Creasy hat geschrieben:
Das wäre eine philosophische Grundsatzdiskussion über Ethik. Das Fass werde ich lieber nicht öffnen
Wieso nicht, wenn es Spaß macht und interessiert?
Creasy hat geschrieben:
Dann haben wir ja trotz einiger Differenzen dieselben Konsequenzen gezogen, zumindest was den Umgang mit Mädchen in unserer Gesellschaft angeht.
Ich habe die Konsequenzen nie bewusst gezogen, sondern das schwang als Selbstverständlichkeit eh so mit.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität, Kindesmissbrauch findet bei mir 95% im Internet statt. Ich hätte eigentlich gar nicht so weit gedacht und mein Leben mit Kinder zusammen gelebt, wie es gerade zu passen scheint und alle am Glücklichsten damit sind.
Siehe auch:
http://ovid.blogsport.de/2014/05/11/der ... aedophile/
Im girlloverforum [7] konnte ich später dann zum ersten Mal Menschen entdecken mit denen ich Gemeinsamkeiten sah. Das, was ich dachte und fühlte, gab es nirgendwo anders.
Gleichwohl musste ich mich dort erstmals mit unangenehmen Themen wie Kinderpornographie und sexuellen Missbrauch auseinandersetzen. Das war für mich sonst nie ein Thema, ab da an schon. Aber im Grunde genommen nur, weil es die beiden Hauptaspekte sind, die uns Pädophilen immer angelastet werden. Sich mit den Anschuldigungen und diesen Themen selbst auseinanderzusetzen ist quasi unausweichlich im Internet.
Der springende Punkt, warum man zu dieser Auseinandersetzung gedrängt wird, ist, dass es die Themen sind, die uns Pädophilen am häufigsten angelastet und zum Vorwurf gemacht werden.
Es ist also
nicht nur so, dass Pädophile nicht per se krank sind, es ist
nicht nur so, dass der alltägliche Pädophile auch Liebe und Nähe außerhalb sexueller Sphären spürt, es ist
nicht nur so, dass der alltägliche Pädophile sich auch unter Kontrolle hat und keine Zeitbombe ist, nein darüber hinaus ist es
SOGAR auch so, dass selbst sexuelle Kontakte und Zärtlichkeiten zwischen Erwachsenen und Kindern harmlos und positiv sein können.
Und diese gesamte Kette will ich komplett durchargumentiert haben. Aber für meine konkrete Lebenswirklichkeit spielt letzteres keine Rolle und wohl auch kaum in naher Zukunft.
Creasy hat geschrieben:
Hier unterscheiden wir uns sowohl was die Risikoabschätzung in einer Gesellschaft angeht, die sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern befürwortet als auch in unseren politischen Zielen.
Du denkst das sei nicht möglich? Ich denke schon. So wie der Kontrast verschiedener Schutzaltersgrenzen, cross-cultural und cross-species und historische Beispiele zeigen: Es weist vieles darauf hin, dass dies geht.
Creasy hat geschrieben:
Wenn man einem Kind den Nacken massiert, obwohl es das nicht will, wird es dadurch höchstwahrscheinlich keine psychischen Schäden davontragen. Also ist das nicht so schlimm. Bei sexuellen Handlungen ist es anders, da hast du mir ja selbst zugestimmt, dass das Risiko von Schäden zu hoch ist, wenn das Kind es nicht möchte.
Ah Moment. Da hast du etwas falsch verstanden. Die
Kontextfaktoren spielen hier gleichwertig eine Rolle und auch die Art körperlicher Betätigung (zum Messen der Höhe des Kontrollverlusts).
Gehen wir mal davon aus, dass
Nackenmassieren gesellschaftlich stigmatisiert wird als sexuelle Handlung und Missbrauch, dann hat auch das immenses Schadenspotential - das Nichtwollen verstärkt das als eingehender Einflussfaktor.
Aber sonst geht es auch um die nebendinglichen Einflüsse: Sexuelle Empfindungen an sich oder ein massierter Nacken sind an sich ja nicht schmerzvoll oder unangenehm, wenn man mal alle anderen Bezüge weglässt.
Wenn diese Bezüge aber mit Drohungen, Gewalt, Zwang, Macht und ähnlichem verbunden ist, dann umso mehr.
Drittens kommt es auch um die Form der sexuellen Handlung an um eine Maßgabe des Kontrollverlusts zu eruieren. Ist es sich noch möglich zu entziehen? Beim bloßen Streicheln von Körperstellen schon - dagegen könnte man beim Nackenmassieren es noch eher schaffen die Bewegungsfreiheit restriktiver zu gestalten.
Nackenmassieren kann selbst auch erotisch angefärbt sein übrigens; junge Kinder können noch nicht zwischen körperlich-zärtlichen Formen und sexuell erregenden Empfindungen unterscheiden - die Übergänge sind da auch sehr fließend.
Langanhaltende psychische Schäden sind aber allerdings erst zu erwarten, wenn solche Formen langanhaltend sind, wiederholend sind mit anderen negativen Einflüssen wie Liebesentzug und emotionaler Missbrauch gepaart sind.
Wenn du dir mal Studien anguckst: Die allermeisten Missbrauchsopfer (selbst diejenigen, die einige Male gegen ihren Willen missbraucht wurden, auch gewaltätig) erleiden
keinen langanhaltenden psychischen Schaden.
Bei mindestens der Hälfte lässt sich nichts feststellen (Abschnitt von Kuehnle).
http://netzwerkb.org/2009/12/05/sexuell ... -das-kind/
(Der Rest des Beitrags ist natürlich unwissenschaftlich polarisierend)
Glücklicherweise sind viele Menschen bezüglich solcher Erlebnisse sehr resilient. Man glaubt nicht was manche Menschen psychisch verkraften.
Aber ich find diese Argumentation sowieso total schwach. Genauso wie "
ein Klaps hat keinem Kind geschadet"... ja mein Gott, ES TUT WEH VERDAMMT. Ist doch völlig egal ob es vlt. später doch keine Probleme hat, es tut dem Kind IM HIER UND JETZT WEH und richtet eine katastrophale emotionale Botschaft aus, von der es lernt, das der Größere Kleinere misshandeln darf.
Deswegen je nach Kontext würde ich Nackenmassieren und bestimmte sexuelle Handlungen gegen den Willen des Kindes ähnlich verwerflich finden.
In dem
heutigen Kontext natürlich vor allem die sexuellen Handlungen. Aber es geht mir vor allem um das AKUTE UNRECHT am Kind. Nichts ist DESWEGEN in Ordnung, bloß weil das Kind später dadurch keine negativen Auswirkungen zu erleiden hat...
Creasy hat geschrieben:
Man nötigt Kinder sogar bewusst zu unangenehmen Aktivitäten, z.B. Gemüse essen, ins Bett gehen oder Hausaufgaben machen. Das ist alles in Ordnung, solange es dem Kind nicht schadet. Bei vielen Dingen kann man beruhigt ausprobieren, ob es einem Kind gefällt oder nicht. Sexuelle Handlungen zählen aber nicht dazu.
Ja, warum eigentlich nicht? Warum kann man es nicht ausprobieren? Man kitzelt Kinder am Bauch, wirft sie in die Luft, macht eine Kuschelattacke , wuschelt in den Haaren rum, gibt ihnen dicke Schmatzer, badet und wäschst sie... und läuft immer Gefahr: Ups, das Kind könnte es nicht mögen. Ja, dann halt nicht? Dann lässt man es bleiben.
Es ist doch praktisch so banal. Ich bin da zwar etwas anders und warte lieber auf die Kuschelattacke des Kindes, aber generell sehe ich nicht so das riesen Problem, wenn es ausgewogen bleibt.
Keiner macht so große Unterschiede zwischen sexuellen und nicht-sexuellen Zärtlichkeiten und legt da so eine übertrieben überladene Bedeutung hinein, wie die Erwachsenenwelt. Kinder sind da ziemlich unbefangen, bis die Erwachsenen anfangen verrückt zu spielen, wenn man man sich in die falsche Richtung verhält.
Das gehöre sich ja nicht in der Öffentlichkeit.
Der Tag an dem wir Menschen Sexualität als erweiterte Zärtlichkeitsform sehen, die genauso banal ist wie andere Zärtlichkeitsformen, wäre ein großer Befreiungsschlag. Warum interpretiert man da so viel hinein?
Creasy hat geschrieben:
Siehst du das dann ähnlich wie Khenu, also folgendermaßen:
Kommt darauf an was der "umgekehrte Fall" nun ist.
In einem anderen Faden ging es um Initiativergreifung. Ich habe das etwas dekonstruiert und bemerkt: Dem wird viel zu viel Bedeutung beigemessen. Was gilt als Initiative? Und startet eine Initiative nicht bloß eine kleine weitere Reaktion des Gegenüber, der dann wiederum die Initiative ergreifen muss, weil eine Reaktion erwartet wird?
Sozusagen eine
Bootstrap von Reaktion und Gegenreaktion, Initiative und Stattgebung; die Kette kann praktisch überall abbrechen.
https://www.girlloverforum.net/forum/vi ... 26#p188326
Einer hat angefangen und alles explodiert ist eigentlich nur ein Szenario bei dem jemand grob die Signale seines Gegenübers missachtet und das Fass zum Überlaufen bringt.
Sonst würden sich Menschen ständig aus Versehen kurz vergewaltigen und dann stoppen, wenn es nicht so ein gegenseitiges reziprokes Aufbauen einer gegenseitigen Handlung geben würde, bei dem Grenzüberschreitungen marginal sind - dabei ist es eig. egal wer anfängt.