Sascha hat geschrieben:
Denn was sollen denn Begründungen sein, wenn sie nichts objektives an sich haben?
Rationale Begründungen sind doch nicht davon abhängig, ob ein Sachverhalt objektiv gegeben ist oder bloss subjektiv als objektiv gegeben empfunden wird?
Objektivität ist doch nichts anderes als die auf unseren gleichermassen beschränkten Sinnen / Messungen / Instrumenten / Theorien beruhende Übereinkunft darüber, dass der mögliche Interpretationsraum, welcher über die "Objektivität" / "Wahrheit" einer Tatsache bestimmt oder diese in Frage stellt, genügend klein ist, um vernachlässigt zu werden.
Ein solches Kriterium, das über die Vernachlässigbarkeit des anstehenden Interpretationsspielraumes bestimmt, kann mathematisch, theoretisch oder intersubjektiv und keine Ahnung noch wie festgelegt werden.
Bezüglich der Moral geschieht das theoretisch, praktisch über (gemeinschaftliche) Erfahrungenen und intersubjektiv.
Im Idealfall in der Übereinkunft des besseren Arguments, welches den Kriterien der besten Annäherung an eine als objektiv empfundene Tatsache genügt. Praktisch ergibt sich aus dieser Frage jedoch dauernd Streit, weil Wenige bereit sind, ihre Kriterien konstruktiv gemeinschaftlich zu erarbeiten.
Es scheint also entscheidend zu sein:
a) Der Wille zur bestmöglichen Annäherung an eine "Objektivität"
b) Die Übereinkunft über das Kriterium, das festlegt, wann diese bestmögliche oder zufriedenstellendste Annäherung erreicht ist.
c) Die Begründung dafür, was man mit diesen "Resultaten" macht, und weshalb. Also ein Stück weit Beliebigkeit (im teleologischen Sinne), auch wenn dies wiederum argumentativ begründet wird.