GLF

[Mitleser]

Wenn man Begriffe wie "Mohr" komplett aus der deutschen Sprache tilgen wollte, müsste man auch noch viel mehr ändern. U. a. dürften "Möhren" dann ab sofort nur noch "Karotten" genannt werden (sofern deren Wortherkunft nicht auch irgendwie rassistisch ist).

Das Wort "Möhre" ist nämlich eine Kurzbezeichnung der "Mohrrübe". Die Wildform der Möhren ist die "Wilde Möhre", und die heißt so, weil die mittlere der ansonsten weißen Doldenblüten schwarz bzw. dunkelbraun bis purpurfarben ist (auf Wikipedia kann man ein Foto anschauen: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilde_M%C3%B6hre).

Insofern gefällt mir die Aussage des Restaurantbesitzers, er als dunkelhäutiger Mensch möchte nicht erklärt bekommen, wann seine Gefühle verletzt werden, gerade weil auch er den historischen Kontext des Mohren bzw. des Mohrenkopfes in früherer Zeit kennt.

[naylee]

Zum Glück wohne ich nicht auf der Hitlerallee

[Horizonzero]

Also hier stellt der sich als Bezirksschornsteinfeger vor

[Mitleser]

@naylee: Eine "Hitler-Allee", "Adolf-Hitler-Straße" und dergleichen wird man in Deutschland nicht mehr finden, aber die Einführung dieses Straßennamens beruhte ja auf einer Verordnung des damaligen Reichsinnenministeriums, dass jede größere Stadt eine wichtige Straße oder einen städtischen Platz nach Adolf Hitler zu benennen hatte. Also wurde aus der ehemaligen "Kaiser-Wilhelm-Straße" halt die "Adolf-Hitler-Straße" und aus dem "Bismarckplatz" der "Adolf-Hitler-Platz" und dergleichen. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs hat man derartige Umbenennungen natürlich sogleich wieder rückgängig gemacht. Wenn die "Mohrenstraße" aber nun nicht mehr "Mohrenstraße" heißen darf, obwohl sie schon immer so hieß, entfernt man mit dem Namen auch ihre Geschichte, und das halte ich für bedenklich.

Hier in der Nähe wurde vor ein, zwei Jahren eine "Ferdinand-Porsche-Straße" umbenannt, weil Ferdinand Porsche wohl auch Verbindungen zur NSDAP hatte und sein Unternehmen das NS-Regime unterstützte. Gleichwohl ist er der Gründer der Porsche-Werke, und im heutigen Unternehmen erinnert vermutlich bis auf entsprechende geschichtliche Dokumente und Werke der damaligen Zeit nichts mehr an diese Ära. Immerhin heißt die besagte Straße nun "Porschestraße", soll also an Porsche als Unternehmen erinnern. Aber man radiert damit halt auch wieder ein Stück Zeitgeschichte aus, man soll über Porsche als Automobilbauer sprechen, deren Gründer wird aber geflissentlich unter den Teppich gekehrt. Sicher hat auch der frühere Straßennamen nicht das NSDAP-Engagement von Porsche geehrt, sondern dessen Unternehmergeist, ansonsten hätte man diese Straße sicher nicht so benannt (die existierte zu Ferdinand Porsches Zeit nämlich noch nicht).

[Verehrer]

und das alles könnte man umgehen, wenn es nur noch Tulpen, Narzissen, Edelweis usw Strassen gäbe. Für Luna Spatzen, Meisen, Uhu...usw.

[naylee]

Es ist in der Tat eine schwierige Frage, die leicht ins Haltlose umschlagen kann.

[Aiko]

Bis auf Naylee dem ich in einem Punkt aber auch nicht ganz zustimme, seid ihr alle und dieser Thread so unangenehm Peinlich und zeigt massiv die Probleme die wir haben.

[Mitleser]

@Aiko: Die Meinung sei Dir unbenommen, aber dies wäre die Gelegenheit, auch Deinen Standpunkt darzustellen. Ich habe versucht, meine Auffassung umfassend darzulegen, jetzt hast Du die Chance, Deine Sichtweise zu präsentieren. Aber es einfach nur als "peinlich" abzutun und auf die Probleme hinzuweisen, die wir deshalb haben, ist nicht hilfreich. Ich lasse mich gerne korrigieren, dann aber bitte mit stichhaltigen Argumenten und nicht mit nebulösen Andeutungen.

[Namielle]

Wieso bin ich unangenehm peinlich?

[Aiko]

Stimmt Namielle dich kann ich rausnehmen aus der Aussage.

@Mitleser nein danke, ich habe keine Lust mich an Ovidschen Diskurse zu beteiligen bei denen ich keinen Sinn sehe wenn die ersten Reaktionen schon derart waren wie bisher.

[Mitleser]

Ok, "keine Lust" ist legitim, aber dann beschwere Dich bitte nicht, wenn Leute eine andere, begründete Meinung vertreten.

[Aiko]

LOL natürlich darf ich mich beschweren ohne dies noch weiter erklären zu müssen.

[Verehrer]

immerhin hat er sich die Mühe gemacht, das Schicksal der Mohrrübe zu lesen.

[Mitleser]

Stimmt, ich habe mir die Mühe gemacht, die Hintergründe zu recherchieren, und habe mir Zeit genommen, meine Meinung hier darzulegen. Und ich habe Verständnis, wenn jemand keine Lust auf Diskussionen hat. Von mir aus darf man sich auch darüber beschweren. Aber man erwarte dann bitte nicht, dass ich solche Beschwerden ernst nehme. Es ist nur schade um die sprichwörtlichen Perlen, die vor die Säue geworfen werden.

[Verehrer]

ich leide ja mit dir.