
Ansonsten habe ich auch nochmal über die Diskussion nachgedacht. Und ich finde, das beste Argument, was gegen SmK vorgebracht worden ist, war dieses hier:
Alles andere (Erfahrungsvorsprung des Erwachsenen, Machtungleichgewicht, Sexualitäten mit tendenziell anderen "Schwerpunkten") sind Dinge, bei denen ich sagen würde, dass sie unter Umständen zu Problemen werden könnten, aber definitiv nicht müssen. (Und an der Stelle mal kurz erwähnt, dass ich übrigens nicht denke, dass ich von einem Kind "verdammt viel erwarte". Wenn, dann könnte man mir wohl eher den Vorwurf machen, ich würde von einem Erwachsenen viel erwarten...)Sirius [KiH] hat geschrieben: ↑12.02.2021, 01:48Ich denke schon. Den Beteiligten sollte zumindest klar sein, was der jeweils Andere aus den Handlungen gewinnt und sich das ebenfalls wünschen – oder wenigstens tolerieren. Ansonsten reden wir von Täuschung – vergleichbar etwa damit, sich an nichtsahnenden Fremden im Bus zu reiben, weil es einen sexuell erregt.
Also. Dass ich den Vergleich mit den Typen im Bus für gelinde gesagt unpassend halte, habe ich ja schon gesagt. Und außerdem, dass man hier mit völlig verschiedenen Maßstäben misst. Der Streitpunkt wäre jetzt, inwiefern dieses Messen mit völlig verschiedenen Maßstäben gerechtfertigt und gut ist - oder eben auch nicht.
Aber sehen wir davon einmal kurz ab. Sagen wir mal, ich würde dir zustimmen. Sagen wir mal, für alles, was mit Sexualität zu tun hat, gilt berechtigterweise diese scharfe Regel.
Sagen wir also mal, wenn einem Kind nicht klar ist, dass der Erwachsene aus Handlungen sexuelle Befriedigung oder Lust gewinnt, dann ist das... Täuschung? Missbrauch? Schlecht? Ethisch nicht vertretbar? Irgendwas davon.
Zerschießt du damit nicht deine eigene Position?
Wenn ich mich nicht irre, dann hat KiH doch kein Problem mit z.B. pädophilen Erziehern. Eure Vision, so wie ich das verstanden habe, ist, dass diese sich auch outen können sollten, ohne Gefahr zu laufen, ihren Job zu verlieren.
Aber es passiert doch regelmäßig, dass ein Pädo sexuelle Befriedigung oder Lust aus Handlungen gewinnt, die wir gar nicht als sexuelle Handlungen klassifizieren würden. Umarmungen, Händchen halten, einem Kind bei irgendwas helfen... das Alltagsgeschäft eines Erziehers! Das kommt immer wieder vor, dass den Pädo das erregt, und das ohne, dass das dem Kind klar wäre.
Wie würdet ihr dieses Problem lösen? Ist das nicht Täuschung/Missbrauch/schlecht/ethisch nicht vertretbar? Und wenn nein, warum nicht?
"N-naja, der Pädo hat das in diesen Fällen nicht gewollt, das war ja so nicht geplant..." würde ich dabei nicht gelten lassen, immerhin wird niemand gezwungen, mit Kindern zu arbeiten. Nein, würde der Pädo wirklich nicht wollen, dass so etwas passiert, dann könnte er sich ja einen anderen Job suchen!