Mano hat geschrieben: Sie fanden das geil, sie fanden es gefalle mir, sie fanden ich habe es auch gewollt und das nur weil sie es wollten und ich mich nicht getraut habe etwas zu sagen.
Ich habe aber bis heute noch keinen einzigen guten Grund gefunden, was dafür sprach, dass ich mit ihnen Sex haben sollte. Auch habe ich bis heute noch keinen, nicht den kleinsten, Anhaltpunkt finden können was mir daran hätte Spass machen sollen.
Die Erwachsenen befanden sich im Irrtum und haben dich missbraucht, du hattest nicht den Wunsch und hast dich in dieser einschüchternden Situation nicht getraut zu widersprechen.
Können wir, deiner Meinung nach, diesen Fall verallgemeinern? Also sind alle Fälle zwingend so, wie es deiner leider war?
Mano hat geschrieben:
Es war Macht und Stärke im Spiel. Als Kind hat man körperlich keine Chance gegen einen Erwachsenen.
Richtig. Diese Asymmetrie besteht grundsätzlich.
Nutzt der Erwachsene seine Macht und Stärke nicht zum Nachteil des Kindes aus, dann gibt es jedoch kein Problem.
Sonst könnten Erwachsene und Kinder nicht zusammenleben.
Dann wäre jeder Umgang, jedes Spiel, jede körperliche Aktivität und Zärtlichkeit, egal ob sexuell oder nicht, einfach nicht vertretbar.
Aber nur weil jemand potentiell die Macht hätte, muss er sie nicht unbedingt ausnutzen. Zum Glück. Das wären ja sehr unzumutbare Lebensumstände, wenn jeder so handeln würde.
Mano hat geschrieben:
Aber wie sieht das auf der Seite vom Kind aus?
Will das Kind das Gleiche wie du?
- Schmusen ist nicht gleich Küssen.
- Kuscheln ist nicht gleich Petting
- Streicheln ist nicht gleich Anfassen zwischen den Beinen.
Ja, darauf kommt es an. Auf den gemeinsamen Nenner der Wünsche.
Wir wissen, dass es Kinder gibt, die gerne küssen, Petting haben oder sich auch im Intimbereich streicheln oder gar selbstbefriedigen. Nicht alle, nicht immer, nicht mit jedem, abhängig vom Alter usw.
Es ist unterschiedlich. Es gibt keine Pauschalantwort, die besagt Kinder wollten nur jeweils
dies und das.
Mano hat geschrieben:
Was ich damit gemeint habe ist, dass ein Kind eben nicht das Gleiche von uns möchte, wie wir vielleicht von ihm und dass sollte für jeden selbstverständlich sein
[...]
Ein Kind hat eine andere Sexualität und eine ganz andere Vorstellung von einer sexuellen Beziehung, sofern es überhaupt eine solche Vorstellung hat
Das ist nicht nur zwischen Kindern und Erwachsenen so, sondern auch zwischen Kindern und Kindern oder Erwachsenen und Erwachsenen.
In jedem Lebenskontext finden Menschen unter sich den gemeinsamen Nenner und Kompromisse, die sie miteinander eingehen um sich gegenseitig Wünsche zu erfüllen.
Selbst bei Mann und Frau, die Sex haben. Beide Gefühlswelten unterscheiden sich, beide versprechen sich etwas anderes aus der sexuellen Interaktion und gehen aufeinander ein.
Und trotzdem funktioniert es. Warum?
Nach der "Theorie" der "
Wunschdisparität" macht es doch fast jeden Umgang zwischen Menschen unmöglich, wenn die ein und selbe Situation für beide Menschen unterschiedliche Bedeutungen haben.
Deswegen verstehe ich das Argument nicht ganz. Wenn die Interaktion zwischen zwei Personen eine unterschiedliche Bedeutung hat, dann heißt das nicht automatisch, dass es für eine Person eine negative Bedeutung sein muss.
Es kann für beide eine positive - wenn auch unterschiedliche - Erfahrung sein. Das gilt zwischen allen Menschen.
Mano hat geschrieben: ein Kind ist ein Kind und kein Sexualobjekt zum Anfassen und um sich zu sexuell daran zu Vergnügen.
Für mich ist das selbstverständlich und ich war fest der Annahme dass dies für alle anderen auch so ist. Scheinbar habe ich mich da geirrt.
Ich sehe das auch so. Und da gehört es nun mal dazu die Wünsche von Kindern gleichberechtigt zu würdigen und sie als kompetente Entscheider über ihr eigenes Sexualleben zu betrachten.
Dieses Recht hat man dir damals nicht eingeräumt.