Hey JuliaSHSH, hast du meine beiden Beiträge auf der vorigen Seite gelesen?
Ich würde gerne noch wissen, wie man aus deiner Sicht die Theorie der Schweigespirale anweden müsste auf den Themenkomplex der Pädophilie.
Danke übrigens für den Hinweis. Hört sich interessant an, das Buch.
Ich stimme übrigens dextersdaugther zu, dass es schwierig ist zu entscheiden, wen man noch pädophil nennt und wen nicht.
Wenn man den Begriff zu weit fasst, dann wird das vielen Untergruppen nicht gerecht, fasst man ihn zu eng, lässt man vielen Untergruppen außen vor.
Das größte Problem ist ohnehin, dass man sozusagen als Pädophiler automatisch für alle Greuel eines anderen Individuums mitbürgt, der auch nur annähernd gegenüber Kindern sexuell straffällig wurde.
Jedesmal und bei jeder Meldung ein Schlag ins Gesicht, für jemanden, der sich als Gegenteil dessen empfindet, was manche Kindern antun.
Bei anderen Sexualitäten ist das doch auch nicht so? Wenn ein Heterosexueller durch eine Sexualstraftat straffällig wird, dann färbt das auch nicht auf die Gruppe der Heterosexuellen ab.
Wir sind hier ganz stark im Nachteil... leider.
Es gibt aber noch eine andere "Dimension" der Begriffsbenutzung und -Instrumentalisierung.
(Manche) Eltern sehen seit Karremann in dem "Pädophilen" den listigen und augenscheinlich nett herüberkommenden Menschen, welcher sich Vertrauen erschleicht um an ihre Kinder heranzukommen.
(Manche) Ärzte sehen in dem "Pädophilen" einen Menschen mit pathologischem Defizit, welche dringend in Verhaltenstherapien eingewiesen werden müssen.
Die rechte Szene natürlich den klassischen Kinderschänder, unwertes Leben.
Die Feministen sehen ihn als einen krassen Vertreter des Patriarchats, der sexuelle Gewalt auf Frauen und Kinder ausübt.
(Manche) (junge) Mütter sehen den Pädophilen als hemmungslosen Lüstling, der sich schon durch den Anblick der Kinder in der Öffentlichkeit erregt und sich irgendwann nicht mehr zurückhalten kann, eine tickende Zeitbombe bis zur ersten "Hands on"-Tat.
Die Kirche sieht den Pädophilen als Menschen voller (Gedanken-)Sünde.
(Manche) Väter sehen ihn als "Boxsack", als Angehöriger der einzigen Gruppe, bei der es erlaubt ist einfach mal zuzuschlagen und hinterher noch alle applaudieren.
Die Verschwörungstheoretiker sind sich sicher, dass viele hochrangige Wirtschaftsvertreter und Politiker einem großen unentdeckten"Pädophilenring" angehören.
Die Bundeskriminalpolizei sieht in jedem Pädophilen einen Konsumenten/Hersteller/Verbreiter von kinderpornographischem Material.
-
Wir Pädophilen sehen in uns meistens als Personen, die sich in Kinder verlieben, und Beziehungs-, Freundschafts- und Sozialwünsche gegenüber ihnen hegen.
JuliaSHSH hat geschrieben:Das Maß an Verleugnung, Jehova-Ritualen und staatlicher Hexenjagd finde ich etwas skandalöser als "Pädophilie" an sich...
Ich kann dir dazu nur wärmstens den Aufsatz von Dipl.-Psych. Michael Griesemer empfehlen.
http://www.itp-arcados.net/wissenschaft ... sterie.pdf