Aiko hat geschrieben:Doppelmoral vom feinsten!
Gut, dann muss ich wohl doch etwas mehr über meine ethischen Grundannahmen erzählen. Ich hab einen konsequentialistischen Ansatz gewählt, d.h. eine Handlung wird als moralisch gut oder schlecht bewertet, weil es jemandem schadet oder nicht. Die Alternative wäre ein größerer ethischer Realismus, dann wären einige Handlungen per se gut oder schlecht. Wer sowas vertritt, kann leicht auch pädophile Gedanken verurteilen, selbst wenn sie niemandem schaden oder hält die mangelnde Konsensfähigkeit eines Kindes für hinreichend, um sexuelle Handlungen mit ihnen abzulehnen, egal ob es ihnen schadet oder nicht. Hier wird es sehr schwer, die Neigung selbst zu verteidigen.Ovid hat geschrieben: Nichts ist DESWEGEN in Ordnung, bloß weil das Kind später dadurch keine negativen Auswirkungen zu erleiden hat...
(Historisch ist es Utilitarismus von Mill versus deontische Ethik von Kant.)
Das geht mir eigentlich ähnlich. Ich hatte allerdings vor fünf Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit mir selbst wegen meiner Neigung. Da ging es auch um Zukunftsängste, die Frage ob ich eine Familie möchte etc. und wie ich mit meiner Neigung umgehen will. Auch ohne moralische Argumente stand für mich immer fest, dass ich keine sexuellen Handlungen mit Kindern möchte. Das Ausloten meiner eigenen Grenzen, kurze Verhaltensregeln für mich selbst und viele Gedanken, wie ich auf bestimmte Situationen reagieren würde kam dann später.Ovid hat geschrieben:Die Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität, Kindesmissbrauch findet bei mir 95% im Internet statt. Ich hätte eigentlich gar nicht so weit gedacht und mein Leben mit Kinder zusammen gelebt, wie es gerade zu passen scheint und alle am Glücklichsten damit sind.
In einer solchen Situation könnte Nackenmassieren moralisch falsch sein, weil in diesem Fall das Risiko von Schäden da wäre. Da stimme ich dir also zu.Ovid hat geschrieben:Gehen wir mal davon aus, dass Nackenmassieren gesellschaftlich stigmatisiert wird als sexuelle Handlung und Missbrauch, dann hat auch das immenses Schadenspotential - das Nichtwollen verstärkt das als eingehender Einflussfaktor.
Klar, das schadet dem Kind sofort und ist daher falsch, auch wenn die psychischen und psychischen Schäden nicht dauerhaft sind. Um ein früheres Beispiel aufzunehmen: Auch Hausaufgaben machen ist oft gegen den Willen des Kindes, man muss also begründen, warum man es dazu zwingt. Die mangelnde Bildung würde dem Kind aber viel mehr schaden, daher geht das in Ordnung.Ovid hat geschrieben:Genauso wie "ein Klaps hat keinem Kind geschadet"... ja mein Gott, ES TUT WEH VERDAMMT. Ist doch völlig egal ob es vlt. später doch keine Probleme hat, es tut dem Kind IM HIER UND JETZT WEH und richtet eine katastrophale emotionale Botschaft aus, von der es lernt, das der Größere Kleinere misshandeln darf.
Sexualität ist einfach ein wesentlicher Bestandteil des Menschseins und aus Kindern werden Erwachsene. Das Risiko von Schäden ist da ganz anders als bei Nackenmassagen. Aber da Wiederhole ich mich.Ovid hat geschrieben:Keiner macht so große Unterschiede zwischen sexuellen und nicht-sexuellen Zärtlichkeiten und legt da so eine übertrieben überladene Bedeutung hinein, wie die Erwachsenenwelt. Kinder sind da ziemlich unbefangen, bis die Erwachsenen anfangen verrückt zu spielen, wenn man man sich in die falsche Richtung verhält.
Kleines Zwischenfazit zur Diskussion.
Wir diskutieren ja momentan fast nur über die Frage, ob sexuelle Handlungen zwischen Kindern und Erwachsenen unter bestimmten Umständen unschädlich und moralisch erlaubt sein soll. Ich hab die Position einiger Mitglieder jetzt besser verstanden. Insbesondere scheint ihr die Rolle der Gesellschaft als primär schädigend zu sehen. Ich halte die kognitiven Unterschiede von Kindern und Erwachsenen für entscheidend. Außerdem dachte ich zunächst, dass ihr sämtliche nicht-gewalttätigen sexuellen Handlungen verteidigen möchtet, aber es ist für euch sehr wichtig, dass das Kind die Initiative selbst ergreift oder zumindest einen entscheidenen Anteil daran hat - ihr scheint also eine "Verführung" abzulehnen. Wenn das Kind selbst mit sexuellen Handlungen anfängt, haltet ihr das Risiko einer Schädigung des Kindes für gering, zumindest in einer alternativen Gesellschaft. Ich halte es auch in diesem Fall für zu hoch, um es einzugehen.
Bei dieser Diskussion möchte ich betonen, dass meine Argumente nicht mit SuH und Virped identisch sind. Bei SuH kann man die Position nachlesen, bei Virped wird darüber einfach nicht diskutiert, daher weiß ich überhaupt nicht, warum die einzelnen Member sexuelle Handlungen mit Kindern ablehnen.
Interessant finde ich, dass der Großteil der beiden Communities vermutlich ganz ähnlich mit Kindern in ihrem realen Leben umgehen. Wir verstecken uns nicht vor Kindern und ihr baggert sie nicht ständig an. Vielleicht denken einige Virpeds mehr über ihre Grenzen nach, geben sich Regeln, sind etwas passiver und vermeiden auch mal was. Andererseits glaube ich nicht, dass ich sehr viel anders als z.B. Denker mit Kindern umgehe.
Vermutlich haben wir einige unterschiedliche Sichtweisen über die eigene Sexualität von Kindern. Ich selbst und vermutlich die meisten Member von SuH und Virped glauben, dass sich Kinder nicht besonders für Sexualität im engeren Sinne interessieren (also z.B. Petting oder Oralsex) oder gar keine Ahnung davon haben, dass es sowas überhaupt gibt. Natürlich glauben wir aber auch, dass Kinder Zärtlichkeiten wollen oder brauchen, masturbieren oder bei Doktorspielen den Körper von anderen Kindern erkunden. Ich weiß nicht genau, wie die allgemeine Meinung im GLF ist, aber ich vermute, dass viele von euch glauben, Kinder hätten einen weit größeren Sexualtrieb, der aber durch die Gesellschaft unterdrückt wird.
Mich würde auch interessieren, wie ihr eure (platonischen) Beziehungen zu Kindern seht. "Girl Lover" hat ja was von einer Liebesbeziehung. Empfindet ihr eure Freundschaften zu Kindern als Partnerschaft, zumindest zu einigen Kindern? Das ist eine Rolle, die ich nicht einnehme (und die Member von SuH und Virped wohl auch nicht). Ich bin Kumpel, Spielkamerad, großer Bruder oder habe eine Art Vaterrolle, aber es ist nie eine Partnerschaft oder Liebesbeziehung. Seht ihr das anders? Strebt ihr eine Art Partnerschaft vielleicht sogar an? Wäre so eine Rolle besser als der Spielkamerad oder eine normale Freundschaft?
Außerdem unterscheiden sich natürlich unsere politischen Ziele immens. Beide Seiten wollen eine Akzeptanz der Neigung, aber ihr scheint die Gesellschaft und die Gesetze ändern zu wollen, damit sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern legal und (wie ihr glaubt) nicht schädigend werden. Wir geben uns mit der Akzeptanz der Neigung zufrieden, möchten als enthaltsame Pädophile toleriert werden können und fordern Therapiemöglichkeiten (was nicht impliziert, dass jeder Pädophile sie braucht).