darf ich gratulieren?
Du hast die ersten Schritte in eine sehr richtige Richtung gemacht. Manche kriegen nicht einmal das hin, was du bisher - mit deinen SCHEINBAR misslungenen Kontakten einmal mit dem Mädel in der Fußgängerzone und dann mit dem im Bus - hinbekommen hast. Und wer will ihnen das verübeln - der Schritt von 0 auf 1 ist elementarer als der von 1 auf 2, 3 oder 4.
Richte dich darauf ein, daß du jetzt nicht mehr zurück kannst.
Du hast die ersten, kleinen baby steps gemacht, und sie waren aufwühlend, anstrengend. Aber damit hast du die Komfortzone unwiderruflich verlassen. Du könntest versuchen, wieder in den alten Trott der letzten 11 Jahre zurückzukehren, klar, vermutlich wird das zwischendurch ganz automatisch passieren.
Aber auch wenn du es jetzt noch nicht glaubst und dich vielleicht sogar heftig gegen den Gedanken wehrst: du bist ziemlich sicher angefixt. Raus kommste da nicht mehr

Jetzt überlegen wir uns mal ganz pragmatisch, wie das alles weitergehen könnte.
Erstens mal: du brauchst eine gewisse Portion Masochismus, jedenfalls eine Zeitlang. Masochismus deshalb, weil es dir leichter fällt, dich extremen Situationen auszusetzen, wenn du - so paradox das klingt - gerade das Belastende, Schüttelfrostige, Magenglobberige und Handschwitzig-Beinaheherzinfarktige "genießen" kannst. "Spiel" mit diesem Gefühl, "sprich" mit ihm. Es ist da, präsent, du kannst direkt spüren, wie du dich an ihm abarbeitest - und was dir das bringt.
(Mir hat diese Herangehensweise beim Boxen sehr geholfen, und ich war ja so stolz auf mich, daß ich mir dieses "spiel mit dem "bösen" Gefühl"-Ding ausgedacht hatte... war nur leider nix Neues... fast das Gleiche hat der Extremsportler J.Franz geschrieben und Jahrzehnte vorher sogar der olle Camus, aber was solls...).
Ich weiß, daß das erstmal etwas albern und widersprüchlich klingt. Es ist aber sogar recht leicht zu erlernen, was - nehme ich an - daran liegt, daß uns extreme Empfindungen schnell zu schwankenden, scheinbar gegensätzlichen Wahrnehmungen führen - vllt kennst du das, wenn du kochendheißes Wasser abbekommst und sich das im ersten Moment "kalt" anfühlt. Oder, mehr auf der emotionalen Schiene: du bist erst absolut stinkwütend auf jemanden, steigerst dich und Wut und Ärger rein - und so nach und nach "genießt" du diese ja eigentlich negative Emotion richtiggehend (oder bin nur ich so gestört??? *etwas verunsichert*).
Naja, das erstmal dazu.
Jetzt brauchst du natürlich noch ne "Sandbox". Negative, anstrengende Gefühle "angehen", schön und gut, aber es kann ja nicht schaden, Stressfaktoren zu minimieren.
Du brauchst Trainingspartner, damit du so nach und nach keine Angst mehr vor Mädchen haben mußt (kennst du eig. "Big Bang Theory"? Der Inder da, der is genauso wie du, nur in hetero

Was das "Training" angeht, überlasse ich die Zusammenfassung mal der medizinischen Abteilung, die kann das viel besser und knackiger formulieren als ich:
http://www.youtube.com/watch?v=GuueLWWA-0U
(das auch bezogen auf Sakuras "Erobertwerden". Er hat recht, ich erleb das ja selber. Weil ich es nicht drauf anlege. Aber durchaus gerne mal ein bischen "mitmache"... je nun, ich hab ja auch tagaus tagein mit vielen Mädels von 8 - 15 zu tun und krieg auch noch Geld dafür

Klar wirst du immer wieder mal zurückwollen in die Komfortzone. Klar wirds Rückschläge geben. Klar wirst du jede noch so nichtvorhande Bewegung/Gesichtsmuskelzuckung/Augenverdrehung eines dir begegnenden Mädchens ganz dolle und vor allem so schlümm wie möglich interpretieren. Das ist normal, damit stehst du nicht alleine. Wenn du mal wieder eine tiefetiefe Talsohle witterst, dann mal dir deine Fortschritte mal als Kurve auf (es empfiehlt sich, Tagebuch zu führen und dort sowohl die Erfolge, die schönen Erlebnisse, die Entwicklungsfortschritte festzuhalten wie auch die Rückschläge, schonungslos ehrlich). In aller Regel wird die Kurve viele lustige Zacken haben, aber im Großen und Ganzen bergauf zeigen, und da willste ja hin....
Ich hoffe mal, Teile meines zugegeben leicht selbstgefälligen Sermons können sich als hilfreich für dich erweisen, weil dafür war das ja eigentlich gedacht
