Korophilist hat geschrieben:Mich würde mal interessieren, ob Freud einen Unterschied zwischen Jungenliebenden und Mädchenliebenden macht; des Weiteren zwischen pädophilen Männern und Frauen.
Ja, er integriert das glänzend in seinen allg. theoretischen Ansatz (er war schon ein genialer Theorie-Bildner), konkret: er bezieht das in sein konzept der Entwicklungsstufen mit ein.
Jungenliebhaber sind dann eine Stufe früher steckengeblieben, sie wagen sich noch weniger ans andere GEschlecht heran, die Furcht vor "Kastration" ist noch grösser.
Leicht kann auch die Neo-Ps.analyse das unter ihren Hut bringen. Die narzisstische VErletzlichkeit sieht sie hier als noch grösser; der Homo-P, kann noch wneiger zw. sich und der Objekt-Welt differenzieren, er verliebt sich in ein noch ähnlicheres Wesen als ein Mädchen das wäre.
Sogenannte "polymorph Perverse" (Freud), also solche, die zw. Jungen und Mädchen hin und her gerissen werden, sind dann einfach Personen, deren Innenleben besonders chaotisch ist, das noch gar keine Strukturierung erfahren hat, das heisst besonders früh vor dem Auftreten der oedipus-Situation kapituliert hat.
Pädophile Frauen hat die Ps.ana m.W. während Jahrzehnten gar nicht gekannt. Siehe auch den der Ps.ana nahestehenden Beier, der diese heisse Kartoffel kaum anrührt, sie früher garnnicht zugestand.
Zu sagen ist natürlich, dass viele kindersexuell s. verhaltende Frauen auch wirklich nicht pädophil sind, sondern aus anderer Veranlagung heraus so handeln.
Was sagt die Psychoanalyse zu Primärpädophilen des ausschließlichen und des nicht ausschließlichen Typs; wie versteht diese Sekundärpädophile, denen ihre Neigung bewusst ist und solchen, die ihre sekundäre Pädophilie bis zum Ende ihres Leben nie bemerkt haben.
Nun ich denke, dass das Auftreten abgestuft vorhandener Pädophilie die PA nicht in Verlegenheit bringt. Zwar ist P. für sie keine Neurose, sondern eine Perversion, aber lassen wir das mal - nehmen wir die Neurose. Auch diese ist bei Freud nie total, es gibt individuelle Grade der sekundären Nachreifung, der Ueberformung, ja die N. IST eigentlich teil eines Versuchs, weiter zu reifen und Kompetenz zu erwerben.
Bekannt ist das freudsche Bild von der Neurose: die psych. Entwicklung eines Kindes gleicht dem Durchzug einer Armee durch feindliches Land, wo viel Schlachten geschlagen werden müssen, manche mehr, andere weniger erfolgreich. Ueberall, wo eine Schlacht geschlagen wurde, wird ein teil der Armee zurückgelassen, um die kritische Stelle weiter zu bewachen. Das ist eine neurose. Dies absorbiert Energie, die an der Spitze fehlt. das eine Indiv. lässt mehr zurück, das andere weniger.
Mit diesem Bild kann man mühelos unterschiedliche Ausprägungen jedwelcher Störung erklären.
Nichts bringt die PA weniger in Verlegenheit als das (angebliche) Vorhandensein (und unbewusstes Wirken) von Trieben oder Triebanteilen, die nicht bewusst werden. Da ist dann die eigentl. "Entdeckung" der PA am Werk, die Verdrängung. das Filet-Stück der freudschen Theorie (und am meisten bezweifelt von der wiss. Psychologie).
Auch der von Ovid postulierte Typ des Pädosozialen ist hier kein theoretisches Problem, ganz im Gegenteil: es gehört zum Urwissen der PA, dass der Verusch, seine Pädophilie zu verarbeite, zu strukturieren, gesellschaftsverträglich zu überformen, sehr häufig zu Tätigkeiten im sozialen und erzieherischen Bereich führt und solche Typen hervorbringt. Seit Jahrzehnten ist bekannt (oder wird jedenfalls behauptet), dass pädophil motivierte Erzieher oft überdurchschnittliche Leistungen erbringen, sich durch besondere Empathie auszeichnen, einfallsreich sind und den Zugang zum Kind haben usw. das war mit ein grund, warum man früher die Bedrohung durch Pädophilie im Erzieherberug gelassener genommen hat als heute. Diese mögliche besondere Befähigung konnte man früher überall in Publikationen über praktische Pädagogik nachlesen.
Ist der Psychoanalyse überhaupt bewusst, wie unspezifisch das Thema Pädophilie ist, so dass man gezwungen ist - wenn Fakten nicht total ignorieren will - diese Typen zu unterscheiden?
Siehe oben.
Und wenn wir vom Phänomen Pädophilie als ganzes sprechen, kommen wir auf bis zu 20 - 25% der männlichen Bevölkerung: nämlich Erregbarkeit durch Kinder - dann im weitesten Sinne (eben auch im überragenden Anteil Sekundärpädophile, denen dies wohlmöglich nie bewusst wird;
Es gibt einen alten Spruch, der den Psychiatern in den Mund gelegt wird: "Wenn sie einen Gesunden finden, bringen sie ihn zu mir. Ich behandle ihn sogleich."
Soll heissen: es gibt keine Normalen, wirklich Gesunden. Nicht nur, dass es so versch. Störungen gibt, sondern auch, dass unter der norm. Oberfläche vieles von dem lagert, was bei Einzelnen eben ausgeformt und sichtbar wurde.
Daraus, das die PA wesentlich, in ihrem Ansatz, eine Entwicklungstheorie ist, und der Differenzialität der Erscheinungen durch dieses Modell des -Auf-versch.-Stufen-hängen-bleiben-Könnens gerecht wird, geht hervor, dass sie mit einer gewissen Omnipräsenz von Pädophilie, gemessen an der Zahl der Einzelfälle, wie auch im gesamten symbolischen Raum einer Kultur, wenig Mühe hat, ja dass sie zum realen Verhältnis von Normalität und Anomalie ein etwas anderes Verhältnis hat. Wer einmal angefangen hat, psychoanalytisch zu denken, hält das Gelingen von Normalität für eher unwahrscheinlich. Normalität ist dann immer prekär, gefährdet, ein Krampf, der sich täglich abgerungen werden muss, und ihren auch psychischen Preis hat, indem sie neue Verdrängungen nötig macht, Verhärtungen schafft usw.
Gerade PAtiker weisen sehr gern auf symbolische Präsenz von Pädophilie in unserer Kultur hin. Kulturkritik ist sowieso eine Domäne von ihnen, und umgekehrt macht eine immer eine gute Figur, wenn er zum Einstieg in Kkritik eine psanalytische Figur wählt.
und weil ja alle durch dieselben Stufen hindurch müssen, ist es nicht verwunderlich, wenn Reste früherer Stufen weit verbreitet sind und immer wieder an die Oberfläche schwimmen, ja virulent werden.
daraus leitet sich dann auch die Gefährlichkeit der Verdängung ab. Freud: "Verdrängung gelingt nie" - also das Verdrängte guckt immer mal wieder iwo hervor und kann auch gefährlich werden.
Anderseits können die Operationen zur Verdrängung der Wünsche selber gefährlich werden. Von da leitet sich dann die Autoritarismus-Kritik, die ps.analytischen Versuche am Nazitum und Nazi-Typen her usw.
Man spricht auch vom rezessiven Pädophilie-Typen. Das wäre einer, der ganz gut auf erwachsener Stufe funktioniert und eines Tages, unter Belastung, auf eine frühere Stufe herunterbricht. Wieweit es diesen wirklich gibt, scheint mir aber fraglich. Ist auch sehr spekulativ.
Primär und Sekundär, dass sind von Grund her zwei unterschiedliche Typen).
Für die PA dann eben nur graduell.
Die klinische Psychiatrie trägt der Universalität pädophiler Regungen dadurch Rechnung, dass sie ein kurzzeitiges Aufflackern einer solchen regung gar nicht ernst nimmt. Gemäss APA bzw. DSM ist heute mW ein halbes Jahr anhaltender oder überwiegender päd. Regungen vorausgesetzt, damit der Psychiater Pädophilie diagnostiziert.
Wenn du zum Psych. gehst und sagst, du hast dich gestern abend in einem 11jährigen Jungen verliebt, dann fragt er dich, wo denn da das Problem sei, und schickt dich nach Hause.
Anhand dieser Fakten, ist das Phänomen “Pädophilie” so unspezifisch, dass es sich eigentlich gar nicht dazu eignet, von “den Pädophilen” zu sprechen.
Richtig. Anderseits soll man auch nicht zu früh und zu schnell Typen schaffen. V.a. wenn man gar kein Abgrenzungskriterium hat.
Pädophile unterscheiden sich nicht wesentlich in ihrer Persönlichkeit von anderen in irgendeinem Punkt.
Ja. In der Literatur durchaus bekannt.
Mag man hier auch erhöht Erkrankungen wie Depressionen oder ähnliches gefunden haben, lassen diese sich auch so erklären: Ihre Situation ist manchmal trostlos und ihre Umgebung in der sie leben ist feindselig.
Zweifellos lassen sie sich so erklären.
Ich anderseits hätte aufgrund meiner eigenen Pädophilen-Werdung die entgegengesetzte Erklärung anzubieten, die für mcih selber, introspektiv, sehr hohe Plausibilität hat, aber im Forum sofort heftig bekämpft wird.
Ich habe meine ersten, langsam sich ausweitenden pädophilen Gedankenausschweifungen und Wünsche immer im Zusammenhang mit depressvier Verstimmung verspürt und unternommen, als Rückzug nach Dämpfern, die mein Selbst jeweils erfahren hatte, auf ein Symbol dieses selbst (und Selbst). Ich bin mit der Zeit regelrecht geübt geworden darin.
Es fragt sich auch immer, wie gut sich einer selber beobachtet.
Aber selbst hier hat die freudsche Psychoanalyse die Faktenlage komplett verdreht.
Meines Wissens sind hier keinerlei Fakten gesichert.
Zurück zu den Typen:
Was sagt der Freudianer nun dazu? Es gibt doch mindesten eine andere Theorie zu "Homopädophilie" und "Heteropädophilie" soweit ich weiß. Worin behauptet diese die Unterschiede genau?
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Kenne ich nicht.