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Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 14.10.2010, 21:02
von Gelöscht_10
Kolibri hat geschrieben:Sie widersprach mir in dem Punkt natürlich. Sie sagte: "Natürlich ist es therapierbar, du willst es bloß nicht."
Eigentlich wäre das beste, Du fährst mit Deiner Mum oder Deinen Eltern gemeinsam zu Griesemer - dachte ich gleich als ich das gelesen habe. Ist ja ein Psychologe, der sich zudem auch noch gut damit auskennt. Könnte was bringen. Als zweites kam mir der Gedanke, die Charitè anzurufen und das Telefon auf laut zu stellen (also im Beisein der Eltern) und die Leute da mit Fragen zu löchern (zur therapierbarkeit) und auch das Problem mit dem Eltern zu schildern. Könnte auch was bringen. Letzteres könnte aber auch nach hinten losgehen (indem Du dann tatsählich da landest

- sorry für den Humor an der Stelle).
Ansonsten bin ich auch stark für Ausziehen. Was bringt's sonst, das alles schadet Dir sonst nur psychisch.
Kolibri hat geschrieben:Ich könnte nicht mehr ich sein und würde mich extrem unwohl fühlen, weil ich in dem Moment nur noch daran denken würde, dass meine Eltern über mich bescheid wissen und ein Auge auf mich haben, während ich mit der Kleinen spiele.
Solange sie es nicht verbieten würde ich mit ihr spielen. Mir ist aber klar, wie schwer das Ausblenden der anderen fällt.
Du bist echt in ner beschissenen Situation. Mehr fällt mir nun dazu auch nicht ein.
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 14.10.2010, 22:32
von Ovid
Kolibri hat geschrieben:
Das hatte meine Mutter mir auch angeboten. Doch ich habe ihr gesagt, dass das nichts bringt, weil Pädophilie nicht heilbar ist. Und eine Therapie nur was für Leute ist, die wirklich Angst haben ein Kind zu missbrauchen. Sie widersprach mir in dem Punkt natürlich. Sie sagte: "Natürlich ist es therapierbar, du willst es bloß nicht."
Hmm. Mist. Dann ist dieser Zug schon abgefahren. :/
Von wegen: Du machst ein bissl Therapie, kommst freudig zurück, weil der "Doktor" gesagt hat, du seist nicht gefährlich für Kinder. Das wär doch mal nen' Ergebnis. So als Untersuchung. Nicht als Wegtherapierung.
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 17.10.2010, 08:31
von Smaragd aus Oz
Hallo Kolibri,
wenngleich es reichlich spät kommt, wollte ich dennoch Anteil an Deinem Schicksal nehmen.
Die Worte von Hurley waren sehr weise und zeigen vielleicht die einzige rettende Möglichkeit auf. Leider teile ich aber die pessimistische Sichtweise von Khenu.
Wenn Eltern sich zu der Aussage hinreißen lassen, sie würden ihr eigen Fleisch und Blut bei der Pullerei anzeigen, dann ist das Verhältnis dahin; dass Dich Deine Eltern im Moment "normal" behandeln, wird nur ein oberflächliches Schauspiel zur Überdeckung ihrer peinlichen Berührung und ihres Entsetzen sein.
In so einem Zustand könnte ich nicht mit meinen Eltern unter einem Dache leben.
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 18.10.2010, 02:55
von Kolibri
@Kim
Ach diesen Griesemeier kann man tatsächlich erreichen? Und sogar ne Therapie bei ihm machen? Ich habe nur mal was von seinen Texten gehört, aber dass das auch ein erreichbarer Psychologe ist, wusste ich nicht.
@Ovid
Ich stehe irgendwie allgemein negativ und pessimistisch einer Therapie und den Psychologen gegenüber. Aber die Idee ist gut, eine Therapie zu machen, um den Eltern zu zeigen, dass ich wirklich ungefährlich bin. Dumm wäre nur, wenn man auf einen Psychologen trifft, der absolut keine Ahnung von der Materie hat und somit auch die ganzen Vorurteile gegen dich hat.
Smaragd hat geschrieben:[...] dass Dich Deine Eltern im Moment "normal" behandeln, wird nur ein oberflächliches Schauspiel zur Überdeckung ihrer peinlichen Berührung und ihres Entsetzen sein.
Ja, das wird es wohl sein. Dem bin ich mir bewusst. Aber es ist immer noch besser, als wenn sie mich fertig machen.
Und ja du hast recht, Hurley hat wirklich gute Tipps gegeben.
Und danke, dass du dich auch zu Wort gemeldet hast.

Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 18.10.2010, 08:13
von Gelöscht_10
Ja Kolibri. Und ich habe von allen, die da waren, durchweg nur positives gehört.
http://www.fpe-griesemer.de/paedophilie.html
Er bietet auch ein "anonymes Abklärungsangebot":
http://girlloverforum.net/forum/viewtop ... =22&t=4231
Ruf' einfach mal bei ihm an, wie das da so läuft und vorem, ob er sich nicht nur Deinen Problemen annehmen kann, sondern auch mal zusammen mit Deinen Eltern spricht. Wenn Deinen Eltern was dran liegt, übernehmen sie auch die Kosten

Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 18.10.2010, 18:00
von Hurley
Kolibri hat geschrieben:
Auch wenn es irgendwie traurig und armseelig ist, wenn Sex Liebe sein soll, wie ich finde. Vielleicht sollte ich ja dafür dankbar sein, dass ich kein Normalo bin, für den Sex das wichtigste in einer Beziehung ist.
Kann es sein, dass Du Liebe höher bewertest als Sex? Davon solltest Du los kommen, es ist die Fahrkarte ins Unglück. Dein Vater hat recht, insoweit, dass Liebe und Sex absolut gleichwertig sind. Und es bedarf weder des einen, noch des anderen, um es gegenseitig zu rechtfertigen. Alles andere ist anerzogen, christliche Moral, die Liebe als Legitimation für Sex benutzt und uns etwas aufzwingt, was viele unglücklich macht. Und gerade für uns Pädos ist es besonders gefährlich, denn Kinder haben diese Verbindung noch nicht verinnerlicht und es kann hier zu wirklich schlimmen Missverständnissen kommen.
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 18.10.2010, 18:26
von Ovid
@Hurley: Ich kann dir nur begrenzt zustimmen. Es sollte eher heißen, dass Sex einer sehr äquivalenten Brisanz also äußerlich erwogenen Stellenwertigkeit gesellschaftlich zukommt.
Ich würde auch von dem Begriff der Wertigkeit Abstand nehmen, weil beiden "Gegenständen" da Eigenartigkeiten zukommen, die man nicht so leicht gleichstellen kann.
Liebe ist sicher keine Legitimation für Sex. Auch ist Sex kein Indiz für Liebe.
Beides sind aber grundlegende Bedürfnisse.
Wir Pädos sind da etwas im Spezialfall, da uns gewißerweise eine verantwortunsvolle Trennung obliegt, die niemand anders leisten muss.
Aber, dass wir genau das leisten können, sollten auch andere verstehen können. Auch die Eltern von Kolibri.
Ein Pädophiler vollzieht diese Trennung und weist eigenverantwortlich diesen beiden Aspkten, Liebe und Sex, eigene Stellenwertigkeiten zu.
Diese Trennung muss anerkannt und respektiert werden. Es muss erkannt werden, dass wir uns nicht aus Eigenschutz verstellen, wenn wir sagen, dass Sex für uns tatsächlich weniger von Bedeutung ist, als das einfache soziale Miteinander mit Kindern mit dem wir schon so positiv vertraut sind.
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 19.10.2010, 00:55
von Kolibri
@Kimberly
Okay, danke Kim. Das wird die letzte Lösung sein, wenn es keinen anderen Ausweg gibt.
Hurley hat geschrieben:Kann es sein, dass Du Liebe höher bewertest als Sex? Davon solltest Du los kommen, es ist die Fahrkarte ins Unglück. Dein Vater hat recht, insoweit, dass Liebe und Sex absolut gleichwertig sind.
Sex gehört natürlich zur Liebe dazu, keine Frage.
Aber für mich ist das nicht dasselbe. Wenn ich den Menschen an meiner Seite habe, den ich liebe, dann kann ich auf Sex verzichten, wenn es sein muss. Aber Sex mit jemandem zu haben, den ich nicht liebe, bedeutet mir nichts.
Ich stelle die emotionale Befriedigung der sexuellen voran.
Ovid hat es eigentlich ganz gut gesagt.
Da kann ich seinen Worten nur zustimmen.
Wir sollten in unserer Situation in der Lage sein diese beiden Gefühle zu trennen und voneinander getrennt zu betrachten. Und jeder darf seine eigene Wertigkeit diesen beiden Dingen (Liebe & Sex) zuordnen.
Für mich jedenfalls, ist Liebe viel wichtiger als Sex.
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 19.10.2010, 14:34
von Zauberlehrling
Wie ich gerade lesen muss, gibt es hier Leute, die Mädchen
aufhängen?
Entschuldigt mein sinnloses Posting *unter Schreibtisch setz*
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 19.10.2010, 18:43
von Hurley
Kolibri hat geschrieben:
Sex gehört natürlich zur Liebe dazu, keine Frage.
Das meine ich eben nicht, ganz im Gegenteil. Sex gehört genau so wenig zur Liebe, wie Liebe zum Sex. Das lässt sich problemlos trennen, sonst säße ich schon längst im Knast.
Ich meinte die Wertigkeit, wie die Gesellschaft zu Sex und zu Liebe eingestellt ist. Wie wir Pädos dazu stehen. Und da kommt halt oft rüber: Sex ist böse, Liebe ist toll. Und wenn Sex unbedingt sein muss, dann bitte nur mit Liebe zusammen. Und das finde ich falsch und gefährlich. Eine positive, Sexualität bejahende Einstellung muss her, sonst wir man mit einem Teil seiner Persönlichkeit stets im Zwiespalt sein.
Kolibri hat geschrieben:
Ich stelle die emotionale Befriedigung der sexuellen voran.
Und was glaubst Du kommt, wenn Deine emotionalen Wünsche erfüllt sind?
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 20.10.2010, 18:19
von sus
Liebe...
Liebe ist so viel grausamer als jegliche sexuele interaktion, und sei sie noch so barbarisch und gewaltbehaftet...
oh ja, die liebe ist es, die eines tages dafür sorgen wird, dass die welt der lebenden in einem endlosen strom aus verzweiflung und verderben untergeht.
und ist es nicht letztlich die liebe, die zwei voneinander getrennte seelen ins ewige verderben stürtzt? ja, die liebe wird es sein, die ihnen nachs den atem raubt, die ihnen das zittern vor den schatten lehrt und durch die sie letztlich Annwyns Tore durchstoßen...
und doch...
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 22.10.2010, 20:00
von Kolibri
Hurley hat geschrieben:Kann es sein, dass Du Liebe höher bewertest als Sex? Davon solltest Du los kommen, es ist die Fahrkarte ins Unglück.
Warum ist es denn "eine Fahrkarte ins Unglück", wenn ich der Liebe einen höheren Stellenwert gebe als dem Sex?
Hurley hat geschrieben:Und da kommt halt oft rüber: Sex ist böse, Liebe ist toll. Und wenn Sex unbedingt sein muss, dann bitte nur mit Liebe zusammen. Und das finde ich falsch und gefährlich.
Komischerweise habe ich genau den anderen Eindruck. Ich habe eher das Gefühl, dass es den meisten Leuten nur um Sex geht, statt um Liebe.
Das was du beschreibst: "Und wenn Sex unbedingt sein muss, dann bitte nur mit Liebe zusammen", ist schon längst ausgestorben. Diese Moralvorstellung vertreten doch nur noch die wenigsten Menschen. Frauen vielleicht mehr als Männer. Aber die meisten Menschen (vor allem Männer) denken doch nur daran die nächste Nummer zu schieben - mit wem ist dabei egal...
Hurley hat geschrieben:Und was glaubst Du kommt, wenn Deine emotionalen Wünsche erfüllt sind?
Diese Frage habe ich mir auch schon mal gestellt. Aber ich kann dazu keine Antwort geben, weil ich nie in dieser Lage war, wo ich das Maß an Liebe von einem kleinen Mädel bekam, was ich benötigte. Habe dazu zu selten Kontakt mit Kindern.
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 23.10.2010, 11:09
von naylee
Hi Kolibri,
das ist echt bitter. Warum deine Eltern so reagieren und dich dabei fast verstoßen, kann ich mir nicht wirklich erklären. Rasseln sie eventuell nur mit den Ketten? Können sie nicht anders reagieren, weil sie einer gesellschaftlichen Schicht angehören, der ein ausreichendes Reflektionsvermögen und moralische Urteilsfähigkeiten nicht gegeben sind? Wenn ich dich schreiben sehe, scheint das letztere nicht zu zu treffen.
Ich empfehle dir nicht, auszuziehen oder dich von deinen Eltern abzuwenden, das würde alles nur noch schlimmer machen. Das Thema einfach nur offen im Raum stehen zu lassen, wird auch nicht gehen, du machst dich damit von ihnen abhängig. Wie du schon erwähntest: deine Eltern denken an dich, sobald eine Kinderstimme auch nur zu hören ist.
Meine erste Idee war diejenige, beim AHS, dem Arbeitskreis Humane Sexualität anzurufen. Mit deinen Eltern. Ich hab dort in einem Anfall von Verzweiflung auch mal angerufen - auch wenn die Telefondame dort keinen wirklich hilfreichen Rat geben konnte, hat sie doch Verständnis bewiesen und mich beruhigen können. Ob das mit deinen Eltern auch klappt? Griesemer ist diesbezüglich sicherlich die bessere Wahl, wie ich so höre.
Auf jeden Fall wünsche ich dir alles erdenklich Gute und viel Durchhaltevermögen, verleugne dich bitte nicht selbst, denn es ist die Kraft, die du aus den Momenten der Standhaftigkeit ziehst. Die Kraft, weiterzumachen und dich nicht aufzugeben.
Alles Gute,
Naylee
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 23.10.2010, 11:34
von Ceder
Danke Naylee, auch wenn es nicht an mich gerichtet war.
Der Tipp mit der AHS hilft auch mir.
Dankeschön
Re: Mein freiwillig-unfreiwilliges Outing
Verfasst: 24.10.2010, 23:55
von Kolibri
Hallo Naylee, schön dich wieder hier im Forum zu sehen.

Hab dich und dein Ava-Mädchen vermisst.
Es ist immer schade, wenn nette Leute verschwinden.
Danke dir für den Tipp. Habe vorher noch nie was von AHS gehört. Eigentlich habe ich mich allgemein noch nie mit Psychologen und Hilfegruppen beschäftigt.
Aber nun kenne ich wenigstens ein paar für den Fall des Falles.
naylee hat geschrieben: [...] verleugne dich bitte nicht selbst [...]
Ja, da hast du recht, in solchen Situationen neigt man schnell dazu sich und seine Neigung zu verleugnen. Aber ich halte an meinen Gefühlen fest. Keiner kann sie mir nehmen.
Und weswegen hast du damals dort angerufen, wenn ich fragen darf?