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Jonny
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Moralische Werte?

Beitrag von Jonny »

Was haltet ihr von bestimmten Moralvostellungen wie Ächtung oder Abneigung von Homosexualität oder die Ächtung/Abneigung vom Ausleben von perversen Sexualpraktiken wie Zoophilie, Sadomasochismus, Urophilie und Koprophilie?

Kein Sex vor der Ehe, Heiraten bis spätestens zum 35. Lebensjahr und Kinderkriegen.
Sich nie scheiden lassen.
Abtreibung ächten.
Immer ehrlich und treu sein.
Nicht fluchen und Kinder gewissermaßen autoritär erziehen mit bestrafen und wenn es sein muss Ohrfeigen verteilen und Hintern versohlen? Würde mich brennend interressieren, schreibt was ihr gut findet und was nicht sowie erläutert auch eure Eindrücke, Erfahrngen etc.
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Amiga
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Amiga »

Die Bibel gehört in den Kamin ! Mit Liebe und Zärtlichkeiten kann man bei Kindern alles erreichen,zwar brauchen Kinder Grenzen aber die muss man ohne Gewalt umsetzen.Das mit dem bis 35 Lebensjahr Kinderkriegen hat wenn ich das noch richtig weiß medizinische Gründe.
Scheiß RTL !
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Ovid
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Ovid »

Jonny hat geschrieben:Homosexualität
Völlig akzeptabel, schadet keinem, Auslebung kann im Einverständnis mit allen Beteiligten geschehen.
Jonny hat geschrieben: Zoophilie
Ob ein Tier leidet oder nicht und ob es sich wohlfühlt vermögen wir in vielen Fällen unterscheiden zu können.
Also ist das auch bei vielen zoophilen Sexualpraktiken möglich dies zu berücksichtigen.
Jonny hat geschrieben: Sadomasochismus, Urophilie und Koprophilie?
Wenn alle Beteiligten diesen Praktiken zustimmen, natürlich kein Problem.
Was geht mich das auch an, was andere mit sich machen wollen? Das ist deren Entscheidungsfreiheit. Da mische ich mich nicht ein.
Jonny hat geschrieben: Kein Sex vor der Ehe, Heiraten bis spätestens zum 35. Lebensjahr und Kinderkriegen.
Alles optional. Warum sollte es Pflicht sein so zu leben? Es gibt kein hinreichendes rationales Argument dafür.
Jonny hat geschrieben: Sich nie scheiden lassen.
Die Vorteile einer Scheidung gegenüber einer Nicht-Scheidung können im Einzelfall überwiegen.
Jonny hat geschrieben: Abtreibung ächten.
Je nach Umständen der Schwangerschaft, Konstitution und Alter der Schwangeren, Stadium der Schwangerschaft sollte eine Abtreibung gebilligt werden und als Entscheidungsfreiheit der schwangeren Frau anerkannt sein.
Jonny hat geschrieben: Immer ehrlich und treu sein.
Definitiv gut. Aber niemals im absoluten Sinne zu verurteilen, sondern nur nach Schwere des Falls.
Jonny hat geschrieben: Nicht fluchen
Allein: Kein Problem.
Vor anderen: Auf eigene Verantwortung. Man mag dafür kritisiert werden; es ist aber nicht in und für sich schlecht.
Jonny hat geschrieben: und Kinder gewissermaßen autoritär erziehen mit bestrafen und wenn es sein muss Ohrfeigen verteilen und Hintern versohlen
Auf keinen Fall. Völlig kontraproduktiv. Es nützt niemandem. Das Kind lernt daraus nur, dass der Stärkere sich durchsetzen darf und zwar durch körperliche Gewalt.
Klare Verletzung der Grundrechte von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung.
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Felicitas
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Felicitas »

Ovid hat geschrieben:Alles optional. Warum ... Es gibt kein hinreichendes rationales Argument dafür.
Das ist ja gerade der Punkt bei vielen Moralvorstellungen. Man definiert was man als richtig, und was als falsch erachtet, aber dies mit völlig hirnrissigen Argumenten. Zum Beispiel schwul sein ist was schlechtes, weil das gegen die Natur ist. (wer bitte kann sagen was im Sinne der Natur ist ?) oder das steht so in einem religiösem Buch, oder das beste Argument von allen ... das ist einfach nicht richtig. :|

Jeder Mensch sollte seine Vorstellungen von richtig und falsch haben, aber er soll sie sich sich gefälligst selbst zusammenreimen, statt einfach irgendeinen Schmarn nachzuplappern. Dann lieber Fress ... ich meine Mund halten.
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Sascha
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Sascha »

Jonny hat geschrieben:Was haltet ihr von bestimmten Moralvostellungen wie Ächtung oder Abneigung von Homosexualität oder die Ächtung/Abneigung vom Ausleben von perversen Sexualpraktiken wie Zoophilie, Sadomasochismus, Urophilie und Koprophilie?

Kein Sex vor der Ehe, Heiraten bis spätestens zum 35. Lebensjahr und Kinderkriegen.
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Immer ehrlich und treu sein.
Nicht fluchen und Kinder gewissermaßen autoritär erziehen mit bestrafen und wenn es sein muss Ohrfeigen verteilen und Hintern versohlen? Würde mich brennend interressieren, schreibt was ihr gut findet und was nicht sowie erläutert auch eure Eindrücke, Erfahrngen etc.
Es gibt eine einfache Moraltheorie: Man solle so handeln, dass man, unter Einbeziehung aller Risiken, Langzeit- und Nebenwirkungen seine eigenen Interessen am besten durchsetzen kann. Die könnte man "rationale Moral" nennen.

Das heißt zuallererst, nicht einfach zu tun wozu man gerade Lust hat. Denn man sollte eben die verschiedensten Nebenwirkungen mit einbeziehen. Das ist eine höchst komplizierte Angelegenheit. Weswegen man das in der Praxis nur mit Hilfe von einfachen, bewährten Näherungsregeln realisierbar ist.

Da man für das "ansonsten, mach was du willst" danach eigentlich keine Extraregel braucht, sind die Regeln natürlich welche, die uns unter gewissen Umständen verbieten, etwas zu tun, was wir eingentlich manchmal schon wollen.

Und da man, wenn man das, worum es geht, nicht wirklich ganz doll will, wenig Sinn macht, die genauen Umstände herauszufinden, wann es ok ist und wann nicht, begnügt man sich in solchen uninteressanten Fragen oft einfach mit der noch gröberen "mach sowas nicht"-Regel, anstatt die Umstände, wann man es machen darf und wann nicht, genauestens auszuklamüsern.

Hinzu kommt weiterhin, dass man, wenn man anderen Moral beibringt, auch nicht immer Lust hat, die Details auseinanderzunehmen, insbesondere dann, wenn es um Verhalten des anderen geht, was man selbst nicht mag. Dann ist man noch viel mehr geneigt, die Moral zu vereinfachen zu einem klaren "sowas macht man nicht".

Und noch verquerer wird die Situation, wenn Demokratie ins Spiel kommt, und eine anonyme Masse von Leuten für oder gegen ein Gesetz ist, was ein fragliches Verhalten verbietet oder erlaubt. Die große Masse kümmert sich in Wirklichkeit recht wenig darum, man folgt als Politiker diffusen Stimmungen der potentiellen Wähler. Was dann als Gesetz rauskommt, hat noch viel weniger als die sowieso schon diffuse Moral.

Und so kommt es, ganz natürlich, zu einem Satz von Moralregeln, die recht pauschal sind, und in der Form, in der sie vorgetragen werden, nicht wirklich eine Rechtfertigung haben, zu einer offiziellen Moral einer Gemeinschaft, die, wegen ihres eher zufälligen Charakters, stark von der aktuellen Gemeinschaft abhängt.

Einem Menschen, der in so einer Welt lebt, bleibt eigentlich nichts anderes übrig, als selbst zu überlegen, wie er seine Interessen durchsetzt. Dabei muss er natürlich die Risiken und Nebenwirkungen berücksichtigen, auch die, die durch die Verbreitung moralischer Regeln selbst in der Gesellschaft hervorgerufen werden. Also man berücksichtige das Risiko, dass das was man tut auffliegt, und die Folgen (Verachtung der Gesellschaft oder gar Knast).

Solche Abschätzungen sind Teil des normalen Lebens, man kommt sowieso nicht um so etwas herum, weil man immer ein Risiko hat, dass was schiefgeht, wie beispielsweise ein Unfall oder wer weiß was. Etwas prinzipiell anderes ist Erwischtwerden bei einem Verstoß gegen offizielle Moral auch nicht.

Soviel zum philosophischen Hintergrund. Allerdings, auch die offizielle Moral wird, nach obiger Betrachtung, all das enthalten, was man wirklich auch selbst einhalten sollte, oder zumindest mit Ausnahme seltener Ausnahmesituationen wie beim Kampf ums Überleben in einem Rettungsboot. Andererseits auch eine Vielzahl von Verboten, die ohne guten Grund alles mögliche verbieten, was jeweils nur eine kleine Minderheit will.

Die Gefahr von unbegründeten Abweichungen von der rationalen Moral ist sicherlich bei Themen besonders groß, die einerseits dem Einzelnen sehr wichtig sind, wo andererseits die Wünsche der Menschen sich besonders stark unterscheiden. Und das ist wohl, mit ziemlicher Sicherheit, vor allem die Sexualität.

Ein zweites Gebiet, wo dies kritisch sein könnte, ist die Frage des Umgangs mit Schwächeren: Inwiefern sollte man ihre Wünsche akzeptieren, oder, wenn man nun einmal stärker ist, sich doch darüber hinwegsetzen? Auch in dieser Frage ist moralisches Chaos voraussagbar.

Und das insbesondere dann, wenn es sich um Kinder handelt, also Menschen, die voraussagbar in Zukunft stärker werden als heute.

Damit haben wir auch einige Kriterien, nach denen wir grob vorgehen können, wenn wir die Frage betrachten, weche Teile der offiziellen Moral ok sind, also auch Teil der rationalen Moral sind, und welche davon willkürliche Abweichungen von der rationalen Moral sind.

Grob gesagt, man vergesse alles, was offizielle Sexualmoral ist. Ansonsten vergesse man alles, was den moralischen Umgang mit Kindern betrifft. Den Rest sollte man ernst nehmen und genauer durchdenken, bevor man sich entschließt, dagegen zu verstoßen.

Wobei, das mit dem genauer durchdenken gilt natürlich generell. Es schadet ja generell nicht, wenn man der offiziellen Moral, so irrational sie auch sein mag, eine gewisse Berechtigung zubilligt, also beispielsweise die Beweislast bei denen sieht, die gegen sie verstoßen wollen.

Das Wort "Beweislast" sehe ich als moralische Verpflichtung, das Für und Wider genauer abzuwägen als der durchschnittliche Bürger, der die fragliche moralische Verpflichtung offensichtich billigt. "Beweisen" im logisch-mathematischen Sinn kann man natürlich nichts. Sich deutlich intensiver mit den Sachfragen zu beschäftigen - also mit der Ausgangsfrage, welche Risiken, Langzeit- und Nebenwirkungen eine Handlung hat, auseinanderzusetzen als der Durchschnittsbürger - ist hingegen ausreichend.
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Madicken
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Madicken »

Kategorischer Imperativ für Anfänger :

"Was Du nicht willst, dass man Dir tu`, das füg` auch keinem andren zu !"

Hier heißt das (entnommen aus einem Kinderbuch) so :

"Man skal ikke plage andre,
man skal være grei og snill,
og for øvrig kan man gjøre hva man vil."

(Man soll andere nicht ärgern,
sondern sich korrekt und "nett" verhalten.
Ansonsten könne man tun, was man will.)

Dies ist das einzige Gesetz in der "Kardamom - Stadt".
Mehr gibt es nicht.

Leider ist es (im wirklichen Leben) nicht ganz so einfach wie in der Kinderliteraturwelt.

Schade.

"Wer zeigt ein Kind, so wie es steht ? Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstand ihm in die Hand ?
(R.M. Rilke)


We are all born sexual creatures, thank God, but it's a pity so many people despise and crush this natural gift.
(Marilyn Monroe)
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Jean Valjean
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Jean Valjean »

Diese Moralvorstellungen, die du aufführst, haben fast alle einen (christlich) religiösen hintergrund. ich denke in unserer heutigen zeit sind diese vorstellungen, wie bereits von meinen vorpostern erwähnt, veraltet und müssen dringend überholt werden.

"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant
"Wer die Sicherheit der Freiheit vorzieht, wird immer in der Unfreiheit landen – und damit in der schlimmsten Unsicherheit, die dem Menschen widerfahren kann."

Roland Baader
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Jonny
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Jonny »

@Sascha
Bist du eigentlich Russe?
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Sascha
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Sascha »

Jonny hat geschrieben:Bist du eigentlich Russe?
Eigentlich nicht, kann aber russisch. Wieso?
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Jonny
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Jonny »

Jetzt bin ich verwirrt, ich erinnere mich gelesen zu haben das du mal geschrieben hast das du dich an deine Jugend erinnern willst und Victor Zoi anhörst.
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Sascha »

Jonny hat geschrieben:Jetzt bin ich verwirrt, ich erinnere mich gelesen zu haben das du mal geschrieben hast das du dich an deine Jugend erinnern willst und Victor Zoi anhörst.
Hab halt in meiner Jugend in Russland gelebt.
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kafka
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von kafka »

Bis auf zwei Punkte, stimme ich Ovid zu.

1. Das Recht Abtreibung sollte einer Frau zu jedem Zeitpunkt und unter jedem Umstand zugebilligt werden.

2. Ich bin mir nicht sicher, ob Ehrlichkeit und Treue an sich schon gut sind; ob man sie als Werte anerkennen sollte, die es zu verteidigen gilt.


@Sascha
Es gibt eine einfache Moraltheorie: Man solle so handeln, dass man, unter Einbeziehung aller Risiken, Langzeit- und Nebenwirkungen seine eigenen Interessen am besten durchsetzen kann. Die könnte man "rationale Moral" nennen.
Damit haben wir auch einige Kriterien, nach denen wir grob vorgehen können, wenn wir die Frage betrachten, weche Teile der offiziellen Moral ok sind, also auch Teil der rationalen Moral sind, und welche davon willkürliche Abweichungen von der rationalen Moral sind.
Ich finde aber, dass sich die rationale Moral blöd anhört. Habe ich irgendwas nicht verstanden, oder ist die Theorie wirklich so krass, wie sie sich anhört?
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Ovid
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Ovid »

kafka hat geschrieben: 1. Das Recht Abtreibung sollte einer Frau zu jedem Zeitpunkt und unter jedem Umstand zugebilligt werden.
Ich bin kein Biologe/Mediziner und auch nicht sehr involviert in die Thematik. Wie sieht es in den letzten Schwangerschaftswochen aus?
Immer noch ok?
Das wäre also schon ein Baby, welches im Falle einer Frühgeburt mit medizinischer Hilfe noch lebensfähig sein würde. Wären dann nicht schon Persönlichkeitsrechte angemessen? Außerdem bestand auch sehr lange Zeit die Chance abzutreiben.
Deswegen zögere ich da.
kafka hat geschrieben: 2. Ich bin mir nicht sicher, ob Ehrlichkeit und Treue an sich schon gut sind; ob man sie als Werte anerkennen sollte, die es zu verteidigen gilt.
Ehrlichkeit fällt grob gesehen in den meisten Fällen unter die goldene Regel - und ist somit meistens gut.
Als moralische Verpflichtung habe ich es ja nicht hingestellt, sondern als gut an sich - aber das Gegenteil wäre nicht notwendig schlecht.
Es handelt sich schon um etwas kontingentes.

Gibt eben auch solche Fälle: Über meine Sexualität würde ich lügen. Aber nicht, weil Lügen hier allgemein besser ist, sondern, weil es nicht ohne Weiteres möglich ist die Wahrheit zu kommunizieren.
Es würde missverstanden werden und wäre somit indirekt eine noch größere Lüge, wenn ich den Versuch veranstalte mich zu outen und damit von Außenstehenden ein falsches Bild von mir gezeichnet würde.
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kafka
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von kafka »

Immer noch ok?
Vom Gefühl her: Ja! Habe mich aber noch nie intensiv damit beschäftigt.
Ehrlichkeit fällt grob gesehen in den meisten Fällen unter die goldene Regel - und ist somit meistens gut.
Ich möchte belogen werden, viel und reichlich. Ich möchte, dass die Menschen mir sagen, was sie mir sagen wollen. Ausnahmen vielleicht vor Gericht und bei Rechtsgeschäften.
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Sairen
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Re: Moralische Werte?

Beitrag von Sairen »

Vom Gefühl her: Ja! Habe mich aber noch nie intensiv damit beschäftigt.
Es gab durchaus schon Theorien, die besagt haben, dass Abtreibung auch nach der Entbindung (!) noch ok wären, so in den ersten 1-2 Monaten. Begründet wurde dies damit, dass der Mensch in dieser Zeit noch keine Person wäre, weil ihm das nötige Selbstbewusstsein fehle, und es noch gar keinen Willen zu leben haben könnte.
Die Geburt ist beim Leben eigentlich nur ein willkürliche Grenze, der Anfang des Lebens erfolgt bei der Befruchtung. Somit kann man auch die Geburt nur schnlecht als Orientierungspunkt dienen.
See you on a dark night
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