Hmmm. Gabriel sagt mir irgendetwas. Hast du damals auch auf hilferuf.de mitdiskutiert? Kennst du mich noch?
Aber sicher... wie könnte ich DICH vergessen...
So etwas hört man immer von leuten mit totalitären Überzeugungen.
Ich behalte mir dagegen vor meine Meinung fortwährend und dynamisch zu ändern, wenn mir das als richtig erscheint.
Wenn du so in eine Diskussion einsteigst, verbietest du dir quasi selber von deiner Insel zu kommen.
Eigentlich Schade.
Ooch, auf meiner Insel ist es sooo schön friedlich, dank meines totalitären Regimes!
Tja, da können die aber angesichts der medialen und öffentlichen Situation nichts dafür.
Mein Konzept sieht also so aus, dass ich solchen Tiraden in aller Ruhe und mit langem Atem begegne. Auch, wenn Khenu Baal, sich so manches mal über meine Ausdauer wundert.

Dass man manchmal etwas sarkastisch, witzelnd reagiert, sollte man uns Nachsehen. Schliesslich haben wir uns ein ganzes Pädo-Leben lang mit diesem Thema beschäftigt.
In diesem Punkt gebe ich dir Recht. Die mediale Berichterstattung ist erschreckend schlecht! Und sicher, WIR setzten uns natürlich intensiver mit unserer persönlichen Thematik auseinander. Aber kann man nicht von den Menschen, die freiwillig ein solches Forum betreten, weniger Aggressivität und mehr Diskursbereitschaft erwarten?
Verstehe ich vollkommen.
Immerhin.
Gabriel hat geschrieben:
Besonders dann, wenn ihr Menschen, die sich gegen Kindersexualität aussprechen, anfeindet und für weltfremd haltet!
Naja, so weit gehe ich kaum.
Nein... du tatsächlich weniger.
Aus der Gewissheit, dass sexuelles Erleben eines Kindes per se grundsätzlich nicht schadet, kann man Szenarien folgern, dass sexuelle Interaktionen zwischen Erwachsenen und Kindern existieren, die nicht Schaden.
Richtig. Man
kann! Das Modalverb "können" drückt aber eben nur eine Möglichkeit aus, nicht etwa eine Wahrscheinlichkeit. Und selbst dann bliebe ja noch ein Restrisiko, wie in allen Fällen von Generalisierungen und überstürzten Kohärenzbildungen. Wissenschaftler haben auch mal nachgewiesen, dass die Geburtenrate bei einem besonders hohen Storchvorkommen im jeweiligen Bundesland steigt. Aber müssen wir daraus zwangsläufig schließen, dass der Storch die Kinder bringt?
Aber zu dieser Argumentation, falls du hier gelesen hast, müsstest du dich nun bestens auskennen oder?
Der Schaden ins Missbrauchsfällen passiert eben durch schädliche Kontextfaktoren (Finkelhor) oder eben durch nachträgliche Viktimisierung und Monstrosifizierung.
Sagen wir mal so: Da ich insgesamt wohl als "Betroffener" nicht völlig uninformiert bin, weiß ich auch um so genannte Sekundärschäden. Das bedeutet aber nicht, dass ein Missbrauchsfall für sich genommen ungefährlich ist.
Ja, von eben echten harten Missbrauchsfällen mit Kontextfaktoren.
Dann gibt es aber auch noch völlig irrige Studien in der Art (haste bestimmt mal gehört) "Sogar Jahrzehnte nach der Tat können Spätfolgen auftreten."
Die werden einfach mit reingerechnet. Dass für solche Spätfolgen beliebig viele andere Erklärungen finden lassen, wird völlig ausgeblendet.
So gesehen wird jede Misere des Lebens auf einen vergangenen Missbrauch gemünzt und dieses Verhalten wird von Freunden und Bekannten, Therapie-Begleitungen autosuggestiv erwartet.
Was hälst du von solchen Institutionen wie Zartbitter oder Wildwasser?
Ich finde die Laufen komplett in die falsche Richtung.
Selbstzermürbend, Hass-schürend, Vertrauens-vernichtend.
Die meisten "Überlebenden" haben ein völlig verzerrtes Bild von Mann. Machtgeil, Emphatielos, Narzisstisch, lieblos.
Allein durch die Therapie-Begleitung bekommen viele "Überlebende" den Segen verliehen niemals mehr eine Partnerschaft eingehen zu können.
Wir müssen hier verschiedene Ebenen trennen:
1.) Harte Missbrauchsfälle, also z.B. Vergewaltigungen, sind immer schädlich, da sind wir uns wohl auch alle einig. Und die werden in der Regel höchst selten von Pädos begangen.
2.) So genannte "sanfte" Verführungsfälle: Es soll ja Menschen, also Frauen und Männer geben, die sich das Vertrauen eines Kindes erschleichen, mit der Intention, es zu sexuellen Handlungen zu bewegen. Das würde ich persönlich auch als ganz subtilen Missbrauch bezeichnen, weil das Kind erst viel zu spät merkt, was mit ihm geschieht... und dann nicht ungerechtfertigt vermuten muss, dass das ganze Drumherum, die Geschenke, die gemeinsamen Unternehmungen, etc. nur Mittel zum Zweck waren. Auch das gibt es leider!
3.) Ja, es gibt sicher auch genügend Fälle, in denen großes Unrecht geschehen ist. Wo ein Mann und ein Mädchen eine innige Freundschaft verbindet, in der es auch zu harmlosem, körperlichen Kontakt kommt, der beiden ein Gefühl von angenehmer Nähe und Vertrautheit gibt... bis irgendjemand dem Kind suggeriert, dass es systematisch missbraucht und verletzt wird, bis es das am Ende selbst glaubt. Ja, auch das kommt leider vor!
4.) Ich halte grundsätzlich nichts von Pauschalisierungen durch irgendwelche Gruppen, die dazu führen, dass ein Vater Angst haben muss, mit seiner kleinen Tochter in die Badewanne zu steigen, weil das die neugierige Nachbarin auf böse Gedanken bringen könnte... Ja, die gesellschaftliche Hysterie ist sehr groß!
Aber was tut IHR dagegen?
Ich finde sogar am Anfang der Pubertät ist es für das Mädchen verhältnismässig am Gefährlichsten.
Die Pubertätskrise kommt mit dem sowieso einher.
Viele werden wohl jetzt jeden Emotionsausbruch des Kindes auf den gehabten Sex ummünzen.
Ich spreche nicht von der Außenwirkung!
Nach Piaget und Kohlberg sind Kinder erst ab dem 11./12. Lebensjahr entwicklungspsychologisch in der Lage, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen, eigene Entscheidungen zu treffen und halbwegs schlüssig zu begründen sowie Hypothesen zu möglichen Problemlösungen aufzustellen. Wohlgemerkt: Kinder finden sich zu diesem Zeitpunkt erst am Beginn dieser wichtigen Entwicklungsphase. Und nicht jedes Kind ist zu diesem Zeitpunkt auf dem gleichen geistigen Niveau!
Sex ist eigentlich der allergrößte Sündenbock der Pathologie. In einigen Fällen macht man es sich da zu einfach.
Tja, zum Teil stimmt das wohl... da hat u.a. der gute Herr Freud einiges verbockt! Aber das heißt noch lange nicht, dass damit ein Freifahrtschein für die "Kindersex-Anhänger" ausgestellt werden kann!
Welches denn? Kannst du den Schaden genau benennen? Dann kann ich auch darauf eingehen.
Ich finde es gibt auch ein gewaltiges Risiko, dass beide Spass an dem Sex haben.
Ich denke, du weißt GENAU, worauf ich hinaus will! So viel Intellekt traue ich dir eigentlich zu, mein lieber Ovid!
Tja, das größte Risiko momentan ist die gesamtgesellschaftliche Sicht auf solche Kontakte.
Also nein, DIESES Risiko gehe ich nicht ein, dass das Kind mit mir eine sozial-juristische Höllenfahrt durchlebt.
Auch nicht, dass ich das Kind mehreren Ambivalenzen aussetze.
Sex mit Kindern in der gegenwärtigen Situation ist grundweg Verantwortungslos.
Das bedeutet aber nicht, dass der Sex per se irgendeinen Schaden nach sich ziehen könnte.
Tja, und das meinte ich mit meiner Aussage ganz am Anfang. Wir drehen uns hier im Kreis. Du hast deine Überzeugung und ich habe meine. Aber vielleicht erschließt sich ja den vielen Menschen, die schweigend mitlesen, dass es ganz unterschiedliche Pädos gibt.
Es herrscht absolut KEIN wissenschaftlicher Konsens über die Schädlichkeit solcher Beziehungen! Und so lange das so ist, sollte man auch nichts Gegenteiliges propagieren, was Kindern die sexuelle Selbstbestimmung raubt!
... aber auch nichts, was
grundsätzlich für die Unschädlichkeit solcher Kontakte spricht! Sollte es jemals dazu kommen, ziehe ich meinen Hut vor dir und deiner Weitsicht. Aber bis dahin... keine Chance!
Gabriel hat geschrieben:
Das bedeutet NICHT, dass eine platonische Beziehung ausgeschlossen ist.
Jupp. Solche Beziehungen lebe ich.
Nicht nur du!

Wenn du wirklich sauber bleibst und deine Motivation ein ernsthaftes, tief empfundenes und nicht nur auf Körperliches fixiertes Interesse an deinen Mädchenfreundinnen beinhaltet, ist dagegen ja auch nichts einzuwenden.
Aber ich habe da so meine Bedenken bei Leuten, die sich die Revolution wünschen...
Gruß
Gabriel