doch zu Gunsten seinen Lieblings...

- Also zumindestens ich bin da total aufgeflogen, sowas kenn ich nämlich nicht ;)
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Ovid
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Ovid »

Sairen hat geschrieben:Mir ging es jetzt eigentlich garnicht um Konflikte mit dem Lehrer.
Sondern um Konflikte zwischen Kindern in Beiseits der Lehrer. Eine richtige Entscheidung da zu treffen ist so etwas von schwer, und meistens handelt man dann doch zu Gunsten seinen Lieblings...

- Also zumindestens ich bin da total aufgeflogen, sowas kenn ich nämlich nicht ;)

Oh jaa. Wie gut ich diese Situation kenne. :)
Zum einen darf man ja nicht vergessen, dass solche Situationen schnell Schnee von gestern sind.
Ich merke an mir: Oft tut mir selbst eine Entscheidung länger weh, als das Kind sich um seine gefühlte Ungerechtigkeit überhaupt schert.
Dann versuche ich auch manchmal die Entscheidungen an Kinder zu reflektieren, zum Beispiel mit einem gespielten Rollentausch.

Oft beobachte ich, dass manche Erwachsene ernst und logisch deduktiv versuchen irgendwelche Rechte zu verteilen und ein gerechtes Urteil derart zu fällen, dass beide Parteien etwas dahingehend dazu lernen, dass an beiden ein Fehlverhalten festgestellt wird, dessen Vermeidung in Zukunft dazu führe, dass diese Situation nicht mehr aufkommt. Dann kommt ein mehr oder minder grimmiger Handschlag und eigentlich haben beide danach entweder ihr vorhergehendes Streitinteresse verloren, oder es geht genauso weiter.

Ich dagegen lasse auch oft die Situation bzw. den Streit einfach weiterlaufen und partizipiere als 3. Person. Wenn es ein Spiel ist, dann spiel ich mit. Wenn es ein Gegenstand ist, den beide wollen, dann will ich ihn auch mal haben.
Wenn jemand wütend drauf losargumentiert streue ich hier und da ein paar piksige auflockernde Kommentare ein usw. usf. Ich drehe die Situation und vermindere die Brisanz.

Oft vergleiche ich die Situation auch mit Konflikten von anderen Erwachsenen, ich erzähle den Kindern einfach: "Hey, manche Erwachsene sind sogar noch schlimmer als ihr. x) Zum Beispiel haben einmal zwei Erwachsene......" Und da muss jeder zugeben. Das ist wirklich wahr.
Streitereien von Erwachsenen wirken nicht so brisant, sind sie aber umso mehr. Sie sind viel subtiler und versteckter, und vor allem oft auch hinterhältig. "Mensch, hab ich ein Glück, dass ihr nicht so seid."

Dann gilt es auch immer zu testen: Welches Kind ist für Alternativ-Vorschläge offener? Ein bisschen Fantasie und Kinderkenntnis und man hat es schnell raus.

Am Ende können beide Parteien nur noch über den Konflikt lachen. Eigentlich war die ganze Sache gar nicht so ernst.
Zu einem Happy End schaffe ich es zwar nicht immer, aber immer öfter. ;)
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naylee
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von naylee »

Ich find's toll, dass hier so qualitativ hochwertige Antworten gegeben werden!

Bis denn, ich werd mich jetzt wieder an mein 5. Bier setzen :)
Wie nur kann ich derjenige sein, vor dem die Kinder dieser Welt gewarnt werden, von dem sie sich fernhalten sollen, wenn sie doch meine Gegenwart ganz und gar erbaulich finden?
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Sairen
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Sairen »

Ich dagegen lasse auch oft die Situation bzw. den Streit einfach weiterlaufen und partizipiere als 3. Person. [...] Wenn jemand wütend drauf losargumentiert streue ich hier und da ein paar piksige auflockernde Kommentare ein usw. usf. Ich drehe die Situation und vermindere die Brisanz.

Könnte fast von mir kommen.
Allerdings kommt das eher aus Unbeholfenheit :roll:

Nur scheitert das meist aus absoluten verschiedenen Verhalten der Kinder.
Die eine geht einfach weg, und erwarten still und heimlich, dass man ihr folgt, und mit ihr redet, ansonsten ist sie beleidigt.
Die nächste fängt dann einfach halslaut an zu schreien, und wenn man sich nicht komplett auf sie konzentriert, ist sie extrem beleidigt, und lässt garnicht mehr mit sich reden.

Und gerade solche Welten prallen aneinander. Und ich steh hilflos daneben, und mach entweder beide wütend, oder nur eine, aber dafür mehr.

Und das Schlimmste: Wenn man selbst das Objekt der Begierde ist :?
Das bekomme ich zurzeit ziemlich oft mit... Ich meine an sich freue ich mich ja, wenn sie mich so toll finden :D , aber das ist sowas von anstrengend.
Und da hört mein Latein endgültig auf.
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Ovid
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Ovid »

Sairen hat geschrieben: Nur scheitert das meist aus absoluten verschiedenen Verhalten der Kinder.
Die eine geht einfach weg, und erwarten still und heimlich, dass man ihr folgt, und mit ihr redet, ansonsten ist sie beleidigt.
Die nächste fängt dann einfach halslaut an zu schreien, und wenn man sich nicht komplett auf sie konzentriert, ist sie extrem beleidigt, und lässt garnicht mehr mit sich reden.
Sei mal selbst das Kind.
Sei beleidigt, wenn sich zwei in die Haare kriegen und nur ihre eigenen Interessen verfolgen. Sei enttäuscht, wenn jemand den anderen respektlos behandelt. Zeig es offen und deutlich.
Stelle verwundert Fragen: "Hmm. Warum darf sie denn nicht mitspielen? Sie ist ziemlich gut darin. Ich spiele das immer gern mit ihr"
Zeige, dass dir die Situation extrem unangenehm ist. Das magst du nicht. Wenn du das nicht magst, dann hast du auch keine Lust dich einem der Kinder zuzuwenden. Schreien tut in den Ohren weh.
Wenn Erstere zurückkommt wunderst du dich, warum sie beleidigt ist: "Ich dachte du willst nichts mehr mit mir/uns zu tun haben?"
Viele Kinder, möge es da auch einige Ausnahmen geben, stellen ihren Dickkopf dann manchmal auch etwas zurück. Die Lage lässt sich dann auch viel lockerer klären.
Sairen hat geschrieben: Und gerade solche Welten prallen aneinander. Und ich steh hilflos daneben, und mach entweder beide wütend, oder nur eine, aber dafür mehr.
Zeige, dass es mehr in der Hand der Kinder liegt, wer wie zufrieden aus der Situation kommt. Mache ihnen klar, dass es gar nicht darum geht, auf wessen Seite sich der liebe Sairen jetzt wieder schlägt.
Sairen hat geschrieben: Und das Schlimmste: Wenn man selbst das Objekt der Begierde ist :?
Das ist sehr schwierig. Je mehr Kinder Zeit mit dir verbringen wollen, desto geschickter muss man planen.
Ich ziehe dann so einen Mittelweg, in der Art, dass ich sage: "Ich habe jetzt aber Lust das, was A. vorgeschlagen hat zu machen, aber was du vorschlägst hört sich auch nicht schlecht an. Ein ander mal?"
Oder eben: "Wir spielen gerade ..., willst du nicht mitmachen?"
Hier geht es darum zu zeigen: Sairen sucht sich seine Beschäftigung aus, wie jedes Kind auch und grundsätzlich darf jedes Kind mitmachen, was Sairen gerade macht.
Im Hintergrund verteilst du deine Aktivitäten natürlich so, dass du jedem Kind mal deine Zuwendung schenkst. ;)

Aber vor allem: Erfahrung und die Freude an der Sache treiben dich voran, und man kann wie so oft sehr vieles, was man an Kindern beobachtet, für sich selbst ableiten und in seine Schatzkiste der Lebensweisheiten packen.
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Sairen
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Sairen »

Sei beleidigt, wenn sich zwei in die Haare kriegen und nur ihre eigenen Interessen verfolgen.
Da verfalle ich meistens in eine Schockstarre, und versuche irgendwie vom Thema abzulenken, was aber generell nicht funktioniert.
Aber vielleicht werde ich es mal versuchen. Sofern es in mein Bild passt :wink:
Mache ihnen klar, dass es gar nicht darum geht, auf wessen Seite sich der liebe Sairen jetzt wieder schlägt.
Das habe ich schonmal versucht.
Die beiden zusammen genommen, versöhnt.
Aber im Endeffekt lief es nach der Frage, was wir als Nächstes machen würden, wieder auf exakt dasselbe hinaus.
Wie ein Teufelskreis... :?
Ich ziehe dann so einen Mittelweg, in der Art, dass ich sage: "Ich habe jetzt aber Lust das, was A. vorgeschlagen hat zu machen, aber was du vorschlägst hört sich auch nicht schlecht an. Ein ander mal?"
Da benutzen wir dieselbe Strategie :wink:
Im Hintergrund verteilst du deine Aktivitäten natürlich so, dass du jedem Kind mal deine Zuwendung schenkst.
Da ist das Problem.
Wenn ich meine und anscheinend auch deine Strategie anwende, ist meistens trotzdem einer beleidigt.
Und immer einem Kind nachzugeben, nur weil es am lautesten weinen kann, finde ich auch nicht OK. Aber es ist schrecklich, im Hintergrund ein weinendes Kind zu haben, wobei ich weiß, dass sie sogar auf Kommando weinen kann...
Irgendwie kommt man sich dann echt wie ein Arsch vor...

Am einfachsten ist eindeutig immer noch nur mit einen Kind zusammen zu sein, da man nie mit dem Neid von jemand anderen rechnen muss.
Da schaffe ich es sogar Mädchen, die den Tag über verteilt generell 10-15 Mal anfangen zu weinen, kein einziges Mal mal weinen zu lassen :D
Da bin ich echt stolz drauf. Kann ich ja auch :)

P.S.: Sorry, dass ich dich ausfrage als wären ich hier beim Beziehungsberater :roll:
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Ovid
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Ovid »

Sairen hat geschrieben: Aber im Endeffekt lief es nach der Frage, was wir als Nächstes machen würden, wieder auf exakt dasselbe hinaus.
Wie ein Teufelskreis... :?
Mit einem gewissen repetitiven Lebensstil muss man manchmal echt rechnen. :D
Einige Kinder kriegen sich echt schon traditionell in die Haare. In einigen Fällen hab ich da ein Running-Gag daraus gemacht:
"Ich hab ne Idee, was wir jetzt machen! Natürlich nur, wenn und A. und B. sich nicht wieder die Köppe einschlagen."
Ich blickte darauf auf zwei etwas süsse verlegene Gesichter. Die Streitgfahr habe ich damit oftmals fürs erste eindämmen können. ;)
Sairen hat geschrieben: Da ist das Problem.
Wenn ich meine und anscheinend auch deine Strategie anwende, ist meistens trotzdem einer beleidigt.
Ja. So schmerzvoll es manchmal scheinen mag. Das ist Alltag.
Wenn man die Emotionen der Kinder über die Zeit in einem Oszilloskopen betrachten würde, dann würde es hochfrequentig und hoch ausschlagende Kanten geben. Die Leben mit diesem intensiven Wechsel.
Ich rede gerne oft mit den Kindern darüber:
"Was macht euch fröhlich und was macht euch traurig. Was macht euch wütend und was macht euch freundlich. "
Dann ordnen wir diese "Liste" immer ein bisschen und stellen am Ende fest: "Mensch, da gibt es einige Dinge ganz unten, die sind überhaupt gar nicht mal so schlimm."
Ich mache dann immer den Vorschlag: "Versucht die Liste, die euch fröhlich und freundlich macht immer länger zu halten, als die Liste, die traurig und wütend macht."

Es kommen sogar heut noch einige angerannt und erzählen mir stolz: "K. hat gerade mein neues ... kaputt gemacht, aber ich fand das gar nicht so schlimm!" Dann nahm sie meinen Arm und lehnte ihren Kopf an mich.
Sairen hat geschrieben: Und immer einem Kind nachzugeben, nur weil es am lautesten weinen kann, finde ich auch nicht OK. Aber es ist schrecklich, im Hintergrund ein weinendes Kind zu haben, wobei ich weiß, dass sie sogar auf Kommando weinen kann...
Irgendwie kommt man sich dann echt wie ein Arsch vor...
Ich hatte mal eine ganz ähnliche Situation. Eigentlich wollte ich gerade, wie entschieden, weggehen. Dann hielt ich erstmal inne, legte das schrägste Grinsen auf, dass ich so machen konnte und kam ihr ganz nahe. Authentisch zu weinen konnte sie danach nicht mehr. Eher kam es zu einem Lach-Wein-Glucksen. Das klappt aber auch nur bei einigen schlechten Schauspielern. Jede Situation sieht da natürlich anders aus.
Entweder hat man in so einer Situation irgendeine Idee, oder man lebt einfach damit in dem Wissen: "Nein. Sie wird dich danach nicht hassen. Das bildest du dir ein."
Denn das ist die Illusion, der wir oftmals unterlegen sind.
Aber auch mit einem Lemma der buddhistischen Lehre kann man sich hinwegtrösten: Wenn du keine Tiefen spürst, spürst du keine Höhen.
Sairen hat geschrieben: Am einfachsten ist eindeutig immer noch nur mit einen Kind zusammen zu sein, da man nie mit dem Neid von jemand anderen rechnen muss.
Da schaffe ich es sogar Mädchen, die den Tag über verteilt generell 10-15 Mal anfangen zu weinen, kein einziges Mal mal weinen zu lassen :D
Da bin ich echt stolz drauf. Kann ich ja auch :)
x)
Meistens ist es dann nur der Abschied, der die Tränen wieder heraufbeschwört.
Aber eine Eins-zu-Eins Bindung aufzubauen ist etwas unheimlich Schönes.
Sairen hat geschrieben: P.S.: Sorry, dass ich dich ausfrage als wären ich hier beim Beziehungsberater :roll:
Wofür entschuldigst du dich? Für einen interessanten Dialog und Erfahrungsaustausch über mein Lieblingsthema? Wohl eher nicht, oder. :)
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Smoker
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Smoker »

Danke.... aber für das Gehalt eines Grundschullehrers würde ich nichtmal aufstehen. :mrgreen:
Aufklärung ist der Weg des Menschen aus seiner sebstverschuldeten Unmündigkeit.
-Immanuel Kant
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Sairen
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Sairen »

"Ich hab ne Idee, was wir jetzt machen! Natürlich nur, wenn und A. und B. sich nicht wieder die Köppe einschlagen."
Hmm...
Ich würde sowas generell eigentlich nie sagen. Einfach, weil ich eigentlich immer das machen, was die Kinder gerade machen.
Aber komplett eigene Ideen bringe ich eigentlich selten ein. Sollte ich vielleicht auch ändern :roll:

Wobei die Dinge auch nur zu oft scheitern.
Am häufigsten kommt eigentlich folgendes vor:
Das Kind (generell Mädchen) sagt zu mir:
"Komm Sairen, lass uns das machen, was wir letzes Mal gemacht haben und so lustig war!"
Damit hat sie dann generell schonmal die anderen Kinder ausgeschlossen, da sie A. nicht wissen wovon wir reden und B. sie meist keinen Platz in dem Spiel haben.
Also zumindestens ich habe immer das Gefühl, dass nicht wir, alle Kinder, zusammen spielen, sondern dass alle mit mir spielen...
Wobei das vielleicht auch extrem damit zusammenhängt, dass das Kindern ich wirklich großen Altersunterschieden sind, und dazu alle noch sehr spezielle Charakter haben...
"Was macht euch fröhlich und was macht euch traurig. Was macht euch wütend und was macht euch freundlich. "
Du bist doch... Lehrer, oder? Oder jedenfalls arbeitest du (oder hast gearbeitet) an einer Grundschule, oder?
Zumindestens ich käme nie auf die Idee, sowas zu machen.
Das klappt aber auch nur bei einigen schlechten Schauspielern. Jede Situation sieht da natürlich anders aus.
Ich kenne es meist so, dass sie dann eigentlich keinen Trost wollen, sondern, dass man entweder ihren Ärger in diesem Moment teilt, oder sie einfach ablenkt, und sich mit ihr beschäftigt.
Aufjedenfall sollte man sie nicht allein weggehen lassen, sofern man sich bei ihr einschleimen will. Aus erzieherischen Gründen wäre vielleicht das Alleinweggehenlassen sogar noch besser... oder... ich weiß nicht :?
Aber in so Momenten, würde ich auch am liebsten heulen :wink:
Meistens ist es dann nur der Abschied, der die Tränen wieder heraufbeschwört.
Ich erzähle ihnen dann immer, was wir das nächste Mal alles machen werden. :D
Dann konzentriert sie sich nämlich nicht darauf, dass es jetzt vorbei ist, sondern, dass es ein nächstes Mal geben wird :D
Wohl eher nicht, oder.
Dann halt nicht.
Dann bedanke ich mich, geht mir nämlich genauso^^
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Ovid
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Ovid »

Sairen hat geschrieben:Du bist doch... Lehrer, oder? Oder jedenfalls arbeitest du (oder hast gearbeitet) an einer Grundschule, oder?
Zumindestens ich käme nie auf die Idee, sowas zu machen.
Sag ich mal nichts dazu. ;) Aber Lehrer bin ich nicht.
Sairen hat geschrieben:Ich kenne es meist so, dass sie dann eigentlich keinen Trost wollen, sondern, dass man entweder ihren Ärger in diesem Moment teilt, oder sie einfach ablenkt, und sich mit ihr beschäftigt.
Aufjedenfall sollte man sie nicht allein weggehen lassen, sofern man sich bei ihr einschleimen will. Aus erzieherischen Gründen wäre vielleicht das Alleinweggehenlassen sogar noch besser... oder... ich weiß nicht :?
Aber in so Momenten, würde ich auch am liebsten heulen :wink:
Dass sie mal weggeht, mal traurig schmollt, passiert so manches mal. Aber war es irgendwann mal eine finale Entscheidung? Ist sie nicht immer wieder zurückgekommen?
Sie irgendwie aufzuhalten, wenn sie mal weggeht, verkompliziert die Sache. Denn du müsstest von deiner vorigen Entscheidung immer mehr nachgeben, damit sie bleibt. Was dir nicht passieren darf, ist, dass du dich dann widersprichst. Wahrscheinlicher ist es dann, dass du nicht weiter nachgeben kannst, und dein Versuch sie aufzuhalten ist gescheitert. Und das tut um einiges mehr weh. Deswegen würde ich sie auch erst einmal gehen lassen.

Wenn du wieder Zeit mit ihr verbringst, dann sage ihr und zeige wie schlecht du dich gefühlt hast, als sie wegging.
Sairen hat geschrieben:Ich erzähle ihnen dann immer, was wir das nächste Mal alles machen werden. :D
Dann konzentriert sie sich nämlich nicht darauf, dass es jetzt vorbei ist, sondern, dass es ein nächstes Mal geben wird :D
Das ist das Entscheidende. Es gibt ein Wiedersehen. :)
Die Traurigkeit bereitet ja dann auch ein bisschen auf der Widersehensfreude vor. Also etwas ganz normales.
Sairen hat geschrieben:Dann bedanke ich mich, geht mir nämlich genauso^^
Danke auch. :)
Dorian
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Re: Grundschullehrer

Beitrag von Dorian »

Gibt's da auch was negatives dran, weshalb man als Pädo da in Situationen kommt, die schwierig sind?
Habe mir auch mal einiges dazu sagen lassen. Das driftete in 3 Richtungen.
Die einen meinen, dass die Libido ein großes Problem wäre. Und irgendwann, sei es in 20 Jahren würde "was" passieren.
Die anderen, dass allgemeine Probleme z.b. Professionalität zu wünschen übrig lassen.
Und wiederum andere meinen, dass man es machen soll, wenn man es sich zutraut.

Hat dir bislang etwas bei deiner Meinungsbildung geholfen oder nicht :?:
War eine Zeit, da war ein Gott verliebt; In eine Taube weiß und rein; Hat sie gejagt, jedoch die Taube flog; In einen Wald ganz tief hinein © http://www.ostmusik.de/bernsteinlegende.htm Text: Kurt Demmler
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