GLF

[Ruri]

Ruri, steh ich jetzt auf dem Schlauch?

Du erzählst von dem Film Kopfplatzen, den ich auch viel besser fand als den im Threadtitel, dann erzählst du etwas aus diesem Film aber der Rest gehört dann aber nicht mehr dazu. Denn nachdem er sich umgebracht hat, ist ja Schluß. Welchen Film meinst du denn?

Ne, der Film ging noch weiter.
Ich habe ein wenig die Reihenfolge vertauscht, aber nach seinem Selbstmordversuch ging es auf jeden Fall weiter und alles, was ich gesagt habe, war auch so im Film.

[Leni]

Ruri, Kopfplatzen endete damit, dass er sich im Anzug auf sein Bett legte und die vorbereiteten Tabletten schluckte, dann war Schluss.

[Ruri]

Ruri, Kopfplatzen endete damit, dass er sich im Anzug auf sein Bett legte und die vorbereiteten Tabletten schluckte, dann war Schluss.

Das kann sein, Leni, aber ich meinte den Verlauf des Films nach seinem ersten Selbsmordversuch.

[Leni]

Ich glaube, ich muss mir den nochmal anschauen.

Mich hat der auch total berührt. Der hat mich richtig mitgenommen. Der Bub hat mich aber auch an mich erinnert. Ich hing auch so sehr an meinem Geliebten und ich fand die Szene so süss, wie sie sich nach der Entdeckung der Frau nochmal heimlich im Park getroffen haben und das Kind ihm angeboten hat, sich heimlich zu treffen und ich innerlich aufgeschrien habe: Ja, mach es!!!! Und er machts nicht und bringt sich um. Ich war fix und fertig!

[Sakura]

Ein Selbstmord ist der billigste Ausweg, um eine Handlung zu beenden.
Stell dir mal vor, die Handlung würde weitergehen. Dann müsste man Klartext ins Drehbuch schreiben, ob und warum die Beziehung weitergeht oder nicht und sich um Einzelheiten kümmern.
Aber mit Selbstmord spart man sich die ganze Arbeit.

Schon ältere Filme, z.B. "Les dimanches de Ville-d'Avray" von 1962 kommen ohne den Tod des Protagonisten nicht aus.

[Ruri]

Aber mit Selbstmord spart man sich die ganze Arbeit.

Ja, finde ich auch, aber dennoch gefällt mir der Film. Ich vermute, dass dieser Film viel zu lang wäre, wenn dieser noch einen Teil bekäme, wo die Beziehung heimlich weiter läuft und andere dramatische Dinge sich ereignen.

Er hatte ja auch keinen wirklichen Grund, sich selbst umzubringen. Sich mit dem Kind heimlich zu treffen, welches man so sehr liebt, ist doch ein Traum. Vermutlich geht es aber auch bei dem Film wieder nur darum, wie sich einige fühlen als pädophiler. Man will das Gefühl erwecken, dass es eine Qual für uns ist und keiner etwas dafür kann. Im Endeffekt ist es auch so, aber selten bringt man sich wirklich um, weil Leute um ihn herum, etwas über ihn erfahren haben. Er hätte noch weiterhin Kontakt zu dem Kind haben können, oder eben mit anderen.

[naylee]

Oder er war über seinen Verlust todünglucklich und sah keinen anderen Weg, sein Leiden zu beenden. Diese Entscheidung hätte ich auch fast getroffen vor nun schon 15 Jahren. Was ich alles verpasst hätte ohne dieses halbe Jahr selbst auferlegter Karenzzeit um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Wer hat mich aus meiner Depression geholt? Es waren die Kinder eines Schulhortes, denen ich regelmäßig Bücher vorgelesen und bei denen ich auch einfach zwischendurch nachmittags vorbei geschaut habe.

[Leni]

Ohne den Selbstmord wäre der Film in ungesetzliche Bereiche abgewandert...

Und hätte der Regisseur diese Fortsetzung (wie ich sie mir natürlich gewünscht hätte!) dann auch noch so gestaltet, dass beide sehr glücklich miteinander wären, dann hätte es wahrscheinlich nicht eine einzige Vorführung dieses Filmes gegeben, weil der Aufschrei in der Bevölkerung riesengroß gewesen wäre, so einen unanständigen Film zu machen, zu zeigen und diesen auch noch als Paradebeispiel für positive Erwachsenen-Kind-Beziehungen und als Beispiel zur Verführung, das darf nicht sein und somit gibt es solche Filme halt nicht. Basta!

Könnte ja wirklich als Anleitung verstanden werden, wie man Kinder verführt.

[Verehrer]

Der Tod ist auch eine Botschaft: Es ist aussichtslos.

[Leni]

Es ist nicht aussichtslos. Man muss sich nur an bestimmte Vorgaben halten. Das Wichtigste: Das Kind bestimmt, was gemacht wird und wie.